DE3104282A1 - Synergistisch antimikrobiell wirksames therapeutisches praeparat und ein verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

Synergistisch antimikrobiell wirksames therapeutisches praeparat und ein verfahren zu dessen herstellung

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues synergistisch antimikrobiell wirksames therapeutisches Präparat und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Es ist bekannt, daß die Resistenz der Krankheitserreger gegenüber den handelsüblichen Wirkstoffen sich sehr erhöht hat und daß aus diesem Grunde viele Wirkstoffe, die sich früher gut bewährt haben, heute schon nicht mehr angewendet werden können.
Für die Entwicklung der Resistenz ist neben der chromosomalen Resistenz in erster Linie die erst in letzter Zeit bekannt gewordene "plasmide" Resistenz verantwortlich. Das ist die Eigenschaft der Krankheitserreger, ihre "plasmide" Resistenz unmittelbar weitergeben zu können und zwar nicht nur innerhalb derselben Spezies, sondern auch an Individuen, die laut Systematik einer anderen Spezies angehören. So können binnen kurzer Zeit große Mengen von polyresistenten Krankhreitserregern entstehen.
Die Erkenntnis dieser Tatsachen brachte die Anwendung von Wirkstoff-Kombinationen nach vorne. Die gegenseitige Beeinflussung von gleichzeitig applizierten Wirkstoffen - Antagonismus, Synergismus - ist schon seit langer Zeit bekannt. Bei Synergismus wird die Kombinationswirkung stark erhöht, was besonders bei gemischten Infektionen sehr vorteilhaft ist.
Es wurde gefunden, daß das aus dem Stamm Thermomonospora galeriensis mittels Fermentation hergestellte Primycin oder dessen Derivate (HU-PS 153 593) die Wirkung von Sisomicin und/oder Doxycyclin in starkem Maße synergistisch steigert.
Die Erfindung betrifft ein synergistisch antimikrobiell wirksames therapeutisches Präparat, das Primycin oder dessen Derivate und Doxycyclin oder dessen Derivate und/oder Sisomicin oder dessen Derivate sowie inerte, feste oder flüssige, nicht-toxische therapeutische Trägerstoffe und gegebenenfalls Zusatzstoffe enthält.
Bevorzugt werden Präparate, die - auf den Gesamtwirkstoffgehalt bezogen - 5 - 50 Gew.% Primycin oder dessen Derivate und 95 - 50 Gew.% Doxycyclin oder dessen Derivate und/oder Sisomicin oder dessen Derivate enthalten.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von neuen Präparaten mit synergistischer, antimikrobieller Wirkung, wobei man Primycin oder dessen Derivate mit Doxycyclin oder dessen Derivaten und/oder Sisomicin oder dessen Derivaten sowie inerten, festen oder flüssigen, nicht-toxischen pharmazeutischen Trägern und gegebenenfalls mit Hilfsstoffen vermischt und in an sich bekannter Weise zu einer für therapeutische Zwecke geeigneten Form formuliert.
Die neuen Präparate der Erfindung weisen folgende Vorteile auf:
1) Dadurch, daß der Stoffwechsel der Krankheitserreger gleichzeitig an mehreren Punkten angegriffen wird, kann mit Sicherheit die "cid" Wirkung erreicht werden, welche viel vorteilhafter als die "statische" Wirkung durch einfache Hemmung der Entwicklung ist.
2) Bei gleichzeitigem Angriff auf mehrere Stoffwechselwege kann sich kaum oder nur nach langer Zeit eine Resistenz gegen die angewandte Wirkstoffkombination entwickeln.
3) Aufgrund des zwischen den Wirkstoffkomponenten vorhandenen Synergismus kann man die Menge der Wirkstoffkomponenten stark reduzieren.
Dies ist aus zwei Gründen sehr vorteilhaft:
a. Bei Applikation über längere Zeit reduziert sich die individuelle Toxizität in starkem Maße, weil die dem Organismus zugeführten Wirkstoffmengen wesentlich geringer sind und
b. die Anwendung teurer Präparate in geringen Mengen kann sich auch wirtschaftlich sehr positiv auswirken.
