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Kraftgetriebene Vorrichtung zum Versetzen von Lasten
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im Untertagebau, insbes. für den Streckenausbau Die Erfindung betrifft
eine kraftgetriebene Vorrichtung zum Versetzen von Lasten im Untertagebau, insbesondere
für den Streckenausbau mit einem, an einem Grundgestell gelagerten, um eine horizontale
Achse verschwenkbaren Ausleger, der an seinem freien Ende ein auswechselbares Arbeitsgerät
trägt und mit einer den Ausleger und das Gerät bewegenden Betätigungseinrichtung.
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Die DE-OS 28 54 673. 8 beschreibt ein schienengeführtes Fahrzeug,
insbesondere für den Streckenausbau im Bergbau. Das Fahrzeug ist mit einem Schaufelbagger
herkömmlicher Bauart ausgestattet, mit welchem Abraum auf das Förderband gebracht
werden kann. In Folge fehlerhafter Bedienung kann es zu Schäden an dieser Einrichtung
kommen. Die Umgebungsbedingungen im Untertagebau sind äußerst schwierig und erfordern
höchste Festigkeit und Zuverlässigkeit aller Einrichtungen. Zusätzlich ist der zur
Verfügung stehende Raum äußerst begrenzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Versetzen
von Lasten zu schaffen, die eine größere Festigkeit und Zuverlässigkeit aufweist,
die auf engstem Raum einsetzbar ist und die durch
Auswechselung
der Arbeitsgeräte für die verschiedensten Einsätze, insbes. für den Streckenausbau
verwechselbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Auslegerarm
aus zwei teleskopartig aneinander geführten Teilen besteht, von denen das Führungsteil
auf der im Grundgestell ç -sehenen horizontalen Auslegerschwenkachse lager~, wobei
i das daran geführte Verlängerungsteil des Auslegerarmes wahlweise in eine zurückgEzogene
oder ausgefahrene Stellung; zu bringen ist, und daß am Verlängerungsteil eine um
eine zweite horizontale Achse verschwenkbare Vorrichtung vorgesehen ist, die ein
verschwenkbares Teil trägt, für die Anbringung des Arbeitsgerätes und daß schließlich
Betätigungseinrichtungen vorgesehen sind, für das Aus- und Eillfahren der Auslegerverlängerung
und das Verschwenken der Schwenkelemente Am freien Ende des Auslegers läßt sich
beispielsweise eine Baggerschaufel ansetzen. Der Ausleger läßt sich dann um die
erste horizontale Achse absenken, so daß die Schaufel in den Abraum gefahren werden
kann. Die dabei auftretenden Kräfte verlaufen lediglich in Richtung des Auslegers,
so daß die Gefahr einer Beschädigung erheblich geringer ist, als bei herkömmlichen
Baggerauslegern. Die Schaufel läßt sich um eine zweite horizontale Achse aufwärts
schwenken, woraufhin der Ausleger angehoben werden kann. Die Baggerschaufel läßt
sich dann durch Abschwenken
entleeren. Eine solche Einrichtung läßt
sich verständlicherweise auch auf engstem Raum einsetzen.
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Die Vorrichtung kennzeichnet sich weiterhin vorzugsweise durch ein
im Grundgestell um eine vertikale Achse verschwenkbares Lager, wobei der Ausleger
um eine in dem genannten Lager vorgesehene horizontale Achse schwenkbar ist. Auf
diese Weise ist auch ein seitliches Verschwenken der Vorrichtung möglich, was die
Einsatzmöglichkeiten weiter verbessert.
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Die Vorrichtung ist zweckmäßigerweise mit einem in horizontaler Richtung
seitwärts beweglichen im Grundgestell geführten Schlitten ausgestattet ,der das
Auslegerlager für den Auslegerarm trägt.
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Um das Ein- und Ausfahren des Auslegers zu erleichtern, sind vorzugsweise
am Ausleger arm in einer Führung laufende Laufrollen vorgesehen.
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Die Einrichtung läßt sich auch zum Einsetzen von Stützbögen beim Streckenausbau
verwenden. Solche Stützbögen stützen das obenliegende Gestein und schützen vor Steinschlag.
Hierbei stellt der begrenzte Raum ein besonderes Problem dar. Das Fahrzeug sollte
daher auf den einen oder anderen Verwendungszweck umbaubar sein, da der zur Verfügung
stehende
Raum für doppelte Ausrüstungen zu gering ist. Die Vorrichtung zu Versetzen von Stützbogen
kennzeichnet sich vorzugC t se durch einen Träger für ein Stützbogenteil und Montageteile,
die auf einer horizontalen Achse am freien Ende des Auslegerarmes gelagert sind,
wobei der Träger an den Teilen verschdenXbar lagert und durch kraftgetriebene Betätigungseinrichtungen
für diese Teile und die sonstigen verschwenkbaren Elemente.
