DE3109049C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hörgerät nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Bei einem bekannten, am Kopf zu tragenden Hörgerät dieser Art
(DE-OS 19 02 524) wird die magnetische Kopplung zweier Induk
tionsspulen durch einen bewegbaren, magnetisch permeablen Kern
verändert, um auf diese Weise in Abhängigkeit von der Lage des
Hörgeräts dessen Lautstärkeeinstellung zu verändern. Lautstär
keänderungen werden vorgenommen, wenn der Hörgeräteträger seine
Tätigkeit verändert. Dabei werden die bei Änderung der Tätig
keit erfolgenden Haltungsänderungen des Schwerhörigen sowie die
übliche Tragweise der Hörgeräte am Oberkörper und insbesondere
am Kopf zur selbsttätigen Lautstärkeregelung herangezogen, in
dem ein insbeondere am Kopf zu tragendes Kleinhörgerät, dessen
elektrische Bauteile einen Verstärker umfassen, mit einem Re
gelelement zur Einstellung der Lautstärke so ausgebildet ist,
daß das Regelelement wenigstens für einen Teil der Lautstärke
regelung aus einem Bauteil besteht, dessen elektrische Impedanz
sich unter dem Einfluß der Schwerkraft beim Verändern seiner
Lage im Raum selbsttätig ändert.
Ferner ist aus der DE-AS 24 32 019 ein elektrisches Hörgerät
mit Induktions-Aufnahmespule bekannt, die neben einem Mikrofon
an einem Verstärker anschaltbar ist, dessen verstärkte Signale
über einen weiteren Wandler wieder in akustisch wahrnehmbare
Signale umgesetzt werden. Um bei einem solchen Hörgerät, das
sowohl mit einem Mikrofon als auch mit einem Induktions-Ein
gangswandler betrieben werden kann, eine Anpassung des Hörge
räts an die jeweiligen akustischen Umgebungsverhältnisse des
Schwerhörigen zu erreichen, ist vorgesehen, daß bei gemeinsamer
Anschaltung von Mikrofon und Induktions-Aufnahmespule ein Stel
ler zur Einstellung der Wirksamkeit wenigstens eines der Auf
nahmewandler vorhanden ist.
Bei Hörgeräten hat es sich als zweckmäßig erwiesen, einfach und
sicher zu betätigende, gegen äußere Beeinträchtigung unempfind
liche Schalter zu haben. Dies beruht hauptsächlich darauf, daß
mit diesen Geräten auch technisch weniger geschickte Personen
umgehen müssen und daß bei diesen Geräten mechanische (Stöße,
unpräzise Betätigung etc.) und chemische (Eindringen von Schweiß
etc.) Beeinflussungen zu erwarten sind. Außerdem wird von den
Bauelementen für Hörgeräte, also auch Schalter, wegen des nur
beschränkt vorhandenen Einbauraumes verlangt, daß sie klein
sind, so daß starke Ausführung und Abschirmung in der Regel
nicht möglich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Hörgerät
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 Schalter vorzu
sehen, die bei kleinerem Raumbedarf hinsichtlich der Betätigung
und anderen Einflüssen große Toleranzen aufweisen. Die erfin
dungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Pa
tentanspruchs 1 angegeben. Besondere Ausführungsarten der Er
findung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Durch die Verwendung von Elementen, die unter Einfluß eines
magnetischen Feldes im Sinne eines Schalters ihre elektrischen
Eigenschaften, etwa seine Leitfähigkeit, ändern, ist zur Betä
tigung des Schaltvorganges nur noch das Anlegen eines Magnet
feldes erforderlich.
Als Schaltglied kann etwa ein verschiebbarer Magnet
benutzt werden. Dies bedeutet, daß keine Präzision
bei der Schaltbetätigung mehr erfordert werden muß.
Das Magnetfeld braucht nur in er Nähe des Kontakt
mittels gebraucht zu werden, um den gewünschten Schalt
effekt zu erreichen.
