DE3046874C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine aufgeladene
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.
Mit der Erfindung wird eine Verbesserung des
Beschleunigungsverhaltens der Brennkraftmaschinen bezweckt.
Für diesen Zweck sind mit der DE 27 06 696 A1 zwei verschiedene
Systeme bekanntgeworden. Deren Arbeitsprinzip besteht darin,
den Energieinhalt des von der Brennkraftmaschine bei Leerlauf
oder kleiner Teillast produzierten Abgasmassenstroms vor
Eintritt in die Abgasturbine des Abgasturboladers anzuheben. Mit
dem energiereicheren Abgas wird eine schnelle Drehzahlzunahme
des Abgasturboladers bzw. ein rascher Druckaufbau im
Ladeluftsystem der Brennkraftmaschine erreicht.
Bei dem einen System durchströmt das Abgas der
Brennkraftmaschine eine Hilfsbrennkammer. Dort wird durch
Zufuhr von Brennstoff, der unter Ausnutzung des im Abgas
enthaltenen Restsauerstoffs verbrennt, die Abgastemperatur
und -menge erhöht. Das Brennverhalten der Hilfsbrennkammer
ist bei diesem System infolge des pulsierenden Abgasstromes
aus der Brennkraftmaschine jedoch instabil und kann sogar zum
Verlöschen der Hilfsbrennkammer führen.
Bei dem anderen System wird der Hilfsbrennkammer kein Abgas,
sondern aus dem Ladeluftstrom für die Brennkraftmaschine
abgezweigte Verbrennungsluft sowie Brennstoff zugeführt. Das in
der Hilfsbrennkammer produzierte Heißgas wird dann dem
Abgasstrom aus der Brennkraftmaschine vor dem Eintritt in die
Abgasturbine des Abgasturboladers zugemischt. Mit diesem System
ist ein stabiler Betrieb der Hilfsbrennkammer möglich und auch
das Beschleunigungsverhalten der Brennkraftmaschine wird spürbar
verbessert. Der gravierende Nachteil liegt jedoch darin, daß bei
optimaler Abstimmung des Systems auf die Betriebsphase mit
Brennkraftmaschine und Unterstützung durch die Hilfsbrennkammer
der normale Brennkraftmaschinenbetrieb ohne Unterstützung durch
die Hilfsbrennkammer sehr unbefriedigend ist.
Eine gattungsbildende aufgeladene Brennkraftmaschine mit
Hilfsbrennkammer ist aus der DE 28 52 709 A1 bekannt. Die
Hilfsbrennkammer der bekannten Anordnung kann nur gezündet
werden, wenn der Ladeluftverdichter des zugeordneten einen
Abgasturboladers in Betrieb ist und bei Stellung "b" der
Einrichtung zur Steuerung der Ladeluftleitungen der Durchgang
zur Luftleitung der Hilfsbrennkammer wirksam ist.
Ein zum Zünden der Hilfsbrennkammer ausreichender
Luftmassenstrom wird vom Ladeluftverdichter erst geliefert, wenn
der Abgasturbine etwa 50% des Vollast-Abgasmassenstromes
zugeführt werden. Die zur Verbesserung des
Beschleunigungsverhaltens der Brennkraftmaschine noch
erforderlichen restlichen 50% des Abgasmassenstromes muß die
Hilfsbrennkammer nach ihrer Inbetriebnahme beisteuern. An der
Einmündung der Auspuffleitung der Hilfsbrennkammer in die
Abgaszuleitung der Abgasturbine des einen Abgasturboladers
treffen bei diesem Betriebszustand zwei annähernd gleich große
Abgasmassenströme aufeinander. Die Vereinigung dieser beiden
Abgasmassenströme sollte möglichst verlustarm erfolgen, damit an
der Abgasturbine des einen Abgasturboladers ein maximales
Energiepotential verfügbar ist.
Die Forderung nach verlustarmer Strömungsführung an der
Verbindungsstelle der Auspuffleitung der Hilfsbrennkammer mit
der Abgaszuleitung der Abgasturbine sollte auch bei
abgeschalteter Hilfsbrennkammer und Parallelbetrieb der beiden
Abgasturbolader erfüllt sein. Das Verhältnis der
Abgasmassenströme zwischen Auspuffleitung und Abgaszuleitung ist
dann 0% zu 100%. Eine Optimierung der Verbindungsstelle von
Auspuffleitung und Abgaszuleitung ist nur für einen der
möglichen Betriebszustände realisierbar. Für jeden abweichenden
Betriebszustand ergeben sich dann entsprechend nachteilige
Auswirkungen auf die Abgasturbine oder auf die Hilfsbrennkammer.
