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Werkzeugwechselvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Werkzeugwechselvorrichtung für Bearbeitungsmaschinen
mit schweren Werkzeugen, in Art eines verfahrbaren Wagens mit einem Grundrahmen.
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Bearbeitungsmaschinen mit schweren Werkzeugen, bei denen Werkzeugwechsel
vorgenommen werden müssen, können beispielsweise Karosseriepressen für die Fahrzeugherstellung
sein. Die in solchen Pressen verwendeten, austauschbaren Formwerkzeuge können Gewichte
bis zu 100 Tonnen erreichen.
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Werkzeugwechselvorrichtungen der eingangs genannten Art sind insbesondere
dann erforderlich, wenn das zu wechselnde Werkzeug von der Seite her in die Bearbeitungsmaschine
eingesetzt werden muß und der Wechselvorgang daher nicht ohne weiteres von einem
Hallenkran ausgeführt werden kann.
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So ist aus der DE-OS 29 26 495 eine Wechselvorrichtung bekannt, die
in Form eines Wagens ausgebildet ist, der zwischen einem Werkzeuglagerplatz, wo
das Werkzeug im allgemeinen mittels eines Kranes auf die Auflagefläche der Wechselvorrichtung
aufgelegt wird, und der entsprechenden Bearbeitungsmaschine verfahrbar ist. Um das
Werkzeug mittels einer Werkzeugwechselvorrichtung in eine Bearbeitungsmaschine einzusetzen,
wird die Auflagefläche des Wagens, die aus einzelnen Gleitbahnen besteht, durch
Bahnverlängerungsstücke mit entsprechenden Gleitbahnen der Bearbeitungsmaschine
verbunden. Das Werkzeug läßt sich so auf einer Ebene von der Wechselvorrichtung
in die Bearbeitungsmaschine hineinschieben. Der eigentliche Verschiebevorgang des
Werkzeuges wird dabei durch Spindeltriebe bewerkstelligt.
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Der Nachteil der genannten Werkzeugwechselvorrichtung ist darin zu
sehen, daß über eine Hebevorrichtung die entsprechenden Bahnverlängerungsstücke
zwischen die Auflagefläche des Wagens und die Gleitbahnen der Bearbeitungsmaschine
eingebracht werden müssen. Besonders erschwert ist dieser Vorgang dann, wenn man
bedenkt, daß der Wagen der Werk-
zeugwechselvorrichtung häufig mit
einer hydraulischen Hubeinrichtung versehen ist, mit der das auf der Auflagefläche
des Wagens befindliche Werkzeug für den Wechselvorgang in die für die betreffende
Bearbeitungsmaschine erforderliche Höhenlage gebracht werden kann. In diesem Fall
ist es neben dem eigentlichen Einfahren der Bahnverlängerungsstücke nötig, die Auflagefläche
des Wagens in der Höhe auszurichten, um ein ungehindertes Einschieben des Werkzeuges
vom Wagen in die Bearbeitungsmaschine zu gewährleisten. Dieses Vorgehen ist zum
einen umständlich zum anderen zeitaufwendig.
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Das Erfordernis des unkomplizierten, schnellen Wechselns des Werkzeuges
wird besonders dann evident, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Bearbeitungsmaschinen
der genannten Art meist in Fertigungsstraßen eingesetzt werden. Werden solche Straßen
hinsichtlich der zu fertigenden Teile umgestellt, ist es oftmals nur von Nöten,
einen Teil der Bearbeitungsmaschinen umzurüsten. Die sich bei den bekannten Werkzeugwechselvorrichtungen
durch das Einsetzen der Bahnverlängerungen ergebenden Rüstzeiten bedingen somit
erhöhte Stillstandszeiten der Fertigungsstraßen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Werkzeugwechselvorrichtung zu schaffen,
bei der das Einsetzen der Bahnverlängerungsstücke zwischen die Auflagefläche des
Wagens und die Gleitbahnen der Bearbeitungsmaschine überflüssig und somit der Werkzeugwechselvorgang
einfacher und schneller durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Grundrahmen
ein Ausschubteil trägt, welches horizontal in Richtung der Bearbeitungsmaschine
und zurückbewegbar angeordnet ist. Durch die Anordnung eines Ausschubteiles auf
dem Grundrahmen, welches in Richtung der Bearbeitungsmaschine bewegbar ist, ist
es nicht mehr erforderlich, zwischen die Auflagefläche des Wagens sowie die Gleitbahnen
der
Bearbeitungsmaschine Bahnverlängerungsstücke einzusetzen.
