DE3115665C2 - Hämodialysegerät und Einrichtung zur Ultrafiltrationssteuerung mit diesem Gerät - Google Patents
Hämodialysegerät und Einrichtung zur Ultrafiltrationssteuerung mit diesem GerätInfo
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- Y10S210/00—Liquid purification or separation
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Abstract
Bei einem Hämodialysegerät ist der Behälter zur Aufnahme des Gesamtvorrates der Dialysierflüssigkeit derart wärmeisolierend gegenüber der Umgebung ausgebildet, daß unter Verzicht auf eine Aufheizung der Dialysierflüssigkeit während des Dialysiervorganges durch Aufrechterhaltung eines stabilen vertikalen Temperaturgefälles zwischen der am oberen Behälterende entnommenen frischen Dialysierflüssigkeit und der nach Passage des Dialysators am untern Behälterende zurückgeführten gebrauchten Dialysierflüssigkeit eine stabile Schichtung erhalten und somit eine Vermischung von gebrauchter und frischer Dialysierflüssigkeit vermieden wird. - Eine weitere Ausgestaltung sieht die Anordnung eines UV-Strahlers zur Entkeimung der Dialysierflüssigkeit in einem der Rückführung der Dialysierflüssigkeit dienenden zentral im Behälter angeordneten Rohr vor. - Zur Steuerung der Ultrafiltration ist eine Ableitung und Messung der überschüssig auftretenden Flüssigkeitsmenge an der Rückführungsleitung zum Behälter und eine Verstellung von Strömungswiderständen an den Auslässen mindestens eines der beiden Strömungswege des Dialysators vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Hämodialysegerät mit einem Dialysator, der einen ersten Strömungsweg für das
Blut und einen zweiten Strömungsweg für die Dialysierflüssigkeit und eine beide Strömungswege trennende
semipermeable Membran aufweist, und mit einem Behalter für die Dialysierfiüssigkeit mit einem Anschluß
zur Entnahme von dem Dialysator zuzuführender Dialysierfiüssigkeit und mit einem Anschluß zur Rückführung
der vom Dialysator kommenden Dialysierfiüssigkeit in den Behälter.
Hämodialysegeräte sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Der Stoffaustausch zwischen
dem Blut und der Dialysierfiüssigkeit findet bei allen derartigen Geräten in einem Dialysator statt, der zu
diesem Zweck einen ersten Strömungsweg zum Hindurchleiten des Blutes und einen zweiten Strömungsweg
zum Hindurchleiten der Dialysierfiüssigkeit aufweist, wobei beide Strömungswege durch eine semipermeable
Membran voneinander getrennt sind. Der erste Strömungsweg ist Bestandteil eines extrakorporalen
Blutkreislaufes mit einer Zuführungsleitung und einer Rückführungsleitung für das Blut sowie ggf. einer den
Blutfluß bewirkenden oder unterstützenden Pumpe. Der zweite Strömungsweg ist mit Einrichtungen für die
Zu- und Abführung der Dialysierfiüssigkeit verbunden.
Wesentliche Unterschiede zwischen den bekannten Hämodialysegeräten bestehen vor allem hinsichtlich
dieser Einrichtungen für die Zu- und Abführung der Dialysierfiüssigkeit. Es werden heute nahezu ausschließlich
sog. Single-Pass-Systeme eingesetzt, d. h. Systeme, bei denen die kontinuierlich zugeführte Dialysierfiüssigkeit
nur einmal den Dialysator passiert und dann verworfen wird. Die Dialysierfiüssigkeit wird zu diesem
Zweck kontinuierlich erzeugt, und zwar durch Mischen von Wasser mit einem Konzentrat in einem Proportional-Mischsystem.
Die Dialysierfiüssigkeit muß außerdem entgast und auf Körpertemperatur erwärmt werden,
bevor sie dem Dialysator zugeführt werden kann. Die genannten Verfahrensschritte bedingen einen großen
technischen Aufwand, der sich in einem sehr hohen Preis der Geräte niederschlägt. Ferner ist die Störanfälligkeit
solcher Apparaturen zu berücksichtigen, wobei Fehlfunktionen, z. B. eine Abweichung vom richtigen
Mischungsverhältnis oder eine Überhitzung der Dialysierfiüssigkeit, dem behandelnden Patienten unmittel-
bO bar in Lebensgefahr bringen können. Es ist daher unerläßlich,
die Apparatur zusätzlich mit Überwachungseinrichtungen auszustatten, was eine weitere Erhebung des
Aufwandes und somit der entstehenden Kosten bedingt, und zwar sowohl bei der Beschaffung als auch bei der
Wartungund InstandhaltungderGeräte.
