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Landwirtschaftliches Ladefahrzeug
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mit einer Dosiereinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf ein landwirtschaftliches
Ladefahrzeug mit einer Dosiereinrichtung in der Ausgestaltung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Es sind landwirtschaftliche Ladefahrzeuge bekannt, bei denen die Arretierung
der Heckklappe vor dem Entladevorgang über eine Seilzuganordnung vom Schlepperfahrer
ausgelöst wird. Mit Hilfe einer beim Schließen der Heckklappe vorgespannten Feder
wird dann die Heckklappe geöffnet.
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Bei einer weiteren Anordnung einer Heckklappe an einem Ladefahrzeug
wird diese mittels eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders, der über die Schlepperhydraulik
betätigt wird, geöffnet und geschlossen. Ebenfalls werden die Arretierungen von
Heckklappen an Ladefahrzeugen auf elektrischem Wege durch Stellmotore gelöst.
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Diese vorstehend aufgeführten Bedienungsanordnungen haben den Nachteil,
daß sie zusätzlich zu den vorhandenen Aggregaten angebracht werden müssen. Die Herstellungskosten
werden hierdurch erhöht.
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In der DE-OS 28 55 994 wird nun vorgeschlagen, die Heckklappe über
einen Tasthebel, der eine Doppelfunktion ausführt, zu öffnen.
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Bei der Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges wird durch Anlaufen des Tasthebels
an einem vorbestimmten, nicht mit dem Wagen verbundenen Anschlag, beispielsweise
am Oberrand des mit einem Querförderer versehenen stationären Fördertroges, die
Arretierung der Heckklappe ausgelöst. Es muß bei dieser Ausführungsform eine stationäre
Anlaufstelle vorhanden sein. Dieses trifft jedoch in den meisten Fällen nicht zu.
Hier muß dann die Arretierung der Heckklappe von Hand ausgelöst werden.
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Alle genannten bekannten Anordnungen haben ferner den Nachteil, daß
die Dosierwalzen eingeschaltet werden können, ohne daß die Heckklappe geöffnet ist.
Bei geschlossener Heckklappe und laufenden Dosierwalzen laufen die Dosierwalzen
im Erntegut fest. Sie müssen dann von Hand wieder frei gemacht werden. Beschädigungen
der Dosierwalzen und der Heckklappe sind hierbei nicht aus zu schließen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein landwirtschaftliches
Ladefahrzeug mit einer Dosiereinrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
bei dem die Arretierung der Heckklappe bei kostengünstiger Ausführung baulich einfach
ist und und der Schlepperfahrer vor dem Entladevorgang am Abladeort nicht vom Schlepper
absteigen muß. Ebenfalls wird die Arretierung der Heckklappe auf jeden Fall beim
Fördern der Dosierwalzen von Erntegut ausgelöst.
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Diese Aufgabe wird bei dem Ladefahrzeug mit Dosiereinrichtung der
eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale
sind in den Unteransprüchen 2 his 6 angegeben.
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Bei dem Ladefahrzeug mit Dosiereinrichtung nach der Erfindung wird
auf jeden Fall sichergestellt, daß beim Anlaufen der Dosierwalzen in jedem Fall
die Heckklappe geöffnet wird. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten dieses zu
erreichen. In den verschiedenen Ausführungsbeispielen werden Lösungen hierfür dargelegt.