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Beim Einsetzen des Werkzeuges in die Bearbeitungsmaschine wird das
das Werkzeug tragende Ausschubteil vielmehr so weit auf dem Grundrahmen in Richtung
der Bearbeitungsmaschine bewegt, bis die der Bearbeitungsmaschine zugekehrte Fläche
des Ausschubteiles mit der entsprechenden Fläche der Bearbeitungsmaschine in Anlage
kommt. Durch die exakt höhenmäßig definierte Lage des Ausschubteiles erübrigt sich
ein Ausrichten desselben in Bezug auf die Gleitbahnen der Bearbeitungsmaschine.
Das auf dem Ausschubteil befindliche Werkzeug kann somit einfacher als auch schneller
in die Bearbeitungsmaschine eingesetzt werden, da durch die Verschiebung des Aussshhiuebbteeiles
in Richtung der Bearbeitungsmaschine die Ube 2 trecke verkürzt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind an der
Oberseite des Ausschubteiles eine Mehrzahl paralleler Gleitbahnen, die die Auflagefläche
für das Werkzeug bilden und auf denen das Werkzeug in Richtung der Gleitbahnen verschiebbar
ist, vorgesehen. Das eigentliche Verschieben des Werkzeuges auf den Gleitbahnen
des Ausschubteiles geschieht mittels mindestens eines Spindeltriebes. Dieser Spindeltrieb
ist vorteilhaft zwischen den Gleitbahnen unterhalb der Auflagefläche mit einem auf
diesem parallel zu den Gleitbahnen geführten und verfahrbaren Spindelblock angeordnet.
Die Verbindung zwischen Spindelblock und einer am zu verschiebenden Werkzeug angebrachten
Befestigungseinrichtung geschieht vorteilhaft mit Hilfe eines Kupplungselementes.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Ausschubteil auftschienen verfahrbar angeordnet ist. Da sich je nach Art
der Bearbeitungsmaschine die erforderliche Höhenlage für den Wechselvorgang ändern
kann, ist es sinnvoll, daß das Ausschubteil auf einem, auf dem Grundrahmen in der
Höhe verstellbaren Hubteil angeordnet ist. Durch das Verfahren des Hubteiles in
die entsprechende Höhe wird gewährleistet,
daß das Werkzeug bei
ausgefahrener Position des Ausschubteiles unkompliziert in die Bearbeitungsmaschine
eingesetzt werden kann.
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Ublicherweise weist sowohl das Ausschubteil als auch die Bearbeitungsmaschine
entsprechende mit Gleitbahnen versehene Oberflächen auf. Diese garantieren zwar
geringe Reibwerte, infolge der hohen zu verschiebenden Werkzeuggewichte ergeben
sich jedoch beim Überschieben des Werkzeuges vom Ausschubteil zur Bearbeitungsmaschine
und umgekehrt zwischen diesen wirkende Reaktionskräfte. Eine besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht deshalb vor, daß das Ausschubteil sowie die Bearbeitungsmaschine
Verein dungselemente zum formschlüssigen Verbinden von Ausschubteil und Bearbeitungsamschine
aufweisen. Die Verbindungselemente können dabei als Einhängenasen ausgebildet sein.
