-
-
Flexibles Schutzrohr
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes
flexibles Schutzrohr, beispielsweise für elektrische Kabel.
-
Flexible Schutzrohre für Kabel oder drgl. sind an sich bekannt. Bereits
seit einiger Zeit werden Wellrohre aus Kunststoff z.B. DBP 27 37 095 mit einer bestimmten
Flexibilität und Wellung erfolgreich eingesetzt, um bei bestehenden Kabelkanälen
aus Kunststoff oder Beton deren Aufnahmekapazität durch das Einziehen von Kabeln
geringeren Durchmessers zu erhöhen. Dabei werden in die bereits bestehenden Kabelkanäle
mehrere solcher Wellrohre eingezogen, wobei ein jedes zur Aufnahme eines kleindimcnsionicrten
Kabels herkömmlicher ;t oder eines Polyesterfaserkabels oder anderer Kabel dient.
-
Wie die Erfahrung bei Kabelkanälen aus Kunststoff gezeigt hat, ist
es bei den herrschenden Baustellenbedingungen (ständig geringer werdende Arbeitsräume,
bedingt durch die Zunahme erdverlegter Leitungen aller Art) unvermeidlich, daß trotz
gegebener Sorgfalt, Kabelkanäle beschädigt werden.
-
Diesem Umstand wurde schon seit Jahren durch Einführung sog.
-
Halbrohre (DBP 23 04 852) begegnet, die es ermöglichen, beschädigte
und mit Kabeln bereits belegte Kabelkanalrohre so zu reparieren, daß die gesamte
Anlage technisch keine Einbuße erleidet, d.h., daß die geforderte Wasser- und auch
Gasdichtigkeit wieder hergestellt wird.
-
Bei bereits mit Wellrohren und Kabeln versehenen Anlagen ergibt sich
eine ähnliche Problematik. Noch nicht mit Kabeln belegte Weilrohre können, wie es
auch z.T. bei Kabelkanalrohren der Fall ist, durch Einsatz von sog. Paßlängen unter
Verwendung von Doppelsteckmuffen ohne größeren Aufwand wieder instandgesetzt werden.
Das eigentliche Problem liegt deshalb bei bereits mit Kabeln belegten Wellrohren.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Funktionsfähigkeit
einer Kabelkanalanlage auch nach einer Beschädigung zu gewährleisten, auch enge
Radien verlegt und große Kabellängen ohne die sonst notwendige Kabelverbindungstechnik
ummantelt werden können.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein dem verwendeten
Wellrohr bzw. Kabelschutzrohr in seiner Wanddicke und Durchmessel angepaßtes Rohr
auf einer gesamten Länge längs (Jcsciit ist und quer zu seiner Längsachse so weit
und tief geschlitzt ist, daß um den Längsschlitz herum je ein die Stabilität des
Rohres gewährleistender Rand verbleibt.
-
Normalerweise werden die Wellrohre in den Kabelschutzrohren von Schacht
zu Schacht geführt. Im Stadtbereich kann das u.U.
-
nur wenige Meter vetragen, eine Entfernung also, die wegen der auftretenden
Reibungskräfte beim - zwischen Kabel und
Wellrohr - Einziehen des
Kabels ohne weiteres bewältigt wird.
-
Bisher werden die Wellrohre mit den Kabelschutzrohren bzw.
-
mit den Kabelkanalformsteinen beim Schacht- Ein- und Austritt mit
einer sog. Abdichtscheibe wasser- und gasdicht verschlossen. Die Abdichtung der
Kabel gegenüber den als Schutz rohr dienenden Wellrohren kann dabei auf verschiedene
Weise, wie z.B. mit Hilfe eines Schrumpfschlauches, oder dergl., erfolgen.
-
Die Forderung, daß eine Weiterleitung von evtl. anstehenden Wasser
oder Gas von einem Schacht zum anderen verhindert wird, ist damit erfüllt.
