Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Knetmischen plastischer Materialien,
mit einem die Materialien aufnehmenden, auf einer Halterung abnehmbar
aufgesetzten Becher, mit einem motorisch betriebenen Drehteller an der
Halterung, der über einen Mitnehmer in die Unterseite des Bechers ein
greift und den Becher rotierend antreibt, mit einer mit der Halterung
verbundenen Knetvorrichtung, die in eine Arbeitsstellung in den Becher
eintauchbar ist und die eine Mischwalze und ein Abstreifmesser aufweist,
wobei die Mischwalze in Arbeitsstellung im Abstand von der Becherinnen
wand rotierend und einen schmalen Quetschspalt freilassend angeordnet
ist, wobei das Abstreifmesser in Arbeitsstellung an der seitlichen
Becherinnenwand gegen die Drehrichtung des Bechers angestellt anliegt,
wobei die Mischwalze und das Abstreifmesser in einem Mischkopf gehaltert
sind und der Mischkopf in eine Ruhestellung anhebbar und in eine Arbeits
stellung absenkbar ist, und wobei sich die Mischwalze und das Abstreifmesser
in Ruhestellung außerhalb und in Arbeitsstellung im Inneren des Bechers
befinden, die Mischwalze durch einen Antriebsmotor betrieben ist und
an dem Abstreifmesser ein oder mehrere übereinander angeordnete Schneid
stifte zur Becherachse hinzeigend starr verankert sind (nach Patent
DE-PS 30 17 783).
Bei einem derartigen Gerät, das im wesentlichen Einsatz zum Herstellen
von Abdruckmassen in der zahnärztlichen Praxis findet, war bisher das
Durchmischen von zähen pastösen Knetmassen vorgesehen. Für schwierige
schmierende Medien, insbesondere Korrekturmassen in der zahnärztlichen
Praxis, war jedoch bei der bekannten Anordnung noch die Gefahr von Luft
einschlüssen beim Knetvorgang gegeben.
Ausgehend von einem Gerät zum Knetmischen nach dem Patent DE-PS 30 17 783
ist es Aufgabe der Erfindung, eine homogene Mischung auch bei schwierigen,
schmierenden zähfließenden Medien, insbesondere Korrekturmassen, ohne Luft
einschlüsse zu erreichen. Der Mischvorgang soll dabei in ca. 30-40
Sekunden ohne Aufpeitschen oder Druckpulsation der Medien beendet sein.
Die Lösung der Aufgabe gelingt dadurch, daß die Schneid
stifte mit ca. 5° bis 15° gegen die Drehrichtung gestellt sind.
Durch diese vorteilhafte Stellung der Schneidstifte wird erreicht,
daß die an der Becherwandung anhaftende vorgemischte Knet- bzw. Korrektur
masse nach dem Zerschneiden durch die Schneidstifte in eine gewisse er
wünschte bandartige Vorzugsstellung auf den Becherboden gelangt.
Durch die Erfindung wird insbesondere ein Aufwellen der bandartigen
Streifen des zu mischenden Materials nach dem Schneidvorgang durch die
Schneidstifte vermieden. Vielmehr wird erreicht, daß sich die Streifen
des zu mischenden Materials nach dem Schneidvorgang, der Höhe der Schneid
stifte entsprechend, auf den Boden des Mischbechers in erwünschter
Weise aufstapeln. Erfindungsgemäß wird so auch vermieden, daß die
Streifen nach dem Schneidvorgang durch die Schneidstifte abreißen,
was die Gefahr von Lufteinschlüssen und eine unzulässig hohe Erwärmung
mit sich bringen würde.
Vorteilhaft ist das Abstreifmesser mit ca. 5° bis 10° gegen die
Drehrichtung gestellt. Hierdurch wird erreicht, daß die durch die
Schneidstifte der Länge nach geschnittenen Streifen beim Abschälvor
gang durch das Abstreifmesser eine Vorzugsrichtung erhalten, wodurch
sie sich in einem gewissen Abstand nebeneinander wulstartig auf dem
Becherboden ablegen.
Die Schneidstifte und das Abstreifmesser können dabei je nach dem
Haftungsvermögen des zu mischenden Materials mit Leitflächen versehen
sein, um den Materialstrom entsprechend einer stapelförmigen getrennten
Ablage der geschnittenen Materialstreifen auf den Becherboden zu leiten.
Vorteilhaft ist die Mantelfläche der Mischwalze mit Polytetrafluoräthylen (Warenzeichen Teflon) beschichtet.
