Die Erfindung bezieht sich auf einen Signalempfänger gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es ist bekannt, daß sich die Qualität der Signalübertragung verschlechtert, wenn
die Zeichen sich gegenseitig beeinflussen. Um dieser Verminderung der Qualität
entgegenzutreten, gibt es sehr viele Lösungsansätze. Bei so ziemlich allen dieser
Lösungsansätze wird zuerst der Impulsgang des Übertragungssystems abgeschätzt und
dann werden die Signale, auf dieser Abschätzung basierend, entzerrt. Diese
Technologie geht z. B. aus einem Bericht von Peter Monsen hervor, der den Titel
"Feedback Equalization for Fading Dispersive Channels" (IEEE Transaction on
Information Theory, Januar 1971, S. 56-64) trägt.
Gemäß der oben erwähnten Technik wird die lineare Verzerrung ausreichend rückgängig
gemacht. Nicht lineare Verzerrungen können jedoch nicht befriedigend
rückgängig gemacht werden.
Aus einem Vortrag der NTG-Fachtagung "Signalverarbeitung" vom 4. bis 6. April 1973,
S. 220 bis 229, ist ein linearer Entzerrer mit einem Verzögerungsleitungs-Transversal-
Filter bekannt geworden, welches denselben Einschränkungen unterworfen ist, wie der
vorhin angesprochene Stand der Technik.
Im Artikel "On Receiver Structures for Channels Having Memory", Seiten 463 bis
468, in IEEE Transactions on Information Theory, Oktober 1966, ist ein mathematisches
Modell vorgestellt, nach dem gegenseitige Störungen aufeinanderfolgender Symbole
weitgehend rückgängig gemacht werden können, auf der Grundlage der kompletten
empfangenen Nachricht. Das Rechenmodell erfordert trotz einer vereinfachenden Annahme
einen erheblichen Rechenaufwand und ist daher nur für theoretische Untersuchungen
mit Unterstützung eines Großcomputers geeignet.
Im Artikel "Maximum Likelihood Sequence Estimation . . ." in den IEEE Transactions on
Communications, Vol.Com.-25, Nr. 7 vom Juli 1977, Seiten 633-643, ist ein
Signalempfänger beschrieben, der eine Zeichenvermischung binärer phasenmodulierter
Signale weitgehend ausgleichen kann. Im Empfänger wird mit einer Reihe von
Anpassungsfiltern und Schritt-Tastern eine Informationsreduktion zu einer Folge von
ausreichenden Vergleichszahlen bewirkt. Die Folge muß genügend lang sein, daß
die Anfangs- und Endbedingung der Signalsequenz nicht mehr maßgeblich für die
Gesamtbeurteilung ist. Dann wird eine Sequenz-Abschätzung mittels einer modifizierten
Viterbi-Algorithmus vorgenommen. Im Prinzip läuft es darauf hinaus,
daß durch den Algorithmus Ähnlichkeiten innerhalb einer Sequenz ermittelt werden,
so daß stärker gestörte Teile der Sequenz analog zu ähnlichen und daher weniger
gestörten Teilen quantisiert werden. Die Zuverlässigkeit steigt natürlich mit der
Länge der Folge, doch steigt damit aber auch der Rechenaufwand und die
Rechenzeit. Dieser Typ eines Signalempfängers ist daher bislang nur auf einem
Großrechner simuliert worden, für ein in der Praxis einsetzbares Gerät ist der
Aufwand jedoch zu groß.
