DE3105408C2 - Bremsventil fuer hydraulische antriebe - Google Patents
Bremsventil fuer hydraulische antriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bremsventil für hydraulische An
triebe, bestehend aus einem Ventilgehäuse mit einer vorderen
Kammer, welche an ein hydraulisches Antriebsorgan anschließ
bar ist, einer mittleren Kammer, welche an eine Ver
sorgungsleitung des hydraulischen Antriebsorgans anschließbar
ist und über einen durch einen steuerbaren Ventilkörper ab
sperrbaren Ventilsitz mit der vorderen Kammer kommuniziert,
und einer hinteren Kammer, welche an eine Steuerleitung an
schließbar und durch einen Steuerkolben begrenzt ist, auf den
nach hinten der Druck der mittleren Kammer und nach vorn eine
Feder wirken, welche über den Steuerkolben den Ventilkörper
in Schließrichtung belastet.
Es ist allgemein bekannt, Bremsventile in die Versorgungslei
tungen von Hydraulikaggregaten einzubauen, die schwere Lasten
zu heben und zu halten haben. Die Bremsventile sollen ein
plötzliches und meistens gefährliches Herabfallen der schwe
ren Last verhindern, wenn im Hydrauliksystem ein Fehler auf
tritt, z. B. ein Schlauch bricht.
In Verbindung z. B. mit einem doppelt wirkenden hydraulischen
Kraftzylinder wird ein derartiges Bremsventil in die Versor
gungsleitung der Hauptkammer des Hydraulikzylinders gelegt,
d. h. derjenigen Kammer, welche zum Anheben der Last mit
Druck beaufschlagt wird. Normalerweise wird dann das Brems
ventil durch den Druck gesteuert, welcher in der anderen Kam
mer, d. h. meistens der Ringkammer, des Hydraulikzylinders
herrscht, wobei die Anordnung so getroffen wird, daß sich das
Bremsventil nur in dem Maße öffnen kann, wie die Ringkammer
des Kraftzylinders unter Druck gesetzt wird. parallel zu je
dem Bremsventil wird gewöhnlich ein Rückschlagventil angeord
net, welches Hydraulikflüssigkeit nur in Richtung zur Haupt
kammer des Kraftzylinders strömen läßt, während das Bremsven
til selbst bei voller Öffnung nur einen stark reduzierten
Durchflußquerschnitt bietet.
Die bekannten Bremsventile können nicht angewendet werden bei
Hydrauliksystemen mit einer Druckfluidversorgung in Serie,
d.h. bei Hydrauliksystemen mit mehreren hydraulischen Steuer
ventilen, die als eine einzige Einheit gruppiert sind, wobei
der Rücklauf jedes Steuerventils mit dem Zulauf des jeweils
folgenden Steuerventils verbunden ist. Diese Druckfluidver
teilung in Serie bietet jedoch mehrere Vorteile. Man erhält
dadurch eine bestimmte gegenseitige Abhängigkeit der ver
schiedenen Bewegungen einer hydraulisch angetriebenen Vor
richtung. Dies ist vor allem bei Erdbewegungsfahrzeugen wie
beispielsweise Löffelbaggern mit Gelenkarm interessant, mit
denen gelegentlich mittels der am freien Gelenkarmende ange
brachten Schaufel eine Fläche abgetragen werden soll, wobei
die Schwenkbewegungen jedes Teils des Arms durch einen beson
deren Kraftzylinder gesteuert werden.
Weiterhin gestattet eine Druckfluidversorgung in Serie die
Verwendung eines Kraftzylinders als Durchflußmengenverstärker
oder Druckverstärker mit Bezug auf einen nachgeschalteten
Kraftzylinder mit Auswirkung auf die dem jeweiligen Kraftzy
linder zugeordneten Teile.
Im übrigen bringt es die Druckfluidversorgung in Serie mit
sich, daß während des gleichzeitigen Betriebs mehrerer
Steuerventile Druckschwankungen in den Rückleitungen auftre
ten. Diese Druckschwankungen stören die gewünschte Funktion
der Bremsventile.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrund, ein Brems
ventil zu schaffen, welches für Hydrauliksysteme mit Druck
fluidversorgung in Serie geeignet ist, ohne daß dabei Nach
teile in Kauf genommen werden müssen, und welches ein ge
steuertes Absenken der Last im Falle eines Leitungsbruches
gestattet.
Daneben sollte das neue Bremsventil eine Montage unmittelbar
an Kraftzylindern zulassen, so daß keine Zwischenleitung er
forderlich ist, welche wiederum bruchgefährdet sein könnte.