Dadurch wird eine ununterbrochene glatte Anlage des Materialbandes an
die Innenwandung des Bechers nach dem Quetschspalt erreicht. Die Haf
tung der beschichteten Mantelfläche der Mischwalze ist dabei erfindungs
gemäß noch so groß, daß das vor dem Quetschspalt angewellte Material
in diesen hineingezogen wird. Andererseits ist vorteilhaft durch die
Teflonbeschichtung die Haftung so gering erreicht, daß Luftblasenbildung
vor dem Quetschspalt und ein Abreißen oder Abheben des gewalzten Bandes
nach dem Quetschspalt vermieden wird. Durch die Vermeidung von anhaften
den Materialgut an der Mischwalze erfolgt der Mischvorgang insgesamt
so schnell, daß eine vorzeitige Aushärtung des Materials vermieden wird.
Vorteilhaft ist die Oberfläche des Abstreifmessers und der Schneidstifte
mit Teflon beschichtet. Dadurch wird eine Staubildung des Materials
im Bereich des Abstreifmessers und der Schneidstifte vermieden und es
kommt vielmehr auch in Verbindung mit der erfindungsgemäße Neigung von
Abstreifmesser und Schneidstiften zu einer glatten Ablage des abgeschälten
und geschnittenen Materials in Form von bandartigen Streifen auf dem
Becherboden.
Die Mischwalze ist vorteilhaft auswechselbar vorgesehen. Hierdurch ist
eine leichte Reinigung der Mischwalze erreichbar und es können auch
Mischwalzen mit verschiedenem Durchmesser verwendet werden um je nach
Zähigkeit des verwendeten zu mischenden Materials eine Vergrößerung oder
Verkleinerung des Quetschspaltes zu erreichen.
Die Mischwalze weist vorteilhaft einen Durchmesser von ca. 40 mm auf und
rotiert mit einer Drehzahl von 65-70 Umdrehungen pro Minute. In An
passung an das zu bearbeitende Mischgut wird hier auch in Verbindung mit
der Teflonbeschichtung auf eine Fördergeschwindigkeit abgestellt, die
eine optimale Verarbeitung des Mischguts zuläßt.
Vorteilhaft rotiert auch der Becher mit einer Drehzahl von 65-70 Um
drehungen pro Minuten. Bei diesen Geschwindigkeiten und Abmessungen wird
verhindert, da eine zu große Erwärmung des Mischgutes erfolgt und im
übrigen wird erreicht, daß sich das aus dem Quetschspalt austretende
Materialband gut von dem nachfolgenden Abstreifmesser abschälen läßt.
Dabei wird auch eine vorteilhafte Zerteilung in Streifen durch die auf
dem Messer angeordneten Schneidstifte erreicht, so daß insgesamt eine
optimale Mischung erfolgt.
Statt einer jeweiligen Teflonbeschichtung können auch in Anpassung an
das zu bearbeitende Mischgut andere Beschichtungsmaterialien verwendet
werden. Die Fördergeschwindigkeiten werden dabei auf das Beschichtungs
material hin abgestellt.
Beim Knetmischen durch die Erfindung werden Lufteinschlüsse vermieden
und es erfolgt eine homogene Mischung ohne nachteilige Zusatzerwärmung
in ca. 30-40 Sekunden.
Das zu mischende Material, z. B. eine Silikonmasse, wird dabei zunächst
in den Mischvorgang eingegeben und dann wird ein Härter in den Quetsch
spalt der Masse beigefügt. Anschließend wird das Materialband nach dem
Quetschspalt aufgeteilt und streifenförmig dem Quetschspalt auf der
anderen Seite wieder zugeführt. Eine zu große Aufteilung z. B. durch Zer
reißen des Materialbandes würde die Gefahr von Lufteinschlüssen mit sich
bringen und eine unzulässig hohe Erwärmung bewirken. Aufgrund der ge
wählten Materialien und der Arbeitsgeschwindigkeit in Verbindung mit
der Erfindung und ihren Vorteilen wird das Material prak
tisch ohne wesentliche Stauung in den Quetschspalt eingeführt und in
einem Abstand entsprechend einer Bogenlänge von ca. 90° vom Quetschspalt
bis zum Messer erneut in Streifen aufgeteilt und gestapelt auf der anderen
Seite der Mischwalze wieder dem Quetschspalt zugeführt. Das Zerschneiden
in Streifen erfolgt dabei nach dem Hauptpatent DE-PS 30 17 783.