Bekannt sind auch Korrelationsempfänger ("Principles of Communication Engineering"
von J. M. Wozencraft und I. M. Jacobs, Verlag J. Wiley & Sons, N. Y., 1965, Seiten
234-237), bei denen ein Vergleich des Empfangssignales mit im Empfänger als
"Schablonen" gespeicherten möglichen Empfangssignalen erfolgt, um anhand der am
besten passenden Schablone auf das gesendete Signal zurückzuschließen. Um dem
Einfluß der Zeichenvermischung bei diesem Prinzip Rechnung zu tragen, sind
Schablonen mit 5, meist mit 7 Bit Länge üblich, weil bei einer 3-Bit-Schablone
der Unsicherheitsfaktor bezüglich der Randbits dominierend und folglich zu groß
für eine ausreichende sichere Zuordnung wäre. Es sind daher 2⁵ bzw. 2⁷ Schablonen
mit je 5 bzw. 7 Bits zu speichern und Takt für Takt müssen jeweils alle diese
Schablonen zum Vergleich herangezogen werden. Neben dem großen Speicheraufwand
bedingt dieses Prinzip also auch einen hohen Rechenaufwand mit langer Rechenzeit.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Signalempfänger der gattungsgemäßen Art
anzugeben, mit dem man lineare und nichtlineare Verzerrungen kompensieren
kann, wobei der apparative und rechnerische Aufwand so gering als möglich zu
halten ist, damit er im Rahmen eines in der Praxis einsetzbaren Gerätes liegt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die ankommenden Datensignale werden Abtastwert für Abtastwert einzeln gewichtet,
wobei die unmittelbare "Umgebung" jedes Abtastwertes zur Gewichtung miteinbezogen
wird. Diese Umgebung erstreckt sich auf drei oder höchstens fünf Abtastwerte, wobei
der zu gewichtende in der Mitte liegt. Man braucht daher höchstens 2⁵ "Schablonen"
zu speichern. Zudem werden diese Schablonen auf zwei Speicher getrennt nach dem
Mittenbit verteilt, so daß diese Vergleichsrechnungen parallel ablaufen können. Vor
allem aber wird nicht stets der gesamte Datensatz der Speicher zyklisch durchgeprüft,
sondern jeweils ein gezielt ausgewähltes Datenwort (bzw. dessen Vektordaten). Dadurch
ist der Speicherbedarf sehr klein und es ist vor allem der Rechenaufwand sehr gering.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6
charakterisiert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, in der
Ausführungsbeispiele dargestellt sind.
In den Figuren sind Blockschaltbilder wiedergegeben, die folgendes darstellen:
Fig. 1 einen Signalempfänger gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 2 eine Speichervorrichtung aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Vektorrechner aus Fig. 1,
Fig. 4 einen Signalempfänger gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 5 eine Speichervorrichtung aus Fig. 4,
Fig. 6 eine Vergleichsschaltung aus Fig. 4,
Fig. 7 einen Signalempfänger gemäß einer dritten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 8 eine Anpassungsschaltung aus Fig. 7,
Fig. 9 eine Speichervorrichtung aus Fig. 7,
Fig. 10 einen Signalempfänger gemäß einer vierten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 11 eine Speichervorrichtung aus Fig. 10,
Fig. 12 einen Signalempfänger gemäß einer fünften Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 13 einen Schalter aus Fig. 12.
Gemäß dem Blockschaltbild nach Fig. 1 werden an eine Eingangsklemme 11 des
Signalempfängers digitale Datensignale angelegt, die durch ein bekanntes Signalübertragungssystem
(z. B. Drahtleitung) übertragen werden.
Die an der Eingangsklemme 11 ankommenden Datensignale werden durch einen
Abtaster 20 im Rhythmus eines Taktsignals CL abgetastet, das in diesem Beispiel zum
Beginn und in der Mitte der Datensignalperiode erzeugt wird. Dem jeweils ausgetasteten
Abtastwert wird dann eine Probe-Entscheidung zugeordnet, und zwar
dient in diesem Fall ein Komparator 13 a dazu, ein Datensymbol mit dem Wert "1"
zu erzeugen, wenn der Abtastwert mindestens einem Referenzwert ref 1 entspricht,
anderenfalls erzeugt er ein Datensymbol "0". Diese Datensymbole werden
sequentiell einer Speichervorrichtung 14 i, welche beispielsweise vom fünfstufigen
Schieberegistertyp ist, eingegeben. Hier ist also ein Adreß-Signalmuster von jeweils fünf
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten im Abstand je einer halben Datensignalperiode
gespeichert.