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Auf einfache Art wird der Formschluß zwischen den Teilen dadurch erzeugt,
daß das Ausschubteil in nicht verfahrenem Zustand durch das zwischen Grundrahmen
und diesem befindliche Hubteil auf eine solche Höhe angehoben wird, daß die Auflagefläche
des Ausschubteiles sich oberhalb der Gleitbahnen der Bearbeitungsmaschine befindet,
sodann das Ausschubteil in Richtung der Bearbeitungsmaschine verfahren wird und
schließlich bei Anlage an die Bearbeitungsmaschine auf das entsprechende Niveau
derselben abgesenkt wird.
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Bei diesem Absenkvorgang erfolgt der Formschluß, beispielsweise durch
Verbindungselemente in Form von Einhängenasen zwischen Ausschubteil und Bearbeitungsmaschine.
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Das Entfernen des Ausschubteiles von der Bearbeitungsmaschine erfolgt
in analoger Weise. In diesem Fall wird das Ausschubteil angehoben, dann eingefahren
und abgesenkt.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren
und in den Unteransprüchen dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind. In den
Figuren
1 bis 3 ist die Erfindung an einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, ohne
auf diese Ausführungsform beschränkt zu sein.
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Es stellt dar: Fig. 1 eine Ansicht einer an eine Bearbeitungsmaschine
angeschlossenen Werkzeugwechselvorrichtung in einer Schnittebene, parallel zu einem
der Spindeltriebe, Fig. 2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Werkzeugwechselvorrichtung
gem. der Linie I-I in Fig. 1 und Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Vorrichtung
im Bereich der Kupplungselemente entsprechend Fig. 1.
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Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Werkzeugwechselvorrichtung
besteht aus einer wagenartigen Grundrahmenkonstruktion 1, die mittels Rädern 2 auf
in den Untergrund 3 eingelassenen Schienen 4 verfahrbar ist. Der Grundrahmen 1 als
solcher ist in dessen Bewegungsrichtung U-förmig mit an den freien Enden der Schenkel
nach außen gerichteten Ansätzen 5 profiliert ausgebildet. Unterhalb der Ansätze
5 sind die entsprechenden Fahrwerke 6 der Räder 2 angeordnet, an mindestens einem
Fahrwerk 6 ist ein Antriebsmotor 7 für das entsprechende Radpaar vorgesehen. Innerhalb
des U-förmig profiliert ausgebildeten Teiles des Grundrahmens 1 ist ein analog dem
Profil des Grundrahmens 1 ausgebildetes Hubteil 8 angeordnet. Zwischen den Ansätzen
9 des Hubteiles 8 sowie der entsprechenden Oberfläche des Grundrahmens 1 befinden
sich mehrere Hubspindeln 10 mit Antriebsmotoren 11. Die Antriebsmotoren 11 sind
synchron geschaltet, so daß#nVe#ahren dbs Hubteiles 8 parallel zum Untergrund 3
gewährleistet ist. Üblicherweise reichen vier Hubspindeln 10 zum Anheben des Hubteiles
8 aus, dabei sind jeweils zwei Hubspindeln 10 mit einem Antriebsmotor 11 über Antriebswellen
12 miteinander verbunden.
Das Hubteil 8 weist auf der Oberfläche
des zwischen den Schenkeln befindlichen Steges senkrecht zur Bewegungsrichtung des
Grundrahmens 1 verlaufende Gleitschienen 13 auf. Auf diesen ist das Ausschubteil
14 wälzgelagert in Richtung der Gleitschienen 13 verfahrbar. Gleitschiene 13 sowie
die entsprechende Lagerstelle des Ausschubteiles 14 sind V-förmig ausgebildet, so
daß neben den durch das Werkzeuggewicht auftretenden Gewichtskräften auch eventuell
auftretende Seitenkräfte kompensiert werden können. Die Verfahrbarkeit des Ausschubteiles
wird dadurch gewährleistet, daß die dem Ausschubteil 14 zugewandte Oberfläche des
Hubteiles 8 eine Zahnstange 15 aufweist, mit der ein im Ausschubteil 14 gelagertes
Zahnrad16, welches von einem Motor 17 über ein nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe
angetrieben wird, in Eingriff steht.