Die eigentlichen Kontaktelemente fallen unter die
Kategorie berührungsloser Schalter und können z. B.
als sogennnte Schutzrohrkontakte, die auch unter der
Bezeichnung Reed-Kontakte bekannt sind bzw. als Magnet
feldhalbleiter, die auch Hallgeneratoren sind, ausge
bildet sein. Solche Schaltelemente sind z. B. in
"Elektronik Lexikon" von Dr. Walter Baier, Franckh'sche
Verlagshandlung Stuttgart, 1974 unter den entsprechen
den Stichworten geführt.
Das Wesentliche an den Reed-Kontakten ist die Benutzung
von ferromagnetischen Kontaktfeldern, die unter Ein
wirkung eines Magnetfeldes zur Änderung ihrer Lage ver
anlaßt werden können. So ist es möglich, sie aus einer
geöffneten in eine geschlossene Kontaktlage (einfacher
Schalter) bzw. von einer Kontaktlage in eine andere
(Umschalter) zu bringen. Als Magnetfeldhalbleiter sind
etwa im Magnetfeld ihren Widerstand ändernde Halbleiter
widerstände aus Indiumantimonid (InSb)/Nickelantimonid
(NiSb) anwendbar.
Reed-Kontakte und Magnetfeldhalbleiter haben den Vor
teil, daß sie in einer stabilen und dichten, von
mechanischen Durchführungen freien Umhüllung einge
schlossen werden können. Sie erhalten so mechanisch
robuste Struktur, bei der außerdem chemische Beein
flussungen ausgeschlossen sind.
Bei der Benutzung eines nach der Erfindung zu verwen
denden Schalters zusammen mit Übertragungsmitteln, bei
denen ein Magnetfeld auftritt, z. B. mit dem Hörer eines
Telefonhandapparates, kann gemäß eines weiteren Vor
teils das in der Umgebung des Hörers auftretende Magnet
feld dazu benutzt werden, eine auf den Hörer abgestimmte
Induktionsaufnahmestufe im Hörgerät einzuschalten. Es
ist zweckmäßig, dazu den Schalter an geeigneter Stelle
im Gehäuse des Gerätes unterzubringen, so daß etwa bei
Benutzung eines Fernsprechers oder von Kopfhörern die
Lage des Magnetfeldes und damit seine Einwirkung auf
die Schalter begünstigt wird. Bei hinter dem Ohr zu
tragenden Hörgeräten liegt eine für Reed-Kontakte in
diesem Sinne günstige Stelle etwa in der Mitte des
Gerätes so, daß sich beim Tragen des Gerätes die Kon
taktfedern in vertikaler Richtung erstrecken. Sie
kommen so in die Umgebung des Ohrkanals, in welcher
beim Telefonieren das Magnetfeld bevorzugt zur Wir
kung kommt. Ein Magnethalbleiter-Schaltelement braucht
nur an die entsprechende Stelle gebracht zu werden,
ohne daß eine besondere Justierung nötig ist. Dies
beruht darauf, daß bei diesem Element die Empfindlich
keit gleichmäßig verteilt ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile werden nachfolgend
anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungs
beispiele erläutert.
In der
Fig. 1 ist schematisch ein Schalter mit zwei
Reed-Kontakten gezeichnet,
in der
Fig. 2 ein Schaltbild für einer Hörgerät, in
welches die beiden Reed-Kontakte nach
Fig. 1 eingesetzt sind,
in der
Fig. 3 ein hinter dem Ohr zu tragendes Hör
gerät mit einer Schalteranordnung nach
Fig. 1, bei dem die Lage eines auto
matischen Schalters für die Einschal
tung einer Hörspule angedeutet ist,
und
in der
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung für den auto
matischen Schalter.
In der Fig. 1 sind mit 1 und 2 Schalter bezeichnet, die
im vorliegenden Fall als Reed-Kontakte ausgebildet sind.
Die Schalter 1, 2 bestehen jeweils aus einem Gehäuse 3
aus Glas, in welches Kontaktfedern 4 und 5, sogenannte
Schaltzungen, gasdicht unter Schutzgas eingeschmolzen
sind. Durch einen weiteren gestrichelt angedeuteten Kon
takt 5′ können einer oder beide Schalter 1, 2 auch als
Umschalter ausgebildet sein.