Eine erste Speichervorrichtung 101 a 1 ist dem Symbol "0" zugeordnet. Das heißt, es werden
Spannungsamplituden von fünf aufeinanderfolgenden Zeitpunkten im Abstand je einer
halben Datensignalperiode unter Einschluß der des mittigen Symbols "0" als vektormetrische
Daten gespeichert, und zwar für alle möglichen Verzerrungen durch je ein vorhergehendes
und ein nachfolgendes Symbol jeweils ein Satz. So ein Satz
kann mit einer Schablone veranschaulicht gleichgesetzt werden. Da die vor- und
nachstehenden Symbole jeweils "0" und "1" sein können, ergibt sich eine dementsprechende
Vielzahl von Schablonen.
Eine ähnliche zweite Speichervorrichtung 101 a 2 ist dem Symbol "1" zugeordnet. Es sind hier
also vektormetrische Daten gemäß einer Vielzahl von Verzerrungsmöglichkeiten des Symbols
"1" durch je ein vorangehendes und ein nachfolgendes Symbol gespeichert.
Das Adreß-Signalmuster gemäß dem ersten, zweiten, vierten und fünften Speicherplatz
der Speichervorrichtung 14 i repräsentiert nun mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
zutreffend die Umgebung des zu prüfenden Abtastwertes, so daß aus den Speichervorrichtungen
101 a 1 und 101 a 2 in Abhängigkeit davon je ein Satz vektormetrischer
Daten ausgelesen und als 5-Bit-Datenwort jeweils parallel an die A-Eingänge eines
ersten und zweiten Vektorrechners 103 a 1, 103 a 2 gelegt wird.
Die an der Eingangsklemme 11 ankommenden Datensignale werden auch einer
Verzögerungsschaltung 21 b zugeführt, die die zeitgleich mit dem Taktsignal CL
jeweils vorliegenden Momentanwerte des Datensignals wie Abtastwerte von einer
Verzögerungsstufe zur nächsten weitergibt. Die erste Anzapfung ist gegenüber dem
Eingang um eine volle Datensignalperiode verzögert und vier weitere Anzapfungen
folgen im Abstand je einer halben Datensignalperiode. Von diesen Anzapfungen wird
somit ein 5-Bit Datenwort abgegriffen, welches zeitlich mit dem Adreß-Signalmuster
von der Speichervorrichtung 14 i korrespondiert.
Dieses 5-Bit Datenwort wird nun an die B-Eingänge beider Vektorrechner 103 a 1, 103 a 2
gelegt, die jeweils den vektoriellen Abstand zwischen den an ihren A- und B-Eingängen
anliegenden Datenworten berechnen und ein dementsprechendes Ausgangssignal an die
beiden Eingänge einer Vergleichsschaltung 105 geben. An deren Ausgang 19 erscheint
als Ausgangssignal des Empfängers das Datensymbol "0", wenn das Ausgangssignal des
Vektorrechners 103 a 1 kleiner ist als das des Vektorrechners 103 a 2, weil dies bedeutet,
daß die "0-Schablone" am besten paßt und also der momentan zu gewichtende Abtastwert
des empfangenen Datensignals mit höchster Wahrscheinlichkeit richtig als "0"
zu quantisieren ist. Ist hingegen das Ausgangssignal des Vektorrechners 103 a 2 das
kleinste, so gibt die Vergleichsschaltung 105 an ihrem Ausgang 19 das Datensymbol "1"
ab.
Im vorgenannten Beispiel wurden Abtastwerte für fünf Zeitpunkte
im Abstand je einer halben Signalperiode angenommen. Dies entspricht der "Zahndichte"
einer Schablone. Es ist klar, daß man die Anzahl erhöhen oder vermindern kann und
auch den Abstand wählen kann. Je größer die Anzahl, desto sicherer wird die
Signalerkennung, doch steigt der apparative Aufwand. Es gilt also eine Anpassung
an den Einsatzzweck zu treffen, doch sollte zumindest je ein Zeitpunkt vor und nach
dem zu prüfenden Abtastwert berücksichtigt werden.