Ein besonderes Problem stellt die Steuerung des Wasserentzuges dar, der durch Ultrafiltration in Verbindung
mit der Hämodialysebehandkmg erreicht werden
soll. Bei den konventionellen Single-Pass-Systemen, bei
denen eine genaue Bilanzierung der vom Dialysator abfließenden
Dialysierflüssigkeit gegenüber der ihm zugeführten Dialysierflüssigkeit nicht gegeben ist, besteht
die übliche Methodik zur Ultrafiltrationss.euerung darin,
durch entsprechende Hilfsmittel die Druckdifferenz zwischen der Blutseite und der Dialysierflüssigkeitsseite
der semipermeablen Membran des Dialysators einstellbar zu machen. Aufgrund der Ultrafiltrationscharakteristik
des jeweils verwendeten Dialysators, d. h„ des Zusammenhanges
zwischen der genannten Druckdifferenz und der pro Zeiteinheit durch die Membran tretenden
Flüssigkeitsmenge (Ultrafiltration) kann dann die für die gewünschte Ultrafiltrationsgeschwindigkeit notwendige
Druckdifferenz, der sog. Transmembrandruck eingestellt werden. Diese Methode ist jedoch störanfällig und
ungenau, insbesondere, weil die Ultrafiltrationscharakteristik erheblichen Exemplarstreuungen unterliegt und
durch verschiedene Störeinflüsse, z. B. Ablagerungen auf der Membran, verändert werden kann. In kritischen
Fällen ist daher eine besondere Überwachung der Gewichtsabnahme des Patienten mit einer Bettwaage üblich.
Neben den Single-Pass-Geräten sind sog. Tank-Nieren bekannt geworden. Die DE-AS 22 59 787 beschreibt
z. B. ein stark vereinfachtes Hämodialysegerät. das mit einem gegen die Atmosphäre abgeschlossenen volumenstarren
Behälter arbeitet, der vor Beginn der Behandlung vollständig mit frischer Dialysierflüssigkeit
gefüllt wird. Während des Betriebes wird aus dem Behälter Flüssigkeit durch den Dialysator gepumpt und die
gebrauchte Flüssigkeit wieder in den Behälter zurückgeleitet. Aufgrund des konstanten Volumens des gesamten
mit der Dialysierflüssigkeit gefüllten Systems kann nur dann eine Ultrafiltration stattfinden, wenn mit den
hierfür vorgesehenen Hilfsmitteln dem mit Dialysierflüssigkeit gefüllten System Flüssigkeit entzogen wird.
Diese entzogene Flüssigkeit wird durch den Übergang von Ultrafiltrat aus dem Blut in die Dialysierflüssigkeit
ersetzt, so daß die entzogene Flüssigkeitsmenge die Ultrafiltratmenge
repräsentiert. Somit kann die Ultrafiltrationsgeschwindigkeit bei diesem System relativ einfach
gesteuert werden.
Die Vorrichtung gemäß DE-AS 22 59 787 hat jedoch gegenüber den üblichen Single-Pass-Systemen den
Nachteil, daß die gebrauchte Dialysierflüssigkeit mit der frischen Dialysierflüssigkeit vermischt wird. Hierdurch
wird die Wirksamkeit des Verfahrens vermindert, da auf diese Weise die für die Dialysiergeschwindipkeit maßgebende
Konzentrationsdifferenz zwischen den beiden Seiten der semipermeablen Membran reduziert wird.
Dies ist einer der Gründe dafür, daß sich solche Geräte in der Praxis nicht behaupten konnten.