Es ist außerdem darauf hinzuweisen, daß bei einigen Wirkstoff-Kombinationen nicht nur die untere Hemmkonzentration (minimal inhibitory concentration "MIC") wesentlich erniedrigt, sondern auch das Wirkungsspektrum wesentlich verbreitert wird.
Infolge der starken synergistischen Wirkung sind die Kombinationen der Erfindung sehr wirksam, sie besitzen ein breites Wirkungsspektrum und können vorteilhaft gegen polyresistente, gefährliche Seuchen und Erkrankungen verursachende, stark pathogene Mikroorganismen eingesetzt werden. Ihre
Anwendung ist besonders bei sehr gefährlichen gemischten Infektionen vorteilhaft.
Die Präparate der Erfindung enthalten das Primycin, bzw. die Primycinkomponente vorteilhaft in heterokollodialer Form (GB-PS 1 512 604), sie können als Doxycyclin-Derivat ein mit einer Mineralsäure gebildetes Salz, vorteilhaft Doxycyclin-Hydrochlorid oder Doxyxcylin-Hyclat, enthalten und sie können als Sisomicin-Derivat ein am Stickstoff durch eine niedrige Alkyl-, niedrige Hydroxyalkyl-, niedrige Aminoalkyl- oder niedrige Alkanoyl-Gruppe substituiertes Sisomicin oder ein mit einer Saure gebildetes Sisomicinsalz enthalten. Als Sisomicin-Derivate können vorteilhaft N-Methyl-, N-Hydroxyäthyl-, N-Acetyl-Sisomicin-Hydrochlorid verwendet werden.
Das Doxycyclin und dessen oben angegebene Derivate (GB-PS 845 649) sowie das Sisomicin und dessen oben angegebene Derivate (US-PS 3 907 771) sind bekannte Verbindungen.
Nach einer Ausführungsmethode des Verfahrens werden als Wirkstoffe Primycin und Sisomicin verwendet, nach einer anderen Ausführungsmethode Primycin und Doxycyclin. In den Kombinationen der Erfindung können auch die oben angegebenen Derivate der Antibiotika eingesetzt werden.
Ein sehr vorteilhaftes Präparat der Erfindung enthält - auf den Gesamtwirkstoffgehalt bezogen - 30 - 35 Gew.% Primycin, 30 - 35 Gew.% Doxycyclin oder eine äquivalente Menge des Hydrochlorids und 30 - 35 Gew.% Sisomicin.
Die synergistisch wirkenden therapeutischen Präparate der Erfindung können in fester Form (z.B. Tabletten, Kapseln, Dragées und Suppositorien), halbfester Form (z.B. Salben) oder flüssiger Form (injizierbare Lösung, Suspension oder Emulsion) formuliert werden. Als vorteilhafte Formulierungen sind die Gele, Salben, Streupulver, Injektionslösungen oder Suspensionen sowie Kombinationen Pulverampulle-Lösungsmittelampulle zu erwähnen.
Die Präparate der Erfindung können oral, parenteral oder rectal appliziert werden; sie können aber auch lokal angewandt werden (z.B. als Salben, Streupulver).
Die Präparate der Erfindung können die üblichen therapeutischen Träger (z.B. Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Stärke, Talcum, Wasser usw.) und gegebenenfalls Hilfsstoffe (z.B. Füllstoffe, den Zerfall der Tabletten etc. begünstigende Stoffe, Gleitstoffe, Emulgierstoffe, usw.) enthalten.
