Die Erfindung betrifft eine integrierte Halbleiterschaltung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, die auch
als integrierte Injektionslogik HL bzw. I2L bezeichnet
wird.
Eine derartige IIL-Schaltung ist aus dem IBM-Technical
Disclosure Bulletin, Vol. 19, No. 7, Dezember 1976, S.
— 2577, bekannt, bei der eine zusätzliche n + -Zone
eine Beschleunigungsdiode bildet. Zur Erzielung einer möglichst kleinen Zeitkonsianten ist der Diodenbereich
keinesfalls größer und in einem bevorzugten Fall sogar nur halb so groß wie der benachbarte Kollektorbereich.
Dadurch erhöht sich jedoch die Durchbruchsspannung im Vergleich zu den übrigen Transistoren der
IIL-Schaltung.
Integrierte Injektionslogik HL hat es ermöglicht, die
Integrationsdichte zu erhöhen, die Leistungsaufnahme zu vermindern, die Betriebsspannung zu reduzieren und
eine Integration von digitalen und analogen Funktionen auf einem einzigen Chip in einem größeren Aufmaß
durchzuführen, als dies in bipolaren oder MOS integrierten Schaltungen möglich ist.
Der Grundaufbau einer IIL-Schaltung ist anhand der F i g. 1 und 2 erkennbar. Fig. 1 zeigt eine eingebettete
N+ -Schicht 12 auf einem P-Substrat 11 und eine N--Schicht 13, wobei eine Basis 14 durch Diffusion
gebildet ist. In dieser !' + -Basis 14 sind beispielsweise zwei N+ -Kollektorbereiche 16 und 17 geformt, die im
Abstand zueinander liegen. Ferner sind ein P' -Emitterbereich 15 und ein N"-Erdbereich 18 durch Diffusion
auf der Oberfläche der N - -Schicht 13 gebildet, die im Abstand zur P+-Basis 14 liegt Die P+-Basis 14, die
N+ -Kollektorbereiche 16 und 17, der P+-Emitterbereich
15 und der N + -Erdbereich 18 sind an eine Eingangsklemme /N, an Ausgangsklemmen OUTX und
5 OLIT2, an eine Ladungsinjektionsklemme + E bzw. an
eine Erdklemme G angeschlossen. Die in F i g. 1 dargestellte bekannte IIL-Schaltung läßt sich durch die
Schaltung gemäß F i g. 2 sinngemäß darstellen, nämlich als kombinierte Schaltung eines NPN-Vertikaltransistors
OX und eines PNP-Lateraltransistors Q2. Der Vertikaltransistor QX weist N+-Kollektorbereiche 16
und 17, eine P+-Basis 14 und eine N--Schicht 13 auf, die
den Emitterbereich bildet, während der Lateraltransistor Q2 einen P+-Emitterbereich 15, eine N--Schicht
13 als Basis und einen P+-Bereich 14 als Kollektor besitzt. Der Lateraltransistor Q 2 dient zur Injektion
von Trägern in die Basis des Vertikaltransistors Q i und wird daher als Injektionstransistor bezeichnet.
Ein Nachteil in der bekannten IIL-Schaltung liegt jedoch darin, daß sie durch externe Spannungssiöße, die
beispielsweise aufgrund statischer Elektrizität auftreten, zerstörbar ist. Diese Zerstörung läßt sich am besten
anhand der Fig. 1 erläutern, wenn nämlich positive Spannungsstöße an der Erdklemme G auftreten.
Erscheinen positive Impulse an der Erdklemme Gund
negative Impulse an der Eingangsklenrrie IN, dann
bilden sich drei Strompfade alpha, beta und gamma, die als gestrichelte Linien dargestellt sind und von der
Erdklemme G zur Eingangsklemme IN führen. Der Strompfad läuft direkt zur Eingangsklemme IN über
den Emitier-Basisübergang, wenn die Spannungen der angelegten Impulse uie Emitter-Basis-Durchbruchsspannung
ßVoüberschrciten.
Der Strom auf dem Pfad beta fließt durch den Emitter-Basisübergang und durch den Basisbereich 14.
Der Strompfad gamma läuft durch den Emitter-Basisübergang, durch den Basisbereich !4, den Kollektorbereich
16 und den Kollektor-Basisübergang.
Wenn Stromstöße durch den Kollektorbereich 16 auftreten, so können zwei Fälle eintreten:
Erstens kann der Kollektor-Basis-Übergang vorwärtsgespannt werden, wenn der Spannungsabfall
aufgrund des Strompfades beta die rückwärtsgerichtete Durchbruchsspannung von im allgemeinen 7 Volt des
■»5 Kollektor-Basis-Übergangs übersteigt.