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An der Oberseite des Ausschubteiles 14 sind eine Mehrzahl paralleler
Gleitbahnen 19 angeordnet, die die Auflagefläche für das Werkzeug 18 bilden und
auf denen das Werkzeug in Richtung der Gleitbahnen 19, welche identisch ist mit
der Richtung der Gleitschienen 13, verschiebbar ist.
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Die Verschiebbarkeit des Werkzeuges 18 auf dem Ausschubteil 15 wird
durch zwei, im Ausschubteil 14 fest aber drehbar angeordnete Kugelumlaufspindeln
21 gewährleistet.
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Die Kugelumlaufspindeln 21 sind dabei in Richtung der Gleitschienen
13 angeordnet und werden durch Antriebsmotoren 20 über entsprechende Zahnräder 23
bewegt. Wie sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt, befinden sich auf den Kugelumlaufspindeln
21 Muttern 22, welche infolge der Drehbewegung der Kugelumlaufspindeln auf dieser
hin-und herfahrbar sind. Die Muttern 22 sind mit einer Aufnahmeplatte 24 verbunden,
welche parallel der Gleitbahnen 19 zwischen diesen unterhalb der Auflagefläche angeordnet
ist.
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Die Aufnahmeplatte weist in Bewegungsrichtung der Platte gesehen,
mehrere hintereinanderliegende Bohrungen auf, in welche ein noch näher zu beschreibendes
mit dem Werkzeug bzw. 31 18 verbundenes Rastglied 25 eingreift.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, befindet sich seitlich neben der Werkzeugwechselvorrichtung
die Bearbeitungsmaschine, dargestellt durch den Pressentisch 28. Der Abstand zwischen
den Schienen 4 und dem Pressentisch 28 ist dabei nur so groß, daß bei ãer Vexschiebung
des Ausschubteiles 14 in Richtung des Pressentisches 28 der Schwerpunkt des Werkzeuges
18 nicht zwischen dem Pressentisch und der diesem zugewandten Schiene zu liegen
kommt. Die dem Ausschubteil 14 zugewandte Fläche des Pressentisches 28 weist eine
U-förmig gestaltete, nach oben offene Einhängenase 29 auf.
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Entsprechend weist die dem Pressentisch 28 zugewandte Fläche des Ausschubteiles
14 eine U-förmige, nach unten offene Einhängenase 30 auf, wodurch bei dem nachfolgend
beschriebenen Verschiebevorgang das Ausschubteil in den Pressentisch einhängbar
ist.
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Das Einsetzen eines Werkzeuges in eine Bearbeitungsmaschine, hier
das Einsetzen eines Untergesenks in einen Pressentisch geht derart vonstatten, daß
die mit dem Werkzeug beladene Werkzeugwechselvorrichtung seitlich an die Bearbeitungsmaschine
herangefahren wird. Um Unfälle zu vermeiden, weisen die Seitenflächen des Grundrahmens
1 Schürzen 26 auf. Sollte eine Person oder ein Gegenstand dennoch in den Bereich
der Schürzen 26 gelangen, schalten an den Schürzen 26 angebrachte Sicherheitsabschaltleisten
27 den Antriebsmotor 7 zum Verfahren des Grundrahmens 1 ab. Gesteuert wird die Werkzeugwechselvorrichtung
über eine ~ in einer Schürze 26 angeordnete Schaltvorrichtung 32.Mit dieser lassen
sich sämtliche Funktionen eines Teils manuell andererseits voll#automatisch bedienen,
wobei bei der vollautomatischen Bedienung der Vorrichtung Sollwerte für die Höhenverschiebung
des Hubteiles sowie die Seitenverschiebung des Ausschubteiles eingegeben werden
und diese über nicht dargestellte induktive Meßeinrichtungen mit dem jeweiligen
Istwert verglichen werden. Bei Übereinstimmung von Sollwert und Istwert schalten
die jeweiligen Aggregate ab und verriegeln die Teile in der dann vorliegenden
Position.
