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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positions- und Lagebestimmung
von Teilen des Grubengebäudes,
insbesondere im untertägigen
Steinkohlenergbau.
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Bergwerke,
beispielsweise im deutschen Steinkohlentiefbau, besitzen bei großen Gewinnungsteufen
und entsprechend großen
Flächenausdehnungen
ausgedehnte Grubengebäude
mit Streckenlängen
von 100 km, in denen die zur Gewinnung der Kohle dienenden Strebbetriebe
umgehen. Diese Grubengebäude
sind bedingt durch die Neuauffahrung von Strecken, den umgehenden
Abbau, das Abwerfen von Strecken und die Konvergenzbewegungen des
Gebirges einer ständigen
Veränderung
unterworfen. Üblicherweise
wird das Grubengebäude durch
Mitarbeiter der Markscheiderei exakt vermessen und durch manuelle
Eingaben in einem Rechnersystem digital abgebildet. Der Verlauf
der Grubengebäude
im Gebirgskörper
wird dabei durch Gauß-Krüger-Koordinaten bestimmt.
Bei Einsatz eine 3D-Darstellungssoftware kann aus den ermittelten
Daten eine 3D-Visualisierung des Grubengebäudes im Gebirgskörper realisiert
werden.
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Mit
einer derartigen Vorgehensweise ist der Nachteil verbunden, dass
die Datenerhebung sehr zeit- und personalintensiv ist, da die markscheiderischen
Aufnahmen jeweils manuell durchgeführt werden müssen. Aus
diesem Grunde bestehen im Normalfall zwischen den einzelnen markscheiderischen Aufnahmen
große
zeitliche Abstände
und es liegt eine vergleichsweise geringe Datendichte vor. Auch ist
die für
die betrieblichen Zwecke notwendige Genauigkeit der jeweiligen markscheiderischen
Aufnahmen durchaus unterschiedlich.
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Aus
der
DE 10 2004
055 033 A1 ist die Anwendung der sogenannten RFID-Technik im Bergbau bekannt,
allerdings lediglich für
die Positionsverfolgung von fahrenden Einrichtungen, auch in Form
von Bergbaumaschinen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, mittels dessen eine ständige und auch genauere Positions-
und Lagebestimmung hinsichtlich des Grubengebäudes möglich ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche
dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Die
Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass unter Verwendung
der RFID-Technik an festzulegenden Fixpunkten von Grubenausbau Überwachungstransponder
mit Identifizierungsdaten installiert und den Überwachungstranspondern ortsnahe
Basisstationen in Form von Sender-Empfänger-Stationen
zugeordnet werden, die der Erfassung der Signallaufzeigen zwischen
den Basisstationen und den Überwachungstranspondern
sowie von deren Identifizierungsdaten dienen, wobei den einzelnen
Basisstationen in ihren Positionen markscheiderisch eingemessene
Referenz-Transponder zugeordnet werden, und dass die von den Basisstationen
aufgenommenen Daten einer Recheneinheit übermittelt werden, in der eine
genaue Abbildung des Grubengebäudes
erstellt wird.
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Mit
der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass ausgehend von einem
deutlich reduzierten Erfordernis von markscheiderischen Aufnahmen,
die auf die Einmessung der einzusetzenden Referenz-Transponder beschränkbar sind,
es möglich
ist, eine ständige
und quasi lückenlose
Online-Überwachung
des Grubengebäudes
durchzuführen.
Im Rahmen der an sich bekannten RFID-Technik ist es mit den eingesetzten Überwachungstranspondern
und den zugehörigen
Basisstationen, die als Sender-Empfänger-Stationen ausgebildet
sind, möglich, die
bei einer Lageveränderung
der Überwachungstransponder
bezüglich
der Basisstationen beziehungsweise einer Lageveränderung der Basisstationen
bezüglich
festliegender Überwachungstransponder
sich jeweils ändernden
Signallaufzeiten zu erfassen und daraus im Vergleich mit den bekannten
und in der Recheneinheit als Basisdaten abgelegten Koordinaten der
markscheiderisch eingemessenen Referenz-Transponder die Position
der Überwachungstransponder
zu berechnen und daraus Rückschlüsse auf
Verlauf beziehungsweise Veränderungen
von Grubenräumen
zu ziehen.
