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Sperrvorrichtung für Lüftungs- und Funktionsschlitze
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Die Erfindung betrifft eine regelbare Sperrvorrichtung für schmale
Schlitze oder Spalten, die eine Wand, ein Bauteil oder andere Einrichtungen trennend
unterbrechen und zur Lüftung oder anderer Funktion dienen, die durch Bewegen von
Dichtprofilen diesen Schlitz oder Spalt bei Bedarf öffnet un#d schließt.
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Vorrichtungen zum regelbaren Verschließen solcher Schlitze sind zahlreich
bekannt. Die meist als Dauerlüftung bezeichneten Einrichtunge#n zur Belüftungen
an Fenstern werden meist mechanisch oder elektrisch geregelt. Sogenannte Hinterlüftungsschlitze
werden hinter vorgesetzten Mauern, Wänden,Verkleidungen und dergleichen vorgesehen
und sind meist nicht verschließbar. Unter Funktionsschlitz sollen solche Öffnungen
verstanden werden, die zum Funktionieren einer Einrichtung unerläßlich sind, zum
Beispiel die PalzluftspAlten eines Fensters oder einer Tür oder der Schlitz in einem
Pollkasten, aus dem der Rolladenpanzer herausgleitet. Diese Funktionsschlitze sind
in Funktionsstellung, also hier bei geöffneten Flügel oder abgelassenem Rolladen
nicht verschließbar. In neuerer Zeit wurden insbesondere beim Rollkastenschlitz
zahlreiche Abdichtungsversuche unternommen, um Wärmeenergieverluste möglichst zu
vermeiden.
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Eine regelbare Verschließung von Rollkasten- und Hinterlüftungsschlitzen
ist zwar erwünscht, aber mechanisch zu umständlich und elektrisch zu aufwendig.
Aber auch bei Dauerlüftungen schränkt eine rein mechanische Betätigungseinrichtung
die Anwendung erheblich ein. Meist werden solche Lüftungen in einem Schlitz im oberen
bereich eines Fensters angebracht, weil dort der Blendrahmen am leichtesten zur
Schlitzausbildung gestaltet werden kann und weil eine mechanische Ubertragung bis
in bequeme Griffhöhe meist möglich ist. Da aber eine Lüftung im oberen Bereich eines
Raumes ohne eine entsprechende Gegenlüftung im unteren Bereich mit ungünstigen Wirkungsgrad
arbeitet, müssen Dauerlüftungen dieser Art einen stark verbreiterten Lüftungsquerschnitt
aufweisen, was wiederum ungünstig die Schall- und Wärmedämmung beeinflußt. Eine
Kopplung mehrerer solcher Lüftungseinrichtungen ist bei den meisten Ausführungen
nicht oder nur unter großem Aufwand möglich.
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Die Erfindung soll es ermöglichen, die vorstehend angeführten Lüftungs-
und Funktionsschlitze und auch andere geeignete, aber nicht genannte, sicher und
regelbar abzudichten. Der Raumbedarf soll dabei so gering wie möglich gehalten sein.
Die Bedienung soll einfach und jederman verständlich sein. Ein Zusammenschalten
mehrerer gleicher oder verschiedener Sperrvorrichtungen an eine gemeinsame Bedienungsvorrichtung
soll mit verhältnism.xßig wenig Aufwand möglich sein. Die Erfindung soll selbst
so]che schmalen Schlitze sicher und regelbar verschließen können, die mehrmals
unterbrochen, in verschiedenen Richtungen verlaufend oder an ganz unzugänglichen
Orten untergebracht sind, Sie soll so gestaltet werden können, daß sie auch statischen
Belastungen standhält.
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Sie soll gegebenenfalls auch als eine zusätzliche Verriegelung wirken
können. Die Erfindung soll keine Durchsicht erlauben und so zu gestalten sein, daß
auch ein gasdichter Abschluß möglich ist. Sie soll in besonders guter wärme- und
schalldämmender Ausführung möglich sein. Die Erfindung soll sich durch Einschaltung
entsprechender Regelgliedt?r an eine Klimaanlage, Notbeliftungsanlage oder dergleichen
verhältnismäßig einfach anschließen lassen. Die Erfindung sol' auch in den meisten
Fällen nachträglich einzubauen sein. ]ttzlich soll es möglich sein, die Erfindung
rationell zu fertigen, baukastenartig aus Fertigteilen leicht und unkompliziert
zusammenzustellen, einzubauen, sowie zu warten und zu reparieren.