Zweitens kann der Stromstoß beim Überschreiten der Durchbruchsspannung OV5 zwischen dem Emitter
und dem Kollektor durch die Spannungsstöße durch den Kollektorbereich 16 und in den Kollektorbereich 16 in
Querrichtung laufen und schließlich durch den Kollektor-Basis-Übergang
aus der Eingangsklemme /A/austreten. Wenn dies der Fall ist, dann wird ein Teil des
Kollektor-Basis-Überganges teilweise geschmolzen und zerstört, was eine Erhöhung der Leckströme, eine
Abnahme der Durchbruchsspannungen, eine Abnahme der Stromverstärkungsfaktoren und eine Zunahme von
Rauschen bedeutet. Im schlimmsten Fall wird der Kollektor-Basis-Übergang vollständig zerstört. Im allgemeinen
ist eine Zerstörung des Kollektor-Basis-Über-
bo ganges die häufigste Ursache für eine Beschädigung von
IIL-Schaltungen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Halbleiterschaltung unter Verwendung von integrierter
Injektionslogik zu schaffen, die bei Spannungsstößen weniger leicht zerstörbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Schaltung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. welche dadurch
gekennzeichnet sind, daß die Durchbruchsspannung des
vierten Bereichs kleiner als die des dritten Bereichs ist Dadurch werden Überströme schneller abgeleitet als
beim Stand der Technik.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine bekannte Schaltung,
Fig.2 ein äquivalentes Schaltbild der Schaltung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig.4 eine Draufsicht auf die Schaltung gemäß Fig. 3,
F i g. 5 ein Äquivalenzschaltbild der Schaltung gemäß Fig. 3,
F i g. 6 bis 8 Schnitte durch weitere Ausführungsbeispiele und
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Schaltung gemäß F15.8.
In den Figuren sind durchwegs gleich*· Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen, wobei Fig.3 einen
Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel und Fig.4 ein Draufsichtmuster zeigen. Ein zusätzlicher Bereich 19
von N+-Leitfähigkeit ist auf der Oberfläche des P+-Basisbereichs 14 am N+ -Kollektorbereich 16 gebildet.
Eine Eingangsklemme IN gehört sowohl zur Oberfläche des zusätzlichen Bereichs 19 und des
Basisbereichs 14, so daß diese beiden Bereiche von der Eingangsklemme IN elektrisch miteinander verbunden
und damit kurzgeschlossen sind. Die anderen Bereiche sind so angeordnet, wie dies in F i g. 1 dargestellt ist. Das
Gebiet des zusätzlichen Bereichs 19 ist größer als uie Gebiete der N+ -Kollektorbereiche 16 und 17. Die
Durchbruchsspannung BVt ist daher zwischen dem
Emitter und dem von dem zusätzlichen Bereich 19 gebildeten »Kollektor« kleiner als die Durchbruchsspannungen
SV, und ßV^der N+-Kollektorbereiche 16
und 17.
F i g. 5 zeigt ein Äquivalenzschaltbild der Schaltungen gemäß den Fig. 3 und 4. Wird in Fig.5 ein
Spannungsstoß zwischen Erdklemme G und Eingangsklemme IN gelegt, dann fließt ein Stromstoß durch den
Weg des kleinsten Widerstandes, also durch den zusätzlichen Bereich 19 zur Eingangsklemme IN. Die in
Fig. 1 dargestellten Strompfade alpha und beta sind daher durch Einführung des zusätzlichen Bereichs 19
ausgeschaltet. Es kann somit praktisch kein Strom in die Kollektorbereiche 16 und 17 fließen, so daß diese nicht
zerstört werden.
Außerdem ist der zusätzliche Bereich 19 an der Basis 14 kurzgeschlossen, so daß der Stromstoß sofort aus der
Eingangsklemme IN abfließt. Es ist somit weniger wahrscheinlich, daß der Übergang des zusätzlichen
Bereichs 19 beschädigt wird. Wird der zusätzliche Bereich 19 jedoch beschädigt, so hat dies keinen Einfluß
auf die Eigenschaften der IIL-Schaltung, da dieser an
der Basis 15 kurzgeschlossen ist. Das Vorhandensein des zusätzlichen Bereichs 19 verringert somit nicht die
Durchbruchsspannung ßV3 zwischen dem Emitter und
der Basis des Vertikaltransistors Qi gemäß Fig.2, so
daß der Emitter-Basis-Übergang gegenüber statischen Entladungen spannungsfest bleibt.
