-
Verstellbarer Fahrzeugaußenspiegel
-
Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Fahrzeugaußenspiegel mit
einer in einem Gehäuse auf einem Spiegel träger angebrachten Spiegel scheibe, wobei
das Gehäuse mit einem Befestigungssockel verbunden und beim Überschreiten eines
vorgegebenen Drehmoments um mindestens eine etwa vertikale Achse gegenüber dem Befestigungssockel
verschwenkbar ist.
-
Bei derartigen Fahrzeugaußenspiegeln ist das Gehäuse gegenüber dem
Befestigungssockel beim Überschreiten eines vorgegebenen Drehmoments verschwenkbar,
damit sich das Spiegelgehäuse bei einer einen vorgegebenen Wert überschreitenden
Belastung, wie sie etwa bei einem Unfall auftritt, bis zur Anlage an der Fahrzeugaußenhaut
verschwenken kann, um Verletzungen weitgehend zu vermeiden. Nach den geltenden EG-Richtlinien
muß das Spiegelgehäuse in zwei Richtungen, nämlich sowohl nach hinten, als auch
nach vorn verschwenkbar sein.
-
Auf dem Markt befindliche Fahrzeugaußenspiegel der eingangs erwähnten
Art sind derart gestaltet, daß die Spiegel scheibe vom Gehäuse getragen wird. Da
sich das Gehäuse nach vorn und nach hinten gegenüber dem Befestigungssockel verschwenken
lassen muß, ist ein entsprechender Aufwand an Mechanik, insbesondere auch bei einem
mechanisch von der Fahrzeuginnenseite aus verstellbaren
Spiegel,
erforderlich, wodurch sich ein Vibrieren des Spiegelglases nicht im wünschenswerten
Maß vermeiden läßt. Man hat schon verschiedene, meist kostspielige Versuche unternommen,
die lästigen, die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Vibrationserscheinungen an der
Spiegel scheibe zu unterdrücken. So sind beispielsweise Fahrzeugaußenspiegel bekannt,
welche überwiegend in Metallbauweise hergestellt werden, um durch das starre Material
Vibrationen zu unterdrücken. Derartige Metallspiegel sind aber wesentlich teurer
als Spiegel mit Kunststoffgehäusen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verstellbaren Fahrzeugaußenspiegel
der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß die Spiegel scheibe während des
Betriebs des Fahrzeugs weitgehend vibrationsfrei bleibt, wobei die Konstruktion
so beschaffen sein soll, daß sie sich vorzugsweise auch für Fahrzeugaußenspiegel
mit Kunststoffgehäuse eignet. Außerdem wird eine Konstruktion angestrebt, welche
hinsichtlich der Verstellmöglichkeit für die Spiegel scheibe den unterschiedlichen
Anforderungen an Bedienungskomfort angepaßt werden kann, bei welcher also die Spiegel
scheibe entweder von außen, oder aber vom Fahrzeuginneren aus entweder mechanisch
oder elektrisch verstellbar sein kann.
-
Die Konstruktion soll außerdem die Möglichkeit bieten, den Fahrzeugaußenspiegel
aerodynamisch und ästhetisch ansprechend zu gestalten.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß der Spiegel träger
am Befestigungssockel spielfrei gelagert und gegenüber dem Befestigungssockel um
eine Achse verschwenkbar ist, welche zu der Achse bzw. zu den Achsen parallel verläuft,
um welche das Gehäuse gegenüber dem Befestigungssockel verschwenkbar ist, und daß
zwischen dem Gehäuse und dem Spiegelträger eine Spiel aufweisende Mitnehmerverbindung
besteht.
-
Eine zweckmäßige Ausgestaltung besteht dabei darin, daß der Befestigungssockel
und der Spiegelträger aus Metall bestehen.
-
Diese Konstruktion bietet die Möglichkeit, den Spiegelträger und den
Befestigungssockel aus einem starren Material, insbesondere aus Metall, anzufertigen
und somit die Spiegel scheibe weitgehend vibrationsfrei zu lagern. Das Spiegel gehäuse
und gegebenenfalls eine zur aerodynamischen und ästhetischen Durchbildung erforderliche
Verkleidung des Befestigungssockels können dabei aus Kunststoff bestehen und dadurch
eine insgesamt preisgünstige Konstruktion ermöglichen. Die in den Kunststoffbauteilen
zu erwartenden Vibrationserscheinungen werden auf die Spiegel scheibe nicht übertragen,
weil diese Kunststoffteile keine die Spiegel scheibe tragende Funktion ausüben.