Zur Erwärmung der Dialysierflüssigkeit auf die Körpertemperatur des Patienten weist die bekannte Vorrichtung
gemäß DE-AS 22 59 787 eine elektrisch betriebene Heizeinrichtung und eine zugeordnete Regeleinrichtung
zur Konstanthaltung der Temperatur auf. Abgesehen von dem damit verbundenen technischen Aufwand
weist eine elektrisch betriebene Heizeinrichtung an einem Hämodialysegerät den grundsätzlichen Nachteil
einer möglichen Gefährdung des behandelten Patienten durch elektrische Ströme auf. Da die Dialysierflüssigkeit
elektrisch leitfähig ist. ist nicht auszuschließen,
daß Ströme ;uis der elektrischen Heizeinrichtung
über die Dialysierflüssigkeit und die .semipermeable
Membran in den Blutkreislauf des Patienten gelangen,
dessen Her/ durch den Dialyr.iervorgang ohnehin stärker
als sonst sensibilisicrt ist. so daß bereits bei sehr geringen Strömen die Gefahr eines Auftretens des gefährlichen
Herzkammerflimmerns besteht.
Außerdem bestehen bei Tanknieren gemäß DE-AS 22 59 787 erhebliche hygienische Probleme. Während
bei einem Single-Pass-Gerät die vom Mischsystem gelieferte, auf die Körpertemperatur erwärmte Dialysierflüssigkeit
unmittelbar verbraucht wird, bestehen bei einem Gerät, das den gesamten Vorra: an erwärmter
lü Dialysierflüssigkeit schon von Anfang an in einem Behälter
bereit hält, und welches darüber hinaus in dem Dialysatkreislauf noch eine gesonderte Heizeinrichtung
aufweist, ideale Vermehrungsbedingungen für Mikroorganismen in der Dialysierflüssigkeit. Auch dieser Umstand
hat dazu gefühlt, daß derartige Tank-Systeme heute im allgemeinen nicht mehr als akzeptabel angesehen
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hämodialysegerät zu schaffen, das die Nachteile der Single-Pass-Systeme
und der sog. Tanknieren unter Beibehaltung der hauptsächlichen Vorteile beider Systeme vermeidet,
d. h., Einfachheit, geringe Herstellungskosten und zuverlässige Steuerbarkeit der Ultrafiltration mit
hoher Wirksamkeit und einwandfreien hygienischen Verhältnissen verbindet. Darüber hinaus wird angestrebt,
die Sicherheit hinsichtlich einer möglichen Gefährdung des behandelten Patienten zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Behälter gegenüber der Umgebungsluft derart
wärmeisolierend ausgebildet ist, sodaß sich eine Heizvorrichtung zur Regelung und Konstanthaltung der
Temperatur der Dialysierflüssigkeit während der Dauer der Dialysebehandlung erübrigt, und daß der Anschluß
zur Entnahme der Dialysierflüssigkeit im oberen Bereich des Behälters und der Anschluß für die Rückführung
der Dialysierflüssigkeit im unteren Bereich des Behälters einmündet.
Bei der Erfindung wird in vorteilhafter Weise in dem Behälter eine Vermischung von gebrauchter und frischer
Dialysierflüssigkeit vermieden. Durch die Entnahme der Dialysierflüssigkeit im oberen Behälterbereich
und die Rückführung im unteren Bereich des Behälters findet eine Unterschichtung der frischen Dialysierflüssigkeit
mit der gebrauchten Dialysierflüssigkeit statt. Diese Unterschichtung bleibt di ich Aufrechterhaltung
eines vertikalen Temperaturgefälles in dem Behälter von oben nach unten stabil. Hierbei wird die Tatsache
ausgenutzt, daß die zurückgeleitete Dialysierflüssigkeit aufgrund der im äußeren Kreislauf eintretenden Wärst»
meverluste stets etwas kühler ist. als die frische Dialysierflüssigkeit. Auch die wärmeisolierende Ausbildung
des Behälters trägt dazu bei, daß der radiale Temperaturgradient klein gehalten wird und somit Konvektionsströmungen
vermieden werden.