Die oral anwendbaren Präparate können z.B. in Form von Tabletten, Kapseln oder Dragées vorliegen. Die die synergistische Wirkstoffkombination enthaltenden Präparate können auch in der Tiermedizin verwendet werden, z.B. in Form von dem Futter beigemischten Pulvermischungen oder in Form einer der Trinkflüssigkeit beigemischten Lösung. Als parenteral anwendbare Präparate können wäßrige Emulsionen, Lösungen oder Suspensionen verwendet werden. Lokal können Salben, wäßrige oder ölige Emulsionen, Suspensionen oder Sprays angewendet werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsmethode werden zur parenteralen Anwendung geeignete Präparate in der Weise hergestellt, daß man das Sisomicin und Doxycyclin in Gegenwart von Natriumacetat in Pulverampullen füllt, während man in der Lösungsmittelampulle heterokolloidales Sisomicin und ein oberflächenaktives Mittel, vorteilhaft ein quaternäres Ammoniumsalz (z.B. Cetyltrimethylammoniumbromid) einfüllt. Der Inhalt der Lösungsmittelampulle wird unmittelbar vor Benutzung in die Pulverampulle gespritzt. Nach dem Auflösen erhält man ein auch in der Tiermedizin gut anwendbares Injektionspräparat.
Zur parenteralen Anwendung geeignete Präparte werden vorteilhaft in der Weise hergestellt, daß man die wäßrig-alkoholische Lösung des Primycins mit entsprechenden Trägern (z.B. Ricinusöl) vermischt und nach Abdestillieren des Alkohols und Abkühlen in der Ricinusölmischung die Sisomicin- und/oder Doxycyclin-Komponente suspendiert.
Salben werden hergestellt, indem man die Wirkstoff-Komponenten in der üblichen Salbengrundlage (z.B. Vaseline) gleichmäßig verteilt.
Die biologische (in vitro) Aktivität der erfindungsgemäßen Präparate wird in folgenden Beispielen angegeben:
In den Experimenten wurden die folgenden international resistenten und/oder polyresistenten, humanpathogenen und/oder tierpathogenen Mikroorganismen verwendet:
1) Vibrio parahaemolyticus CCM. 5938,
2) Pseudomonas acidovorans CCM. 283,
3) Proteus vulgaris CCM. 1799,
4) Proteus mirabilis CCM. 1944,
5) Shigella sonnei CCM 1373,
6) Salmonella typhimurim CCM. 5445,
7) Salmonella cholerae-suis CCM. 5438, (Inst. Pasteur strain),
8) Salmonella cholerae-suis CCM. 5874,
9) Salmonella cholerae-suis subsp. Kunzendorf. CCM. 5967,
10) Escherichia coli DSM. 30038,
11) Escherichia coli ATCC. 11775, cyctitis, Krankheitserreger des Geflügels,
12) Escherichia coli CCM. 180, lysogenicus, colicinogenicus,
13) Escherichia coli CCM. 5863, haemolyticus,
14) Klebsiella pneumoniae CCM. 1848,
15) Serratia Marcescens CCM. 303,
16) Staphylococcus aureus CCM. 885,
17) Staphylococcus aureus DSM. 20231,
18) Staphylococcus aureus CCM. 2317, human mastitis,
19) Staphylococcus aureus CCM. 2326, human mastitis,
20) Staphylococcus aureus CCM. 2514, beta haemolysis,
21) Staphylococcus aureus CCM. 2515, Koagulase positiv,
22) Streptococcus faecalis CCM. 885,
23) Streptococcus agalactiae CCM. 5153, aus mastitischer Kuhmilch,
24) Streptococcus agalactiae CCM. 5534, aus mastitischer Kuhmilch,
25) Bacillus cereus CCM. 2010,
26) Listeria monocytogenes CCM. 5576.
ATCC = The American Type Culture Collection,
CCM = Czechoslovak Collection of Microorganismus,
DSM = Deutsche Sammlung für Mikroorganismen.
Erklärung zu den Markierungen in den Tabellen:
P = Primycinsulfat,
S = Sisomicinsulfat,
D = Doxycyclinhyclat,
µg/ml = Mikrogramm/Milliliter,
MIC = geringste Hemmkonzentration,
0 = kein Wachstum, Hemmung des Mikroorganismus ist vollständig,
+ = sehr schwaches Wachstum,
+ = schwaches Wachstum,
++ = mittleres Wachstum,
+++ = starkes Wachstum, überhaupt keine Hemmung.