Bei einer Silikonmasse mit Härter entsprechend einer Korrekturmasse hat
sich in bezug auf die Mischzeit ergeben, daß eine Aufteilung durch zwei
Schneidstifte ausreichen. Bei ein und demselben Gerät lassen sich die
Anzahl der Schneidstifte bzw. Mischstifte und auch die Mischwalze ver
ändern in der Form, daß der Durchmesser der Mischwalze verändert wird,
um eine Veränderung der Abmessung des Quetschspaltes zu erreichen. Es
muß dabei berücksichtigt werden, daß die Mischung in einer verhältnismäßig
kurzen Zeit erfolgen muß. Sonst tritt eine Aushärtung des Materials
auf, die den Gebrauch eines Abdrucks nicht gewährleistet. Die Mischzeit
darf jedoch auch nicht zu kurz sein, da sonst homogene Mischungen, insbe
sondere bei Verwendung von Härtern, nicht erreicht werden.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung und die vorteilhaften Ausgestaltungen
wird insgesamt diesen Abwägungen zwischen Mischdauer, Mischvorgang und
der Art des verwendeten Mischgutes Rechnung getragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
in den Zeichnungen dargestellt. Dabei gehen aus
den Zeichnungen und der Beschreibung hierfür weitere Erfindungsmerkmale
hervor.
Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht des Gerätes,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt nach der Linie A-B durch den in Arbeit
stehenden Becher nach Fig. 5,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie C-D in Fig. 5,
Fig. 5 eine Draufsicht auf bzw. in den in Arbeitsstellung befindlichen
Becher,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform des Gerätes zum Knetmischen
plastischer Materialien in perspektivischer Darstellung.
Die Fig. 1 und 2 stellen das gesamte Gerät dar, bei dem auf dem moto
risch betriebenen Drehteller 1 mit oberseitig angeordnetem Mitnehmer 2
der das Mischgut enthaltende Becher 3 lose so aufgesetzt ist, daß der
Mitnehmer 2 in die Becherunterfläche eingreift. Der Becher 3 ist mit
zylindrischer Seitenwand versehen und in seinen zylindrischen Innenraum
ragt die Knetvorrichtung hinein. Diese besteht aus eine Mischwalze 4,
die zylindrisch geformt ist und deren Achse 4 a parallel zu der des
Bechers 3 verläuft. Ihr Durchmesser ist so bemessen, daß in Arbeits
stellung ein gleichförmiger, schmaler Quetschspalt 8 verbleibt.
Zusammen mit einem an der Innenfläche des Bechers 3 anliegenden Abstreif
messer 5 ist die Mischwalze 4 in einem Mischkopf 6 gelagert, der über
Teleskopstäbe 9 verschiebbar so auf die Halterung 10 des Drehtellers 1
aufgesetzt ist, daß er von einer Feder in seine obere Ruhestellung ge
drückt wird, in welcher sich die Mischwalze 4 und das Abstreifmesser 5
außerhalb des Bechers 3 befinden (vgl. Bewegungspfeile und gestrichelte
Andeutung in Fig. 1). Die Teleskopstäbe 9 sind zweckmäßigerweise in
einem starr auf die Halterung 10 aufgesetzten Führungsklotz 9 a geführt,
der auch die Federung enthält. In der Halterung 10 ist eine nicht näher
dargestellte Klinke gelagert, in welche z. B. einer der Teleskopstäbe
9 einrastet, sobald der Mischkopf 6 gegen den Federdruck nach unten in
seine untere Arbeitsstellung gedrückt wird. Ein von außen bedienbarer
Auslösekopf 11 löst die Klinke wieder und gibt so de Mischkopf 6
wieder frei, der dann infolge des Federdrucks nach oben in seine obere
Ruhestellung fährt.
Zum Betrieb wird die zu mischende Menge des Materials bzw. der Komponenten
in den Becher 3 eingelegt und dieser auf den Drehteller 1 so aufgesetzt,
daß der Mitnehmer 2 im Eingriff steht. Nach dem Einschalten des Dreh
teller und Mischwalzenantriebs (letzterer ist zweckmäßigerweise im
Mischkopf 6 untergebracht) setzen sich der Becher 3 und die Mischwalze 4
gleichsinnig in Drehung, wie z. B. in Fig. 5 durch Pfeile angedeutet.
Das lose im Becher 3 liegende Material wird dabei in den Quetschspalt 8
eingedrückt und zu einem Band breitgewalzt. Dieses an der seitlichen
Innenwandung des Bechers 3 anhaftende Band wird dann vom Abstreifmesser
5 abgeschält, so daß es sich ins Becherinnere stülpt.
Am Abstreifmesser 5 sind mindestens einer, besser noch zwei oder drei
Schneidstifte 7 starr verankert, die zur Becherachse hin zeigen und die
das von der inneren Becherwand abgeschälte Knetmaterialband in mehrere
Streifen K der Länge nach auftrennen, die - wie es in Fig. 3 gezeigt
ist - einzeln nach unten klappen und dann nebeneinander auf den Becher
boden kommen, wie es die Fig. 4 u. 5 zeigen. Hiernach werden diese
nebeneinanderliegenden Streifen K von der Walze 4 wieder in den Quetsch
spalt 8 gepreßt, wodurch eine intensive und gleichmäßig innige Durch
mischung der einzelnen Materialien erfolgt. Wie die praktische Erpro
bung gezeigt hat, werden alle Arten Materialien - auch schwierige
schmierende und nicht schmierende Medien - ohne deren Aufpeitschen und
ohne Druckpulsation schonend gemischt und zu einer weitestgehend homo
genen Masse geknetet.