:>■> Die wärmeisolierende Ausbildung des Behälters ermöglicht
es außerdem, das Absinken der mittleren Temperatur des Behälterinhaltes über die gesamte Behandlungsdauer
von mehreren Stunden in zulässigen Grenzen zu halten, so daß nach dem Einfüllen von vorgebO
wärmter frischer Dialysierflüssigkeit am' eine weitere
Wärmezufuhr und damit auf die mit N achteilen behaftete Heizeinrichtung verzichtet werden kann. Das Problem
einer möglichen Vermehrung von Mikroorganismen in der Diahsierfliissigkeit kann durch den Einsät/
hi eine.* Ultraviolettstrahlers gelöst werden. Durch eine
UV-Bestrahlung wird bei entsprechender Dosis die Dialysierflüssigkeit
sterilisiert. Bei praktischen Versuchen mit Hämodialyscgeräten gemäß der f jfindune hai sich
herausgestellt, daß es ausreicht, die UV-Strahlung wahrend
des Füllvorganges und einige Zeit darüber hinaus bis /um Beginn der Dialysebehandlung einwirken zu
lassen, um die Dialysierflüssigkeit über die gesamte mehrstündige Behandlungsdauer praktisch steril zu halten.
Weitere Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus
der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
Bei der gezeigten Anordnung wird das Blut durch eine Leitung 1 zugeführt, mittels einer Pumpe 2 durch
einen ersten Strömungsweg 3.7 eines Dialysators gefördert und über eine Leitung 4 zum Patienten zurückgeleitet.
Im Gegenstrom dazu fließt in einem zweiten Strömungsweg
36 des Dialysators die Dialysierflüssigkeit. Diese wird durch eine Leitung 5 mit einem in einen
Behälter 6 einmündenden Anschluß 5a dem Behälter entnommen, mittels einer Pumpe 7 durch den Strömungsweg
3b des Dialysators gefördert und eine Leitung 8 und ein bei 9a im unteren Behälterbereich einmündendes
Rohr 9 in den Behälter 6 zurückgeführt. Der Behälter 6 ist wärmeisolierend ausgebildet, und zwar
derart, daß die Temperatur der vorgewärmt eingefüllten Dialysierflüssigkeit um nicht mehr als ca. 1°C pro
Stunde absinkt (Innentemperatur ca. 38°C. Außentemperatur ca. 21"C). Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht,
daß der Behälter doppelwandig ausgeführt wird, indem der Innenbehälter 6a mit einer zusätzlichen Hülle
6b umgeben wird, wobei zwischen Innenbehälter und Hülle ein freier Raum verbleibt, welcher gegenüber der
Umgebungslufi dicht abgeschlossen ist. Der Innenbehälter
6a und die Hülle 6b bestehen vorzugsweise aus durchsichtigen Materialien, z. B. der Innenbehälter aus
Glas und die Hülle aus einem durchsichtigen Polymer, so daß eine Sichtkontrolle möglich ist. Diese Materialien
haben zugleich den Vorzug einer im Vergleich zu Metallen geringen Wärmeleitfähigkeit. Ein Innenbehälter
aus Glas ist anderen Werkstoffen bakteriologisch und hygienisch überlegen, da die Oberfläche porenfrei ist.
Weiterhin ist Glas thermostabil, was für eine Sterilisation
günstig ist, weitgehend resistent gegen in Betracht kommende Chemikalien, gut zu reinigen, starr, volumenstabil
und physiologisch unbedenklich.
Wie bereits erwähnt, mündet die Leitung 5 zur Entnahme
der Dialysierflüssigkeit bei 5a im oberen Behälterbereich. Die Rückführungsleitung 8 mündet in das
mittig in dem Behälter angeordnete Rohr 9. Somit wird die gebrauchte Dialysierflüssigkeit dem mit Flüssigkeit
gefüllten Behälterinneren in der Nähe des Behälterbodens durch das offene Ende 9a des Rohres 9 zugeführt.