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Soweit
der geometrische Verlauf von Grubenräumen insbesondere schon während deren
Auffahrung wie auch eine anschließende Querschnittsveränderung
aufgrund der Einwirkung des Gebirges ständig überwacht werden können, können die
mit der RFID-Technik gewonnenen Ergebnisse ständig mit den bekannten geologischen
Daten abgeglichen werden. Soweit somit eine lückenlose und exakte Zuordnung
der aufgenommenen betrieblichen Daten zu den bekannten geologischen
Daten möglich
ist, werden damit betriebliche Situationen reproduzierbar beziehungsweise
in einer bisher nicht gekannten Komplexität auch simulierbar. Die gesamte
betriebliche „Vita” eines
Bergwerkes wird so im Rahmen einer Erfahrungsdatenbank erfassbar
und damit abspeicherbar. Somit werden Entwicklungen jedweder Art
vergleichbar gemacht. Schulungen, Simulationen, Fehlerdarstellungen,
technische und betriebliche Planung wie auch Nachkalkulation und
Prognose im untertägigen
Grubenbetrieb werden erheblich vereinfacht und können detaillierter ausgeführt werden.
Dabei wird die Dichte der von der Markscheiderei in Zusammenarbeit
mit dem Betrieb festgelegten Messpunkte in Form der Referenz-Transponder
in Abhängigkeit
von der Geologie und der gewünschten
Quantifizierung der betrieblichen Daten festgelegt. Zusätzlich werden
in ausreichenden Abständen
markscheiderische Kontrollmessungen zur Eichung des Systems durchgeführt, wobei
sich die Kontrollmessungen auf die eingesetzten Überwachungstransponder beziehen
und somit durch Vergleich der tatsächlichen Messergebnisse mit
den auf der Basis der ursprünglichen
Referenz-Transponder fortgeschriebenen, aus der RFID-Technik gewonnenen
Daten die Arbeit des Systems überprüft werden
kann. Entsprechende Referenzpunkte werden dort angebracht, wo die
geringsten Gebirgsbewegungen auftreten.
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Nach
einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Erfassung der Lage von Grubenräumen in
Form von Strecken und/oder Streben als Teil des Grubengebäudes an den
in den Grubenräumen
eingesetzten Ausbaueinheiten Überwachungstransponder
angebracht und zugeordnete Basisstationen angeordnet werden, und dass
aus der Lage und Zuordnung der einzelnen Ausbaueinheiten zueinander
der geometrische Verlauf des jeweiligen Grubenraumes bestimmt wird. Hierdurch
ist es möglich,
eine an die betrieblichen Erfordernisse angepasste hinreichend exakte
Positionsbestimmung des Strecken- und auch Strebausbaus und damit
des bestehenden Strecken- und Strebprofils zu erzielen. Durch die
festgelegten Einbaupunkte der Überwachungstransponder
an Strebausbau und/oder Streckenausbau wird durch die Rückmeldung
an die Basisstation mit einer eindeutigen Kennung des Überwachungstransponders
als Informationsträger
die Position von Streckenausbau und Strebausbau im Grubengebäude genau
lokalisiert.
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In
einer Weiterentwicklung des Verfahrens kann nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgesehen sein, dass zur Erfassung der Konvergenz
in Teilbereichen von Grubenräumen
in Form von Strecken und/oder Streben über den Umfang einzelner Ausbaueinheiten
verteilt eine Mehrzahl von Überwachungstranspondern
angebracht wird und die Lageveränderung
der einzelnen Überwachungstransponder
zueinander über
der Zeiteinheit erfasst und in der Recheneinheit das an der betreffenden Ausbaueinheit
jeweils geltende Profil des Grubenraumes ermittelt wird. So können an
der jeweiligen Ausbaueinheit beispielsweise drei Überwachungstransponder
angebracht sein, wobei über
die Auswertung der aufgenommenen Daten Veränderungen am Profil der Strecke
beziehungsweise des Strebes erkannt werden können. Daraus können Maßnahmen
zum Gegensteuern bei festgestellten Konvergenzen abgeleitet werden,
beispielsweise Maßnahmen
zur Erhöhung
des Streckenausbauwiderstandes, die Durchführung von Senkaktivitäten beziehungsweise weiteren
Sicherungsmaßnahmen.
Es ist aber ebenso gut im Wege einer langfristigen Reaktion möglich, Planungsänderungen
für zukünftige Streckenauffahrungen
abzuleiten.