Außerdem hat sich auch bei der Anordnung gemäß DE-OS 28 52 709
gezeigt, daß der pulsierende Abgasstrom der
Brennkraftmaschine in der Abgaszuleitung störenden Einfluß auf
die Flammbildung der Hilfsbrennkammer hat.
Aus der DE-OS 29 11 727 ist eine gattungsähnliche aufgeladene
Brennkraftmaschine mit Hilfsbrennkammer bekanntgeworden, bei
der in der Saugleitung des einen abschaltbaren Abgasturboladers
ein Rückschlagventil angeordnet ist. Die Luftversorgung der
Hilfsbrennkammer ist bei dieser bekannten Anordnung jedoch nicht
zwischen den Ladeluftverdichtern der beiden Abgasturbolader
umschaltbar. Ferner ergeben sich aus der hier vorgeschlagenen
Anordnung der Hilfsbrennkammer die gleichen, vorstehend schon
beschriebenen nachteiligen Wirkungen hinsichtlich
Abgaszusammenführung und Brennverhalten der Hilfsbrennkammer.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, bei einer aufgeladenen
Brennkraftmaschine, die zur Verbesserung des
Beschleunigungsverhaltens mit einer Hilfsbrennkammer ausgerüstet
ist, für die Betriebszustände mit und ohne Unterstützung der
Hilsbrennkammer eine optimale Strömungsführung bei der
Abgasversorgung der Abgasturbine des einen Abgasturboladers zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst und findet die weitere
Ausgestaltung durch das Merkmal von Anspruch 2.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß sich gegenüber aufgeladenen Brennkraftmaschinen ohne
Hilfsbrennkammer eine deutliche Verringerung der für die
Beschleunigung der Brennkraftmaschine von Leerlauf bis Vollast
erforderlichen Zeitspanne ergibt, daß ein von der Abgaspulsation
der Brennkraftmaschine unbeeinflußter Betrieb der
Hilfsbrennkammer ermöglicht wird, daß durch Fortfall der
Störstelle, den die Vorrichtung für die Zuammenführung der
Abgasmassenströme aus der Brennkraftmaschine und der mit Vollast
betriebenen Hilfskammer vorher für die Abgasströmung
darstellte, die Abgasleitung der Brennkraftmaschine nun für eine
optimale Strömungsführung gestaltet werden kann, und daß eine
kurze Beschleunigungszeit für die Brennkraftmaschine erreichbar
ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachstehend näher beschrieben.
Eine Brennkraftmaschine mit zwei Zylindern 11, 12, die je
eine Ladeluftleitung 13, 14 und je eine Abgasleitung 15, 16
aufweisen, wird durch Abgasturbolader 17, 18 mit vorverdichteter
Ladeluft versorgt. Den Ladeluftleitungen 13, 14, die miteinander
durch eine Überströmleitung 19 verbunden sind, ist in den von
den Ladeluftverdichtern 24, 27 der Abgasturbolader 17, 18
herkommenden Ladeluftleitungen 20, 21 je ein Ladeluftkühler 22,
23 vorgeschaltet. In den Ansaugleitungen 37, 38 der
Ladeluftverdichter 24, 27 ist je eine Rückschlagklappe 39, 40
angeordnet. Die Rückschlagklappen zur Steuerung der Ladeluft 39 oder 40 schließt sich
selbsttätig, sobald der zugehörige Ladeluftverdichter nicht mehr
in der Lage ist, gegen den im Ladeluftsystem der
Brennkraftmaschine herrschenden Druck zu fördern. Die
Abgasleitungen 15, 16 sind über eine, die Schaltstellungen "a"
und "b" aufweisende Umschalteinrichtung 28 zu den Abgasturbinen
25, 26 der Abgasturbolader 17, 18 geführt. Eine Hilfsbrennkammer
31, der Verbrennungsluft über Luftleitung 32 aus der
Ladeluftleitung 21 zuführbar ist, ist mit ihrer Auspuffleitung
30 ebenfalls an die Umschalteinrichtung 28 angeschlossen.