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Das Neue an der Erfindung ist, daß sie pneumatisch regelbar ist, die
Bewegung der eigentlichen Sperre durch Volumenveränderung eines dehnbaren Hohlkörpers
stattfindet und daß die für diese Expansion benötigte Druckluft von Hand und vor
Ort durch eine Druckpumpe einfachster Bauart erzeugt und geregelt wird.
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Die Erfindung geht von der einfachen und bekannten Tatsache aus, daß
sich elastische Hohlkörper unter Druck ausdehnen, also eine Bewegung ausführen.
Diese Bewegung wird dazu benutzt,einen unter diesen Bedingungen verhältnismäßig
schmalen Schlitz oder Spalt zu verschließen oder zu öffnen. Je nach beaufschlagtem
Luftdruck sind alle Zwischenstellungen möglich.
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Die zweite einfache und bekannte Tatsache ist die, daß sich pneumatische
leitungen verhältnismäßig leicht und unkompliziert auch an solche Lagen verlegen
lassen, die von mechanischen Einrichtungen nicht oder nur unter großem Aufwand erreichbar
sind.
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Die dritte Tatsache ist, daß für die Erfindung Druckluft benötigt
wird. Sehr viele Haushaltungen verfügen über abzudichtende Luft~ spalten, z.B. in
Form der Rollkastenschlitze, jedoch nicht über einen maschinell angetriebenen Kompressor.
Um leicht und rationell die benötigte Druckluft zu erzeugen, greift die Erfindung
auf die bewährte Luftpumpe zurück, die sich zum Beispiel bei einem Fahrrad bestens
bewährt hat. Auch das Ein- und Auslaßventil ist schon in Form des bekannten Reifenventils
vorhanden und bewährt.
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Die Erfindung verbindet diese beiden Bauteile zu einem handlichen
Ganzen und gestaltet sie in Form eines Fenstergriffes und sieht auch eine ähnliche
Anbringungsart vor. - Das schließt eine andere Gestaltung oder anderen Anbringungsort
jedoch nicht aus. -Nun muß die benötigte Druckluft nicht nur erzeugt, sie muß auch
wieder entspannt werden können. Dazu eignet sich jedes zu öffnende Ventil. Das Neue
an der Erfindung ist insoweit hier zu sehen, daß diese Entlüftung durch die Druckpumpe
selbst vorgenommen wird, wobei im Kolben ein Durchlaßventil angeordnet ist, welches
durch Drücken geöffnet werden kann und die entweichende Luft durch Kolben und Zylinder
fast den gleichen Weg zurücknehmen läßt wie beim Belüften. Beim Drücken dieses Entlüftungsknopfes
wird gleichzeitig das Ein- und Auslaßventil geöffnet.
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Dnr. garichieht hei drar Erfindung in der untersten Kolbonntr1lung
über eine Regelstange, die den Entlüftungsstift eines nach der Art der bekannten
Peifenventile arbeitenden Hauptventils drückt und öffnet. Um zu vermeiden, daß dabei
der Kolben herausgedrückt wird, kann das Griffstück durch einfaches Einhaken festgelegt
werden.
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Die Erfindung gestattet auch den Druckluftanschluß an vorhandene
Einrichtungen, wobei jeweils nur Regelungsmöglichkeiten für die einzelnen Sperrvorrichtungen
vorgesehen werden können oder aber über eine zentrale Steuerung sämtliche Anlagen
gemeinsam betätigt werden. Ein Kopplung von z.B. einer Klimaanlage oder einer Notbelüftungsanlage
mit der Erfindung ist dabei mit bekannten Anschluß- und Regeleinrichtungen möglich.
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Ebenso lassen sich leicht, mehrere örtlich getrennte und auch in ihrer
Lage, in der Ausführungsart, in der Verlegungsrichtung oder der Funktion unterschiedliche
Sperrvorrichtungen nach der Erfindung miteinander pneumatisch verbinden und über
eine gemeinsame Druckerzeugungsanlage betätigen und regeln. Als Beispiele sind angeführt:
Die gemeinsame Betätigung von Dauerlüftungen in einem Raum an mehreren Fenstern,
eine Kopplung von zwei Dauerlüftungen an einem Fenster, wobei eine im unteren und
eine im oberen Bereich angebracht ist, was besonders gute Belüftungs möglichkeiten
bietet; die Verbindung einer Rollkastenschlitzsperre nach der Erfindung mit einer
im Revisionsdeckel eingebauten Dauerlüftungseinrichtung, die ohne großen Aufwand
selbst nachträglich eingebaut werden kann; die regelbare Verschließung von Hinterlüftungsspalten
bei vorgesetzten Mauern,Wänden, Verkleidungen usw. bei sehr niedrigen Temperaturen
oder Sturm, um die ärmedämmung zu verbessern, ohne auf die Lüftungsmöglichkeit unter
normalen Verhältnissen zu verzichten» oder die ortsungebundene Anbringungsmöglichkeit
der Druckpumpe an einer zentralen Stelle oder in bequemer Betätigungshöhe, wenn
die Sperrvorrichtungen sehr hoch oder sonst unzuganglich sind. Dabei ist es möglich,
die Druckleitungen um Pfeiler oder Vorl;prlinge berumzu rjfhren oder z.E., bei Fertighäusern
oftmals angebrachte Hinterlüftungsspalten an allen Seiten gleichmäßig zu verschließen.