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Entsprechendes
gilt nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung auch für
die Erfassung der Lageveränderung
von in das Gebirge eingebrachten Gebirgsankern, indem entsprechende Überwachungstransponder
an den Gebirgsankern angebracht und in der Recheneinheit die über der Zeitachse
auftretenden Lageveränderungen
der Gebirgsanker erfasst werden.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
können entsprechende Überwachungstransponder
auch nur zeitweise eingesetzt werden derart, dass in Abbaustrecken
und in Abbaustreben im Bereich des Übergangs von Kohle zu Nebengestein Überwachungstransponder
angebracht werden, so dass Veränderungen
in der Zuordnung der Lage des Kohlenflözes zu dem jeweiligen Grubenraum
in der Recheneinheit erfassbar sind.
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In
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrenes kann vorgesehen
sein, dass an einzelnen Strebausbaueinheiten Überwachungstransponder angebracht
werden und der Verlauf der Ausbausäule im Streb mittels der Recheneinheit
bestimmt wird. So können
in Kenntnis des Verlaufs der Ausbausäule im Streb durch entsprechende
Steuerungsbefehle an die Schildausbausteuerung automatisch nach
festgelegten Algorithmen die Hydraulikfunktionen des Ausbaus angesteuert
werden, um beispielsweise den Abstand des Antriebes zum Oberstoß innerhalb
eines vorgegebenen Toleranzbereiches zu halten. Hierdurch kann von
einer Basisstation hinsichtlich der von ihr angesprochenen und an den
Strebausbaueinheiten angebrachten Überwachungstransponder erkannten
Abweichungen unmittelbar automatisch entgegengesteuert werden. Zu große Abweichungen
können
insofern nicht mehr auftreten, so dass die Gegensteuerungen moderater ausfallen
und leichter umzusetzen sind.
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Weiterhin
kann nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorgesehen sein, dass an den in den Streben eingesetzten
Strebförderern Überwachungstransponder
angebracht und der Verlauf des Strebförderers im Verhältnis zum
Profil des Strebraumes ermittelt wird. Durch die räumliche
Einmessung der Fördererrinnen
können
bei Lageabweichungen außerhalb
eines vorgegebenen Toleranzbereichs automatisch Steuerungsbefehle
an die Ausbausteuerung derart gegeben werden, dass zu starke Abwinklungen
der Strebsäule,
die durch Fehllagen des Strebförderers
hervorgerufen werden, verhindert sind, wodurch die Konstruktion
der Strebausrüstung
weniger belastet ist.
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Entsprechendes
gilt auch für
die Streb-Strecken-Übergänge derart,
dass an den im Bereich der Streb-Strecken-Übergänge befindlichen Antrieben Überwachungstransponder
angebracht sind und die jeweilige Lage des Antriebes im Profil des
Grubenraumes ermittelt wird.
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Nach
Ausführungsbeispielen
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Basisstationen fest im
Grubengebäude
installiert sind oder dass die Basisstationen auf mobilen Betriebsmitteln
installiert sind.
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Eine
besondere Einsatzmöglichkeit
für die erfindungsgemäße Vorgehensweise
ergibt sich bei der Navigation einer Vortriebsmaschine in Form einer sogenannten
Teilschnittmaschine oder auch eines Bohrwagens in einer einen Grubenraum
bildenden Strecke. Soweit hier eine Automatisierung der Schneid-
bzw. der Bohrarbeit angestrebt wird, ist die Herstellung eines profilgenauen
Ausbruches für
die Strecke zu gewährleisten,
um einerseits den Stahlbogenunterstützungsausbau als Streckenausbau
problemlos setzen zu können,
und andererseits so wenig Überschnitt
wie möglich
zu erzeugen, der gegebenenfalls später wieder mit einem Baustoff
aufgefüllt
werden muss. Je präzisier
also der Ausbruch hergestellt ist, desto effizienter kann der Ausbauprozess
erfolgen.
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Bei
sogenannten Teilschnittmaschinen wurden in der Vergangenheit zahlreiche
Entwicklungen betrieben, den Schneidvorgang automatisch zu steuern.
