DE3043510A1 - Verfahren zur ermittlung der gebirgsschlaggefahr in steinkohlengruben - Google Patents

Verfahren zur ermittlung der gebirgsschlaggefahr in steinkohlengruben

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DE3043510A1
DE3043510A1 DE19803043510 DE3043510A DE3043510A1 DE 3043510 A1 DE3043510 A1 DE 3043510A1 DE 19803043510 DE19803043510 DE 19803043510 DE 3043510 A DE3043510 A DE 3043510A DE 3043510 A1 DE3043510 A1 DE 3043510A1
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Egbert Dr. 6236 Eschborn Schäpermeier
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F17/00Methods or devices for use in mines or tunnels, not covered elsewhere

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Testing Or Calibration Of Command Recording Devices (AREA)

Description

  • Verfahren zur Ermittlung der Gebirgs-
  • schlaggefahr in Steinkohlengruben Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, mit dem sich in Steinkohlengruben feststellen läßt, ob die Voraussetzungen für das Entstehen eines Gebirgsschlags gegeben sind und damit Gebirgsschlaggefahr herrscht.
  • Das Auftreten von Gebirgsschlägen, worunter man da: schlagartige Hineinschieben des Kohlestoßes in den bergmännischen Hohlraum um mehr als 0,5 m versteht, stellt beim Steinkohlenabbau in größeren Teufen eine latealte Gefahr für den Bergmann und für den gesamten Abbau)etrieb dar. Daher muß beim Steinkohlenabbau ständig geprüft werden, ob die Gefahr eines Gebirgsschlages besteht.
  • Nach neuen Erkenntnissen ist eine Gebirgsschlaggef ihr gegeben, wenn 1. in unmittelbarer Nähe hinter dem Kohlestoß elastisch vorgespannte Kohle ansteht und wenn 2. die Vorbelastung dieser -Kohle so hoch ist, daß geringe Druckerhöhungen zum Zerbrechen der Kohle führen können.
  • Ist nur die erste Bedingung erfüllt, liegt eine GebirgsschlagGEFAHRDUNG vor.
  • Es ist bereits bekannt und gebräuchlich, durch Testbohrungen, die in Abständen von einigen Metern an den Stößen in die Kohle vorgetrieben werden, die Bereiche zu orten, in denen eine Gebi-rgsschlaggefahr besteht. Hierzu wird der Bohrmehlanfall pro Längeneinheit gemessen und mit dem jeweiligen Bohrlochvolumen verglichen. Liegt die Belastung der elastisch vorgespannten Flözbe,reiche in der Nähe der für die jeweiligen Einspannungsverhältnisse gültigen Festigkeitzgrenze, fällt bei diesen Testbohrungen eine relativ zum Bohrlochvolumen wesentlich größere Bohrmehlmenge an; das Testbohrergebnis ist in diesen Fällen positiv.
  • Das Testbohrergebnis ist nur dann positiv, wenn beide Bedingungen für das Auftreten von Gebirgsschlägen erfüllt sind. Eine reine Gefährdung, die von dem Vorhandensein elastisch vorgespannter Kohle in Stoßnähe ausgeht, ohne daß die kritische Vorbelastung dieser Kohle erreicht ist, läßt sich mit dem Testbohren nicht erkennen.
  • Nachteilig ist es des weiteren, daß beim Testbohren der Abbaubetrieb für'das Einbringen der Bohrungen unterbrochen werden muß, weil bei den Testbohrungen in die stoßnahen Flözbereiche eingegriffen wird.
  • Da bislang keine anderen Methoden zur Feststellung einer Gebirgsschlaggefahr bekannt waren, mußten Testbohrungen mit ihren nachteiligen Begleiterscheinungen nicht nur oei akuter Gefahr, sondern auch in den Fällen eingebracnt werden, in denen aus der bergmännischen Beurteilung der Abbausituation heraus, ein Auftreten von Gebirgsschlägen nicht ausgeschlossen werden konnte. Der erforderliche Überwachungsaufwand war daher sehr groß.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem mit vergleichsweise geringem Zeit- und Personalaufwand sowie mit möglichst seltenen Eingriffen in den Abbaubetrieb die Gefahr von Gebirgsschlägen zuverlässig erkennbar ist.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß sich diese Aufgabe in überraschend einfacher, technisch fortschrittlicher Weise dadurch lösen läßt, daß das Auswandern der Kohle am Stoß, d.h. die Relativverschiebung der Kohle gegenüber dem Nebengestein und die Konvergenz in der Nähe des Kohlestoßes, d.h. die Annäherung des Hangenden an das Liegende, gemessen werden und daß der Quotient der jeweils annähernd im gleichen Vertikalschnitt senkrecht zum Kohlestoß ermittelten Werte des Auswanderns Lind der Konvergenz gebildet, daß aus diesem Quotienten auf die Gebirgsschlaggefährdupg geschlossen wird und daß nur bei Erkennung einer Gefährdung in an sich bekannter Weise Testbohrungen zur Feststellung der Gebirgsschlaggefahr durchgeführt werden. Der aus den Meßwerten des Au3wanderns und der Konvergenz grebil(leLe Quotient läßt Rückschlüsse zu auf die Lage des elastisch vorgespannten Flözbereiches relativ zum Kohlestoß und damit auf die Gebirgsschlaggefährdung.
  • Die Erfindung beruht somit auf den Überlegungen, daß a) eine Gebirgsschlaggefahr nur gegeben ist, wenn die beiden eingangs genannten Voraussetzungen, nämlich (1) das Vorhandensein von elastisch vorgespannter Kohle in Nähe des Kohlestoßes und (2) hohe Vorbelastung dieser Kohle, gleichzeitig erfüllt sind, daß b) die erste der beiden Bedingungen, deren Erfüllung allein noch nicht zum Auslösen eines Gebirgsschlags ausreicht, jedoch eine Gefährdung signalisiert, ohne Eingriff in den stoßnahen Flözbereich und mit sehr geringem Meßaufwand ermittelt werden kann, und daß c) beim Kohleabbau der personelle und zeitliche Gesamtaufwand der Überwachung auf Gebirgsschlaggefahr erheblich verringert werden kann, wenn Testbohrungen nur dann eingebracht werden, sobald der aus Auswandern der Kohle und Konvergenz gebildete Quotient einen bestimmten Grenzwert überschreitet und dadurch anzeigt, daß in unmittelbarer Nähe hinter dem Kohlestoß elastisch vorgespannte Kohle ansteht.
  • Während bisher Testbohrungen während des gesamten Kohleabbaues eingebracht werden mußten, kann nunmehr diese aufwendige Arbeit auf die wesentlich selteneren Fälle beschränkt werden, in denen eine Gebirgsschlaggefährdung geortet wurde. Die Gefährdung wird ständig ermittelt, jeloch ist hierzu - im Gegensatz zum Testbohren - keine Störung des Abbaubetriebes und nur ein geringer Zeit- und Personalaufwand erforderlich.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung wird zusätzlich die Verdrehung des Hangenden gegenüber dem Lie- genden bei der Ermittlung der Gebirgsschlaggefährdung berücksichtigt.
  • Die Deutung der Meßwerte und das Erkennen einer Gebirgsschlaggefährdung läßt sich in vielen Fällen noch steigern, wenn zusätzlich die zeitliche Veränderung der Tiefe der plastifizierten Zone in der Kohle sowie die Aufladungsintensität nach den Beziehungen wobei M die Flözmächtigkeit bedeutet, ermittelt werden und wenn daraus die zeitliche Anderung der Gebirgsschlaggefährdung festgestellt wird.
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Erläuterung weiterer Einzelheiten anhand der beigefügten Abbildungen hervor.
  • Es zeigen in grafischer Darstellung schematisch vereinfacht Figur 1 a und 1 b im Vertikalschnitt die Geometrie der Abbauzone einer Steinkohlengrube zwecks mathematischer Ableitung der Zusammenhänge zwischen Konvergenz und Auswandern der Kohle, Figur 2 in ähnlicher Darstellung wie Figur 1 die Zusammenhänge zwecks Ableitung der Kinematik im stoßnahen Bereich im Streb, Figur 3 eine ähnliche Darstellung wie Figur 2 zur Ableitung der Kinematik im stoßnahen Bereich bei stehendem Stoß.
  • Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst anhand Figur 1 die Einflußgrößen im Streb, das ist der Hohlraum, in dem der Abbau durchgeführt wird, dargestellt. Das betrachtete Flöz ist in diesem Fall zwischen hartem und dickem Nebengestein eingelagert. Am Kohlestoß 1 wird die Kohle 2 abgebaut. Der Strebausbau ist nicht in der Lage, merkliche Anteile des Gebirgsdrucks aufzunehmen.
  • Durch den fortschreitenden Abbau senkt sich das Hangende 3 gegenüber dem Liegenden 4 ab. Hierdurch ergibt sich an einem ortsfesten Punkt in der Nähe des Kohlestoßes 1 die Konvergenz des Hangenden gegenüber dem Liegenden. Durch die Konvergenz ergibt sich wiederum eine Relativbewegung der Kohle gegenüber dem Nebengestein, die als Auswandern der Kohle bezeichnet wird. Inwieweit diese Bewegungen von den geometrischen Abmessungen des Hohlraums bzw. des stoßnähen Bereichs abhängen und wie sie miteinander verknüpft sind, läßt sich anhand des Massenerhaltungssatzes ermitteln. Hierzu sind die Annahmen in Figur 1 skizziert.
  • Geht man von einem kontinuierlichen Abbaubetrieb aus, so bewegt sich der Stoß 1 mit cler Abbaugeschwindigkeit a (linker Teil in Figur 1 a und 1 b). Entgegengesetzt zu dieser Richtung erfolgt der Gang der Kohle mit der Geschwindigkeit g.
  • Die Konvergenzgeschwindigkeit beträgt k. Bei Annahme eines kontinuierlichen Abbaubetriebs bleibt die Tiefe der plastifixierten Zone konstant. Die Grenze G zwischen plastifizierter Zone und elastisch vorgespanntem Bereich bewegt sich Damit ebenfalls wie der Kohlestoß mit der Abbaugeschwindig- keit a in das Flöz hinein. Die Dichte der Kohle am linken Rand der Kontrollfläche betrage P. Die Dichteabnahme, die sich beim Durchtritt der Kohle durch die KontrollfLäche ergibt, betrage ##. Die Flözmächtigkeit am Kohiest 0ß sei M und die Absenkung des Rangenden vom rechten Rand der Kontrollfläche bis zum linken Rand werde mit A bezeichnet.
  • Bei Anwendung des Massenerhaltungssatzes erhält man unter der Annahme kontinuierlichen Abbaubetriebes folgenden Zusammenhang: M (a+g) # = (M+A) a (# + ##) (1) Wie in Figur 2 skizziert, läßt sich folgende Beziehung zwischen der Abbaugeschwindigkeit a und der Konvergenzgeschwindigkeit k sowie den Abmessungen A und X'p herleiten: a - X'p (2) K A Wie aus Figur 2 zu ersehen, ist X'p kleiner als die Länge der plastifizierten Zone. Durch Einsetzen der Gleichung 2 in Gleichung 1 erhält man nach Umformung
    X'p ## N
    g = # 1 + ( + 1) (3)
    k M # A
    Aus Gleichung 3 ersieht man, daß sich die auf die Konvergenzgeschwindigkeit k bezogene dimensionslose Geschwindigkeit des Auswanderns der Kohle g aus zwei Anteilen zusamk mensetzt. Ein AnteiL resultiert aus der Verdrängung der Kohle bedingt durch die Absenkung des Hangenden gegenüber dem Liegenden. Ein zweiter Anteil ergibt sich aus der Aufockerung der plastifizierten Kohle. Die Größe des zweiten anteils läßt sich mit ##/# # 5 % und A/M #10 % wie folgt abschätzen: ## # (- + 1) # 0,5 (4) # A Gleichung 3 läßt sich nach Einsetzen von Gleichung 4 schreiben g X'p # 1,5 # (5) k M Wie aus Figur 2 zu ersehenJist die Größe 1,5. Xlp ein ungefähres Maß für die Tiefe des plastifizierten Bereichs Damit kann gesetzt werden g Xp # (6) k M Gleichung 6 besagt, daß das Verhältnis der Konvergenzgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit, mit der das Auswandern der Kohle erfolgt, ein Maß dafür ist, in welcher Tiefe - gemessen in vielfachen der Mächtigkeit des Flözes - der elastisch vorgespannte Flözbereich beginnt.
  • Zur Bestimmung des Geschwindigkeitsverhältnisses reicht clie Messung der im Zeitintervall #t gemessenen Verschiebungen LSX und dZ aus, wobei #X = g # #t (7) a z = k bedeutet, da mit Gleichung 7 gilt: Die Tiefe der plastifizierten Zone kann nach Gleichung 8 mit guter Näherung durch die Kinematik der Bewegung, die sich im Stoßbereich vollzieht, ermittelt werden.
  • Überraschend an dem Zusammenhang nach Gleichung 8 ist, daß der Einfluß der Abbaugeschwindigkeit nicht explizit auftaucht, da die Zunahme der Abbaugeschwindigkeit,-wie aus bergmännischer Erfahrung bekannt, die Gebirgsschlaggefahr erhöht. Diese Zunahme der Gefahr läßt sich jedoch auch anhand von Gleichung 8 deuten. Bei Erhöhung der Abbaugeschwindigkeit nämlich ist weniger Zeit für die Plastifizierung des stoßnahen Bereichs gegeben. Die relative Tiefe Xp/M verringert sich damit. Das, bedeutet nach Gleichung 8, daß das Auswandern der Kohle im Verhältnis zur Absenkung des Hangenden geringer wird. Damit ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, den Einfluß der Abbau geschwindigkeit zu erfassen.
  • Überraschend ist auch, daß keine Einflußgrößen in Gleichung 8 eingehen, die sich auf den generellen Verlauf von Hangendem und Liegendem beziehen (Verhältnisse, die beispielsweise für Streb, Strecke, Aufhauen charakteristisch sind). Für die stehenden Stöße - beispielsweise in Strecke und Aufhauen - läßt sich daher die beschriebene Methode modifizieren. Auch am stehenden Stoß tretcn Konvergenz und Auswandern auf. Hierauf lassen sich jedoch die Bedingungen des kontinuierlichen Abbaubetriebes nicht anwenden. Das erfahren läßt sich für diese Betriebspunkte wie im folgenden gezeigt jedoch so modifizieren, daß überwacht-werden kann, ob die Konvergenz zum "Aufladen" der stoßnahen Zone rührt oder ob sich die plastifizierte Zone vergrößert und damit eine Reduzierung der GebirgsschlaggefShrdung eintritt.
  • Die Absenkung #Z des Hangenden gegenüber dem Liegenden ohne ZusatzverdrehungAC( (siehe Figur 3) führt nicht zu einer wesentlichen Vergrößerung der Tiefe des plastirizierden Bereichs, sondern zum Gang #x der Kohle am freien Stoß.
  • Für kleine Absenkungen #Z gilt mit guter Näherung Gleihung 8. Durch die Zusatzverdrehung ergibt sich zum einen eine Verschiebung der Grenze zwischen plastifizierter Kohle und elastisch vorgespanntem Bereich. Zum anderen wird hierdurch ein Einfluß auf das Auswandern der Kohle ausgeübt.
  • Der Anteil am Auswandern der Kohle EXD, der sich aus der zusätzlichen Verdrehung « ergibt, läßt sich näherungsweise in Analogie zur Ableitung von Gleichung 8 rein mit Hilfe kinematischer Beziehungen ermitteln. Er beträgt Korrigiert man das gemessene Auswandern der Kohle au um diesen Anteil #XK = #X - #XD' (10) so läßt sich wiederum mit Gleichung 8 die mittlere Tiefe der plastifizierten Zone Xpm bestimmen.
  • #XK Xpm #Z M (11) Diese Korrektur läßt sich auch bei dem für den Streb beschriebenen Verfahren anwenden. Sie hat jedoch den Nachteil, daß man zusätzliche Meßgrößen, und zwar benötigt, allerdings erst dann, wenn Ac( merklichen Einllttß gewinnt (s. Gleichung 9).
  • Die zeitliche Ableitung von Gleichung 11 ergibt Nach Gleichung 12 läßt sich die Verlagerungsgeschwindigkeit der Grenze zwischen plastifizierter Zone und elastisch vorgespanntem Bereich ermitteln Damit ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei diskontinuierlichem Abbaubetrieb eine Messung der relativen Geschwindigkeit der Grenze zwischen plastifizierter Zone und elastisch vorgespanntem Bereich zum Kohlestoß möglich.
  • Ebenfalls läßt sich die Konvergenzgeschwindigkeit ins Verhältnis setzen zur relativen Vers chiebungs geschwindigkeit der Grenze zwischen plastifizierter Zone uncl elastisch vorgespanntem Bereich, um ein Maß für die "Aufladungsintensität" I des stoßnahen Bereichs zu erhalten. Unter Verwendung der Gleichung 13 ergibt sich hierfür tlach den Gleichungen 11, 13 und 14 lassen sich die Tiefe tes plastifizierten Bereiches, die Ausdehnungsgeschwindigkeit dieses Bereiches und die Intensität der möglichen "Aufladung" des stoßnahen Bereichs ermitteln. Ergeben sich für diese Größen kritische Werte, so ist die erste der beiden eingangs aufgeführten notwendigen Voraussetzungen für das Auftreten einer Gebirgsschlaggefahr erfüllt, d.h. eine Gebirgsschlaggefährdung gegeben. Durch den Einsatz des Testbohrens läßt sich nun feststellen, ob auch die zweite VorausietzlJrlg für die Gefahr des Auftretens eines Gebirgsschlags vorliegt.
  • Wie bescllrieben kann die Tiefe der plastifizierten Zone Xpm/M durch Messung der Größen α, #α, y, #X und #Z ermittelt werden.
  • Die Größen α und #α lassen sich einfach über Neigungsmesser bestimmen, wobei je ein Neigungsmesser im Bereich des Hangenden sowie des Liegenden montiert werden kann. Die Größe y kann aus der Vorfeldkonvergenz und der Flözmächtigkeit ermittelt werden.
  • Die Messung des Auswandern des Kohlestoßes #X sowie der An-'iherunfr ds Rangenden an das I.iegendc Az erfolgt über Abstandsmessungen. Für den Streb ist gemäß einer Ausführungsart der Erfindung eine berührungslose Meßmethode vorgesehen, da diese den Abbau nicht behindert. Für stehende Stöße können mit Vorteil billigere Meßfühler eingesetzt werden.
  • Die zu den jeweiligen Meßzeitpunkten anfallenden Abstandsdaten werden in eine zentrale Verarbeitungseinheit übertragen, dort verarbeitet und auf kritische Werte hin überprüft.
  • Zur berührungslosen Messung werden in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung am Strebausbau Abstandsmeßgeräte angebracht. Das Gerät zur Messung des Auswanderns am Kohlestoß wird an den senkrechten Stempeln des Ausbaus angebracht.
  • Das Gerät zur Messung der Annäherung des Hangenden an das Liegende wird an der Kappe des Strebausbaus untergebracht.
  • Die Längenänderungen werden jeweils beispielsweise mit Lasergeräten bestimmt, wobei das Auswandern durch Reflexion am Kohlestoß, die Annäherung des Hangenden an das Liegende durch Reflexion an erhöhten MeßfJlchen ermittelt wird, die an den Füßen des Strebausbaus angebracht sind und jeweils beim Überfahren der Abbaumaschine von Kohleteilen gereinigt werden.
  • Ein Vorteil dieses Aufbaus ist, daß nur Aufnahme- bzw.
  • Meßpunkte am Ausbau vorgesehen werden müssen. Die Abstandsmeßgeräte lassen sich dann je nach Bedarf an beliebigen Untersuchungsstellen anbringen.
  • In einem anderen Ausführungsbeispiel werden Meßfühler, die mit dem Kohlestoß in Berührung stehen, verwendet. Am stehenden Stoß wird zwischen Flangentiem und Liegendem ein 'eleskoprohr aufgestellt, dessen gegenseitige Verschitbung der ineinandergreifenden Enden beispielsweise mit einem Potentiometer gemessen wird. Das Auswandern des Stoßes wird durch einen Kontaktfühler, der auf dem äußeren Teil des Teleskoprohres quer angeordnet ist, auf ein zweites Abstandsmeßgerät (beispielsweise Potentiometer) übeltragen.

Claims (1)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Ermittlung der Gebirgsschlaggefahr in Steinkohlengruben, dadurch gekennzeichnet, daß das Auswandern der Kohle am Stoß (#X,#X), d.h. die Relativverschiebung der Kohle (2) gegenüber dem Nebengestein, und die Konvergenz ( bZ, az) in der Nahe des Kohlestoßes (1), d.h. die Annäherung des Hangenden (3) an das Liegende (4), gemessen werden und daß de-r Quotient (<X bzw. A£) der jeweils annähernd im gleichen Vertikalschnitt senkrecht zum Kohlestoß ( ) ermittelten Werte des Auswanc'erns und der Konvergens gebildet wird, daß aus diesem Quotienten auf die Gebirgsschlaggefährdung geschlossen wird und daß nur ei Erkennung einer Gebirgsschlaggefährdung in an si h bekannter Weise Testbohrungen zur Feststellung der Gebirgsschlaggefahr durchgeführt werden.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichtet, daß zusätzlich die Verdrehung (#α) des Hangenden 3) gegenüber dem Liegenden (4) zur Ermittlung der Gebirgsschlaggefährdung berücksichtigt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- X zeichnet, daß zusätzlich die zeitliche Veränderung der Tiefe (XFm) der plastifizierten Zone in der Kohle (2) sowie die Aufladungsintensität (I) nach den Beziehungen wobei M die Flözmächtigkeit bedeutet, ermittelt werden, und daß daraus auf die zeitliche Anderung der Gebirgsschlaggefährdung geschlossen wird.
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