Die Versuche wurden auf DIFCO Bouillon Nährboden ausgeführt. Auswertung nach 24 bzw. 48 stündiger Inkubation bei 37°C.
Die angegebenen 13 Tabellen (I - XIII) bzw. die insgesamt 39 Beispiele zeigen, daß auf Einwirkung des aus der Fermentflüssigkeit der Thermonospora galeriensis hergestellten Primycins bei Sisomicin, wie auch bei Doxycyclin eine synergistische Wirkung auftritt, und die potentierende Wirkung bezogen auf die Grundaktivität kann auch einen 30 - 40-fachen Wert erreichen.
Die erfindungsgemäßen therapeutischen Präparate können gegebenenfalls auch andere Wirkstoffe (z.B. Chemotherapeutica) enthalten.
Tabelle I
Primycin + Sisomicin
Tabelle II
Primycin + Sisomicin
Tabelle III
Primycin + Sisomicin
Tabelle IV
Primycin + Sisomicin
Tabelle V
Primycin + Doxycyclin
Tabelle VI
Primycin + Doxycyclin
Tabelle VII
Primycin + Doxycyclin
Tabelle VIII
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Tabelle IX
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Tabelle X
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Tabelle XI
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Tabelle XII
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Tabelle XIII
Primycin + Sisomicin + Doxycyclin
Weitere Einzelheiten des Verfahrens der Erfindung werden in den folgenden Beispielen angegeben, ohne die Erfindung auf diese Beispiele zu beschränken.
Beispiel 1
I. Zusammensetzung der Pulverampulle
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Natriumacetat 0,533 g
II. Zusammensetzung der Lösungsmittelampulle
Primycin (in heterokolloidaler Form) 10,0 g
(Wirkstoffgehalt 0,1 g)
Cetyltrimethylammoniumbromid 0,5 mg
Herstellung des Präparates
Das Sisomicin, das Doxycyclin und das vorher pulverisierte Natriumacetat werden vermischt, homogenisiert, die Mischung in eine Pulverampulle gefüllt und die Ampulle verschlossen (I). Im heterokolloidalen Primycin wird das Cetyltrimethylammoniumbromid aufgelöst, in eine 10 ml Ampulle gefüllt und die Ampulle verschlossen (II). Vor der Anwendung wird der Inhalt der Flüssigkeitsampulle in die Pulverampulle gespritzt, und die Lösung wird nach Auflösen mit einer Plastikspritze in das Euterviertel gespritzt. Das nach diesem Muster gefertigte Präparat kann in bekannter Weise auch in eine Zweikammerspritze gefüllt werden.
Beispiel 2
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Primycin (in heterololloidaler Form) 10,0 g
(Wirkstoffgehalt 0,1 g)
Natriumacetat 0,97 g
Cetyltrimethylammoniumbromid 0,5 mg
Herstellung des Präparates
Im heterokolloidalen Primycin wird das Natriumacetat aufgelöst, in eine Pulverampulle gefüllt, in üblicher Weise lyophilisiert, dann zu dem Lyophilisat das
Sisomicin und Doxycyclin in Pulverform zugegeben und die Pulverampulle mit einem Gummipfropfen in üblicher Weise verschlossen. Vor Benutzung wird der Inhalt der Pulverampulle in 10,0 ml destilliertem Waseer aufgelöst bzw. homogenisiert und mit einer Plastikspritze in das Eutergebiet gespritzt.
Beispiel 3
Primycin (in heterokolloidaler Form) 10,00 g
(alkoholische Suspension)
Wirkstoffgehalt 0,10 g
Ricinusöl 10,00 g
Cholesterin 0,25 g
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Herstellung des Präparates
Die heterokolloidale alkoholische Primycin-Suspension (Lösung) wird mit dem Ricinusöl vermischt und der Alkohol - zweckmäßig im Vakuum - abdestilliert. Dann wird im Rückstand das Cholesterin, zweckmäßig warm, aufgelöst. In der abgekühlten Mischung wird das getrocknete Sisomicin und Doxycyclin in üblicher Weise suspendiert.