So wurden die Maschinen mit Sensoren ausgerüstet, die den Bewegungsablauf
des Schneidauslegers und des Schneidkopfes elektronisch verfolgen. Druck-
und Kraftsensoren sowie Leistungsmessgeräte ermitteln die Belastung
des Schneidkopfes beziehungsweise die auftretenden Schneidkräfte. Die
entsprechenden Sensorsignale wurden von elektronischen Steuerungen
aufgenommen, rechentechnisch verarbeitet und in Steuerungssignale
für die
Bewegungsaktorik umgesetzt. Während
die Erfassung der Schneidkopfbewegungen relativ zum Maschinenunterbau
mit den vorgenannten technischen Maßnahmen durchaus beherrschbar
ist, stellt die Erfassung der Position der Vortriebsmaschine zur
Streckenachse beziehungsweise zu den seitlichen Streckenstößen, also
die sogenannte Navigation der Vortriebsmaschine im Streckenprofil,
ein schwer zu lösendes Problem
dar. So kann aufgrund der herrschenden Schneidkräfte durchaus ein seitlicher
Versatz der Vortriebsmaschine in der Streckenachse auftreten. Ansätze zur
Definition der Position der Vortriebsmaschine im Streckenquerschnitt
während
des Betriebes sind Ultraschall- oder optische Distanzsensoren zur
Bestimmung des seitlichen Abstands zu den Streckenstößen; Kreiselsysteme
können
dem Winkelversatz der Maschine zur Streckenachse erfassen. Auch der
Einsatz von sogenannten Streckenlasern ist gebräuchlich. Somit ist es ein Ziel
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
eine an den betrieblichen Erfordernissen angepasste hinreichend
exakte Positions- und Lagebestimmung insbesondere des Maschinenunterbaus
in Bezug auf den Streckenausbau und die Ortsbrust zu erzielen.
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Hierzu
ist nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung vorgesehen, dass zur Navigation einer Vortriebsmaschine
in einer einen Grubenraum bildenden Strecke auf der Vortriebsmaschine
zwei Basisstationen in einem definierten Abstand zueinander angeordnet
sind, die unabhängig
voneinander jeweils eine Mehrzahl von am Streckenausbau angebrachten Überwachungstranspondern
ansprechen, so dass im Falle einer Abstands- und Lageveränderung
der beiden Basisstationen im Verhältnis zu den festliegenden Überwachungstranspondern
eine Positionsänderung
der Vortriebsmaschine im Streckenprofil ermittelbar ist. Soweit
sich die Ausrichtung der Vortriebsmaschine aufgrund der beim Schneid-
oder Bohrvorgang einwirkenden Kräfte ändert, verändern sich
auch die an der Vortriebsmaschine angebrachten Basisstationen in
ihrem Abstand und in ihrer Lage im Verhältnis zu den fest eingebauten Überwachungstranspondern.
Aufgrund von Änderungen
der Winkellage der Überwachungstransponder
zu den Basisstationen ergeben sich zwangsläufig unterschiedliche Signallaufzeiten.
Soweit die Ergebnisse der Datenerfassung aus der RFID-Technik einem Navigationsrechner übermittelt
werden, berechnet der Navigationsrechner daraus bei der Teilschnittmaschine
die notwendigen Steuerbefehle zur Ausrichtungskorrektur beziehungsweise
zur Schneidarmausrichtung oder beim Bohrwagen die Anpassung der
Bohrvorgaben.
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Dabei
kann nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung vorgesehen sein, dass dem Navigationsrechner weitere Daten
in Form von von entsprechend angeordneten Inklinometern aufgenommenen,
in der Querneigungsachse und in der Längsneigungsachse der Vortriebsmaschine
wirkenden Beschleunigungswerten übermittelt
werden.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die von der Recheneinheit
ermittelte Lage der Grubenräume
jeweils visuell dargestellt werden.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es
zeigen:
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1 einen
Streckenabschnitt mit einer Mehrzahl von Streckenausbaueinheiten
und daran eingesetzten Referenz- und Überwachungstranspondern,
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2 eine
einzelne Streckenausbaueinheit mit daran angeordneten Überwachungstranspondern sowie
einer zugeordneten Basisstation,
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3 einen
Streb mit Strebförderer,
Gewinnungsmaschine und Strebausbaueinheiten einschließlich Streb-Strecken-Übergängen mit
einer Zuordnung von Basisstationen und Transpondern in einer schematisierten
Gesamtdarstellung,
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4 einen
Streckenabschnitt mit einer darin als Vortriebsmaschine eingesetzten
Teilschnittmaschine einschließlich
der Zuordnung von Basisstationen und Referenz-Transpondern vor Beginn
der Auffahrung,
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5 den
Gegenstand der 4 während des Streckenvortriebes,
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6 eine
Vorderansicht der Ortsbrust bei einer Streckenauffahrung einschließlich der
Anordnung von Transpondern.