Es ist allgemein bekannt, daß die Verwendung eines großen Reihenwiderstandes die Spannungsfestigkeit
wieder erhöht. Ist der Rfiheilwiderstand, und zwar in
F i g. 5, der Widerstand Ri + Rbl. zwischen der Erdklemme
G und der IIL-Schaltüng groß gewählt, dann führt
dies zu einem Schweben des Cmitterpotentials, was zu einer unerwünschten Abnahme des logischen Spannungswertes
aufgrund eines hohen Null-Potentials führt. Dies vergrößert die Instabilität der logischen Operationen.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltung wird ein Spannungsstoß praktisch durch die Einführung des
zusätzlichen Bereichs 19 abgezweigt, so daß der Reihenwiderstand (Re+Rbl) unter Berücksichtigung
der Anforderungen an die logischen Operationen einstellbar ist. Dies erhöht die Freiheit im Schaltungsaufbau.
In F i g. 5 stellen Bvu Bvi und By4 Durchbruchsspannungen
zwischen dem Kollektor und dem Emitter entsprechend den N + -Bereichen 19, 16 und 17 des
Vertikaltransistors Ql dar. Bv3 ist die Durchbruchsspannung
zwischen dem Emitter und der Basis des Vertikaltransistors Q1. Bvs und Bve sind Durchbruchsspannungen
zwischen dem Kollektor und der Basis des Vertikaltransistors Qi. Rb ist der Basisreihenwiderstand
des Vertikaltransistors Q1.
Die Fig. 6 bis 9 zeigen weitere Ausführungen der Erfindung mit unterschiedlichen Eigenschaften zur
Reduzierung der Durchbruchsspannung zwischen dem Emitter und dem Kollektor des zusätzlichen Bereichs. In
F i g. 6 ist die Tiefe des zusätzlichen Bereichs 19a größer als die der benachbarten zwei N+-Kollektorbereiche 16
und 17. Das Gebiet des zusätzlichen Bereichs 19a ist so gestaltet, daß die Integrationsdichte erhöht ist.
In Fig. 7 ist die Verunreinigungsdichte im Basisbereich 14a unter dem zusätzlichen Bereich \9b geringer
gewählt als unter den N+-Kollektorbereichen 16 und 17, so daß die Durchbruchsspannung reduziert ist. Ein
zusätzlicher Bereich 196 ist gleichzeitig mit den N+ -Kollektorbereichen 16 und 17 gebildet und das
Gebiet des zusätzlichen Bereichs 19Z> ist frei wählbar. Der Basisbereich 14a ist flacher als der übrige Teil der
Basis 14, kann in einer anderen Ausführung jedoch die gleiche Tiefe haben oder sogar tiefer sein, solange die
Durchbruchsspannung reduziert ist.
F i g. 8 zeigt eine weitere Ausführung der Erfindung, bei der eine IIL-Schaltung 30 links von der gestrichelten
Linie auf einem einzigen Chip und eine lineare Schaltung 31 rechts von der gestrichelten Linie
dargestellt sind, die jeweils hohe Spannungsfestigkeit besitzen. Durch gleichzeitige Diffusion sind N + -Berei-
-15 ehe 16, 17, 19, 21, 22 und 23 gebildet. Das Gebiet des
zusätzlichen N+ -Bereichs 19 der IIL-Schaltung 30 ist größer als das Gebiet der N + -Bereiche 16 und 17
gewählt und der zusätzliche N + -Bereich 22 ist jeweils an die P+-Basisbereiche 14 bzw. 24 angeschlossen.
'" F i g. 9 zeigt eine Draufsicht auf die Schaltung gemäß
Fig.8, wobei der P+-Bereich 14 der IIL-Schaltung ringförmig gestaltet ist und sich nicht unter die
N+ -Bereiche 16,17 und 19 erstreckt. P--Bereiche 25,26
und 27 sind von geringer Verunreinigungsdichte und
r> erstrecken sich tief unter die N--Bereiche 16,17 und 19.
Gleichzeitig mit der Bildung des Basisbereichs 14 ist der P+-Basisbe.-cich 24 hergestellt. In der IIL-Schaltung 30
sind der Überschwingfaktor des ansteigenden Stroms, die Durchbruchsspannung zwischen dem Kollektor und
dem Emitter und die Spannungsfestigkeit jeweils einzeln erhöht.
Bei einem linearen Transistor sind ebenfalls der Überschwingfaktor des abfallenden Stroms, die Durchbruchsspannung
zwischen dem Kollektor und dem Emitter sowie die Spannungsfestigkeit verbessert. Es
wird darauf hingewiesen, daß die Schaltung gemäß den F i g. 6 und 7 auf die Schaltung gemäß F i g. 8 anwendbar
ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen