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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Rechenwender nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Wenn man Heu und anderes Erntegut mäht und erntet, ist man bis jetzt
in vielen Fällen derart vorgegangen, daß man zuerst das Heu o. dergl. mäht, danach
(in einem zweiten, späteren Arbeitsgang) das Heu o. dergl. mittels eines Rechenwenders
zu Schwaden (Strängen) zusammenfaßt und schließlich (in einem weiteren und dritten
Arbeitsgang) die Schwaden in einen Heuwagen o. dergl. einbringt, der mit einer Aufnahmevorrichtung
(Pick-up) versehen sein kann und somit selbstladend ist. Bei diesem Vorgehen muß
man also mit einem Traktor und verschiedenen, an diesen gekuppelten Geräten dreimal
über das Feld fahren, was offensichtlich umständlich und zeitraubend ist. Es kommt
auch hinzu, daß man wegen der zeitaufwendigen Arbeitsvorgänge das Einbringen der
Ernte nicht vollenden kann, während das Wetter günstig ist.
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Ein Beispiel eines Versuchs zum Rationalisieren des obigen Vorgehens
ist in der DE-OS 23 59 224 beschrieben, wonach ein aus zwei gleichen Einheiten bestehender
Rechenwender an einen Traktor gekuppelt ist, und zwar vor demselben, wobei der Traktor
auch einen folgenden Heuwagen o. dergl. zieht, der mit einer dem Traktor zugekehrten
Aufnahmevorrichtung für das vom Rechenwender zu Schwaden (Strängen) zusammengefaßte
Heu o. dergl. versehen ist.
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Die beiden Recheneinheiten des Rechenwenders sind symmetrisch zum
Traktor gelegen und enthalten jeweils zwei mit Zinken versehene Räder, die um zueinander
parallele horizontale Achsen drehbar sind und hintereinander in
einer
gemeinsamen Vertikalebene liegen. Wegen des großen Abstandes zwischen dem Rechenwender,
der eine sehr große horizontale Erstreckung, sowohl in der Fahrtrichtung des Traktors
als auch rechtwinklig dazu hat, und der Aufnahmevorrichtung, wird diese,jedesmal
wenn der Traktor wendet oder umkehrt, einer anderen Bahn folgen, als dem von dem
Rechenwender gesammelten Schwad entspricht, wodurch ein Teil des Erntegutes von
der Aufnahmevorrichtung nicht aufgenommen wird.
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Der obige Mangel wird weitgehend durch eine in der US-PS 9 125 845
offenbarte Vorrichtung zur Aufnahme von in Schwaden gesammeltem Erntegut beseitigt.
Diese Vorrichtung umfaßt auch zwei Recheneinheiten, die je zwei mit Zinken versehene
Räder enthalten, welche im wesentlichen in senkrechten Ebenen nacheinander gelegen
und um waagerechte Achsen drehbar sind. Die beiden Recheneinheiten sind vor einer
Aufnahmevorrichtung im wesentlichen symmetrisch gelegen, die zu einem Mähdrescher
o. dergl. gehört.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Rechenwender, der
verhältnismäßig wenig Raum erfordert, insbesondere beim Transport, der aber trotzdem
in einer sehr breiten Zone auf jeder einzelnen von ihm durchfährt renen Bahn arbeiten
und Erntegut zusammenführen kann, zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Rechenwenaer der angegebenen Gattung
erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Weitere wesentliche Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen
Rechenwenders werden aus der folgenden Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen,
die eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch und als nicht einschränkendes
Beispiel veranschaulichen, deutlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine sehr
vereinfachte perspektivische Draufsicht auf den Rechenwender nach der Erfindung;
Fig. 2 eine ebenfalls sehr vereinfachte perspektivische Ansicht der mittig gelegenen
Teile des Rechenwenders; Fig. 3 eine Ansicht des nur angedeuteten Heuwagens und
des daran angebrachten Rechenwenders in Transportstellung (hochgeschwenkt); Fig.
4 eine perspektivische Teilansicht, die einen Teil einer der Recheneinheiten zeigt.
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Für alle Figuren gilt, daß mehrere Einzelheiten in verschiedenen Figuren
mehr oder weniger vollständig gezeigt sind.
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In der bevorzugten, in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsform ist
der Rechenwender 1 zwischen einem mit einer Aufnahmevorrichtung 2 versehenen Selbstladewagen
3 für Heu oder anderes Erntegut und einem (nicht gezeigten) Traktor, der zum Ziehen
des Wagens bestimmt ist, fest angebracht. Der Rechenwender ist auf einer zum Wagen
3 gehörenden Deichsel 4, die der Verbindung des Wagens mit dem Traktor dient, angeordnet.
Der Antrieb sowohl der Aufnahmevorrichtung als auch des Rechenwenders erfolgt vom
Traktor aus über eine von diesem ausgehende Kardanwelle 6 (Fig. 1), der eine nur
angedeutete Antriebswelle 7 zugeordnet ist.