Die Mitnehmerverbindung zwischen dem Gehäuse und dem Spiegelträger stellt sicher,
daß der Spiegelträger durch das Gehäuse geschützt bleibt, auch wenn das Gehäuse
gegebenenfalls nach vorn oder hinten abgeschwenkt wird.
Da die Mitnehmerverbindung
jedoch ausreichend Spiel aufweist, können im normalen Betriebszustand keine Vibrationen
vom Gehäuse auf den Spiegel träger und damit auf die Spiegel scheibe übertragen
werden.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Anhand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung wird diese näher erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Außenrückblickspiegels in Anbauposition, Fig. 2 den Spiegel
nach Fig. 1 in einer Sicherheitsstellung nach einem Aufprall von vorn aus der Fahrtrichtung,
Fig 3 den Spiegel nach Fig. 1 in einer Sicherheitsstellung nach einem Anprall von
hinten, Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform
mit aus dem Fahrzeuginneren mechanisch verstellbarer Spiegel scheibe, Fig. 5 eine
der Fig. 2 entsprechende Stellung des Spiegels nach Fig. 4, Fig. 6 eine der Fig.
3 entsprechende Stellung des Spiegels nach Fig. 4, Fig. 7 eine den Fig. 1 und 4
entsprechende Darstellung
einer dritten Ausführungsform mit von
innen elektrisch verstellbarer Spiegelscheibe, Fig. 8 eine den Fig. 2 und 5 entsprechende
Stellung des Spiegels nach Fig. 7, Fig. 9 eine den Fig. 3 und 6 entsprechende Stellung
des Spiegels nach Fig. 7, Fig. 10 eine in Richtung auf die Rückseite der Spiegel
scheibe gerichtete Ansicht auf den Spiegelträger, Fig. 11 eine Seitenansicht zu
Fig. 10 in Richtung des Pfeils XI in Fig. 10 und Fig. 12 eine Draufsicht auf den
Spiegelträger in Richtung des Pfeils XII in Fig. 10.
-
Der erfindungsgemäße Spiegel 10 besteht aus einem an einem nicht gezeigten
Fahrzeug, vorzugsweise im Bereich des vorderen Fensterdreiecks, fest anbringbaren,
vorzugsweise fest anschraubbaren Sockel 12, einem am Sockel 12 angebrachten, verstellbar
eine Spiegelscheibe 14 tragenden Spiegelträger 16 und einem ebenfalls vom Sockel
12 getragenen Gehäuse 18, welches den Spiegel träger 16 und die Spiegel scheibe
14 derart umgibt, daß die Spiegel scheibe 14 durch eine in Anbaustellung nach hinten
weisende Öffnung 20 des Gehäuses 18 sichtbar ist. Der Sockel 12 besteht ebenso wie
der Spiegelträger 16 aus Metall, vorzugsweise aus Druckguß und wird von einer Abdeckung
22., vorzugsweise aus Kunststoff, in einer ästhetisch ansprechenden und strömungsgünstigen
Form verkleidet. Die Abdeckung 22
und das Gehäuse 18 ergänzen sich
aus der in den Fig. 1, 4 und 7 ersichtlichen Anbauposition zu einem einheitlichen
und harmonischen Baukörper.
-
Das Gehäuse 18 ist mit dem Sockel 12 über zwei mit Abstand voneinander
angeordnete Raststellen 24 und 26 verbunden, wobei in beiden Raststellen jeweils
ein mit dem Sockel 12 verbundener Achsbolzen 28 bzw. 30 vorgesehen ist, der federelastisch
von einem hakenartigen Rastelement 32 bzw. 34 umgriffen wird, welches am Kunststoffgehäuse
18 ausgebildet ist. Bei einem Anprall von vorn wird sich das vordere Rastelement
32 vom zugeordneten Achsbolzen 28 lösen, wodurch sich das Gehäuse 18 um den Achsbolzen
30 nach hinten verschwenken kann, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Erfolgt der Anprall
von hinten, wird sich das Rastelement 34 vom Achsbolzen 30 lösen und das Gehäuse
18 wird sich um den Achsbolzen 28 nach vorn verschwenken, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich
ist.
-
Damit auch die Spiegel scheibe 14 mit dem Spiegelträger 16 an dieser
Abschwenkbewegung teilnehmen kann und die Spiegel scheibe 14 mit dem Spiegel träger
16 auch in dieser abgeschwenkten Stellung durch das Gehäuse 18 geschützt bleibt,
ist der Spiegelträger 16 um eine zu den beiden zueinander parallelen Achsbolzen
28 und 30 parallele Achse verschwenkbar am Sockel 12 gelagert.