Fig. 2 zeigt den Aufbau einer der Speichervorrichtungen 101 a 1, 101 a 2. Ein Analog-
Speicher 104 speichert die vorgenannten Spannungsamplituden und zwar je 16 Kombinationen für
die fünf Zeitpunkte 1T, 0,5T, 0T, -0,5T und -1T.
Ein Multiplexer 106, der über Eingangsklemmen
107 a bis 107 d mit den Speicherplätzen der Speichervorrichtung 14 i verbunden ist,
verbindet in Abhängigkeit vom Adreß-Signalmuster an seinen Eingangsklemmen bestimmte Speicherzellen
des Analog-Speichers 104 mit den Ausgangsklemmen 108 a bis 108 e,
an denen somit das entsprechende
5-Bit Datenwort verfügbar ist.
Die Vektorrechner 103 a 1, 103 a 2 sind gemäß Fig. 3 aufgebaut. Jeder
weist fünf Subtraktoren 110 a bis 110 e auf, die jeweils ein Differenzsignal aus einem
dem jeweiligen Zeitpunkt zugeordneten Bit der an die A- und B-Eingänge
gelegten 5-Bit Datenwerte
bilden. Das Differenzsignal jedes Subtraktors wird jeweils einem Quadrierer
111 a bis 111 e zugeführt, deren Ausgänge parallel einem Summierer 112 i
eingegeben wurde. Von dessen Ausgang wird das Ausgangssignal des Vektorrechners
abgegriffen.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines anderen Ausführungsbeispiels, das von Fig. 1 insoweit
abweicht, als es auf ein vierwertiges Quadratur-Amplitudenmodulations-System anwendbar
ist. Da die Empfangssignale als 2-Bit-Daten eintreffen, sind hier zwei parallele
Empfangskanäle einzurichten. Zur Unterscheidung einzelner Bausteine sind an die
Bezugszeichen die Indizes 1 bzw. 2 angehängt und soweit nachfolgend nicht
gesondert darauf eingegangen wird, kann auf die Beschreibung
zur Fig. 1 analog verwiesen werden.
Eingangsklemmen 111 und 112 erhalten demodulierte Datensignale, die sowohl
in Phase als auch in Quadraturphase sind. Es werden dort zwei Serien von Datensignalen
durch komplexe Zahlen dargestellt. Im Hinblick auf den vektoriellen Abstand
wird lediglich an dem Zeitpunkt, der entschieden werden soll, der quadratische absolute
Wert der komplexen Zahl berechnet. In anderen Worten wird bei diesem Ausführungsbeispiel
die Summe der Mengen der quadrierten Daten in Phase und in Quadraturphase
berechnet und zu diesem Zeitpunkt wird angenommen, daß ein Einfluß von den vorderen
und hinteren Zeitfenstern ausgeht.
Die Datensignale werden durch die einstufige Verzögerungsschaltung 21 c um eine Taktperiode verzögert.
Die Datensymbole der Komparatoren 13 a werden in den Speicherplätzen
14 k 1 bzw. 14 k 2 der Speichervorrichtung 14 j gespeichert. Was jedoch die Abtastwerte
anlangt, die vor dem Prüfzeitbit liegen, so wurde hier die End-Entscheidung
schon getroffen, so daß die an den Ausgängen 191, 192 erscheinenden
Ausgangssignale im Schieberegisterspeicher 1131 bzw. 1132 zwischengespeichert werden
und dann mit dem nächsten Taktimpuls in die Speicherplätze 1411 und 1412 geschrieben
werden.
Man muß die Anzahl der Speichervorrichtungen und Vektorrechner im Hinblick
auf die Anzahl der Symbol vorsehen, über die entschieden werden soll. Es seien nun
(a I , a Q ) die Daten, die innerhalb eines Zeitfensters übertragen werden, wobei a I
und a Q Daten in Phase und in Quadraturphase angeben, die den Wert "1" oder
"-1" annehmen. In diesem Falle existieren vier Symbole aus je zwei Signalen, die
(1, 1), (1, -1), (-1, 1) und (-1, -1) sind. Es sind also vier Speichervorrichtungen
101 b 1 bis 101 b 4 und vier Vektorrechner 103 b 1 bis 103 b 4 vorgesehen.