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Wie üblich hat der Traktor ein (nicht gezeigtes) Eydrauliksystem,
das einen Schlauch 8 umfaßt, durch den Öl oder ein anderes Druckmittel einer Zylinder-Kolbeneinheit
zum Hoch- und Abschwenken der Aufnahmevorrichtung 2 zugeführt werden kann und von
dem eine Zweigleitung zum Rechenwender
führt. Die Deichsel 4 ruht
auf einem (nicht gezeigten) Laufrad, dessen Höhenlage mittels einer Kurbel 5 manuell
eingestellt werden kann.
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Der Rechenwender besteht aus zwei Recheneinheiten, die grundsätzlich
zueinander gleich sind. Jede Einheit hat einen Rahmen 11, der mit der Deichsel 4
beweglich verbunden sowie auch um mehr oder weniger schematisch gezeigte Schwenkachsen
12 schwenkbar ist, die in von der Deichsel ausgehenden Konsolen gelagert sind. Jeder
Rahmen 11 hat zwei Längsholme 13, die jeweils aus zwei zusammengeschweißten Profileisen
13a, 13b (Fig. 3) bestehen, welche einen großen stumpfen Winkel miteinander bilden,
um die Höhe der Recheneinheiten mit Bezug auf die Schwenkachsen 12 zu vermindern.
Die Längsholme 13 sind im wesentlichen rechtwinklig zur Fahrtrichtung des Heuwagens
3 angeordnet und miteinander durch Querholme 14 verbunden. Jede Recheneinheit lOa,
10b wird an ihrem äußeren Ende von einem in Fig. 3 nur schematisch angedeuteten
Laufrad 15 getragen und umfaßt in an sich bekannter Weise zwei Seilrollen oder Riemenscheiben
16, die paarweise auf in den Längsholmen 13 befestigten Wellen 17 gelagert sind.
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Jede Seilrolle 16 ist mit der entsprechenden Seilrolle des anderen,
zur selben Recheneinheit gehörenden Paares mittels eines endlosen Riemens 18, z.
B. eines Eeilriemens 0. dergl., verbunden, wie aus den Zeichnungen hervorgeht. Die
Keilriemen 18 der beiden Riemenscheibenpaare sind mit Halterungen 19 versehen, in
denen Rohre oder Stangen 20 drehbar gelagert sind, die im wesentlichen rechtwinklig
zu den Keilriemen jeder Einheit verlaufen und diese miteinander verbinden. Auf jedem
Rohr 20 sind mehrere (in dem gezeigten AusSuhrungsJeispiel sind es sechs)Zinken
21, die eine Gruppe bilden, fest angebracht, wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht.
Um die Nachgiebigkeit (Federung) der Zinken zu verbessern, weist jede Zinke 21 einige
Windungen in einer Schraubenlinie auf.
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Die Rohre 20 benachbarter Zinkengruppen sind untereinander mittels
einer Kniegelenkvorrichtung verbunden, die zwei Paar Arme 22, 23 umfaßt, die an
ihrem einen Ende durch eine gemeinsame Drehachse 24 miteinander drehbar und an ihrem
anderen Ende mit ihrem zugehörigen Rohr 20 fest verbunden sind. Durch diese Kniegelenkvorrichtung
wird den Zinken 21 bei dem Durchlauf über die Riemenscheiben 16 eine zusätzliche
Drehbewegung mit Bezug auf die Eeilriemen 18 vermittelt. Jede Recheneinheit 10a,
10b weist an ihrem inneren, der anderen Recheneinheit 10b, 10a zunächst gelegenen
Ende eine Anzahl von Abstreiffingern 26 auf, die Heu o. dergl. Gut, das an den Zinken
21 gegebenenfalls haftengeblieben ist, abstreifen, um dadurch zu verhindern, daß
dieses Gut von den Keilriemen auswärts gegen die äußeren Enden der Recheneinheit
hin verschleppt wird.
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Der Antrieb der einen Recheneinheit 10a von der Antriebswelle 7 aus
erfolgt durch ein Paar Riemenscheiben 27 und 28, die auf der Welle 7 bzw. auf einer
der Wellen der Riemenscheiben 16 befestigt sind, und durch einen endlosen Keilriemen
25 o. dergl., der die Riemenscheiben 27, 28 untereinander verbindet. Der Antrieb
der anderen Recheneinheit 10b erfolgt von der Antriebswelle 7 aus durch eine andere,
auf dieser befestigten Riemenscheibe 29 und eine Riemenscheibe 30, die auf der Antriebswelle
eines die Drehrichtung umkehrenden Zahnradgetriebes 31 befestigt ist,sowie durch
einen Keilriemen 32, der über die Riemenscheiben 29, 30 läuft und über eine auf
der Abtriebswelle des Zahnradgetriebes 31 befestigte Riemenscheibe 33 sowie einen
endlosen Keilriemen o. dergl. 41 (Fig. 2), der über diese und noch eine weitere
Riemenscheibe 34 läuft, die auf einer der Wellen 17 der Riemenscheiben 16 befestigt
ist. Der Antrieb der Riemenscheiben 16 und der Zinken 21 ist derart ausgebildet,
daß die Zinken sich einwärts gegen die Mitte der Aufnahmevorrichtung hin entlang
des Erdbodens bewegen, wenn
sie mit dem unteren Trum des Keilriemens
18 laufen. Die Keilriemen o. dergl. der einen Recheneinheit 10a werden selbstverständlich
mit den entsprechenden Riemen der anderen Einheit 10b synchron getrieben.