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Die Erfindung gestattet die Ausbildung von Sperrvorrichtungen zu Lüftungszwecken
mit hoher statischer Belastbarkeit, indem genormte Bauteile, z.B. Ziegelsteine,
Solbänke, Fertighausteile usw. durch maßgleiche Teile mit eingefügter Sperrvorrichtung
nach der Erfindung ausgestattet werden und bei Bedarf entsprechend eingebaut und
an eine Druckpumpe angeschlossen werden. Ebenso können Pollkästen Fenster und Fenstertüren
schon im Voraus für den Einbau der Erfindung eingerichtet werden. Selbst in beweglichen
Flügeln von Fenstern und Türen ist eine Unterbringung der Erfindung möglich, wobei
der Bewegungsspielraum durch flexible Druckluftleitungen, die an dieser Stelle mit
einem trennbaren VerbjndllngFlglled »usr.t' stattet werden können, ohne Schwierigkeiten
überbrückt werden kann.
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So ließen sich z.B. die Falzluftspalten abdichten oder Dauerlüftungen
in einem Flügel unterbringen. Oftmals schließen Türen im unteren Bereich sehr schlecht
durch einen zu großen Luftspalt.
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Dieser könnte mit der Erfindung leicht regelbar abgedichtet werden.
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Das Neue an der Erfindung ist insbesondere die einfache Gestaltung
der Sperrvorrichtung selbst. Hierzu werden elastische Hohlkörper an die Druckerzeugungsanlage
angeschlossen und pneumatisch expandiert. Dabei entspricht einmal die Weite der
Dehnung der Weite des zu verschließenden Spaltes. Da dies mit den näher erläuterten
Mitteln nur in begrenzten Maßen möglich ist, eignet sich die Erfindung besonders
für sehr schmale Schlitze oder Spalten.
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Die Form des elastischen Hohlkörpers kann dabei den jeweiligen Erfordernissen
entsprechend angepaßt werden. Auch ist eine indirekte Uberbrückung möglich, indem
eine Hilfsvorrichtung, z.B. eine Dichtleiste, Dichtlippe, Dichtschiene oder ähnliches
durch die Expansion eines Hohlkörpers in eine solche Uberbrückungslage bewegt wird.
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Durch die Elastizität des Hohlkörpers und der Elastizität der verdichteten
Luft erzielt die Erfindung einen sehr dichten Abschluß, selbst wenn ungleiche oder
unregelmäßige Andruckflächen gegeben sind. Durch die Elastizität der Hohlkörper
kehrt dieser in seine vorgegebene Form zurück, wenn die Druckleitung entlüftet wird.
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Diese direkte oder über Hilfseinrichtungen vorgenommene Absperrung
eignet sich für besonders dichte oder stabile Sperrvorrichtungen.
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Eine Variante hiervon, die jedoch nicht so absolut luftdicht abgeschlossen
werden kann, ist eine übersetzende Expansion der elastischen Hohlkörper. Hierzu
werden die beiden den Hohlraum umschließenden Seiten unterschiedlich dick ausgebildet,
was zwangsläufig zu einer unterschiedlichen Dehnung führt, da der gleiche Luftdruck
auf diese Seiten wirkt. Die schwächer ausge bildete Seite erfährt eine größere Dehnung
a]s die stärkere.