Fig. 5 ist ein Blockschaltbild, das ein konkretes Beispiel einer solchen Speichervorrichtung
101 b 1 zeigt, das ROM 1141 und 1142 und D/A-Wandler 1151 und 1152
umfaßt, und das an den jeweiligen D/A-Wandlern Ausgänge abgibt, die in Phase
und in Quadraturphase sind.
Bei den Vektorrechnern 103 b 1 und 103 b 2, die analog zu Fig. 3 aufgebaut sind,
ist zu berücksichtigen, daß jedes Symbol aus zwei parallelen Signalen gebildet wird,
so daß man Subtraktoren und Quadrierer für beide vorsehen muß.
In Fig. 6 wird ein Beispiel einer angepaßten Vergleichsschaltung 105 b durch ein
Blockschaltbild dargestellt. Alle Ausgangssignale der Vektorrechner werden in sechs
Komparatoren 1171 bis 1176 eingegeben. Der Ausgang aus diesen Komparatoren wird
zur logischen Schaltung 118 geschickt, in der logische Rechnungen angestellt werden.
Nach dem Rechenvorgang werden an den Klemmen 191 oder 192 die Werte "1" oder
"0" abgegeben, und zwar entsprechend den Daten "1" oder "-1" in Phase oder in
Quadraturphase.
Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel weicht von dem gemäß Fig. 1 in der
Weise ab, indem für das Adreß-Signalmuster Daten des Zeitfensters verwendet werden, für das die End-Entscheidung
bereits getroffen wurde. Hierdurch kann der Aufbau der Schaltung ein wenig komplizierter
werden. Es wird jedoch die Wahrscheinlichkeit herabgesetzt, daß man
"Schablonen" entsprechend fehlerhafter Signalmuster verwendet.
Zur Berechnung der vektormetrischen Abstände wird in diesen Beispielen die Summe
der quadrierten Menge verwendet. Es ist jedoch auch möglich, die Summe der absoluten
Vektorwerte zur Berechnung der Vektordistanz zu verwenden.
Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild eines anderen Ausführungsbeispiels, mit dem die Verzerrung
beseitigt werden kann, indem man die vektormetrischen Daten in angepaßter Weise verändert,
wenn die Eigenschaften der Übertragungsleitung sich
ändern. Falls ein Adreß-Signalmuster und vektormetrische Daten Sa₁ a₂ a₃ . . . (t) entsprechend hierzu
vorliegen, kann das empfangene Datensignal ausgedrückt werden als der Erwartungswert
eines Empfangssignals S (t), wenn dieses Muster empfangen wird. Dementsprechend werden
die vektormetrischen Daten der Reihenfolge nach korrigiert, und zwar durch ein Wiederholungsverfahren,
das durch die folgende Gleichung (1) dargestellt wird:
S⁺a₁a₂a₃ . . . (t) = Sa₁a₂a₃ . . . (t)-α[S(t)-Sa₁a₂a₃ . . . (t)],
worin S⁺a₁a₂a₃ . . . (t) ein neues korrigiertes Datensignal ist und α ist ein
Korrekturfaktor. Aus dieser Gleichung (1) geht hervor, daß S⁺a₁a₂a₃ . . . (t) im
eingeschwungenen Zustand mit Sa₁a₂a₃ . . . (t) zusammenfällt und einen Wert hat,
der gleich dem erwarteten Wert von S(t) ist. Hierin liegt der Grund, warum man die
Korrektur in angepaßter Weise gemäß der Funktion der Eigenschaftsveränderung der
Übertragungsleitung macht.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 erhält man, indem man eine Anpassungsschaltung
120 zu der Schaltung nach dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 hinzufügt und indem
man Speichervorrichtungen 101 c 1 und 101 c 2 verwendet, in die veränderbare Daten
eingeschrieben werden können.