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Wie
sich aus 1 ergibt, weist eine in einem
Ausschnitt dargestellte Strecke eine Streckensohle 10 und
darauf stehende Streckenausbaueinheiten 11 auf, die jeweils
als dreiteiliger Rundbogenausbau ausgeführt sind. Auf der Streckensohle 10 sind
die Fahrschienen 12 einer Flurförderbahn angedeutet, und mit 13 sind
die an den Streckenausbaueinheiten 11 aufgehängten Schienen 13 einer
Einschienenhängebahn
angedeutet. Die Streckenausbaueinheiten 11 werden durch
in das umgebende Gebirge eingebrachte Anker 14 ergänzt.
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Es
sind mehrere Referenz-Transponder 15 vorgesehen, die an
einer Schiene 12, ferner an einer Schiene 13 der
Einschienenhängebahn
und schließlich
an einem Rundbogenelement einer Streckenausbaueinheit 11 angebracht
sind. Diese Referenz-Transponder werden markscheiderisch eingemessen,
so dass ihre Position bekannt und in der Recheneinheit als Grundparameter
hinterlegt ist.
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Es
sind ferner verschiedene Überwachungstransponder
vorgesehen, und zwar Überwachungstransponder 16a an
den Streckenausbaueinheiten 11 sowie Überwachungstransponder 16b,
welche die einzelnen Ankern 14 zugeordnet sind. Wie sich
dazu ergänzend
aus 2 ergibt, können
durch eine Basisstation 17, die fest oder mobil zum Beispiel
auf einer Diesellock montiert ist, unterschiedliche Signallaufzeiten
zwischen der Basisstation 17 und den an einer Streckenausbaueinheit 11 angebrachten Überwachungstranspondern 16a erfasst
werden. Zum einen kann über
die an mehreren aufeinander folgenden Streckenausbaueinheiten 11 angebrachten Überwachungstransponder 16a der
Verlauf der Strecke in der Streckenlängsrichtung erfasst und überwacht
werden; es kann aber auch die Konvergenz des Streckenausbaus durch
Veränderung
der Lage der einzelnen Rundbogenabschnitte zueinander erfasst werden.
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In 3 ist
eine Strebausrüstung
für einen Abbaubetrieb
dargestellt umfassend einen Strebförderer 18, eine darauf
verfahrbare Gewinnungsmaschine 19 in Form eines Doppelwalzenschrämladers sowie
beispielhaft dargestellte Strebausbaueinheiten 20. An beiden
Enden des Strebes befinden sich Streb-Strecken-Übergange 35 mit darin
liegenden Antrieben 36. Es sind diverse Basisstationen 17 an den
Antrieben 36 und an dem Strebförderer 18 vorgesehen,
denen einzelne Überwachungstransponder 16 zugeordnet
sind, und zwar ebenfalls verteilt über den Verlauf des Strebförderers 18,
an den Antrieben 36 sowie an den Strebausbaueinheiten 20.
Entsprechend kann mit der RFID-Technik die Lage der Ausbausäule im Streb
und der Verlauf des Strebförderers im
Strebquerschnitt festgestellt und überwacht werden, ebenso die
Lage der Streb-Strecken-Übergänge 35 in
der Zuordnung zu den anschließenden
Strecken sowie die Lage der Antriebe 36 im vorhandenen Profil
der Streb-Strecken-Übergänge 35.
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In 4 und 5 ist
die Anwendung der RFID-Technik bei der Navigation einer als Vortriebsmaschine
eingesetzten Teilschnittmaschine in einer wiederum mit aus einem
dreiteiligen Rundbogenausbau bestehenden Streckenausbaueinheiten 11 ausgebauten
Strecke dargestellt. Mit dem Pfeil 25 ist dabei die Vortriebsrichtung
angedeutet.