Die Kontakte bestehen aus ferromagnetischen Material
und sind so weit eingeführt, daß sie sich an ihren
Enden gerade so berühren könne, daß, wie beim Schalter
1, eine Verbindung erhalten werden kann, die mit 6
bezeichnet ist. Dazu ist es nur notwendig, einen
Magneten 7 in die ausgezogen gezeichnete Stellung
zu bringen.
Erfolgt eine Verschiebung des Magneten 7 in der Rich
tung des einen Pfeils auf das gestrichelt umrandete
Feld 8 hin, so wird der Kontakt 6 gelöst. Erfolgt
andererseits eine Verschiebung nach dem Feld 9 hin,
dann wird auch der in der Figur noch offen gezeichnete
Schalter 2 geschlossen. Bei einem Hörgerät können diese
Schaltvorgänge z. B. das Einschalten des Gerätes (Schal
ter 1) und das Zuschalten einer Induktionsspule (Schal
ter 2) bewirken.
Ein Gerät, bei dem vorgenannte Ausbildung verwirk
licht ist, besteht gemäß Fig. 2 aus einem Verstärker
10, dem ein Mikrofon und eine Hörspule 12 als elektro
akustische Eingangswandler zugeordnet sind. Über einen
Steckkontakt 13 ist dem Verstärker außerdem als elektro
akustischer Ausgangswandler ein Hörer 14 zugeordnet.
Das Mikrofon 11 ist an den Verstärker 10 über einen
Koppelkondensator 15 angeschlossen. Das Gerät ist mit
einer 1,5 V-Batterie 16 in Betrieb setzbar, wenn über
den Schalter 1, d. h. durch Lesen des Kontaktes 6,
ihre Verbindung mit der Hörgeräteschaltung hergestellt
wird.
In der Verbindung des Mikrofons mit dem Verstärker 10
ist der mit einem zusätzlichen Kontakt 5′ versehene
Schalter 2 als Umschalter vorgesehen. An dem in der
Fig. 2 im Schalter 2 kontaktierten Punkt 6′ wird die
Hörspule 12 als Aufnahmeelement zusätzlich zum Mikrofon
wirksam. Am Schaltpunkt 6 ist nur das Mikrofon 11 unter
gleichzeitiger Kurzschließung der Spule 12 angeschlossen.
Bei der gleichzeitigen Einschaltung des Mikrofons 11 und
der Spule 13 als Aufnahmeelement wird auch der Steller
17 wirksam. Mit seinem Abgriff 18 kann die Amplitude des
vom Mikrofon 11 kommenden Signals verändert werden, weil
bei der Veränderung des Widerstandes des Stellers 17,
der zwischen dem Abgriff 18 und dem Mikrofon 11 liegt,
das Mikrofon bis zum Kurzschluß belastet werden kann.
Dadurch ist das Mikrofon kontinuierlich an den Ver
stärker 10 anschaltbar und entgegengesetzt auch wieder
kontinuierlich ausblendbar.
In der Fig. 3 ist die Ausführung des Hörgerätes als
HdO-Gerät 20 dargestellt, welches hinter einem Ohr
21 getragen wird. Dabei wird das eigentliche Gerät 22
mittels eines Traghakens 23 am oberen Ende des Ohres
21 befestigt. Der Schall wird über eine Öffnung 24 auf
genommen und gelangt dort zum Mikrofon und wird in be
kannter Weise über einen Verstärker, dessen Lautstärke
über einen Steller 25 regulierbar ist, verstärkt und
dann über einen Hörer, dessen Ausgang in einen Schall
leitungsschlauch 26 mündet, der über eine sogenannte
Ohrolive 27 in den Ohrkanal des Trägers des Gerätes
mündet. Als Einschalter ist am Gerät eine Handhabe 28
sichtbar, mit welcher der in Fig. 1 mit 7 bezeichnete
Magnet verschiebbar ist, so daß eine Aus- und Einschal
tung des Gerätes mittels des Schalters 1 und ebenso
eine solche der Hörspule mittels des Schalters 2 er
folgen kann. Zusätzlich ist am Gerät 20 noch ein auto
matischer Magnetschalter 30 angedeutet, der beim Heran
bringen eines Telefonhörers oder Kopfhörers automatisch
die Einschaltung einer Hörspule bewirken kann.
