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Feuerhemmende Isolierverglasung
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Die Erfindung betrifft eine feuerhemmende Isolierverglasung, insbesondere
für den Einbau in feuerhemmenden Schrankwänden, mit einer Isolierglasscheibe, die
ggf. wenigstens eine Drahtglasscheibe aufweist-, und einem Rahmen, in dem die Isolierglasscheibe
gehalten und mit einer randseitig umlaufenden Dichtung abgestützt ist.
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Grundlage für die Beurteilung von #euerhemmenden Verglasungen sind
einschlägige behördliche Vorschriften.
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Man unterscheidet die Feuerwiderstandsklassen G und F wobei beispielsweise
eine Verglasung der Feuerwiderstandsklasse G 30 in der Lage sein soll, den Durchtritt
von Flammen und Brandgasen für-eine Zeit von 30 Minuten zu verhindern. Dementsprechend
halten Verglasungen der Feuerwiderstandsklassen G 60, G 90, G 120 oder G 180 längere
Zeit stand. Verglasungen der Feuerwiderstandsklassen F sollen auch den Durchgang
von Wärmes#trahlung verhindern, sie sind also einer Wand der entsprechenden Feuerwiderstandsdauer
gleichwertig.
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Feuerhemmende Isolierverglasungen werden nicht nur in
Mauerwerk
sondern auch in sogenannte feuerhemmende Schrankwände eingebaut, z.B. als Oberlichte.
Ihre Feuerwiderstandsdauer soll dann der Feuerwiderstandsdauer der zugeordneten
Schrankwand angepaßt sein bzw. entsprechen.
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Bekannte feuerhemmende Isolierverglasungen bestehen in der Regel aus
einer Isolierglasscheibe mit zwei Scheiben, von denen die eine eine Drahtglasscheibe
und die andere eine übliche Glasscheibe ist. Diese beiden Scheiben sind über einen
Abstandshalter miteinander verbunden, der mit Hilfe eines Klebers an den Innenseiten
der Scheiben befestigt ist. Zwischen der Außenseite des Abstandshalters und den
beiden überstehenden Rändern der Scheiben befindet sich eine Fuge, die ebenfalls
von dem Kleber ausgefüllt ist.
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Bei dem Kleber handelt es sich in der Regel um ein Butylgummi od.dgl.,
der den zwischen den beiden Scheiben und dem Abstandshalter gebildeten Innenraum
luftdicht abschließt. Der Abstandshalter ist mit hydrophilen Stoffen gefüllt und
weist zum Innenraum der Isolierglasscheibe gerichtete Öffnungen auf, so daß der
Innenraum wasserdampffrei gehalten wird und die Scheiben von innen nicht beschlagen
können.
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Der Rahmen einer feuerhemmenden Isolierglasscheibe besteht in der
Regel aus Stahlprofilen, zwischen denen die Isolierglasscheibe unter Zwischenschaltung
von Asbestpappestreifen randseitig eingespannt wird.
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Diese Asbestpappestreifen isolieren zwar die Isolier- die ~Isolierglasscheibe
gegen die Rahmenteile, diese können jedoch aufgrund ihrer Nachgiebigkeit aber nicht
verhindern,
daß im Brandfall die Scheibe sich im Rahmen lockert
oder daß aufgrund von Verformungen der Scheibe die Dichtung beeinträchtigt wird.
Das liegt daran, daß die Asbestpappestreifen nachgiebig sind.
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Außerdem sind Asbestpappestreifen auch gasdurchlässig. Sie können
deshalb nicht verhindern, daß im Brandfall der die beiden Scheiben und den Abstandshalter
miteinander verbindende Kleber entgast oder sich sogar entzündet. Die dabei freiwerdenden
Gase sind schädlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine feuerhemmende Isolierverglasung
der eingangs beschriebenen Gattung im Hinblick auf die Halterung der Isolierglasscheibe
im Rahmen zu verbessern und das Freiwerden schädlicher Gase weitgehend zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Dichtung randseitig umlaufende
Streifen aus einem Wasserglaskitt vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß werden anstelle der bisher üblichen randseitig umlaufenden
Asbestpappestreifen zwischen Innenseite des Rahmens und Außenseite der Isolierglasscheibe
randseitig umlaufende Streifen aus einem Wasserglaskitt vorgesehen, die zunächst
herstellungstechnische Vorteile bringen, weil auf die Bearbeitung und Verarbeitung
von Asbestpappe verzichtet werden kann. Der Wasserglaskitt kann in pastösem Zustand
auf die Ränder der Isolierglasscheibe aufgebracht werden. Anschließend wird die
Isolierglasscheibe in ihren Rahmen eingesetzt. - Nach bevorzugter Ausführungs-
form
der Erfindung sollen die Streifen aus Wasserglaskitt auf beiden Seiten der Isolierglasscheibe
unmittelbar zwischen Scheibenoberfläche und Rahmenoberfläche, also ohne weitere
Dichtungsmittel, angeordnet sein.
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Wasserglaskitt haftet aufgrund seiner chemischen Verwandtschaft sehr
gut an den Glasscheiben. Die Haftung an dem Rahmen bzw. dessen Teilen kann ebenfalls
verbessert werden, wenn der Rahmen aus Silikatasbestplatten aufgebaut ist. Wasserglas
ist nämlich chemisch auch mit Silikatasbest verwandt.