Hauptziel ist es hierbei jedoch, daß die Arretierung der Heckklappe entweder über
die Dosierwalze, ihren Antrieb oder über ihre Einschaltvorrichtung über Bedienungselemente
gelöst wird. Es besteht jedoch auch weiterhin die Möglichkeit, die Arretierung der
Heckklappe von Hand auszulösen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind, näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Heckteils eines Ladefahrzeuges
mit Dosiereinrichtung mit einer Arretierung der Heckklappe gemäß der Erfindung in
der Seitenansicht;
Fig. 2 den Gegenstand von Fig. 1 als vergrößerter
Ausschnitt in Ruhestellung; Fig. 3 den Gegenstand von Fig. 1 und 2 als vergrößerter
Ausschnitt in Arbeitsstellung; Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes;
Fig. 5 ebenfalls eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes Das in
den Figuren teilweise veranschaulichte Ladefahrzeug, das entweder selbstfahrend
oder an einem nicht näher dargestellten Ackerschlepper anhängbar ausgebildet ist
und von diesem gezogen und über eine Gelenkwelle od. dgl. angetrieben wird, weist
im einzelnen ein bekanntes Fahrgestell auf, das aus einem sich in Fahrtrichtung
erstreckenden Hauptrahmen 1 mit den Längsträgern 2, 3 besteht. Der Hauptrahmen hat
an seinem vorderen Ende eine Zugdeichsel und unterhalb einen Achsbock, der nach
unten ragend eine oder mehrere Achsen aufnimmt, mit deren Laufräder sich das Ladefahrzeug
auf dem Erdboden abstützt. Oberhalb des llauptrahmens 1 befindet sich ein das im
Aufnahmeaggregat bereits geschnittene Erntegut aufnehmender Laderaum 4 mit den seitlichen
Begrenzungswänden 5, 6. Als obere Begrenzung des Laderaumes 4 ist ein absenkbarer
oder starrer Dürrfutteraufbau 7 auf den seitlichen Begrenzungswänden 5, 6 aufgebaut.
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Die Ladefläche des Laderaumes 4 ist mit einem in bekannter Weise angetriebenen
jedoch nicht dargestellten Kratzboden ausgebildet.
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An dem Laderaum 4 schließt sich heckseitig die Dosiereinrichtung 8
mit übereinander angeordneten Dosierwalzen 9, 10 an. Die hintere Begrenzung des
Laderaumes 4 und der Dosiereinrichtung 8 wird durch die Heckklappe 11 gebildet.
Die gesamte Dosiereinrichtung 8 wird von den seitlichen Längsträgern 2, 3 des Hauptrahmens
1 getragen und an den Begrenzungswänden 5, 6 befestigt. Der Antrieb der Dosiereinrichtung
8 erfolgt von einem Nebengetriebe 12 aus über Ketten 13 und Kettenräder.
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Bei der Grünfutterbergung wird mittels eines nicht dargestellten Aufnahmeaggregates,
bestehend aus einer Aufnahmetrommel und einem Schneid-Förderer, das Erntegut in
den Laderaum 4 gefördert. Mit Hilfe des Kratzbodens wird der Laderaum 4 bis zu den
Dosierwalzen 9, 10 gefüllt. Hiernach wird das beladene Ladefahrzeug zu einer Abiadestelle
z.B. einem Fahrsilo gefahren. Hier erfolgt der Abladevorgang.
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Erfindungsgemäß ist nun, wie insbesondere zunächst in Fig. 1 - 3 dargestellt,
zum Lösen der Arretierung der Heckklappe 11 an der Dosierwalze 10 ein Nocken 14
vorgesehen. Beim Anlauf der Dosierwalze über eine Antriebs- und/oder Einschaltvorrichtung
15, 16 z.B. durch Einschaltung der Zapfwelle eines nicht dargestellten Schleppers
wird der Nocken 14 in Drehrichtung a der Dosierwalze 10 bewegt.
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Wie die Figuren 1 - 3 zeigen, wird von dem Nocken 14 ein Winkelhebel
17, der auf dem am Seitenblech 18 der Dosiereinrichtung 8 befestigten Bolzen 19
drehbar befestigt ist, durch Mitnahme geschaltet. Am Abschnitt 20 des Winkelhebels
17 befindet sich ein St Gelenk 22, in dem eine den Winkelhebel 17 umgreifende Stütze
23 mittels der Feder 24 den Winkelhebel 17 in die Endstellungen A und B hält. Die
Stütze 23 ist an einem Ende zylindrisch ausgebildet und von der Feder 24 umgeben.
Die Feder 24 stützt sich an dem mit einer Bohrung versehenen Flacheisen 26 ab. Das
Flacheisen 26 ist wiederum an dem Seitenblech 18 befestigt.
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Durch die Mitnahme des Winkelhebels 17 von dem Nocken 14 wird die
Feder 24 der Stütze 23 gespannt und der zylindrische Teil der Stütze 23 gleitet
durch die Bohrung 2(des Flacheisens 26.
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Wird die Totpunktlage des Winkelhebels 17 und der Stütze 23 erreicht,
drückt die Feder 24 den Winkelhebel 17 in die Endstellung B.