Der konkrete Aufbau dieser Anpassungsschaltung 120 ist in der Fig. 8 gezeigt.
Die Leitungen 121 a bis 121 e bzw. 122 a bis 122 e dienen zum Empfang der vektormetrischen Daten aus den
Speichervorrichtungen 101 c 1 bzw. 101 c 2.
Alle diese Daten
werden in den Multiplexer 123 eingegeben, durch den entweder die Leitungen 121 a
bis 121 e oder die Leitungen 122 a bis 122 e
durchgeschaltet werden, je nachdem, ob das regenerierte
Ausgangssignal am Ausgang der Vergleichsschaltung 105 eine "0" oder eine
"1" ist. Diese ausgesuchten Daten werden durch die Subtraktoren 125 a bis
125 e von den verzögerten Abtastwerten abgezogen, die von den einzelnen Anzapfungen
der Verzögerungsschaltung 21 b über Leitungen 126 a bis 126 e geliefert
werden. Das Ergebnis dieser Subtraktion wird den Addierern 128 a bis 128 e über Festverstärker
127 a bis 127 e zugesandt, damit sie zu den Daten aus dem Multiplexer 123
addiert werden. Aus diesen Addierern resultierende Signale werden über Leitungen
129 a bis 129 e abgesandt, und zwar als die neuen vektormetrischen Daten.
Die Speichervorrichtungen 101 c 1 und 101 c 2 haben einen Aufbau gemäß der Blockschaltung
nach Fig. 9. In dieser Figur speichert der Speicher 130 die vektormetrischen
Daten entsprechend dem Adreß-Signalmuster der Speichervorrichtung 14 i. In diesem Ausführungsbeispiel
speichert er sechzehn Kombinationen bei jeweils jedem der fünf Zeitpunkte,
1T, 0,5T, 0, -0,5T und -1T. Die Leitungen 129 a bis 129 e gemäß
Fig. 8 werden über einen Schalter 131 dann mit den Adressen des Speichers 130 verbunden,
wenn das eben regenerierte Ausgangssignal das Symbol hat, dem die betreffende
Speichervorrichtung zugeordnet ist. Beispielsweise werden die Daten der Speichervorrichtung
101 c 1 (Fig. 7) nur beim Vorliegen eines regenerierten Ausgangssignals
des Symbols "0" korrigiert. Die Adressenauswahl erfolgt analog zur Leseoperation
auch bei Einschreiboperation in Abhängigkeit vom Adreß-Signalmuster in
der Speichervorrichtung 14 i.
Fig. 10 ist ein Blockschaltbild entsprechend einer Modifikation des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 7. Hier werden die regenerierten Ausgangssignale aus der
Vergleichsschaltung 105 einer End-Speichervorrichtung 135 sequentiell zugeführt,
die aus einem fünfstufigen Schieberegister besteht. Die Anpassungsschaltung 120 c
hat prinzipiell den gleichen Aufbau wie nach Fig. 8. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Leitungen 126 a bis 126 e von Fig. 8 an
Anzapfungsausgänge der Verzögerungsschaltung 21 e führen, die jeweils um 3, 3,5,
4, 4,5 und 5 Zeitfenster (= halbe Signalperioden) verzögert sind.