Bei Betrieb des Hämodialysegerätes wird eine Mischung zwischen frischer Dialysierflüssigkeit und gebrauchter
Dialysierflüssigkeit vermieden; auch optisch ist während des Betriebes die Grenze zwischen der klaren
frischen Diaiysierflüssigkeit und der mit Ballaststoffen
gefärbten Dialysierflüssigkeit deutlich erkennbar. In weiterer Ausgestaltung ist der Behälter außerdem zur
Aufnahme eines Ultraviolettstrahlers ausgebildet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist zu diesem
Zweck in dem Rohr 9 konzentrisch ein am unteren Ende geschlossenes Innenrohr 10 angeordnet in das der stabförmige
UV-Strahler 11 eingeschoben wird. Die Rohre 9 und 10 sollten aus einem Material von ausreichender
UV-Durchlässigkcit bestehen, z. B. aus Quarzglas.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Steuerung der Ultrafiltration bei einem Gerät der
beschriebenen Art. Dieses Verfahren sieht vor, daß die durch Ultrafiltration überschüssig auftretende Flüssigkeitsmenge
durch einen Überlauf aus dem Kreislauf der Dialysierflüssigkeit abgeleitet und in einem Meßgefäß
13 gesammelt wird, und daß die Ausflußrate durch einen -, veränderbaren Strömungswiderstand auf der Abflußseile
des ersten Strömungsweges des Dialysalors eingestellt
wird. Zu diesem Zweck ist an eine an sich beliebige Stelle des mit Dialysierflüssigkeit gefüllten Systems,
vorzugsweise aber an die Abllußseitc des zweiten Strömungsweges des Dialysators eine Überlaufleilung 12
angeschlossen, die zu einem Meßgefäß 13 führt. Außerdem ist an der Blut-Rücklührungsleiuing 4 als Strömungswiderstand
eine Drossel 14, z. B. in Form einer Schlauchklemme, angeordnet.
Mit Hilfe der Drossel 14 kann der Druck auf der Biutseitc der Diaiysemembran und somit die für die Ultrafiltration
maßgebende Druckdifferenz zwischen beiden Membranseiten verändert werden. Diese Drossel
wird unter Beobachtung des Ausflusses an der Über- !aufsehe 12 so eingestellt, daß sich die gewünschte Ulirafiltratmenge
pro Zeiteinheit ergibt. Zusätzlich kann die insgesamt auftretende Ultrafiltratmenge in der Skala
des Meßgefäßes 13 abgelesen werden.
Die beschriebene Einstellmethode zeichnet sich durch äußerst geringen apparativen Aufwand aus. Sie
hat darüber hinaus z. B. gegenüber der in der DE-AS 22 59 787 dargestellten Methode den Vorteil, daß der
Druck im Behälter konstant bleibt, so daß an die Starrheit des Behälters und der an ihn angeschlossenen Leijo
tungen keine besonders hohen Anforderungen zu stellen sind und auch ein im oberen Teil des Behälters eventuell
eingeschlossenes Luftvolumen die Meßgenauigkeit nicht beeinträchtigt. Dagegen spielen diese Fragen bei
dem in der DE-AS 22 59 787 dargestellten System eine j5 erhebliche Rolle, weil dort die beim Verstellen der Ultrafiltrationsgeschwindigkeit
auftretenden Druckunterschiede zu entsprechenden Volumenschwankungen führen können. Außerdem können zusätzliche Fehler entstehen,
wenn etwa infolge des im Behälter herrschenden Unterdruckes bei bestehenden Undichtigkeiten Luft in
den Behälter gesaugt wird.
Bei Dialysatoren mit sehr hoher Durchlässigkeit der Membran genügt schon ein geringer Transmembrandruck
um eine beträchtliche Ultrafiltration zu erzeugen. Es kann daher vereinzelt der Fall eintreten, daß der im
Blutkreislauf herrschende Druck schon bei vollständig geöffneter Drossel 14 eine höhere als die gewünschte
Ultrafiltrationsgeschwindigkeit hervorruft. Dies kann jedoch durch einen positiven Gegendruck im Kreislauf
der Dialysierflüssigkeit kompensiert werden, z. B. indem in die Rückführungsleitung 8 oder in die Oberlaufleitung
12 ein zweiter Strömungswiderstand, und zwar vorzugsweise ein Druckhalteventil 15, eingeführt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Möglichkeit, die Einstellung der Drossel (und ggf. des
Druckhalteventils 15) durch eine automatische Regelung zu bewirken. Hierzu wird von einem Meß- und
Regelgerät 16 die im Meßgefäß 13 auftretende Flüssigkeitsmenge oder deren zeitliche Veränderung mit einem
einstellbaren Sollwert verglichen und die Einstellung der Drossel so angepaßt daß Übereinstimmung zwischen
Ist- und Sollwert erreicht wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß vorzugsweise unterhalb des Innenbehälters
6a eine Infrarot-Wärmestrahlungseinrichtung angeordnet ist Mittels dieser Infrarotstrahlungseinrichtung
kann das in dem Innenbehälter befindliche Wasser zum Zwecke der Sterilisierung erhitzt werden. Die
Sirahlung durchdringt das Glas und wird dann in der Flüssigkeit absorbiert, so daß die Flüssigkeit bis /um
Siedepunkt aulgehci/t wird. Wenn der Innenraum des
Inncnbchiillcrs gegen die Aiißenatmosphäre abgeschlossen
ist. kann be> leicht erhöhtem Innendruck eine für Sterilisations/wecken günstige Temperatur von ca.