Die auf diese Weise hergestellte Suspension wird in eine entsprechende Plastikampulle oder in eine Aluminiumtube gefüllt und mit einer geeigneten Nadel (Plastiknadel) versehen.
Beispiel 4
I. Zusammensetzung der Pulverampulle
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
II. Zusammensetzung der Lösungsmittelampulle
Primycin 10,0 g
(Wirkstoffgehalt 0,1 g)
Cetyltrimethylammoniumbromid 0,5 g
Dinatriumhydrogenphosphat krist. 0,1716 g
Zitronensäure krist. 0,7596 g
Herstellung des Präparates
Doxycyclin und Sisomicin werden vermischt und in einer Ampulle verschlossen (I). Im heterokolloidalen Primycin wird das Cetyltrimethylammoniumbromid, wie auch das kristalline Dinatriumhydrogenphosphat (Na[tief]2HPO[tief]4 x 12 H[tief]2O) und die Zitronensäure (C[tief]6H[tief]8O[tief]7 x H[tief]2O) aufgelöst, in eine Ampulle gefüllt und diese verschlossen (II).
Beispiel 5
Salbe Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Primycin 0,10 g
Polyäthylenglykol 400 4,85 g
Polyäthylenglykol 4000 4,85 g
Herstellung des Präparates
Vorher getrocknetes und pulverisiertes (unter 50 µ) Sisomicin, Doxycyclin und Primycin werden zur Herstellung der Salbe verwendet. Polyäthylenglykol 400 und Polyäthylenglykol 4000 werden homogenisiert, zunächst mit einer geringen Menge der Salbengrundlage und dann mit der ganzen Salbe vermischt. Schließlich füllt man das Gemisch in Tuben.
Beispiel 6
Aerosol-Filmbildner
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Primycin 0,10 g
Polyvinylpyrrolidon 2,0 g
Alkohol (abs.) 47,7 g
Freon 11/12 5050 50,0 g
Herstellung des Präparates
Die vorher getrockneten und pulverisierten (unter 50 µ) Wirkstoffe Sisomicin, Doxycyclin x HCl und Primycin werden nach Vorschrift in Aerosol-Flaschen gegeben und die abs. alkoholische Polyvinylpyrrolidonlösung hinzugefügt. Dann wird nach der bekannten Aerosol-Technik gefüllt und verschlossen.
Beispiel 7
Aerosol-Streupulver
Sisomicin 0,10 g
Doxycyclin x HCl 0,10 g
Primycin 0,10 g
Isopropylmyristat 1,0 g
Freon 11/12 5050 98,7 g
Herstellung des Präparats
Die vorher getrockneten und pulverisierten (unter 50 µ) Wirkstoffe Sisomicin, Doxycyclin x HCl und Primycin werden mit dem Isopropylmyristat homogenisiert und verrieben. In Dosen wird dann das Gemisch in Aerosol-Flaschen gefüllt. Die Flaschen werden nach der bekannten Aerosol-Technik verschlossen.
Vergleichsversuche mit Primycin und Primycin-Kombination bei Mastitis-Erkrankungen
Die Wirkung von Primycin und Primycin-Kombination wurde bei klinisch manifestierten Mastitis untersucht. Die Untersuchungen wurden nach der thermographischen Methode (cholesterisches Fil-Set) durchgeführt.
In den Untersuchungen wurden Referenz-Stoffe angewendet, die als Spezialitäten in Ungarn handelsüblich (Neomasticur, Mastalone) sind.
Verteilung der Erkrankungen
einfache katarrhalische Euterentzündung,
akute ansteckende katarrhalische Euterentzündung,
chronische infektiöse katarrhalische Euterentzündung,
mit Abszessbildung verbundene eitrige Euterentzündung.