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Auf
der Teilschnittmaschine 21 sind in einem festgelegten Abstand
zwei Basisstationen 22 und 23 angebracht. Hierbei
ist in 4 der Zustand dargestellt, wie er sich vor Beginn
der Auffahrung bei dem markscheiderischen Einmessen der Referenz-Transponder
darstellt. Durch die von der Marktscheiderei festgelegten Einbaupunkte
der Referenz-Transponder 15, im vorliegenden Fall durch
Einbringen von Gebirgsankern 14 an Stellen mit geringen
Gebirgsbewegungen, wird im Wege einer Rückanmeldung an die hintere
Basisstation 22 mit der eindeutigen Kennung des Informationsträgers des
jeweiligen Referenz-Transponders 15 die Position der Referenzpunkte
genau lokalisiert. Die Basisstation 22 gibt ihre Daten über eine
definierte Schnittstelle an einen an der Teilschnittmaschine 21 eingerichteten
Navigationsrechner 27 weiter. In dem Navigationsrechner 27 werden
nicht nur die Daten der Basisstation 22 verarbeitet, sondern
auch die Daten aus einem IPC-Rechner 28 der Teilschnittmaschine 21,
wobei für
die Durchführung
der Navigation zusätzlich
die Daten von Beschleunigungsmessern in Form von Inklinometern sowohl
in der Querneigung als auch in der Längsneigung ausgewertet werden.
Wie sich dazu aus 5 ergibt, werden während der
weiteren Auffahrung die jeweils angebrachten Überwachungstransponder 16 eingemessen,
die an den Streckenausbaueinheiten 11 in Auffahrrichtung
montiert werden. Soweit die Position der beiden Basisstationen 22 und 23 und
deren Abstand zueinander bekannt und im Navigationsrechner 27 als
Grundparameter hinterlegt ist, wird über den Navigationsrechner
und die aus den beiden Basisstationen 22 und 23 gewonnenen
Daten die Lage der Überwachungstransponder 16 zu
den Referenz-Transpondern 15 in Bezug gesetzt. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sprechen
die Basisstationen 22 und 23 gemeinsam und kreuzweise
insgesamt acht Transponder an, und es werden jeweils die Identifizierungsdaten
und die Laufzeitsignale ausgewertet. Hiermit kann nun die Lage der
Teilschnittmaschine 21 im Streckenprofil erkannt werden,
wobei anschließend über den
Navigationsrechner 27 entsprechende Steuerungsbefehle zur
Ausrichtung in der Querrichtung wie in der Längsrichtung an den IPC-Rechner 28 der
Teilschnittmaschine 21 übermittelt
werden.
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Soweit
bei fortschreitendem Vortrieb Transponder jeweils nach einem vereinbarten
Schema eingebaut werden müssen,
werden sie entsprechend 5 beispielsweise an jeder zweiten
Streckenausbaueinheit 21 an vier Stellen davon eingebaut.
Diese Einbaustellen können über einen
auf der Teilschnitt-maschine 21 angeordneten Laser 26 am
Streckenausbau angezeigt werden, so dass in Vortriebsrichtung (Pfeil 25)
die Einbaustellen über
den Laser 26 kontinuierlich angezeigt werden.
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Wie
sich aus 6 ergibt, können zusätzlich an der Ortsbrust weitere
Referenz-Transponder 15 angebracht werden. Diese Transponder
werden nur zeitweise während
der Streckenauffahrung eingesetzt, zum Beispiel an den Übergängen vom
Kohleflöz 30 zum
Nebengestein, um eine eindeutige und exakte Ortsbrustabbildung zu
erreichen oder eine Störungseinmessung
vornehmen zu können.
Während
des Vortriebsvorganges werden diese Referenz-Transponder 15 nicht
benötigt.
Diese Referenz-Transponder 15 werden über die vordere Basisstation 23 datenmäßig erfasst.
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Mit
diesen Ortsbrust-Daten und den Daten der eindeutigen und exakten
Positions- und Lagebestimmung der Teilschnittmaschine 21 wird
ein automatischer Schneidvorgang ermöglicht. Entsprechendes gilt
auch für
den Bohrvorgang bei einem als Vortriebsmaschine eingesetzten Bohrwagen.
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Wie
dargestellt ermöglicht
die Aufnahme von Daten an der Vortriebsmaschine auch die Generierung
von Steuerungsparametern für
die weitere Auffahrung beziehungsweise Bohrtätigkeit. Grundlage dafür können auch
Prognoseerstellungen sein. Damit kann beispielsweise für eine Teilschnittmaschine 21 eine „Auffahrungsröhre” in Profil
und Lage vorgegeben werden, zu der die vorzugebenden Schneidparameter
an den IPC-Rechner 28 der Vortriebsmaschine 21 übermittelt
und umgesetzt werden.