-
Das kleindimensionierte Kabel durchläuft einen Schacht ohne jeglichen
mechanischen Schutz. Dies gilt uneingeschränkt auch bei größer dimensionierten Kabeln,
bei denen jedoch der Kabelmantel einen verhältnismäßig höheren Schutz bietet.
-
Ist man jedoch aus irgendwelchen Gründen gezwungen, ein kleindimensioniertes
Kabel einmal auszuwechseln, wäre damit ein nicht unerheblich großer Abdichtaufwand
in jedem Schacht erforderlich. Daraus resultiert eine Forderung, den durch die eingezogenen
Wellrohre erreichten Schutz auch innerhalb des Schachtes, bei denen keine Kabelverbindungsmuffe
erforderlich ist, fortzusetzen. Dabei muß jedoch auch auf Radien der Wellrohrverlegung
geachtet werden, die von der Schachtkonstruktion her notwendig und vom Kabel her
noch statthaft sind.
-
Bei solchen Bedarfsfällen, sowohl im Reparaturfall wie auch beim Durchzug
durch Schächte ist die Erfindung mit Vorteil anwendbar.
-
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen flexiblen Schutzrohr ist es
möglich, ohne besondere Hilfsmittel, aber auch durch eine dafür konstruierte Einfädelvorrichtung,
das Kabel in dieses Rohr einzubringen. Bei einem geschlitzten Wellrohr ergäbe sich
dabei nämlich die Schwierigkeit, aufgrund der herstellungsbedingten Eigenschaften,
wie z.B. Umfangsspannungen etc., die notwendige Eigensteifigkeit des Wellrohres
zu erreichen. Das Rohr müßte dazu vielmehr durch einzubringende geschlitzte Stützhülsen
od. dgl., soweit abgestützt werden, daß ein ZuSammenfalten verhindert wird. Ein
derartiger Vorgang wäre zwar möglich, aber sehr aufwendig und erforderte ein Maß
an Sorgfalt, welches auf Baustellen nur schwer erreicht werden kann.
-
Ein nur längsgeschlitztes zylindrisches Rohr würde jedoch auch bei
kleinster Wanddicke nicht die für die Verlegung im Kabelkanalrohr u.U. und im Schacht
stets erforderliche Flexibilität bieten.
-
Dies kann aber crreicht werden, indem das Schutzrohr,wie mit der Erfindung
vorgeschlagen, zusätzlich mit Radialschlitzen versehen wird. Sie erlauben eine nach
der einen Richtung hin begrenzte, nach der anderen Richtung hin jedoch annähernd
unbegrenzte Biegsamkeit. Durch die Anordnung der Radialschlitze z.B. durch eine
bestimmte Anzahl pro Längeneinheit wie auch Breite derselben, kann der minimal zul.
Biegeradius vorbestimmt werden. Diese geschlitzten, flexiblen Schutzrohre können
somit so eingebaut werden, wie dies vom Kabelradius her- noch zulässig ist; in diesem
Fall befindet sich der Längsschnitt der Rohre an der äußeren Biegezone.
-
In den Fällen, in denen keine nennenswerten Biegeradien vorhanden
sind, ist es unwestlich, wo der Längsschlitz zu liegen kommt. Neben diesc zunächst
mechanischen Schutz läßt
sich die erforderliche Wasser- und Gasdichtigkeit
durch Umwickeln dieses flexiblen Rohres z.B. mit einem selbstverschweißenden Klebeband
erreichen. Es bietet sich auch die Möglichkeit an, das flexible Rohr mit einem geteilten
Schrumpfschlauch aus z.B. vernetztem Polyethylen zu überziehen. In beiden Fällen
dient die Schutzhülle auch zur Verbindung mit den Wellrohrenden. In die zu umschrumpfenden
Wellrohrenden müssen dann noch Stützhülsen eingebracht werden.
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Abbildurgen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des flexiblen Rohres Fig. 2 einen
Schnitt in Richtung A-B der Fig. 1 Fig. 3 das Rohr gemäß Fig. 1 gebogen in Richtung
der Schlitzung Fig. 4 das Rohr gemäß Fig. 1 gebogen in Richtung Längs schlitz Fig.