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Die Erfindung benutzt diese Tatsache, die im Prinzip der Funktion
eines einseitig gelagerten Hebels gleicht, zur Bewegung der Sperrvorrichtung. Die
stärker ausgebildete Seitenwand bildet hier den Drehpunkt und auf der schwächer
ausgebildeten Seite wird der Hohlkörper zu einem Dichtprofil verlängert. Bei Expansion
beschreibt di ese hebelartige Verlängerung neben der Vorschubbewegung eine zusätzliche
seitliche Bewegung. Eine Dichtleiste kann so der Gegenfläche genähert werden und
dabei umklappend an diese angedrückt oder aufgestützt werden. Um eine Rückdehnung
sicher zu ermöglichen, sollten die Hohlkörper an ihrer Ausgangsfläche festgelegt
sein. Eine besonders einfache Art der Erfindung besteht zu diesem Zweck in der Ausbildung
von wulstartigen Vorsprüngen, die in entsprechend spiegelbildlich geformte Ausbuchtungen
der Halterung eingreifen und unter Druck in diese
hineingepreßt
werden und eine slchere Verankerung gewährleisten.
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Damit die elastischen Hohlkörper die gewollten Dehnungen ausführen,
verlagert die Erfindung diese ganz oder teilweise in eine Vertiefung, z.B. Nut,
Kanal, entsprechend geformtes Profil usw., die nur eine Dehnung in der gewünschten
Richtung zulassen und dabei zugleich den unter Druck stehenden Hohlraum schützend
umgeben, wobei sich die Seitenwände des Hohlkörpers gegen die Seitenwände der Umgebung-dichtend
verspannen.
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Zweckmäßig ist es, besonders bei asymetrischen Hohlkörpern,ein Uberdruckventil
an irgendeiner Stelle im Druckluftsystem einzubauen,welches so eingestellt werden
muß, daß ein Platzen der Dehnkörper unter ttberdruck nung hlon:en wird. Arlhnnd
der beigefügten Zeichnungen wird eine bevorzugte Ausführung eines Anschlußteiles
nach der Erfindung beschrieben, welches zugleich die Funktion eines Uberdruckventils
integriert hat. Ebenso ist es möglich, eine Sperrvorrichtung nach der Erfindung
einseitig an die Druckpumpe anzuschließen und die andere Seite durch ein Endstück
zu verschließen, daß als Uberdruckventil funktioniert, etwa in der Bauweise, wie
es anhand der Zeichnungen in Figur 5 und 6 beschrieben ist.
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Die Erfindung erlaubt beim Einsatz als Funktionsschlitz -Sperrvorrichtung
für einen Rollkasten die ffnung und Schließung der Sperre in jeglicher Lage des
Rollpanzers. Damit grenzt sie sich gegenüber allen bekannten Dichtvorrichtungen
für dieses Bauteil ab. Soweit bekannt, erreichen derartige mechanische Einrichtungen
eine Verschlußstellung nur in völlig abgewickelten und/oder aufgerollten Zustand
des Rollpanzers oder sie behindern ein reibungsloses Abwickeln, besonders am Beginn,
durch zu starke Reibungswiderstände. Dies ist bei der Erfindung nicht der Fall.
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Neben der Luftabdichtung - die umso besser ist, je genauer der elastische
Hohlkörper und ein entsprechendes Gegenprofil den Umständen angepaßt und angebracht
wird - kommen zwei weitere Vorteile hinzu.
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Der eine ist die damit verbundene Verriegelung des Rollpanzers gegen
unbefugtes Aufschieben und Eindringen. Der andere Vorteil besteht bei der Erfindung
in der Möglichkeit, diesen -unvermeidlichen-Luftspalt durch Einbau einer Sperrvorrichtung
in den zumeist vorhandenen Revisionsdeckel sehr einfach zu einer, durch den Rollkasten
belüftbaren Dauerlüftung auszubauen und zu nutzen, verbunden mit der Möglichkeit,
beide Schlitze zuverlässig verschließen zu können.
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Im folgenden sollen weitere Einzelheiten,Vorteile und Besonderheiten
der Erfindung anhand einiger Ausführungsformen, die in den beigefügten Zeichnungen
schematisch dargestellt sind, erläutert werden, jedoch ohne insoweit eine Beschränkung
der Erfindung auf die dargestellten Ausführungsformen zu begründen. Es zeigen: Figur
1 den Querschnitt einer Sperrvorrichtung gemäß der Erfindung, Figur 2 den Schnitt
A-A aus Figur 1, Figur 3 den Schnitt B-B aus Figur 1, Figur 4 den Schnitt C-C aus
Figur 1, Figur 5 ein Anschlußteil einer Sperrvorrichtung gemäß der Erfindung in
Ansicht, Draufsicht und im Schnitt D-D, Figur 6 den Längsschnitt einer Sperrvorrichtung
gemäß der Erfindung, dargestellt im Bereich nach Fig.5 und in Sperrstellung, Figur
7 den Längsschnitt durch eine Druckpumpe nach der Erfindung, Figur 8 den Querschnitt
und den Schnitt E-E daraus durch eine Befestigungsstelle für das Beispiel nach Fig.