In der Fig. 4 ist ein den automatischen Schalter 30
enthaltendes Eingangsteil eines Hörgeräteverstärkers
schematisch dargestellt. Dabei ist das Mikrofon 11′
an einen als Verstärker 10′ dienenden integrierten
Schaltkreis über zwei Koppelkondensatoren 15′ und 31
angeschlossen. Zusätzlich ist als weiterer Eingangs
wandler eine Induktionsspule 12′ vorgesehen. Diese
kann mittels des Magnetfeldhalbleiterschalters 30
eingeschaltet werden. Dazu erfolgt in dem Kontakt ein
Anschluß an die Verbindung zwischen dem Mikrofon 11′
und dem Verstärker 10′ zwischen den beiden Kondensa
toren von 14′ und 31 an einem Punkt 32. Der andere
Anschluß erfolgt über einen stellbaren Widerstand 33
sowie einen Kondensator 34 an dem Verstärker 10′, wo
bei die Induktionsspule 12′ mit einem Kondensator 35
überbrückt ist. Der Kondensator 34 weist außerdem in
der bei Hörgeräten üblichen Weise über einen Wider
stand 36 eine Verbindung zu einer Leitung 37 auf,
die einerseits mit dem Mikrofon und über dieses mit
einer Leitung 38 mit einem Gleichspannungsausgang des
als Verstärker 10′ dienenden integrierten Schaltkreises
verbunden ist. Die Versorgungsspannung für das Mikrofon
11′ wird dabei mit einem Kondensator 39 geglättet. Auch
der Verstärker 10′ weist noch eine Leitung 40 zur Lei
tung 37 hin auf. Zwischen den Anschlüssen 41 und 42 des
als Verstärker 10′ benutzten integrierten Schaltkreises
ist z. B. der Hörer angeschlossen. Über die Anschlüsse
41 und 43 erfolgt die Gleichspannungsversorgung. Mit
42 ist der Wechselspannungsausgang bezeichnet.
Claims (5)
1. Hörgerät, bei dem zur Lautstärkeeinstellung die magnetische
Kopplung zweier Induktionsspulen durch einen bewegbaren, magne
tisch permeablen Kern veränderbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein durch Einwirkung eines Ma
gnetfeldes im Sinne eines Schalters seine elektrischen Eigen
schaften änderndes Element (1, 2) in den Aufbau der elektri
schen Schaltung eingesetzt ist, daß als Betätigungsteil des
Schalters ein Magnet (7) vorgesehen ist und daß das Element (1,
2) an einer Stelle des Hörgerätes montiert ist, die beim Benut
zer eines elektroakustischen Wandlers, etwa des Handapparates
eines Telefons, in die Nähe des Hörers kommt, wobei das Magnet
feld des Hörers zur Betätigung des Einschalters eines In
duktions-Eingangswandlers (Hörspule (12)) wirksam wird.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element (1, 2) ein Reed-Kontakt ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element ein Magnetfeldhalbleiter
(z. B. Hall-Generator) ist.
4. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaltelement zur Einschaltung ei
ner Hörspule (12) bei einem hinter dem Ohr zu tragenden Hörge
rät (20) etwa in der Mitte des Gerätes mit sich bei Benutzung
am Ohr in vertikaler Richtung ausrichtenden Kontaktfedern (4,
5) montiert ist.
5. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl als Betriebsschalter (Ein und Aus)
als auch als Ein- und Ausschalter einer Hörspule (12′) bzw. Um
schalter vom Mikrofon (11′) auf Hörspule (12′) ein Magnetschal
ter (30) vorgesehen ist.
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