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Befindet sich die Werkzeugwechselvorrichtung seitlich an der Bearbeitungsmaschine
und ist der Antriebsmotor 7 zum Verfahren des Grundrahmens 1 stillgesetzt, so wird
mittels der Hubspindeln 10 das Hubteil 8 in eine Höhe verfahren, die geringfügig
oberhalb der Höhe ist, welche für ein ordnungsgemäßes Einsetzen des Werkzeuges in
die Bearbeitungsmaschine nötig ist, wobei zu berücksichtigen ist, daß die entsprechende
Höhe je nach Art der Bearbeitungsmaschine variabel ist. Hat das Hubteil bezüglich
der Verschiebung einen vorgegebenen Endwert erreicht, werden die Hubspindeln 10
automatisch abgeschaltet, wodurch das Hubteil 8 in dieser Position arretiert ist.
Sodann wird das Ausschubteil 14 in Richtung des Pressentisches 28 verfahren. Der
Abstand zwischen Grundrahmen 1 und Pressentisch 28 ist dabei so gering, daß das
auf der Werkzeugwechselvorrichtung liegende Werkzeug mit dessen Schwerpunkt nicht
zwischen Pressentisch und die dem Pressentisch zugewandte Schiene gelangen kann,
wodurch ein Kippen der Werkzeugwechselvorrichtung unmöglich ist. Der Ausschiebevorgang
geht so lange vonstatten, bis ein vorgegebenes Endmaß erreicht ist, bei dem das
Ausschubteil in Anlage mit dem Pressentisch jedoch die Auflagefläche des Ausschubteiles
sich geringfügig höher als die entsprechende Fläche des Pressentisches befindet.
In dieser Position weisen die U-förmig gestalteten Einhängenasen 29 und 30 aufeinander
zu, so daß beim Absenken des Hubteiles 8 die Einhängenasen miteinander in Eingriff
gelangen. Ist dies geschehen, wird die Absenkbewegung wieder unterbrochen und das
Hubteil 8 in dieser Stellung arretiert. Die Einhängenasen 30 und 31 gewährleisten
demnach nur den Formschluß zwischen Pressentisch 28 und Ausschubteil 3, sämtliche
durch das Werkzeug 18 auftretende Gewichtskräfte werden jedoch nach wie vor von
den Hubspindeln 10 aufgenommen. In dieser eingehängten Position liegen die Gleitbahnen
von Ausschubteil 14 sowie Pressentisch 28 in einer Ebene, ein
überschieben
des Werkzeuges von der Werkzeugwechselvorrichtung in die Bearbeitungsmaschine ist
demnach möglich.
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Es ist durchaus denkbar, daß bei allen Bearbeitungsmaschinen, bei
denen ein Werkzeugwechsel in Frage kommt, die erforderliche überschiebehöhe von
dem Ausschubteil auf das entsprechende Teil der Bearbeitungsmaschine gleich ist.
In diesem Fall ist ein Vorhandensein eines Hubteiles 8, welches auf dem Grundrahmen
1 gelagert ist, überflüssig. Das Ausschubteil 14 kann vielmehr analog der Lagerung
im Hubteil 8 direkt im Grundrahmen 1 gelagert sein-. Um eine Verbindung zwischen
Bearbeitungsmaschine und Ausschubteil in ausgeschobenem Zustand zu gewährleisten,
ist es in diesem Falle zweckmäßig, das Ausschubteil mit einem zur Bearbeitungsmaschine
kegelförmig zusammenlaufenden Dorn zu versehen, welcher in eine entsprechende kegelförmige
Ausnehmung in der Bearbeitungsmaschine eingreift. Es ist selbstverständlich auch
möglich, an den sich gegenüberliegenden Flächen von Bearbeitungsmaschine und Ausschubteil
mehrere solche dornförmige Ansätze bzw. Vertiefungen vorzusehen.