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Die besonderen Vorteile zeigen sich aber erst im Brandfall, denn die
Dichtung aus Wasserglaskitt löst sich weder von der Scheibenoberfläche noch von
den Oberflächen des zugeordneten Rahmens. Da sich der Wasserglaskitt bei höheren
Temperaturen ausdehnt, entsteht auch eine #sogenapite Keilwirkung, die die Abdichtung
zwischen Isolierglasscheibe und Rahmen noch verbessert. Infolgedessen ist die' Dichtung
auch gasdicht, so daß Dämpfe des die beiden Scheiben mit dem Abstandshalter vereinigenden
Klebers unter keinen Umständen austreten können. - In diesem Zusammenhang kann es
zweckmäßig sein, wenn zwischen den Schmalseiten der Isolierglasscheibe und dem Rahmen
ein Luftraum verbleibt, in dem die Dämpfe zunächst eintreten.
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Da die feuerhemmenden Eigenschaften der Isolierverglasung stets nur
eine begrenzte Zeit anhalten sollen, kann die erfindungsgemäße Isolierverglasung
ohne
weiteres in die Feuerwiderstandsklasse G 30 bis G 60 eingeordnet
werden.
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Wenn die Isolierverglasung' Teil einer Schrankwand ist oder in eine
Schrankwand, z.B. als Oberlicht, eingebaut ist, kann es zweckmäßig sein, die Rahmen
außen mit einer Blechverkleidung zu versehen, die dem Aussehen der zugeordneten
Schrankwand angepaßt ist.
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Im Folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; es zeigt die einzige Figur teilweise einen Schnitt durch
eine Isolierverglasung mit Rahmen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine
Isolierverglasung aus zwei benachbarten Isolierglasscheiben 1,2 und einem zwischengeschalteten
Rahmen 3. Jede Isolierglasscheibe besteht aus einer Drahtglasscheibe 4 und einer
einfachen Scheibe 5.
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Zwischen den beiden Schreiben 4,5 ist randseitig ein umlaufender Abstandshalter
6 angeordnet, der mit einer hydrophilen Masse gefüllt ist und niit dargestellte
Durchbrechungen, die sich zum Innenraum zwischen den beiden Scheiben 4,5 hin öffnen,
aufweist; Die Scheiben 4,5 und der Abstandshalter 6 sind über einen Kleber 7 vereinigt,
der auch eine zwischen der Außenseite des Abstandshalters 6 und den beiden überstehenden
Rändern der Scheiben 4,5 gebildete Fuge ausfüllt.
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Der Rahmen 3 ist dreiteilig ausgeführt. Er besteht aus einer mittleren
Leiste 8, deren Dicke etwas größer ist
als die Dicke der Isolierglasscheibe
1 bzw. 2, und zwei seitlichen Leisten 9 bzw. 10, die eine grßere Höhe als die mittlere
Leiste 8 besitzen, so daß nach dem Zusammenfügen der Leisten 8, 9,10 in der dargestellten
Weise mit Hilfe von Schrauben 11 Fugen für den Einsatz der Isolierglasscheiben 1
bzw. 2 gebildet sind. Die Leisten 8,9,10-des Rahmens-3 sind aus Silikatasbestplatten
zugeschnitten. Die seitlichen Leisten 9,10 sind mit U-förmigen Blechverkleidungen
12,13 abgedeckt.
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Die Isolierglasscheiben 1 und 2 sind in den zugeordneten Fugen des
Rahmens 3 unter Zwischenschaltung streifenförmiger Dichtungen 14, 15 aus einem Wasserglaskitt
eingebettet. Der Wasserglaskitt ist unmittelbar, d.h.
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ohne Zwischenschaltung weiterer Dichtungselemente zwischen den Scheibenoberflächen
und den zugeordneten Rahmenoberflächen angeordnet. Da Wasserglaskitt chemisch sowohl
mit Glas als auch mit Silikatasbest verwandt ist, erhält man einen festen Verbund.
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Wie man der Figur entnimmt, ist die Anordnung der Isolierglasscheibe
1,2 im Rahmen 3 derart, daß zwischen den Schmalseiten der Isolierglasscheiben 1,2
und der gegenüberliegenden Seite der mittleren Leiste 8 ein Luftraum 16 verbleibt.
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Im Brandfall bleibt die Abdichtung durch die aus Wasserglaskitt bestehenden
Streifen 14,15 auch dann erhalten, wenn die Scheiben 4 bzw. 5 sich im Anschlußbereich
an den Rahmen verformen und beispielsweise sich von den zugeordneten Rahmenteilen
wegbewegt. Infolge-'
dessen können schädliche Gase, die sich durch
Hitzeeinwirkung aus dem Kleber 7 entwickeln, nicht in die Umgebung austreten. Vielmehr
verbleiben diese schädlichen Gase im Luftraum 16.
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Da sich der Wasserglaskitt der Streifen 14,15 bei höheren Temperaturen
etwas ausdehnt, treten im Bereich dieser Streifen 14,15 zusätzliche Keilkräfte auf,
die die Abdichtung noch verbessern.
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Diese Verhältnisse gelten unabhängig davon, auf welcher Seite der
Isolierverglasung das Feuer ausgebrochen ist und ob eine der Scheiben, z.B. die
einfache Scheibe 5 unter Hitzeeinwirkung zu Rißbildung neigt oder teilweise oder
ganz schmilzt. Da der Kleber 7 oder sich daraus entwickelnde Gase nicht in den Innenraum
zwischen den beiden scheiben 4,5 eintreten können, ist nach Maßgabe der jeweils
vorhandenen Feuerwiderstandsklasse die Gewähr gegeben, daß die schädlichen Gase
im Luftraum 16 zurückgehalten werden.
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