5 einen Schacht Fig. 6 eine Einzelheit der Fig. 5 Fig. 7 eine Reparaturstelle und
Fig. 8 eine Ausführungsvariante der Fig. 7.
-
Das in den Abbildungen dargestellte flexible Schutzrohr 1 weist,wie
besonders aus Fig. 2 ersichtlich, oben eine Längsschlitzung auf, die über die gesamte
Länge des Schutzrohres 1 verläuft. Beidseitig dieser Längsschlitzung verbleibt ein
Rand 1a, nachdem das Rohr mit quer zur Längsachse angeordnet Schlitzung ib versehen
wurde, zwischen denen Stege 1c verbleiben.
-
Das flexible Schutzrohr 1 kann in Richtung der Schlitzung Ib soweit
gebogen werden, bis die Stete 1c sich berühren. In
dieser Richtung
ist also ein minimaler Biegeradius r mmin .
-
Die Figur 4 zeigt ein in der anderen Richtung, also in Richtung des
Längsschlitzes bzw. seiner Ränder 1a gebogenes Rohr gem der Fig. 1. In dieser Richtung
ist der Biegeradius beliebig er findet seine Grenze nur in dem verwendeten Material
und in dessen Wandstärke für das flexible Rohr.
-
Die Fig. 5 zeigt einen Schacht 2 durch dessen Schachtdiele 3 ein flexibles
Schutzrohr 1 geführt ist. Es ist aus dieser Abbildung klar ersichtlich, daß sämtliche
Kantenvorsprünge etc.
-
des Schachtes mit dem flexiblen Schutzrohr 1 gemäß der Erfindung ohne
weiteres bewältigt werden können.
-
Die Fig. 6 zeigt die in Fig. 5 eingekreiste Einzelheit zur besseren
Verdeutlichung in vergrößertem Maßstab.
-
Fig. 7 zeigt ein praktisches Beispiel des Einsatzes des mit der Erfindung
vorgeschlagenen flexiblen Schutzrohres 1 anhand einer Reparaturstelle. Dort ist
ein Wellrohr 3, das als Schutzrohr für ein Kabel dient, das in dieser Abb. nicht
dargestellt ist, aufgetrennt und durch ein flexibles Schutzrohr 1 über der Reparaturstelle
ersetzt worden. Die Verbindung zwischen dem Wellrohr 3 und dem Schutzrohr 1 ist
mittels eines flexiblen Bandes 4, das vorzugsweise selbstklebend ist, erzielt.
-
Die Fig. 8 zeigt eine Ausführungsvariante der Fig. 7, bei der die
Reparaturstelle zwischen zwei Enden eines Wellrohres 3a bzw. 3b ebenfalls durch
ein flexibles Schutzrohr gemäß der Erfindung überbrückt ist. Die wasser- und gasdichte
Verbindung zwischen den Enden 3a bzw. 3b des Wellrohres wurde in diesem Falle mittels
Dichtungen 6 und einem über die Enden 3a und 3b sowie den gesamten Bereich der Reparaturstelle
über das flexiblen Schutzrohr 1 gezogenen Schrumpfschlauch 5 erzielt, wobei in
den
Überlappungsbereich der Wellrohreden 3a bzw. 3b und der Enden des Schrumpfschlauches
5a und 5b noch eine Dichtung 6 vorgesehen wurde. Das Kabel ist mit 7 bezeichnet.
-
Das flexible Schutzrohr 1 kann durch Variation der Ränder la, der
Breite des Längsschlitzes bzw. der Querschlitze ib und der verbliebenen Stege 1c
derart bemessen werden, daß sowohl die erforderliche Biegsamkeit gegeben ist als
auch die notwendige Eigenfestigkeit des flexiblen Schutzrohres für jeden Bedarfsfall
erhalten bleibt.