Zur Regelung des Verbrennungsluftstromes für die
Hilfsbrennkammer 31 ist mindestens in der Luftleitung 32 eine
bis auf Null-Durchgang verstellbare Regeleinrichtung 33
angeordnet, die durch eine weitere Regeleinrichtung 34 in der
Ladeluftleitung 21 unterstützt werden kann.
Im Normalbetrieb, wenn die Brennkraftmaschine bei Leerlauf oder
geringer Last arbeitet, befindet sich die Umschalteinrichtung 28
in Stellung "a". Die geschlossene Regeleinrichtung 33 sperrt die
Luftzufuhr zur Hilfsbrennkammer 31 und das Abgas der
Brennkraftmaschine wird über Abgasleitung 35 und Abgaszuleitung
36 nur dem Abgasturbolader 17 zugeführt, der mit seinem
Ladeluftverdichter 24 über die Ladeluftleitung 20 allein die
Ladeluftversorgung der Brennkraftmaschine wahrnimmt. Da der
Abgasturbolader 18 antriebslos ist, der Ladeluftverdichter 27
also nicht fördert, schließt sich unter der Wirkung des vom
Ladeluftverdichter 24 im Ladeluftsystem der Brennkraftmaschine
aufgebauten Ladeluftdruckes die Rückschlagklappe 40.
Für einen bevorstehenden Beschleunigungsfall, d. h. wenn
voraussehbar ist, daß die Brennkraftmaschine aus dem Leerlauf
heraus oder bei Teillast für eine rasche Drehzahlerhöhung
bereit sein muß, wird nach Öffnen der Regeleinrichtung 33 bei
Stellung "a" der Umschalteinrichtung 28 die Hilfsbrennkammer 31
gezündet und deren Abgas über Auspuffleitung 30,
Umschalteinrichtung 28 und Abgaszuleitung 29 der Abgasturbine 26
des Abgasturboladers 18 zugeführt. Der Abgasturbolader 18
erfährt dadurch eine Drehzahlsteigerung, der bei Vollastbetrieb
der Hilfsbrennkammer 31 groß genug ist, um gegen den von
Ladeluftverdichter 24 des Abgasturboladers 17 aufgebauten Druck
im Ladeluftsystem der Brennkraftmaschine zu fördern. Dadurch
öffnet sich die Rückschlagklappe 40, wogegen sich die
Rückschlagklappe 39 schließt, wenn die Förderung des
Ladeluftverdichters 27 die des Ladeluftverdichters 24
übersteigt.
Mit Unterstützung der Hilfsbrennkammer 31 ist der
Abgasturbolader 18 in der Lage, die alleinige Ladeluftversorgung
der Brennkraftmaschine und die Lieferung der Verbrennungsluft
für die Hilfsbrennkammer 31 zu übernehmen. Unabhängig von der
Abgasproduktion der Brennkraftmaschine wird mit Unterstützung
der Hilfsbrennkammer 31 ein wesentlich höherer
Ladeluftmassenstrom vom Abgasturbolader 18 erzeugt, als dem
momentanen Leistungsniveau der Brennkraftmaschine entspricht.
Dieser Luftüberschuß erlaubt eine für die Beschleunigung
erforderliche Steigerung der Brennstoffzufuhr für die
Brennkraftmaschine, deren Abgasproduktion dadurch entsprechend
zunimmt. Mit dem beim Beschleunigen zunehmenden Abgasmassenstrom
aus der Brennkraftmaschine ist der Abgasturbolader 17
schließlich in der Lage, sich wieder an der Ladeluftversorgung
von Brennkraftmaschine und Hilfsbrennkammer 31 zunehmend zu
beteiligen. Wodurch sich die Rückschlagklappe 39 wieder öffnet.
Nachdem die Brennkraftmaschine auf die gewünschte Drehzahl
beschleunigt wurde oder die Leistungsgrenze der
Brennkraftmaschine erreicht ist, bis zu der der Abgasturbolader
17 in der Lage ist, allein den Abgasmassenstrom der
Brennkraftmaschine zu schlucken, wird die Hilfsbrennkammer 31
gelöscht oder auf Bereitschaftsleistung zurückgenommen.