-
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel fällt diese Schwenkachse für
den Spiegel träger 16 mit dem Achsbolzen 30 zusammen. Verschwenkt sich das Gehäuse
18 um den Achsbolzen 30 nach hinten, so weisen das Gehäuse
18 und
der Spiegel träger 16 also eine gemeinsame Schwenkachse auf. Wird das Gehäuse 18
dagegen um den Achsbolzen 28 nach vorn verschwenkt, bewegen sich das Gehäuse 18
und der Spiegelträger 16 um unterschiedliche, wenn auch zueinander parallele Schwenkachsen.
Die den Spiegel träger 16 mit der Bewegung des Spiegelgehäuses 18 verbindende Mitnehmerverbindung
ist deshalb als Schlitz 36 im Gehäuse 18 ausgebildet, wobei ein am Spiegel träger
16 angebrachter Zapfen 38 mit Spiel in diesen Schlitz 36 eingreift, so daß in der
Normalstellung des Gehäuses 18 keine Vibrationen vom Gehäuse 18 auf den Spiegel
träger 16 und damit auf die Spiegelscheibe 14 übertragen werden können.
-
Wenn das Gehäuse 18 in die aus Fig.2 ersichtlichen Stellung um die
mit dem Spiegelträger gemeinsame Achse verschwenkt wird, findet keine Bewegung des
Zapfens 38 im Schlitz 36 statt. Erfolgt die Schwenkbewegung des Spiegelgehäuses
18 dagegen um den Achsbolzen 28, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, so wandert der
Zapfen 38 gegen das andere Ende des Schlitzes 36.
-
Um eine möglichst feste und dennoch allseitig bewegliche Verbindung
zwischen der Spiegel scheibe 14 und dem Spiegelträger 16 zu erreichen, ist die Spiegelscheibe
14 bei den beiden ersten Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 6 mit einer besonderen,
spielfreien Kreuzgelenkkonstruktion am Spiegel träger 16 befestigt, welche in den
Fig. 10 bis 12 deutlicher dargestellt ist.
-
Zur Aufnahme der Spiegel scheibe 14 dient eine Platte 40, mit welcher
die Spiegel scheibe 14 vorzugsweise verklebt ist. Die Platte 40 besteht aus Kunststoff
und trägt an ihrer von der Spiegelscheibe 14 abgewandten Rückseite mit Abstand voneinander
vorzugsweise in einer etwa vertikalen Richtung bezogen auf die Spiegelfläche zwei
angeformte Kugelaufnahmen 42 und 44, in welche zwei Gelenkkugeln 46 bzw. 48 derart
eingespritzt sind, daß sie mit einer abgeflachten Auflagefläche 50 bzw.
-
52 aus der Kugelaufnahme 42 bzw. 44 herausragen. Im Bereich dieser
Auflagenflächen 50 bzw. 52 sind in die Kugeln nicht näher dargestellte Gewinde eingeschnitten,
die es ermöglichen, zwei miteinander fluchtende Arme 54 und 56 eines aus Metall
bestehenden kreuzförmigen Zwischenstücks 58 mittels Schrauben 60 und 62 an den Gelenkkugeln
46 und 48 zu befestigen.
-
Die beiden anderen, ebenfalls miteinander fluchtenden und zu den ersten
Armen 54 bzw. 56 rechtwinklig verlaufenden Arme 64 und 66 des Zwischenstücks 58
sind an ihren Enden mit angespritzten Kugelaufnahmen 68 und 70 versehen, in welche
Gelenkkugeln 72 bzw. 74 eingespritzt sind, die in ihrer Ausführungsform den Gelenkkugeln
46 und 48 entsprechen.
-
Die Anordnung ist derart getroffen, daß sich die Arme 64 und 66 in
Richtung des Spiegelträgers 16 erstrecken, welcher an seinem im Bereich des Zwischenstücks
58 gelegenen Ende mit zwei Bohrungen versehen ist, die dazu dienen, mittels Schrauben
76 und 78 den Spiegelträger 16 an den Gelenkkugeln 72 und 74 zu befestigen.
-
Es ist ersichtlich, daß sich aufgrund der in Kunststoff eingespritzten
Gelenkkugeln 46, 48, 72 und 74 eine spielfreie, allseitig bewegliche Kreuzgelenkkonstruktion
ergibt, wobei die beiden Gelenkkugeln 46 und 48 eine etwa vertikale Gelenkachse,
die Gelenkkugeln 72 und 74 eine etwa horizontale Gelenkachse definieren, wobei durch
die durch den Kugelabstand bedingte große Stützweite eine wesentlich stabilere Lagerung
möglich ist als bei einem einzigen Kugelgelenk als Abstützung für die Spiegel scheibe
14.