Vorstehende Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Bremsventil erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Steuerkolben und der Ventilkörper koaxial angeordnet
sind, daß der Steuerkolben als Stufenkolben ausgebildet ist,
dessen kleinere Stirnfläche dem Druck der mittleren Kammer
und dessen die Stufe bildende Ringfläche dem Druck der hinte
ren, als Ringkammer ausgebildeten Kammer ausgesetzt ist, und
daß die dem Druck der mittleren Kammer ausgesetzten wirksamen
Flächen des Steuerkolbens und des Ventilkörpers gleich groß
sind.
Durch die vorgeschlagene Maßnahme wird erreicht, daß die Öff
nungsstellung des Bremsventils unabhängig ist vom Druck in
der mittleren Kammer und folglich nur abhängt von der Kraft
der Federvorspannung sowie den Drücken einerseits in der vor
deren und andererseits in der hinteren Kammer.
In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
der Ventilkörper im Bereich des Ventilsitzes kegelig ausge
bildet, wodurch sich die Durchflußmenge besonders genau do
sieren läßt.
In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
das Gehäuse des Bremsventils unmittelbar oder nur über starre
Verbindungsteile, also unter Vermeidung von elastischen Zwi
schenschläuchen, mit einem Kraftzylinder verbindbar.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann das
vordere, zylindrische Ende des Ventilkörpers mit einer mit
der vorderen Kammer in Verbindung stehenden Sackbohrung eine
Einrichtung zur Dämpfung der Bewegungen des Ventilkörpers
bilden.
Schließlich ist in bevorzugter Ausführung der Erfindung vor
gesehen, daß das Gehäuse des Bremsventils ein Rückschlagven
til enthält, welches in Strömungsrichtung von der mittleren
zur vorderen Kammer öffnet, d. h. also in der umgekehrten
Strömungsrichtung vom hydraulischen Antriebsorgan zur mitt
leren Kammer sperrt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen hydraulischen Schaltplan mit einem
erfindungsgemäßen Bremsventil,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch einen doppelt
wirkenden hydraulischen Kraftzylinder mit
einem angebauten Bremsventil gemäß der
Erfindung,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Bremsventils gemäß
Fig. 2 mit Blickrichtung von links,
Fig. 4 und 5 Querschnitte durch das Bremsventil nach
Fig. 2 und 3 gemäß Schnittlinie IV-IV in
Fig. 3,
Fig. 6 ein Beispiel einer Arbeitsmaschine, wel
che mit Kraftzylindern und zugehörigen
erfindungsgemäßen Bremsventilen ausgerü
stet ist.
Fig. 1 zeigt einen hydraulischen Schaltplan, in welchem das
Bezugszeichen 1 das erfindungsgemäße Bremsventil bezeichnet.
Im übrigen handelt es sich um ein herkömmliches Schaltschema.
Die Erfindung beschränkt sich auf den Aufbau des weiter unten
im einzelnen beschriebenen Bremsventils.
Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich ist, liegt parallel zur
steuerbaren Durchflußöffnung des Bremsventils ein Rückschlag
ventil 2, welches in das Gehäuse des Bremsventils integriert
ist.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das hydrauli
sche Antriebsaggregat ein doppelt wirkender Zylinder 3, der
mit Hilfe eines Steuerventils 4 gesteuert wird. Das Bremsven
til liegt in der Druckfluidversorgungsleitung 5 zur Hauptkam
mer 6 des Kraftzylinders 3 und wird über eine Steuerleitung 7
gesteuert, die mit der Ringkammer 8 des Kraftzylinders ver
bunden ist. Mittels geeigneter Anschlüsse können zwei Manome
ter 9 und 10 zu beiden Seiten des Bremsventils angeschlossen
werden.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, enthält das Gehäuse 11 des Brems
ventils im wesentlichen drei Kammern, nämlich eine vordere
Kammer 12, eine mittlere Kammer 13 und eine hintere Kammer
17. Die vordere Kammer 12 ist mit der Einlaßöffnung der
Hauptkammer 6 des Kraftzylinders 3 verbunden. Die mittlere
Kammer 13 steht mit dem Ausgang 14 des Steuerventils 4 in
Verbindung und kann über einen Ventilsitz 15, der durch einen
Ventilkörper 16 verschließbar ist, mit der vorderen Kammer 12
verbunden werden. Die hintere Kammer 17 hat Ringform und wird
durch einen Steuerkolben 18 begrenzt. Sie ist mit der Steuer
leitung 7 verbunden, die an den Ausgang 19 des Steuerventils
4 angeschlossen ist und zur ringförmigen Zylinderkammer 8 des
Kraftzylinders 3 führt.