I 10° C erreicht werden.
Hier/u I Blatt Zeichnungen
2(1
bO
Claims (11)
1. Hämodialysegerät mit einem Dialysator, der einen ersten Strömungsweg für das Blut und einen
zweiten Strömungsweg für die Dialysierfiüssigkeit und eine beide Strömungswege trennende semipermeable
Membran aufweist, und mit einem Behälter für die Dialysierfiüssigkeit mit einem Anschluß zur
Entnahme von dem Dialysator zuzuführender Dialysierfiüssigkeit und mit einem Anschluß zur Rückführung
der vom Dialysator kommenden Dialysierfiüssigkeit in den Behälter, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (6) gegenüber der Umgebungslufl derart wärmeisolierend ausgebildet
ist, daß sich eine Heizvorrichtung zur Regelung und Konstanthaltung der Temperatur der Dialysierfiüssigkeit
während der Dauer der Dialysebehandlung erübrigt, und daß der Anschluß (5a) zur Entnahme
der Dialysierfiüssigkeit im oberen Bereich des Behälters (6) und der Anschluß (9a) für die Rückführung
der Dialysierfiüssigkeit im unteren Bereich des Behälters (6) einmündet.
2. Hämodialysegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (6) doppelwandig
ausgebildet ist, und der Raum zwischen dem Innenbehälter (da) und der umgebenden zusätzlichen Hülle
(6b) gegenüber der Umgebungsluft abgedichtet ist.
3. Hämodialysegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbehäker (6a) und die
Hülle (66,/ aus durchsichtigen Materialien von im Vergleich zu Metallen geringer Wärmeleitfähigkeit
bestehen.
4. Hämodialysegerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise unterhalb
des Innenbehälters (6a) eine Wärmestrahlungseinrichtung angeordnet ist.
5. Hämodialysegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (6)
zur Aufnahme eines UV-Strahlers (11) ausgebildet ist.
6. Hämodialysegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (8)
für die Rückführung der Dialysierfiüssigkeit am oberen Teil des Behälters (6) in ein im Inneren des Behälters
angeordnetes Rohr (9) einmündet, welches in der Nähe des Behälterbodens offen endet.
7. Hämodialysegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (9) axial angeordnet
ist und ein an seinem unteren Ende geschlossenes Innenrohr (10) zur Aufnahme des UV-Strahlers (11)
aufweist.
8. Hämodialysegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (6)
durch einen Überlauf (12) mit einem Meßgefäß (13) zur Aufnahme einer überschüssig auftretenden Flüssigkeitsmenge
verbunden ist.
9. Hämodialysegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung
der Ultrafiltrationsgeschwindigkeit in der Rückflußleitung (4) des ersten Strömungsweges des Dialysators
ein Strömungswiderstand (14) vorgesehen ist.
10. Hämodialysegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Strömungsweg des Dialysators eine Einrichtung zur Erzeugung eines positiven Gegendrucks vorgesehen
ist.
11. Hämodialysegerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meß- und Regelgerät (16)
die überschüssig auftretende 'Flüssigkeitsmenge mißt, den Meßwert mit einem Sollwert vergleicht,
und den Strömungswiderstand an der Rückflußleitung des ersten Strömungsweges bzw. den positiven
Gegendruck im zweiten Strömungsweg des Diaiysators in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs
automatisch so verstellt, daß die Abweichung zwischen Meßwert und Sollwert ein Minimum erreicht.
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