1 bis 6, Figur 9 die Querschnitte durch eine andere,einfachere Ausführung der Erfindung
in Sperrstellung und in Lüftstellung, Figur 10 den Einsatz eines Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung als Funktionsschlitz-Verriegelung, hier als Sperrvorrichtung
eines Rollkastenschlitzes dargestellt, Figur 11 den Einsatz eines Beispiels nach
Fig.1 bis 6 in Verbindung mit dem Beispiel aus Figur 10 und Figur 12 eine-andere
Ausführung im Einsatz wie Figur 11.
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Figur 1 zeigt im Querschnitt außerhalb der Anschlußstelle die Erfindung
als Beispiel einer Spaltlüftung in einem Holzfenster. Die flächen eines Schlitzes
im oberen oder unteren Blendrahmen 1 legen die zusammen steckten Einzelteile 2,3,4
fest. Dargestellt sind: Dichtungsschiene 2, Andruckschiene 3, Dämmleiste 4, Schutzgitter
5, Dichtkörper in Ruhestellung 6 und in Lüftstellung 7. Die Schienen 2,3 können
z.B. aus leichtmetall gezogen sein und andere angepaßte Querschnitte aufweisen.
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Die Dåmmleiste 4 besteht aus einem Material mit geringem Wärmeleitwert
und ist mit Öffnungen für den Luftdurchlaß über die gesamte Länge versehen - hier
als Bohrungen 8 dargestellt - und dient als Stützlager für die Schienen 2,3 und
wirkt gleichzeitig als akustisches und thermisches Dämmglied. Die Dichtungsschiene
2 enthält die-Halterung für die Dichtkörper 6,7 -hier einen U-förmigen Kanal 9 -der
hier auf beiden Seiten dicht am Grund im Schienenmaterial zwei
kleine
Ausnehmungen 10 aufweist, in die wulstartige Rippen des Dichtkörpers 6,7 eingreifen
und diesen insbes. beim Beaufschlagen mit Druckluft festlegen. An dieser Stelle
wird nochmals die einfache Funktion der Erfindung aufgezeigt. Der Dichtkörper ist
am rückwärtigen Ende zu einer Druckleitung 11 ausgebildet. Wird diese mit Druckluft
beschickt, expandiert der elastische Dichtkörper 6,7.
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Die Ausdehnung kann nur zum freien Ende des Kanals 9 hin erfolgen;
der vorwärtige Teil des Dichtkörpers 7 wird herausgeschoben und mit zunehmenden
Druck an die gegenüberliegende Andruckschiene 3 ange drückt und schließlich gequetscht.
Wird die Druckleitung 11 entlüftet zieht sich der Dichtkörper 7 in seine Ruhestellung
6 durch die dem Material eigene Elastizität zurück.
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Das Schutzgitter 5 und die beiden Schienen 2,7 sind über die gesamte
Länge mit zueinander passenden Vorsprüngen versehen, dadurch das Schutzgitter durch
einfaches Einklipsen befestigt werden kann.
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Die Andruckschiene 5 kann doppelseitig gefertigt werden, das heißt,
symetrisch zur Seite 12. Unter Verwendung weiterer Dichtungsschienen 2 und Dämmleisten
4 läßt sich die Erfindung bei Bedarf doppelstöckig und mehr ausführen. Durch die
Verwendung einer doppelseitigen Andruckschiene erhält diese Ausführung die gleiche
Stabilität wie die Vorgeschilderte.
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Figur 2 zeigt den Schnitt A-A aus Figur 1 durch den rechtwinklig
zur Seite 12 stehenden Schenkel der Andruckschiene, die über die gesamte Länge hier
mit diesen dargestellten Ausnehmungen 13 für den Luftdurchlaß versehen ist.
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Figur } stellt den Schnitt B-B aus Figur 1 dar. Damit soll der Dichtkörper
6 in Ruhestellung gezeigt werden. Dieser Dichtkörper 6 ist hier über die gesamte
Länge mit kleinen Längsschlitzen 14 versehen, die eine sehr fein dosierbare Belüftung
erlauben Figur 4 zeigt deshalb den Schnitt C-C aus Figur 1, in dem der Dichtkörper
7 in Stellung "Spaltlüftung" ausgeschoben dargestellt ist. Die Sperrvorrichtung
ist in dieser Stellung so weit ausgeschoben, daß die Dichtleiste 7 auf der Andruckschiene
3 aufgesetzt hat, die Längsschlitze jedoch noch geöffnet bleiben - die feindosierbare
Lüftungsmöglichkeit ist gegeben. Wird der Druck weiter erhöht, quetscht sich der
Dichtkörper weiter zusammen und verschließt letztendlich auch diese Längsschlitze
15, wie in Fig.6 dargestsllt.