-
Aufgrund der Reibung der Gelenkkugeln 46, 48, 72 und 74 in den Kugelaufnahmen
42, 44, 68 und 70 eignet sich diese Art der Lagerung in der einfachsten Ausführungsform
nach den Fig. 1 bis 3 dazu, den Spiegel von Hand und von außen durch unmittelbaren
Zugriff auf die Spiegel scheibe 14 zu verstellen.
-
Die Konstruktion eignet sich aber gleichermaßen dazu, die Spiegelscheibe
14 auf mechanische Weise vom Fahrzeuginneren aus zu betätigen, wie dies in den Fig.
4 bis 6 gezeigt ist. Zu diesem Zweck ist mit der Spiegelscheibe 14 ein Ctellarm
80 verbunden, welcher vorzugsweise als Verlängerung der Platte 40 ausgebildet ist
und der bis in den Bereich des hinteren Achsbolzens 30 am Befestigungssockel 12
geführt ist, wobei der Stellarm 80 in der Umgebung dieses Achsbolzens 30 eine Auskröpfung
82 besitzt, welche erforderlich ist, damit das Abschwenken des Spiegelgehäuses 18
um den Achsbolzen 30 nicht behindert wird, wie dies aus Fig.
-
5 ersichtlich ist.
-
Im Bereich des Achsbolzens 30 greift ein am Stellarm 80 befindlicher
Stift in eine Schlitzführung 84 an einem Zwischenhebel 86 an, der über ein Gelenk
88 mit einem Einstellhebel 90 verbunden ist, der seinerseits mit einem im Querschnitt
kreisförmigen, ein Lager 92 durchquerenden Abschnitt 94 um die Längsachse 96 dieses
Abschnitts 94 drehbar im Lager 92 gelagert ist, das seinerseits um eine die Längsachse
96 etwa rechtwinklig schneidende Achse 98 drehbar am Befestigungssockel 12 gelagert
ist, so daß mittels des ins Fahrzeuginnere ragenden, gegenüber dem Abschnitt 94
abgewinkelten Abschnitts 100 des Einstellhebels 90 auf den Zwischenhebel 86 sowohl
eine Drehbewegung als auch eine Schwenkbewegung übertragen werden kann, die der
Zwischenhebel 86 seinerseits auf den Stellarm 80 überträgt, um damit die Spiegel
scheibe 14 gegenüber dem Spiegelträger 16 in der gewünschten Weise zu verstellen.
-
Die Schlitzführung 84 ermöglicht es dem Stellarm 80 an der Bewegung
des Spiegelträgers 16 teilzunehmen, falls das Spiegelgehäuse 18 um den Achsbolzen
28 bzw.
-
den Achsbolzen 30 verschwenkt wird, wie dies aus den Fig. 5 und 6
ersichtlich ist..
-
Es besteht die Möglichkeit, die Konstruktion auch für eine elektrische
Verstellung vom Fahrzeuginneren aus umzurüsten, wozu es lediglich erforderlich ist,
am Spiegelträger 16 eine elektrische Stellvorrichtung anzubringen, welche mit jeweils
entsprechendem radialen Abstand von den durch die Gelenkkugeln ;6
und
48 bzw. 72 und 74 definierten Achsen Stellbewegungen auf die Platte 40 überträgt.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen in schematischer Weise einen etwas abgewandelten Spiegel
träger 16a, an welchem ein nur schematisch dargestellter elektrischer Antrieb 102
angebracht ist. Durch die in einem solchen Fall erforderlichen Stellorgane kann
die in den Fig. 1 bis 6 und 10 bis 12 gezeigte Kreuzgelenkkonstruktion entfallen,
weil sich durch die Stellorgane des elektrischen Antriebs eine ähnlich stabile Abstützung
erzielen läßt. In den Fig. 7 bis 9 ist deshalb die Gelenkverbindung zwischen der
Spiegelscheibe 14 bzw.
-
der Platte 40 und dem Spiegel träger 16 nur schematisch und vom vorstehend
genannten Kreuzgelenk abweichend dargestellt. Beispielsweise kann der elektrische
Antrieb in ähnlicher Weise ausgebildet sein, wie der aus der DE-OS 29 06 102 ersichtliche
Antrieb.