Der Ventilkörper 16 gliedert sich von hinten nach vorn in
folgende Abschnitte: Einen hinteren zylindrischen Endteil 20,
welcher in einer mit 21 bezeichneten Haube sitzt, einen kege
ligen Abschnitt 22, der sich nach vorn verjüngt und so bemes
sen ist, daß er in der vorderen Endstellung des Ventilkörpers
16 den Ventilsitz 15 vollständig absperrt, weiterhin ein
stangenförmiges Verbindungsteil 23 und schließlich ein vor
deres zylindrisches Endteil 24, welches mit einem so bemesse
nen Spiel in einer zur vorderen Kammer 12 offenen Sackbohrung
25 geführt ist, daß an deren Grund eine Dämpfungskammer ge
bildet ist, die für die Dämpfung der Bewegungen des Ventil
körpers sorgt. Zur Vereinfachung der Herstellung sind die
Sackbohrung 25 und der Ventilsitz 15 an einem gemeinsamen
kartuschenförmigen Teil 26 ausgebildet.
Der Steuerkolben 18, der koaxial zum Ventilsitz 15 angeordnet
und als Stufenkolben ausgebildet ist, hat einerseits ein vor
deres zylindrisches Endteil 27, welches in einer Bohrung 28
im Ventilgehäuse verschieblich geführt ist, und andererseits
ein hinteres zylindrisches Endteil 29 größeren Durchmessers,
das in einer entsprechenden Bohrung 30 des Ventilgehäuses
verschieblich geführt ist. Die Bohrung 28 mündet in die mitt
lere Kammer 13, wobei das vordere Ende des Steuerkolbens 18
über eine dort gehaltene Kugel 31 gegen die Rückseite der
Haube 21 drückt. Die hintere Kammer 17 wird begrenzt durch
eine nach vorn weisende Ringfläche, welche die Stufenfläche
12 des Steuerkolbens 18 am Übergang zwischen dem vorderen
Endteil 27 und dem hinteren Endteil 29 bildet.
Eine Besonderheit des beschriebenen Bremsventils besteht
darin, daß der mit 28 a bezeichnete Durchmesser der Bohrung 28
genau gleich ist dem mit 22 a bezeichneten Durchmesser der
kreisförmigen Berührungslinie zwischen dem kegelförmigen Teil
22 des Ventilkörpers 16 und dem Ventilsitz 15.
Eine Feder 33 drückt gegen die Rückseite des Steuerkolbens 18
und wirkt dadurch ständig in Schließrichtung des Ventils 15,
16. Eine Stellschraube 34 gestattet die Einstellung einer be
stimmten Vorspannung der Feder 33.
Das in das Gehäuse 11 des Bremsventils eingebaute Rückschlag
ventil 2 ist im Prinzip von herkömmlicher Art und so angeord
net, daß es lediglich einen Durchfluß von der mittleren Kam
mer 13 zur vorderen Kammer 12 zuläßt.
Das Ventilgehäuse 11 kann entweder unmittelbar mit dem mit 35
bezeichneten Gehäuse des Kraftzylinders 3 verschraubt werden
oder auch mit einer Zwischenplatte 36, die ihrerseits dann
mit dem Gehäuse 35 verschraubt ist. In beiden Fällen bedarf
es keiner flexiblen Schlauchverbindung zwischen der vorderen
Kammer 12 des Bremsventils und der Hauptkammer 6 des Kraftzy
linders 3.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Bremsventils ist folgende:
Um den Kraftzylinder 3 auszufahren, wird das Steuerventil 4
in diejenige Stellung gebracht, in der sein Ausgang 14 und
damit auch die mittlere Kammer 13 des Bremsventils 1 Druck
fluid erhalten. Der Druck bewirkt das Öffnen des Rückschlag
ventils 2 zur vorderen Kammer 12 (vgl. Pfeil 37 in Fig. 4),
und das Druckfluid strömt von dieser in Richtung zur Haupt
kammer 6 des Kraftzylinders 3.