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Um beim fehlenden Hubteil 8 geringfügige Höhenunterschiede zwischen
den Gleitbahnen des Ausschubteiles und der Bearbeitungsmaschine zu kompensieren,
können die Gleitschienen 13 des Ausschubteiles 14 über übliche Andruckschrauben
eine höhenmäßige Feinjustierung erfahren.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, wesit das auf den Gleitbahnen 19 aufliegende
Werkzeug 18 an dessen, der Bearbeitungsmaschine 28 abgekehrten Seite einen mit dem
Werkzeug 18 verbindbaren Fortsatz 33 auf, welcher den Bohrungen in der Aufnahmeplatte
24 entsprechende Bohrungen aufweist. Im Fall des Ausführungsbeispieles sind dies
zwei Bohrungen. Durch die Bohrungen sind die Rastglieder 25 und 31 gesteckt. Die
Rastglieder sind als von oben einsteckbare Bolzen ausgebildet, welche aufgrund des
Kopfes des Bolzens am Durchfallen durch die Löcher gehindert werden, sowie am unteren
Ende eine Abschrägung aufweisen. Die Länge der Bolzen 25 und 31
ist
gerade so bemessen, daß nur die Schräge des Bolzens unten aus dem Fortsatz 33 heraustritt.
Beim Einfahren des Werkzeuges auf den Pressentisch 28 durchsetzt der durch den Fortsatz
33 ragende Bolzen 31 mit seinem unteren Teil eines der entsprechenden Löcher der
Aufnahmeplatte 24.
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Der Bolzen 31 ist dabei so verdreht, daß beim Verschieben der Mutter
22, somit der Aufnahmeplatte 25, durch Betätigen des Motors 20 und Drehung der Kugelumlaufspindel
21 der nichtabgeschrägte Teil des Bolzens 31 in Anlage mit der in Fig. 3 links dargestellten
Seite der entsprechenden Bohrung kommt. Bei Betätigung des Antriebsmotors 20 in
einer Drehrichtung, bei der die Mutter 22 in Richtung des Pressentisches 28 verfahren
wird, nimmt die Aufnahmeplatte 24 über den Bolzen 31 das Werkzeug 18 in Richtung
des Pressentisches 28 mit. Dies ist so lange möglich, bis die Mutter 22 an ihrem
pressentischseitigen Anschlag angekommen ist. In dieser Position ist jedoch das
Werkzeug 18 noch nicht vollständig auf den Pressentisch 28 geschoben. Um dies zu
bewerkstelligen, wird durch Betätigen des Antriebsmotors 20 in entgegengesetzter
Drehrichtung die Mutter 22 und somit die Aufnahmeplatte 24 vom Pressentisch 28 wegbewegt,
wobei aufgrund der Drehposition des Bolzens 31 dieser mit seiner Schräge auf der
in Fig. 3 rechts dargestellten Seite der entsprechenden Bohrung aus dieser herausgleiten
kann, ohne daß das Werkzeug 18 wieder mit zurückgezogen wird. Der Bolzen 25 befindet
sich hinsichtlich seiner Schräge in einer analogen Position wie der Bolzen 31.
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Es ist deshalb möglich, die Aufnahmeplatte 24 unter den Bolzen 25
und 31 hindurchzufahren, bis schließlich bei Außerbetriebsetzung des Motors 20 und
somit fixierter Aufnahmeplatte 24 der Bolzen 25 in eine entsprechende Bohrung der
Aufnahmeplatte 24 einrastet. Gemäß dem Geschilderten ist es nunmehr durch erneute
Drehrichtungsumkehr des Antriebsmotors 20 möglich, das Werkzeug 18 weiter in Richtung
des Pressentisches 28 zu verschieben, diesesmal nur mit dem Unterschied, daß der
Kraftschluß zwischen dem Bolzen 25 und Aufnahmeplatte 24 besteht.