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Figur 5 zeigt ein Anschlußteil für die Erfindung in Vorderansicht,
Draufsicht und im Schnitt D-D, sowie die Abdeckung 16 für die Enden der Schutzgitter
5. Diese Schutzgitter können in dieser Ausführung im Endlosstrang hergestellt und
je nach Bedarf abgelängt werden.
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Zur Abdeckung dieser Schnittstellen dienen die Abdeckungen 16.
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Das Anschlußteil 17 ist insoweit symetrisch gestaltet, daß es für
beide Seiten, also rechts und links verwendbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel
sind für die Dichtkörper 6,' zwei Schlauchtüllen 18 vorgesehen, sowie vier weitere
Anschlußmöglichkeiten, die entweder weitere Schlauchtüllen 19 zum Anschluß an die
Druckerzeugungsein richtung durch eine druckfeste Leitung 20 oder - wenn mehrere
dieser Sperrvorichtungen nach der Erfindung hintereinander angeschlossen werden
sollen - zur Weiterleitung an diese, genutzt werden können oder durch Verschlußschrauben
21 abgeschlossen werden. In Richtung auf die Sperrvorrichtung ist dieses Anschlußteil
17 mit je zwei herausragenden Stützleisten 22 und mit je einer Druckleiste 23 versehen.
Die Stützleisten 22 umfassen die Enden des Kanals 9 der Dichtungsschiene 2 undlegen
diese nach Seite und Höhe fest. Uber die Dämmleiste 4 sind damit auch die Andruckschienen
3 festgelegt. Die Druckleiste 23, die im Schnitt D-D dargestellt ist, legt die Andruckschiene
ein zweites mal in der Höhelage fest. In der gleichen Seite des Anschlußteiles 17
sind an den äußeren Enden noch je eine Gitterleiste 24 ausgebildet. Sie blockieren
das Ausklipsen des Schutzgitters 5 und legen dieses fest. Zum Ein- und Ausbau muß
dieses in diesem Bereich seitlich eingeschoben werden.
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Figur 6 verdeutlicht nochmals das Anschlußteil 17 nach Figur 5 im
Längsschnitt und im eingebauten Zustand. Auf der einen Seite ist die über eine weitere
Schlauchtülle 19 angeschlossene druckfeste Leitung 20 zur Druckpumpe 26 oder zu
anderen Sperrvorrichtungen nach der Erfindung dargestellt. Auf der anderen Seite
sind die Andruckschiene 3 und die Dichtungsschiene 2 mit einem Dichtkörper in Sperrstellung
25 in ihrer Anordnung in diesem Teil dargestellt.
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Da in diesem Bereich wegen der Schlauchtüllen 18 keine Expansion der
Druckleitung 11 zunächst erfolgt, schließt die Druckleiste 23 diese Lücke und arretiert
den Dichtkörper 6,7,25. Durch diese Anordnung der Druckleiste 23 zu der Schlauchtülle
18 wird die Funktion eines Uberdruckventils ermöglicht. - Wird der Luftdruck in
der Druckleitung 11 über Gebühr erhöht,nachdem bereits die Sperrstellung
des
Dichtkörpers 25 erreicht ist, dehnt sich die Druckleitung 11 zunächst weiter und
preßt den Dichtkörper 25 noch mehr zusammen, bis der Anpressungsgrad des Dichtkörpers
im Bereich zwischen Druckleiste 23 und Schlauchtülle 18 überschritten wird, was
zur Folge hat, daß nun auch hier die Druckleitung 11 expandiert und die Luft entlang
der Schlauchtülle 18 ins Freie abgeblasen wird. Der Abstand der Druckleiste 23 zum
Boden des Kanals 9 in diesem Bereich ist der Elastizität des Dichtkörpers 25 und
der Druckleitung 11 so angemessen, daß dieser Uberdruckventil -Effekt eintritt,
bevor eine Beschädigung der Sperrvorrichtung erfolgt.
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figur 7 zeigt eine Druckpumpe 26 nach der Erfindung im Längsschnitt,
mit welcher der benötigte Luftdruck erzeugt und geregelt werden kann und dessen
Bau und Funktion nachstehend erklärt wird.
