DE304449C

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Publication number: DE304449C
Application number: DENDAT304449D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Anheizen von Ölkesseln, insbesondere auf Kriegsschiffen, ist insofern mit Schwierigkeiten verknüpft, als wegen Mang-el an Dampf zum Antrieb der Gebläse Druckluft nicht zur A^erfügung ist. Um ein langwieriges Anheizen bei natürlichem Zug und die damit verbundene Ruß- und Qualmbildung zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden, die Ölkessel mit besonderen Anheizhilfsvorrichtungen zu versehen, deren Brennern der Brennstoff aus. einem besonderen Ölbehälter Und die eine Verbrennung ermöglichenden Gase aus besonderen Druckbehältern zugeführt werden.

Gegenüber solchen Anheizhilfsvorrichtungen, von denen mindestens eine an jedem ölkessel vorgesehen sein muß, bezieht sich die Erfindung auf eine gedrängt gebaute, ortsbewegliche oder ortsfeste Anheizvorrichtung, die an jedem der anzuheizenden Ölkessel angebracht werden kann und deren wesentliches Merkmal in . der Vereinigung eines durch eine Verbrennungskraftmaschine angetriebenen, regelbaren Gebläses mit, Luftvorwärmung und einer regelbaren Zerstäubungsvorrichtung mit Heizölpumpe und Heizölvorwärmung besteht.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung dargestellt. Sie besteht aus einer drehbaren Verbrennungskraftmaschine 1 mit vorgebautem Gebläse 2, 3 und vor diesem gebauter Heizölzerstäuberdüse¹ 4. Das Heizöl wird der Zerstäuberdüse durch die Achse der Verbrennungskraftmaschine und des Gebiases von einer gleichfalls von der Kraftmaschine angetriebenen Heizölpumpe 5 zugeführt; auch liegt die achsial verstellbare Regelvorrichtung der Öldüse innerhalb der Achse der Verbrennungskraftmaschine und ist durch ein Handrad 6 bedienbar. Die Lagerung des Gebläserades 2 um die Zerstäuberdüse 4 macht es möglich, in dem Luftzuführungskanal zur Düse gleichzeitig Leitvorrichtungen 3 einzubauen, die der Verbrennungsluft einen derartigen Drall verleihen, daß dieser beim Auftreffen auf den Ölstrahl dessen Drall entgegengesetzt ist, wodurch eine Mischung von Luft und Heizöl erreicht wird. Bevor das Öl von der Heizölpumpe 5 zur Heizöldüse 4 tritt, wird es zur Kühlung der Verbrennungskraftmaschine herangezogen und so die für die Zerstäubung nötig-e Vorwärmung des Heizöls erreicht. In gleicher Weise kann auch die Verbrennungsluft vor ihrem Eintritt in das Gebläserad 2 oder nach ihrem Austritt aus demselben mit zur Kühlung der Verbrennungskraftmaschine dienen und so gleichfalls vorgewärmt zur Öldüse gelangen. Schließlich können auch die Auspuffgase der Verbrennungskraftmaschine unmittelbar mit in die Verbrennungsluft eingeführt werden. Um die Zerstäuberdüse 4 ist aus feuerfestem Stoff, wie Chamotte, eine Ringdüse 7 gebildet, die in eine j Öffnung 8 an der Kesselwand 9 eingeführt werden kann. Die Regelung der Verbrennungsluft erfolgt vorteilhaft durch einen Ringschieber 10 an der Eintrittsstelle der Luff zu dem Gebläserad 2 oder an der Austrittsstelle der Luft aus diesem. ■

Die Vorrichtung· zum Anheizen von ülkesseln, mit der man in der Lage ist, bei kaltem Kessel vom ersten Augenblick des Anheizens an eine richtige Verbrennung" zu erzielen, vereinigt in sich also ein durch eine Verbrennungskraftmaschine angetriebenes, regelbares Gebläse mit Luftvorwärmung und eine regelbare Zerstäuberdüse mit Heizölpumpe und Heizölvorwärmung.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Anheizen von Öl-· kesseln, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ölzerstäuber (4), ein Gebläserad (2),

eine das Gebläserad antreibende Verbrennungskraftmaschine (1) und eine Heizölpumpe (5) für die Heizölfeuerung zu einer Vorrichtung vereinigt sind, die beim Anheizen an dem anzuheizenden Ölkessel in Tätigkeit gesetzt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Pumpe geförderte Heizöl vor Eintritt in den Zerstäuber zur Kühlung der Verbrennungskraftmaschine verwendet wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase des Verbrennungsmotors zur-Vorwärmung der. vom Gebläserad geförderten Verbrennungsluft dienen und hierbei mit in die Verbrennungsluft eingeführt werden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebläserad, . die als Sternmotor ausgebildete Verbrennungskraftmaschine und die Heizölpumpe gleichachsig um die Öldüse. liegen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Öldüse das Gebläserad, an das Gebläserad die Verbrennungskraftmaschine, an die Verbrennungskraftmaschine die Heizölpumpe und hieran die Einrichtung zur Achsialverstellung der Öldüse hintereinander anreihen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.