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Der zweite Abschnitt 21 des Winkelhebels 17 hat am Ende eine Ausnehmung
27, die um einen Bolzen 28 an der Heckklappe 11 greift.
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Durch die Bewegung des Winkelhebels 17 über den Nocken 14 wird der
Abschnitt 21 von dem Bolzen 28 an der Heckklappe genommen und die Heckklappe 11
zum Öffnen frei gegeben. Die Feder 29 an der Heckklappe 11 öffnet diese dann. Es
wird hierdurch sichergestellt, daß beim Anlauf der Dosierwalzen 9, 10 die Heckklappe
11 geöffnet wird. Das Schließen der Heckklappe erfolgt von Hand. Der Winkelhebel
17 wird bei stillstehenden Dosierwalzen 9, 10 mittels des Handgriffes 30 in Richtung
zum Erdboden gedrückt und von der Stütze 23 durch die Feder 24 in der Endstellung
A gehalten.
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Nun kann die Heckklappe 11 zugeschlagen werden. Der Winkelhebel 17
wird hierbei gegen die Federkraft der Feder 24 von den Bolzen 28 angehoben, so daß
die Ausnehmung 27 über den Bolzen 28 greifen kann.
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In Fig. 4 wird ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Arretierung
der Heckklappe 11 über einen Hydraulikzylinder 31 lösbar ist. An der Ölleitung 33
für die Betätigung der Einschaltvorrichtung 16 der Dosiereinrichtung 8 angeordneter
Hydraulikzylinder 32 wird ein weiterer Hydraulikzylinder 31 angeschlossen. Der Kolben
des Hydraulikzylinders 31 ist über die Feder 34 mit dem Hebel 35, der auf dem Bolzen
36 an dem Seitenblech 18 drehbar gela<lert ist, befestigt. Eine weitere Feder
37 hebt den Hebel 35 nach der Freigabe des Hydraulikzylinders 31 an.
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Die Hydraulikzylinder 31 und 32 sind bei stillstehender Dosiereinrichtung
8 über eine Handpumpe, die vom Schleppersitz aus betätigt werden kann, mit Öldruck
beaufschlagt. Die Einschaltvorrichtung 16 wird deshalb über die Feder 38 nach dem
Lüften der Handpumpe durch den Schlepperfahrer eingeschaltet. Gleichzeitig gibt
auch der Hydraulikzylinder 31 den Hebel 35 frei, der über die Feder 37 angehoben
wird. Über eine nicht dargestellte Feder wird dann die Heckklappe 11 geöffnet.
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Das Ausschalten der Dosiereinrichtung erfolgt in der Weise, daß die
Ölleitung 33 mit Öldruck beaufschlagt wird und beide Hydraulikzylinder 31, 32 betätigt
werden. Fig. 4 zeigt die nicht mit Öldruck beaufschlagte Anordnung. Der Hebel 35
wird hierbei von dem lydraulikzylinder 31 Uber die Feder 34, zeitz stärker diz stit-ks
Feder 37 ausgelegt ist, nach unten gezogen. Die Heckklappe kann nun von Hand geschlossen
werden, indem sie zugeschlagen wird.
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Der Nocken 28' muß hierbei den Hebel 35 entgegen der Federkraft 34
anheben und wird dann in der Ausnehmung 27' im Hebel 35 arretiert.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Arretierung direkt
von dem Hydraulikzylinder 31' der Einschaltvorrichtung 16 gelöst wird. Der Hydraulikzylinder
31' ist bei ausgeschalteter Dosiereinrichtung 8 mit Öldruck beaufschlagt. Das Seil,
Getänge oder dgl. 39 wird bei mit Öldruck beaufschlagtem Hydraulikzylindern 31'
in Richtung Pfeil b freigegeben. Der Hebel 40 wird von der Rückholfeder 41 nach
unten gezogen. Die Heckklappe 11 kann nun von Hand arretiert werden. Das Einschalten
der Einschaltvorrichtung 16 erfolgt wieder durch Wegnahme des Öldrucks in der Ölleitung
33'. Der Hydraulikzylinder 31' fährt ein und das Seil 39 wird entgegen der Richtung
Pfeil b gezogen. Die Arretierung der Heckklappe wird gelöst. Fig. 5 zeigt die Dosiervorrichtung
in eingeschaltetem Zustand.
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