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Der Zylinder 27 ist durch einen Flansch 28 - hier in eine Vertiefung
des Blendrahmens 1 eines Holzfensters befestigt und am Zylinderboden 29 mit einem
Ventil- und Verteilerstück 30 verbunden. Auf der anderen Seite des Zylinders 27
wird dieser von einem Zylinderdeckel 31 verschlossen. Dieser enthält eine"Führungsbuchse-32
für die axial durchbohrte Kolbenstange 33 sowie zwei kleine I.anglöcher 34 für die
Aufnahme eines Stützhakens 35, welcher am Griffstück X6 befestigt ist. In der röhrenförmigen
Kolbenstange 33 ist die Regelstange 37 koaxial verschiebbar gelagert und auf der
einen Seite in einer Vertiefung des Griffstückes 36 mit einem Druckknopf 38 gegen
den Druck der Feder 39 verbunden. Am anderen Ende der eee#stange 37 bildet ein Ventilteller
40 zusammen mit dem Kolbenstangenboden 41 das Durchlaßventil 42. Die Verlängerung
43 der Regelstange 37 ragt in der gezeichneten Stellung in das Ventil- und Verteilerstück
30 soweit hinein, daß ein,#Drücken des Druckknopfes 38 den Entlüftungsstift 44 des
Hauptventils 45 hineindrückt und dieses öffnet. Gleichzeitig wird durch diese axiale
Verschiebung der Pegel stange 37 das Durchlaßventil 42 geöffnet. In dieser Stellung
kann die Druckluft aus der Druckleitung 20 durch die beiden geöffneten Ventile 45,42
in die hohle Kolbenstange 33 weiter durch kleine Bohrungen 46 in den Zylinder 27
oberhalb des Kolbens 47 und dann durch die Langlöcher 34 ins Freie entweichen. Dieser
Entlüftungsvorgang kann nur durchgeführt werden, wenn der Stützhaken 35 in eines
der kleinen Langlöcher 34 eingetaucht und zweckmäßigerweise durch Drehung des Griffstückes
36 unter dem Zylinderdeckel 31 festgelegt wurde.
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Durch diese Anordnung kann die Sperrvorrichtung durch den Zylinder
27 entlüftet werden - ohne daß der Kolben 47 dabei zurückgeschoben wird. Bei der
Druckerzeugung bleibt das Durchlaßventil 42 verschlossen und das Hauptventil öffnet
gegen Federdruck durch den anstehenden Luftdruck.
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Um beim Druckerzeugen ein versehentliches Eindrücken des Druckknopfes
38 und damit in der untersten Kolbenstellung ein Öffnen des Hauptventils 45 zu vermeiden,
wird das Griffstück 36 etwas gedreht, bis der Stützhaken 35 nicht mehr in eins der
Langlöcher 34 eintaucht, sondern sich auf dem Zylinderdeckel 31 aufstützt, was ein
Entlüften mit Sicherheit vermeidet.
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Das Ventil- und Verteilerstück 30 ist hier als Vierkant mit Anschlußmöglichkeit
auf zwei Seiten,geschnitten gezeichnet. Das Hauptventil 45 ist nach Lösen einer
Dichtschraube 48 zugänglich.
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Figur 8 zeigt das Ausführungsbeispiel wie vorstehend beschrieben,
jedoch mit einer hierfür zu bevorzugenden Befestigungseinrichtung.
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In zweckmäßigen Abständen sind hierfür an gegenüberliegenden Orten
die beiden Schienen 2,3 mit Schlitzen 49 versehen, in welche vor dem Einbau der
Sperrvorrichtung die dargestellten Fräsriegel 50 eingelegt werden. Nach Ausrichten
der Sperrvorrichtung werden diese hier mit einem Tmbusschlüssel verdreht, wodurch
sich die beiden Riegel 51 fräsend in das umgebende Material einschneiden und die
Sperrvorrichtung gegen Verschieben im Einbauschlitz sichern.
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Figur 9 zeigt im Querschnitt eine andere, einfachere Ausführung nach
der Erfindung in Sperrstellung und in Lüftstellung. Hier wird eine Dichtungsschiene
52 und eine Andruckschiene 53 mit dem Dichtkörper 54 und den Luftdurchlässen 55
dargestellt. Auf diese Art könnte zum Beispiel ein Hinterlüftungsspalt regelbar
verschlossen werden. Die Sperrstellung 56 kommt bei dieser Ausführung durch die
unterschiedlich dick ausgebildeten Seitenwände der Druckleitung 57 zustande, die
unterschiedlich expandieren und dadurch dem Dichtkörper 54 neben einer Vorschubbewegung
zusätzlich eine seitlich gerichtete Bewegung ausführen lassen.