Um den Kraftzylinder 3 wieder einzufahren, wird das Steuer
ventil 4 in die andere Stellung gebracht, in der sein Ausgang
19, der mit der Ringkammer 8 des Kraftzylinders 3 über die
Leitung 7 verbunden ist, Druckfluid erhält. In dieser Stel
lung wird gleichzeitig auch die hintere Kammer 17 mit Druck
beaufschlagt. Da der Ventilkörper 16 des Bremsventils nur so
lange in dichter Anlage am Ventilsitz 15 bleiben kann, wie
von hinten allein die Kraft der Feder 33 wirkt, führt die
Druckbeaufschlagung der hinteren Kammer 17 dazu, daß der Ven
tilkörper 16 entlastet und durch den Druck in der vorderen
Kammer 12 nach hinten verschoben wird und dadurch das Ventil
15, 16 öffnet, so daß sich die Hauptkammer 6 des Kraftzylin
ders 3 über die vordere Kammer 12, die mittlere Kammer 13,
die Leitung 5 und den Anschluß 14 des Steuerventils 4 entlee
ren kann.
Der wesentliche Vorteil des neuen Bremsventils besteht darin,
daß bei gleichen Durchmessern 28 a und 22 a die jeweils auf den
Ventilkörper 16 und den Steuerkolben 18 wirkenden Axialkräfte
und folglich auch die Stellung dieser Teile vollkommen unab
hängig sind vom Druck in der mittleren Kammer 13, so daß sich
nur folgende Kräfte auf die Schließ- und Öffnungsstellung des
Bremsventils auswirken:
erstens die Kraft der Feder 33,
zweitens der auf den Ventilkörper 16 wirkende Druck der vorderen Kammer 12 und
drittens der auf den Steuerkolben 18 wirkende Druck der hinteren Kammer 17.
zweitens der auf den Ventilkörper 16 wirkende Druck der vorderen Kammer 12 und
drittens der auf den Steuerkolben 18 wirkende Druck der hinteren Kammer 17.
Es ist in diesem Zusammenhang besonders zu bemerken, daß im
Falle hydraulischer Systeme mit Druckfluidversorgung in Serie
die Druckschwankungen am Ausgang eines nachgeschalteten
Steuerventils nicht die Funktion eines vorgeschalteten
Steuerventils und der zugehörigen hydraulischen Aggregate
stören kann.
Im übrigen kann durch geeignete Einstellung der Vorspannung
der Feder 33 das Bremsventil auch gleichzeitig als Überdruck
ventil verwendet werden. Wenn in diesem Fall der Druck in der
vorderen Kammer 12 zu groß wird, kann auch dann, wenn die
hintere Kammer 17 nicht mit Druck beaufschlagt ist, der Ven
tilkörper 16 durch den Druck in der vorderen Kammer 12 in
Öffnungsrichtung verschoben werden.
Um die Wirksamkeit des neuen Bremsventils noch besser verste
hen zu können, soll nachstehend seine Funktion im Fall eines
plötzlichen Bruchs der Schlauch- oder Leitungsverbindung 5,
welche das Steuerventil 14 mit der mittleren Kammer 13 ver
bindet, untersucht werden.
Es sei zunächst angenommen, daß der Bruch in einer Arbeits
phase eintritt, in welcher der Kraftzylinder 3 unter Last
stillsteht. Der Kraftzylinder unterliegt also einer bestimm
ten Gewichtsbelastung, welche die Tendenz hat, ihn zusammen
zudrücken. In diesem Zustand steht die hintere Kammer 17
nicht unter Druck, und die Feder 33 hält den Ventilkörper 16
in Anlage gegen den Ventilsitz 15, d. h. das Ventil bleibt
geschlossen. Man sieht also, daß trotz des Druckabfalls in
der mittleren Kammer 13 bis auf den Umgebungsdruck der Kraft
zylinder 3 seine Stellung beibehält. Eine Verschiebung des
Ventilkörpers 16 in Öffnungsrichtung könnte nur dann statt
finden, wenn der Druck in der vorderen Kammer 12 die Kraft
der Feder 33 übersteigt. Von dieser hypothetischen Annahme
kann jedoch abgesehen werden, da sonst die Last zuvor hätte
überhaupt nicht angehoben werden können.
Weiterhin sei auch noch der Fall betrachtet, daß der Lei
tungsbruch während der Einfahrbewegung des Kraftzylinders 3
erfolgt. Da in dieser Phase das Steuerventil 4 die Ringkammer
8 des Kraftzylinders mit Druck beaufschlagt, steht auch die
hintere Kammer 17 des Bremsventils unter Druck, und der Ven
tilkörper 16 befindet sich in Öffnungsstellung. In diesem Zu
stand senkt sich die Last weiter ab, aber mit einer gesteuer
ten Sinkgeschwindigkeit, welche vom gesteuerten Öffnungsquer
schnitt des Bremsventils 15, 16 abhängt. Selbstverständlich
geht bei diesem Vorgang das Hydrauliköl aus der Hauptkammer 6
des Kraftzylinders 3 verloren, weil es aus der Bruchstelle
der Leitung ausströmt. Die Bedienungsperson hat jedoch jeder
zeit die Möglichkeit, die Einfahrbewegung des Kraftzylinders
3 anzuhalten. Hierzu genügt es, die Druckölzufuhr zur Ring
kammer 8 des Kraftzylinders zu stoppen. Durch den dann in der
hinteren Kammer 17 eintretenden Druckabfall wird der Ventil
körper 16 durch die Feder 33 wieder gegen den Ventilsitz 15
gedrückt.