Das Gerät kann über einen Zeitschalter 12 über eine vorgewählte Zeit
dauer betrieben werden und ein Elektronikschalter, z. B. auch ein
Potentiometer, kann die Drehgeschwindigkeit des Drehteiles 1 und/oder
der Mischwalze 4 in weitem Bereich regeln. Solche Elektronikschalter
13 sind zweckmäßigerweise in die Halterung 10 eingebaut und bestehen aus
allgemein schon aus anderen Gebieten der Technik her bekannten Bauteilen.
Das beschriebene Gerät kann auch für die Knetmischung sehr schwieriger
Medien, vor allem in der Dentalindustrie, aber auch in vielen anderen
Sektoren, wie z. B. Chemische Industrie, Papier-, Farben- und Lackin
dustrie, Medizintechnik u. a. mit eingesetzt werden.
Die Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform des Gerätes zum Knetmischen
plastischer Materialien in perspektivischer Darstellung wobei insbeson
dere eine andere Gehäuseform und eine andere Anordnung der Bedienelemen
te vorgesehen ist.
Das vorliegende Zusatzpatent betrifft die Winkelstellung der Schneid
stifte 7 und des Abstreifmessers 5 sowie die Oberflächenbeschichtung
der Teile, die zum Mischen der plastischen Materialien beitragen. Weiter
hin betrifft das Zusatzpatent die Auswechselbarkeit der Mischwalze 4
und deren Durchmesser und Drehzahl sowie die Drehzahl des Mischbechers
5.
Erfindungsgemäß sind die Schneidstifte 7 mit ca. 5°-15° gegen die
Drehrichtung 17 gestellt, wodurch die an der Becherwandung anhaftende
vorgemischte Knet- bzw. Korrekturmasse nach dem Zerschneiden durch die
Schneidstifte 7 in eine gewisse erwünschte bandartige Vorzugsstellung
auf den Becherboden gelangen.
Durch die Erfindung wird insbesondere ein Aufwellen der bandartigen
Streifen (K) des zu mischenden Materials nach dem Schneidvorgang durch
die Schneidstifte 7 vermieden.
Vorteilhaft ist das Abstreifmesser 5 mit ca. 5° bis 10° gegen die
Drehrichtung des Bechers 3 gestellt. Die Streifen (K) legen sich dadurch
in einer gewünschten einstellbaren Vorzugsrichtung nebeneinander auf
dem Becherboden ab.
Die Neigung des Abstreifmessers 5 bestimmt dabei die Lage der wulst
artigen Anordnung der Streifen (K) auf dem Becherboden und die Zufüh
rung des Streifenwulstes zu dem Quetschspalt 8.
Leitflächen am Abstreifmesser und an den Schneidstiften können vorge
sehen sein um je nach dem Haftungsvermögen des zu mischenden Materials
dieses für eine Ablage auf den Becherboden zu leiten.
Vorteilhaft ist die Mantelfläche der Mischwalze 4 mit Teflon beschichtet.
Dadurch legt sich das Materialband nach dem Quetschspalt 8 glatt an die
Innenwandung des Bechers 3 an.
Auch die Oberfläche des Abstreifmessers 5 und der Schneidstifte 7 ist
mit Teflon beschichtet. Auf diese Weise wird eine Staubildung vor und
nach den Abstreif- bzw. Schneidwerkzeugen vermieden und in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen Neigung des Abstreifmessers 5 und der Schneid
stifte 7 wird eine geordnete wulstartige Ablage der Streifen (K) auf dem
Becherboden erreicht.
Die Mischwalze 4 ist auswechselbar vorgesehen. In Anpassung auf das zu
bearbeitende Mischgut weist die Mischwalze 4 einen Durchmesser von ca.
40 mm auf und rotiert mit einer Drehzahl von ca. 65-70 Umdrehungen
pro Minute. Auch der Becher rotiert in gleichem Drehsinn wie die Misch
walze 4 mit einer Drehzahl von 65-70 Umdrehungen pro Minute. Dadurch
wird eine vorteilhafte Zerteilung in Streifen (K) auch in Verbindung
mit der Beschichtung durch die auf dem Abstreifmesser 5 angeordneten
Schneidstifte 7 erreicht.