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Figur 10 zeigt den Einsatz eines weiteren Ausführungsbeispiels gemäß
der Erfindung als Funktionsschlitz-Verriegelung und - da der dargestellte Rollkastenschlitz
oft als unerwünschter Luftspalt angesehen wird, zugleich als Sperrvorrichtung eines
Lüftungsschlitzes.
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Es sind dargestellt und bezeichnet: Oberes Blendrahmenteil eines Holzfensters
58, Betonsturz als Rollkastenblende 59, Revisionsdeckel 60, Pollpanzer 61, Andruckschiene
mit einem handelsüblichen Quetschprofil 62, Dichtungsschiene 63 und ein Dichtkörper
in Sperrstellung 64. Die Figur 10 ist selbstredendb die Arbeitsweise der Erfindung
wie vorstehend beschrieben, lediglich dem Einbauort und dem Verwendungszweck entsprechend
angepaßt. Bei dieser Verwendung der Erfindung wird neben der Sperrung des Pollkastenschlitzes
der zusätzliche Effekt einer Verriegelung des Rollpanzers erzielt.
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In diesem Beispiel könnte die Erfindung nach Figur 1 bis 6 in dem
freien Raum zwischen Revisionsdeckel 60 und Fensterflügel 65 eingebaut werden als
regelbare Dauerlüftung. Besser wäre jedoch - und hier auch nachträglich - der Einbau
einer Schlitzlüftung in den Revisionsdeckel selbst.
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Figur 11 zeigt diesen Einbau durch einen entsprechend abgewandelten
Ausschnitt aus Figur 10. Der Revisionsdeckel 60 wurde an der Schnittstelle 66 abgetrennt,
die Nut 67 ausgefüllt und in den verbleibenden Freiraum eine einfache Einheit einer
Sperrvorrichtung nach der Erfindung gemäß Fig. 1 bis 6 mittels einos z rofi1z befestigt.
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Figur 12 zeigt an ähnlicher Stelle den integrierten Einbau einer Sperrvorrichtung
nach der Erfindung gemäß der Beschreibung nach Figur 9 in Lüftstellung. Hierfür
wurden lediglich die beiden Schienen 68,69 dem Einbauort gemäß abgewandelt.
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Beide Ausführungen werden mit eine abgewandelten und hier nicht dargestellten
Anschlußteil an die Druckpumpe angeschlossen, wobei von einem Anschlußteil die Druckleitung
zu einer Sperrvorrichtung nach Figur 10 abgezweigt werden kann, während das andere
lediglich als Endabschluß dient.
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Be#zugsziffernliste zu PVG V&S#o4 1 Blendrahmen 2 Dichtungsschiene
3 Andruckschiene 4 Dämmleiste 5 Schutzgitter 6 Dichtkörper in Ruhestellung 7 Dichtkörper
in Lüftstellung 8 Bohrungen in Dämmleiste 9 Kanal 10 Ausnehmungen 11 Druckleitung
12 Symetrieseite 13 Ausnehmungen in Andruckschiene 14 I#ngsschlitze, offen 15 I#ngssch#itze,geschlossen
16 Abdeckung 17 Anschlußteil 18 Schlauchtülle 19 Anschlußtülle 20 druckfeste Leitung
21 Verschlußschraube 22 Stützleiste 23 Druckleiste 24 Gitterleiste 25 Dichtkörper
in Sperrstellung 26 Druckpumpe 27 Zylinder 20 Flansch 29 Zylinderboden 30 Ventil-
und Verteilerstück 31 Zylinderdeckel 32 Führungsbuchse für Kolbenstange 33 Kolbenstange
34 Langloch 35 Stützhaken 36 Griffstück 37 Regelstange 38 Druckknopf 39 Druckfeder
40 Ventilteller 41 Kolbenstangenboden 42 Durchlaßventil 43 Verlängerung der Regelstange
44 Entlüftungsstift 45 Hauptventil 46 Bohrungen in Kolbenstange 47 Kolben 48 Dichtschraube
49 Schlitze in Schienen 50 Fräsriegel 51 Riegel 52 Dichtungsschiene 53 Andruckschiene
54 Dichtkörper, asymetrisch 55 Luftdurchlaß 56 Sperrstellung 57 Druckleitung 58
Blendrahmenteil 59 Rollkastenblende 60 Revisionsdeckel 61 Rollpanzer 62 Quetschprofil
63 Dichtungsschiene 64 Dichtkörper in Sperrstellung 65 Fensterflügel 66 Schnittstelle
67 Nut 68 Schienen 69 Schienen