Fig. 11 ist ein Blockschaltbild einer Speichervorrichtung 101 e 1 bzw. 101 e 2 in Fig. 10, die
man erhält, indem man die Vorrichtung nach Fig. 9 modifiziert. Hier ist zusätzlich
ein Multiplexer 136 vorhanden, der mit den Adreßeingängen des Speichers 130
verbunden ist und dem sowohl das Adreß-Signalmuster aus der Speichervorrichtung 14 i als
auch das Signalmuster aus der End-Speichervorrichtung 135 jeweils als 4 Bit-Muster
an jeweils vier parallelen Leitungen zugeführt wird. Als Signalmuster aus der End-
Speichervorrichtung 135 verwendet man die Inhalte des ersten, zweiten, vierten und
fünften Speicherplatzes. Der Multiplexer 136 veranlaßt nun, daß der Satz von fünf
parallelen vektormetrischen Daten in Abhängigkeit des Adreß-Signalmusters der Speichervorrichtung
14 i ausgegeben wird. Zum Einschreiben korrigierter Daten jedoch wählt er
Adresseneingänge in Abhängigkeit vom Signalmuster der End-Speichervorrichtung
135 aus. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, daß die Korrektur der vektormetrischen Daten einem
Signalmuster zugeordnet wird, das vollständig aus regenerierten Ausgangssignalen
gebildet wird und folglich mit größerer Wahrscheinlichkeit richtig ist. Mit anderen
Worten, die Chance, eine richtige "Schablone" zu verwenden, wird verbessert.
In Fig. 12 ist ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels dargestellt,
bei dem man davon ausgeht, daß die Wahrscheinlichkeit, fehlerhaft
zu entscheiden, am höchsten im Bereich nahe dem Referenzwert (ref 1) bzw.
der Entscheidungsschwelle ist. Man schafft daher eine Null-Region nahe dem Referenzwert.
Ein Zuverlässigkeitsdetektor 140 enthält einen Slice-Baustein 141, dem das empfangene
Datensignal zugeführt wird, und der das Signal "0" abgibt, wenn das Datensignal
in der Null-Region liegt, und anderenfalls ein Signal "1" erzeugt.
Der Ausgang des Slice-Bausteins 141 ist an eine fünfstufige Speichervorrichtung 142
geführt, von der ein 5-Bit Schaltsignalmuster abgegriffen wird.
Wie die Figur zeigt, befindet sich jeweils zwischen den Speichervorrichtungen 101 a 1,
101 a 2 und den Vektorrechnern 103 a 1, 103 a 2 ein Schalter 1451 und 1452. Diese Schalter
sind zudem mit Hilfsspeichervorrichtungen 144 a 1 bzw. 144 a 2 verbunden, an deren fünf Ausgängen
jeweils ein Datenwort entsprechend vektormetrischer Durchschnittsdaten abgreifbar ist.
Die Schalter 1451, 1452 führen nun dem jeweiligen Vektorrechner 103 a 1, 103 a 2
in Abhängigkeit des 5-Bit Schaltsignalmusters der Speichervorrichtung 142 entweder ein Datenwort
mit vektormetrischen Daten oder Durchschnittsdaten oder mit einer Kombination
beider Daten zu. Es werden also jeweils die Datenwerte,
die einer Entscheidungsschwelle in der Null-Region zuzuordnen sind,
durch einen Durchschnittsdatenwert ersetzt, wodurch Fehlbeurteilungen zufolge
eines falschen Signalmusters (einer falschen "Schablone") in ihren Auswirkungen
vermindert werden.
Der Aufbau der Schalter 1451, 1452 wird anhand der Fig. 13 näher erläutert. Das
5-Bit Schaltsignalmuster wird wie gezeigt an die Eingangsseite der
UND-Tore 1471 bis 1475 gelegt. Der Ausgang dieser UND-Tore wird direkt zu UND-
Toren 1481 bis 1485 und über Inverter 1491 bis 1495 zu UND-Toren 1501 bis 1505
geschickt. Andere Eingangsklemmen der UND-Tore 1481 bis 1485 erhalten den Ausgang
der Speichervorrichtung 101 a 1 bzw. 101 a 2. Darüber hinaus erhalten andere Eingangsklemmen
von UND-Toren 1501 bis 1505 den Ausgang der Hilfsspeichervorrichtung 144 a 1 bzw. 144 a 2.
Dementsprechend werden entweder die UND-Tore 1481 bis 1485 oder die UND-Tore
1501 bis 1505 angesteuert,
deren Ausgänge über die ODER-Tore 1511 bis 1515 an die Vektorrechner
103 a 1 bzw. 103 a 2 geschickt werden.