Bremsventile der vorstehend beschriebenen Art eignen sich be
sonders zur Verwendung bei Erdbewegungsfahrzeugen wie z. B.
dem in Fig. 6 gezeigten Löffelbagger. Letzterer hat einen Ge
lenkarm 38, der durch Kraftzylinder 39 und 40 bewegt wird. Es
sei angenommen, daß für die Steuerung dieser Kraftzylinder
eine Druckfluidzufuhr in Serie gewählt ist, um eine bestimmte
gegenseitige Abhängigkeit der verschiedenen Bewegungen des
Arms zu erhalten. Dies ist z. B. zweckmäßig bei dem in Fig. 6
gezeigten Abarbeiten einer Arbeitsfläche 41 mit Hilfe eines
am freien Ende des Gelenkarms angebrachten Löffels 42. Hier
bei beeinflussen sich die Druckfluidströme der Kraftzylinder
39 und 40 gegenseitig.
Aus den vorstehenden Erläuterungen geht hervor, daß das neue
Bremsventil insbesondere aus folgenden Gründen für Kraftan
triebe bestens geeignet ist:
Das Ventil läßt sich unmittelbar an einem Kraftzylinder oder
einer damit fest verbundenen Halterung anbringen, und es ist
in der Lage, die Bewegung des Kraftzylinders im Falle eines
Leitungsbruches selbst dann vollständig anzuhalten, wenn der
Kraftzylinder unter Last steht. Es gibt keine flexible
Schlauchverbindung zwischen dem Kraftzylinder und dem Brems
ventil. Nach einem Leitungsbruch besteht die Wahlmöglichkeit,
eine vorher angehobene Last durch gesteuerte Öffnung des
Bremsventils langsam zum Boden hinabzulassen.
Claims (5)
1. Bremsventil für hydraulische Antriebe, bestehend aus
einem Ventilgehäuse mit einer vorderen Kammer, welche
an ein hydraulisches Antriebsorgan anschließbar ist,
einer mittleren Kammer, welche an eine Versorgungslei
tung des hydraulischen Antriebsorgans anschließbar ist
und über einen durch einen steuerbaren Ventilkörper
absperrbaren Ventilsitz mit der vorderen Kammer kommu
niziert, und einer hinteren Kammer, welche an eine
Steuerleitung anschließbar und durch einen Steuerkol
ben begrenzt ist, auf den nach hinten der Druck der
mittleren Kammer und nach vorn eine Feder wirken, welche
über den Steuerkolben den Ventilkörper in Schließrich
tung belastet, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuerkolben (18) und der
Ventilkörper (16) koaxial angeordnet sind, daß der
Steuerkolben als Stufenkolben ausgebildet ist, dessen
kleinere Stirnfläche (bei 27) dem Druck der mittleren
Kammer (13) und dessen die Stufe bildende Ringfläche
(32) dem Druck der hinteren, als Ringkammer ausgebilde
ten Kammer (17) ausgesetzt ist, und daß die dem Druck
der mittleren Kammer (13) ausgesetzten wirksamen Flä
chen des Steuerkolbens (18, 27) und des Ventilkörpers
(16) gleich groß sind.
2. Bremsventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ventilkörper (16)
im Bereich (22) des Ventilsitzes (15) kegelig ausge
bildet ist.
3. Bremsventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß sein
Gehäuse (11) unmittelbar oder nur über starre Verbin
dungsteile (36) mit einem Kraftzylinder (3, 35, 39,
40) verbindbar ist.
4. Bremsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das
vordere, zylindrische Ende (24) des Ventilkörpers (16)
mit einer mit der vorderen Kammer (12) in Verbindung
stehenden Sackbohrung (25) eine Einrichtung zur Dämp
fung der Bewegungen des Ventilkörpers (16) bildet.
5. Bremsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß sein
Gehäuse (11) ein Rückschlagventil (2) enthält, welches
in Strömungsrichtung von der mittleren Kammer (13) zur
vorderen Kammer (12) öffnet.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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