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Das Entfernen eines Werkzeuges aus der Bearbeitungsmaschine erfolgt
grundsätzlich in gleicher Weise wie das Einsetzen des Werkzeuges. Im Unterschied
muß die Drehposition der Bolzen 25 und 31 im Gegensatz zu der Position beim Einbringen
des Werkzeuges um 1800verdreht sein. Die Aufnahmeplatte 24 nimmt demnach nur bei
einer Bewegung gemäß Fig. 3 von rechts nach links das Werkzeug mit, während bei
Bewegung von links nach rechts die Schrägen der Bolzen 25 und 31 auf den entsprechenden
gemäß Fig. 3 links dargestellten Seiten der Bohrungen der Aufnahmeplatte 24 abgleiten.
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Von großer Wichtigkeit ist es, daß die Schräge des Bolzens 31 so gewählt
ist, daß beim Einschieben des Werkstückes 18 auf den Pressentisch 28 bei Kraftschluß
des Bolzens 25 mit der Aufnahmeplatte 24 der Bolzen 31 durch seine Schräge auf der
entsprechenden Kante des Pressentisches 28 hochgleiten kann, ohne dabei zerstört
zu werden.
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üblicherweise fallen die Bolzen 25 und 31 infolge deren Schwerkraft
durch die im Fortsatz 31 befindlichen Löcher.
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Es ist jedoch auch denkbar, daß mit Hilfe einer Federkonstruktion
die Bolzen in Richtung der Aufnahmeplatte 24 gedrückt werden.
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Nach Beendigung des Werkzeugwechsels wird durch Betätigung des die
Kugelumlaufspindel 21 antreibenden Motors 20 die Aufnahmeplatte zurückgefahren,
das Ausschubteil 14 angehoben, eingefahren, das Hubteil 8 abgesenkt und die Werkzeugwechselvorrichtung
sodann auf den Schienen 4 von der Bearbeitungsmaschine weggefahren.
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Sämtliche für das Einsetzen eines Werkzeuges in einer Bearbeitungsmaschine
dargestellten Abläufe gelten in analofer Weise für das Entfernen des Werkzeuges
aus der Bearbeitungsmaschine. Dies gilt sowohl für den Ankuppelvorgang von Werkzeugwechselvorrichtung
und Bearbeitungsmaschine als auch für den überschiebevorgang des Werkzeuges.
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Es ist denkbar, daß mit der erfindungsgemäßen Werkzeugwechselvorrichtung
Werkzeuge von Bearbeitungsmaschinen gewechselt werden, welche sich beidseits des
Schienenstranges der Werkzeugwechselvorrichtung befinden. Dazu sind zum Verbinden
des Ausschubteils mit den entsprechenden Bearbeitungsmaschinen die den Bearbeitsmaschinrn
zugewandten Flächen des Ausschubteils mit Einhängenasen versehen. Die Werkzeuge
weisen dem entsprechend an ihrenuden Bearbeitungsmaschinen abgewandten Seiten Fortsätze
auf. Ist es erwünscht, ein Werkzeug in eine, gemäß der Darstellung in Figur 1, links
befindliche Bearbeitungsmaschine einzusetzen, wird die Aufnahmeplatte 24 bis zu
deren rechten Abschlag verfahren und eine Verdann bindung von dieser mit dem an
der rechten Seite des Werkzeuges 16 befindlichen Fortsatz 33 durch das entsprechende
werkzeugnahe Rastglied hergestellt. Nach erfolgtem Ausschieben des Ausschubteils
14 ist somit bei entsprechender Drehposition der Rastglieder ein überschieben des
Werkzeuges 18 in die Bearbeitungsmaschine möglich. Das vollständige Einschieben
bzw. das Ausziehen geschieht dann durch das dem Werkzeug abgewandte Rastglied.
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Der Wechsel der Rastglieder zum vollstänigen Einschieben des Werkzeug
es muß nicht erst dann erfolgen, wenn die entsprechende auf der Kugelumlaufspindel
21 befindliche Mutter 22 die Anschlagposition erreicht hat, sondern dieses Wechseln
kann gegebenenfalls schon früher vonstatten gehen.
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Der Ausziehvorgang der Werkzeuge 18 aus einer, gemäß Figur 1 links
dargestellten Bearbeitungsmaschine 28 erfolgt analog dem bereits geschilderten durch
Drehung der Rastglieder.