Gleichzeitig erfolgt der Wechsel der Umschalteinrichtung 28 in
Stellung "b", bei der sich dann das Abgas aus der
Brennkraftmaschine auf beide Abgasturbolader 17, 18 verteilt.
Bei Bereitschaftsleistungsbetrieb der Hilfsbrennkammer 31 ist
deren Abgasproduktion gegenüber dem Vollastbetrieb nur gering.
Die Zuführung dieser geringen Abgasmenge aus der Auspuffleitung
30 zum Abgasmassenstrom der Brennkraftmaschine beeinträchtigt
den Betrieb der Brennkraftmaschine nicht.
Die in der Zeichnung dargestellte Zusammenfassung der
Abgasleitungen 15, 16 in der Abgasleitung 35 vor der
Umschalteinrichtung 28 ist nicht die einzig mögliche Anordnung.
Die Abgasleitungen 15 und 16 können auch unter Wegfall der
Abgasleitung 35 getrennt bis zur Umschalteinrichtung 28 geführt
werden und sich bei Stellung "a" innnerhalb der
Umschalteinrichtung 28 vereinigen, um gemeinsam Abgaszuleitung
36 zu speisen. Dadurch entfällt in Stellung "b" die Verzweigung
der Leitungspfade für das Brennkraftmaschinenabgas. In der
Umschalteinrichtung 28, Stellung "b", ist dann für die
Verbindung der Abgasleitung 15 mit Abgaszuleitung 36 und
Abgasleitung 16 mit Abgaszuleitung 29 je ein Strömungsweg
vorhanden. Das aus dem Bereitschaftsbetrieb der Hilfsbrennkamer
31 stammende Abgas wird bei dieser Variante einem der beiden
Abgasturbolader zugeführt oder auch unter Umgehung der
Abgasturbolader direkt in die Auspuffleitung 41 der
Brennkraftmaschine geleitet.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Umschalteinrichtung
28 wegen der besseren Übersichtlichkeit als geschlossene Einheit
dargestellt. Es ist jedoch ebenso gut möglich, für die von der
Umschalteinrichtung 28 beherrschten Leitungen jeweils einzelne
Umschalteinrichtungen zu verwenden.
Claims (2)
1. Aufgeladene Brennkraftmaschine, von deren Zylinderreihen
einerseits Abgasleitungen zu Abgasturbinen und andererseits
Ladeluftleitungen zu Ladeluftverdichtern von zwei parallel
arbeitenden Abgasturboladern führen, wobei die Abgaszuleitung zur
Abgasturbine des einen Abgasturboladers eine steuerbare
Umschalteinrichtung besitzt und die Abgasleitungen mit der
Abgaszuleitung der Abgasturbine des anderen Abgasturboladers
ständig verbunden ist, wobei der Abgasturbine des einen
Abgasturboladers eine Hilfsbrennkammer zugeordnet ist, die durch
eine steuerbare Luftleitung mit der vom Ladeluftverdichter des
einen Abgasturboladers ausgehenden Ladeluftleitung in Verbindung
bringbar ist und die Auspuffleitung der Hilfsbrennkammer in die
Abgaszuleitung der Abgasturbine des einen Abgasturboladers
mündet, wobei die Ladeluftleitungen der Zylinderreihen durch eine
Einrichtung steuerbar ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Einrichtung (39, 40) zur Steuerung der
Ladeluftleitungen (13, 14, 19, 20, 21) die Luftversorgung der
Hilfsbrennkammer (31) zwischen den Ladeluftverdichtern (24, 27)
der beiden Abgasturbolader (17, 18) umschaltbar ist, und daß eine
Umschalteinrichtung (28) angeordnet ist, die in einer ersten
Stellung getrennte Durchgänge von den Abgasleitungen (15, 16, 35)
der Zylinderreihen (11, 12) zur Abgaszuleitung (36) und von der
Auspuffleitung (30) zur Abgaszuleitung (29) aufweist und die in
einer zweiten Stellung die vorgenannten Durchgänge miteinander
verbindet.
2. Aufgeladene Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Steuerung der
Ladeluftleitungen (13, 14, 19, 20, 21) von selbsttätigen
Rückschlagklappen (39, 40) gebildet wird, die jeweils auf der
Saugseite der Ladeluftverdichter (24, 27) angeordnet sind.
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