Behandlung
1. Primycin 100 mg/Eutergebiet in 8 von 15 Fällen Gesundung.
2. Primycin-Kombination
Zusammensetzung: Zusammensetzung der Pulverampulle
Sisomicin (trocken) 85 mg
Doxycyclin (trocken) 100 mg
Na-Acetat (wasserfrei) 533 mg
Prednisolon 10 mg
Zusammensetzung der Lösungsmittelampulle
Primycin (heterokolloidal) 20 mg
(Wirkstoffgehalt 0,1 g)
Cetyltrimethylammoniumbromid 1,0 mg
Die Primycin-Kombination erwies sich in 14 von 16 Fällen wirksam. In einem der übrigen Fälle mußte das Tier wegen des ernsten Zustands notgeschlachtet werden (Abszessbildung), während der andere Fall eine chronische infektiöse katarrhalische Euterentzündung war.
In vitro Versuche haben die obigen Resultate bestätigt.

Claims (10)

1) Synergistisch antimikrobiell wirksames therapeutisches Präparat, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff Primycin oder dessen Derivate und Doxycyclin oder dessen Derivate und/oder Sisomicin oder dessen Derivate sowie interte, feste oder flüssige, nicht-toxische Trägerstoffe und gegebenenfalls Zusatzstoffe enthält.
2) Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Doxycyclin-Derivat ein mit einer Mineralsäure gebildetes Doxycyclinsalz, wie das Doxycyclin-Hydrochlorid oder das Doxycyclin-Hyclat enthält.
3) Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Sisomicin-Derivat ein am Stickstoff durch eine niedrige Alkyl-, niedrige Hydroxyalkyl-, niedrige Aminoalkyl- oder niedrige Alkanoyl-Gruppe substituiertes Sisomicin oder ein mit einer Säure gebildetes Sisomicinsalz enthält.
4) Präparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Sisomicin-Derivat N-Methyl-, N-Hydroxyäthyl-, N-Acetyl-Sisomicin oder Sisomicin-Hydrochlorid enthält.
5) Präparat nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es - auf den Gesamtwirkstoffgehalt berechnet - 5 - 50 Gew.% Primycin oder dessen Derivate und 95 - 50 Gew.% Doxycyclin oder dessen Derivate und/oder Sisomicin oder dessen Derivate enthält.
6) Verfahren zur Herstellung eines synergistisch, antimikrobiell wirksamen therapeutischen Präparats, dadurch gekennzeichnet, daß man Primycin oder dessen Derivate mit Doxycyclin oder dessen Derivaten und/oder Sisomicin oder dessen Derivaten sowie mit inerten, festen oder flüssigen, nicht-toxischen therapeutischen Trägerstoffen und gegebenenfalls mit Zusatzstoffen vermischt und in an sich bekannter Weise zu einer für therapeutische Zwecke geeigneten Form formuliert.
7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Doxycyclin-Derivate ein mit einer Mineralsäure gebildetes Doxycyclinsalz, wie das Doxycyclin-Hydrochlorid oder Doxycyclin-Hyclat, verwendet.
8) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sisomicin-Derivat ein am Stickstoffatom durch eine niedrige Alkyl-, niedrige Hydroxyalkyl-, niedrige Aminoalkyl- oder niedrige Alkanoyl-Gruppe substituiertes Sisomicin oder ein mit einer Säure gebildetes Sisomicinsalz verwendet.
9) Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sisomicin-Derivat N-Methyl-, N-Hydroxyäthyl-, N-Acetyl-Sisomicin oder Sisomicin-Hydrochlorid verwendet.
10) Verfahren nach Anspruch 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß man - auf den Gesamtwirkstoffgehalt berechnet - 5 - 50 Gew.% Primycin oder dessen Derivate und 95 - 50 Gew.% Doxycyclin oder dessen Derivate und/oder Sisomicin oder dessen Derivate verwendet.
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