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Wie in Fig. 1 angedeutet ist, ist der erfindungsgemäße Rechenwender
sehr breit und ragt über-beide Seiten des Heuwagens 3 hinaus. Das wirft Probleme
auf, insbesondere bei Fahrten und Begegnungen auf schmalen Landstraßen. Im Hinblick
darauf können erfindungsgemäß die Recheneinheiten 10a und 10b, wie vorher angedeutet
TYurde, um die Schwenkachsen 12 hochgeschwenkt werden, die in Konsolen an der Deichsel
4 gelagert sowie auch im wesentlichen horizontal und parallel zur Fahrtrichtung
des Heuwagens angeordnet sind.
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Das Hochschwenken der Recheneinheiten 10a, 10b erfolgt vorzugsweise
hydraulisch durch eine Hebevorrichtung in Form einer Zylinder-Kolbeneinheit (Fig.
1 und 3) mit einem Zylinder 35 und einem in diesem verschiebbaren Eolben mit einer
Kolbenstange 36. Der Zylinder ist an die vom Schlauch 8 abgezweigte Öl- oder Druckmittelleitung
9 angeschlossen. Das obere Ende der Kolbenstange 36 (Fig. 3) ist über Drahtseile
37 o. dergl. mit je einer tasche 38 an einem Längsholm 13 jeder Recheneinheit verbunden.
Das Rochschwenken der Recheneinheiten wird durch die Zufuhr von Öl vom Hydrauliksystem
des Traktors zum unteren Ende des Zylinders 35 gewährleistet. Die Hebevorrichtung,
die vorzugsweise für beide Recheneinheiten bestimmt ist, ist selbst-zurückkehrend,
d. h., das Herabschwenken der Recheneinheiten erfolgt unter dem Einfluß der Schwerkraft,
wenn Öl aus dem Zylinder 35 abgelassen wird. Um die Kolbenstange 36 während ihrer
Bewegungen zu führen und in ausgeschobener Lage zu stabilisieren, ist eine feste,
stabile Führungsstange 39 vorgesehen, an der das obere Ende der Kolbenstange 36
über einen Gleitschuh 40 verschiebbar gehalten ist.
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Der Zylinder 35 ist an seinem unteren Ende gelenkig gelagert und innerhalb
vorbestimmter Grenzen seitwärts schwenkbar, damit die Belastung der beiden Drahtseile
bei Hochschwenken der Recheneinheiten 1Oa, 10b gleich verteilt wird.
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Die Recheneinheiten werden in hochgeschwenkter Stellung fixiert, beispielsweise
dadurch, daß sie an einem festen Anschlag auf der Deichsel 4 zum Anliegen kommen.
In hochgeschwenkter Stellung wird der Rechenwender weniger breit und hoch als der
Selbstladewagen.
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Bei Hochschwenken der Recheneinheiten 10a, 10b wird der Antrieb der
Riemen 18 der Zinken automatisch unterbrochen, beispielsweise dadurch, daß die Riemen
25 und 41 schlaff werden (Fig. 3).
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Die Zylinder-Kolbeneinheit 35, 36 ist vorzugsweise im Verhältnis zu
der entsprechenden Hebevorrichtung, die dem Anheben der Aufnahmevorrichtung 2 des
Heuwagens 3 dient, so bemessen (d.h. größer als diese), so daß die Heuwagen-Hebevorrichtung
bei einer eventuellen Druckmittel-Leckage vor der Kolbenstange 36 absenkt, um ein
unbeabsichtigtes Absenken der Recheneinheiten 10a, 10b zu verzögern.
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Die oben beschriebene und in den Zeichnungen gezeigte Ausführungsform
ist selbstverständlich nur als nicht einschränkendes bevorzugtes Beispiel zu betrachten
und kann mit Bezug auf ihre Einzelheiten auf verschiedenartige Weise im Rahmen der
Patentansprüche abgeändert werden.
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Insbesondere können die Zinken gruppenweise auf andere Weise angeordnet
sein. Außerdem kann jede Recheneinheit ihre eigene Zylinder-Kolbeneinheit anstelle
einer gemeinsamen für ihr Hochschwenken haben. Ferner kann der Rechenwender gemäß
der Erfindung eine gesonderte Maschine darstellen, die gegebenenfalls selbstfahrend
ist sowie einen
eigenen Antrieb für die Recheneinheiten 10a, lOb
hat und alternativ zwischen einen Traktor und einen von diesem gezogenen "Heuwagen
o. dergl." gekuppelt werden kann.
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Der letztgenannte Ausdruck umfaßt sowohl gezogene als auch selbstfahrende
Heuwagen, (Heu)-Ballenpressen, Mäh-Erntemaschinen und andere Wagen für das Auf sammeln
und den Transport von Erntegut oder Halmfrüchten. Falls der Heuwagen selbstfahrend
ist, kann der Rechenwender gegebenenfalls davon angetrieben werden.
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L e e r s e i t e