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Der Träger ist zweckmäßigerweise mit einer Spannvorrichtung zum Festspannen
der Stützbogenteile in ihrer jeweiligen Lage ausgestattet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
beigelegten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung der Vorrichtung zum Setzen von Stützbögen beim Streckenausbau.
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Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teiles der Vorrichtung; Fig. 3 eine
ähnliche Ansicht wie Fig. 2, jedoch bei teilweise zusammengeklappter Vorrichtung;
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3, jedoch bei vollständig zusammengeklappter
Vorrichtung; Fig. 5 eine perspektivische Teilansicht einer Vorrichtung zum Erweitern
der Arbeitsbühne; Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, bei der Verwendung
als Schaufelbagger und Fig. 7 eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Auslegers
der Vorrichtung gemäß Fig. 6.
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Gemäß Fig. 1 weist die Vorrichtung einen Wagen 11 auf, der auf Schienen
12, in einem Rahmen 13 läuft.
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Dieser Wagen hat Eigenantrieb und ist mit ein- und
ausfahrbaren
Stützfüßen 14 versehen, mit welchen sich der Rahmen 13 vom Boden abheben und vorwärtsrücken
läßt. Am Wagen sind um die Schienen greifende Glieder 15 vorgesehen. Der Kraftschluß
zwischen dem Rahmen und dem Wagen wird beispielsweise durch ein angetriebenes Zahnrad
oder eine Kette hergestellt, die in eine Zahnstange 16 am Rahmen greifen. Eine solche
Einrichtung ist im einzelnen in der DE-OS P 28 54 673.8 beschrieben. Der W nimmt
eine Gesteinsbohrmaschine 18 auf, die ebenfalls in C8'?l' besvften Anmeldung beschrieben
ist.
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Auf dem Wagen 11 ist eine querverlaufende Führungsschiene 20 vorgesehen,
auf welcher ein durch nicht dargestellte Hydraulikeinrichtungen verschiebbarer Schlitten
21 läuft, der den verschwenkbaren Ausleger 24 trägt.
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Dafür ist eine Halterung 22 aus zwei Platten 22a vorgesehen, die zwischen
die Vorsprünge 23 am Schlitten 21 eingreifen. Eine nicht weiter dargestellte senkrechte
Achse ist durch die Platten 22a und die Vorsprünge 23 geführt, so daß der Ausleger
24 mit seiner Halterung gegenüber dem Schlitten in horizontaler Richtung verschwenkbar
ist. Die Schwenkung erfolgt dabei durch nicht dargestellte Hydraulikeinrichtungen.
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In der Halterung 22 lagert auf einer horizontalen Achse 30 der heb-
und senkbare Ausleger 24. Dieser besteht im wesentlichen aus einem auf der Achse
30 lagernden Uförmigen Teil 25, in welchen am anderen Ende ein verschiebbares Teil
26 eingesetzt ist.
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Dieser kann durch nicht dargestellte Hydraulikeinrichtungen aus- und
eingefahren werden. Zur Erleichterung des Ein-und Ausfahrens des Teiles 26 sind
in einer Führung 28 Laufrollen 27 vorgesehen.
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Der Ausleger 24 läßt sich mit den Kolbenzylindereinheiten 32 auf-
und abschwenken. Die Zylinder 32 sitzen dabei in Lagern 29 an der Halterung 22 und
in einer Lagerung 33 am Ausleger.
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Am freien Ende des Auslegerteiles 26 sitzt eine Schwenkvorrichtung
35 in einem Träger 34. Am freien Ende des Trägers 34 lagert das Teil 38 mit den
Laschen 38a schwenkbar auf der horizontalen Achse 37, die parallel zur Achse 30
verläuft. Auf dem Auslegerteil 26 sind aufrechtstehende Lagerböcke 39 vorgesehen,
zwischen denen eine Kolben/Zylindereinheit 40 auf der Achse 39a sitzt. Das andere
Ende der Kolbenzylindereinheit 40 lagert zwischen den Lagerböcken 38a der Schwenkvorrichtung
35 auf der Achse 36, so daß die Vorrichtung um die Achse 37 verschwenkbar ist. Die
Vorrichtung enthält außerdem ein H-förmiges Rahmenteil 41, welches schwenkbar auf
einer senkrechten Achse 43 auf dem Teil 38 lagert. Zwischen diesem und dem Rahmenteil
41, ist eine Kolbenzylindereinheit 44 auf den Achsen 45 bzw. 46 angeordnet. Mit
ihr läßt sich das Rahmenteil 41 verschwenken.
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Das Rahmenteil 41 läßt sich durch Heben und Senken des Auslegers 24
in die genaue Höhe bringen, wobei es durch zusätzliche Bewegungen um die Schwenkachse
43 und um die Achse 37 genau ausgerichtet werden kann.
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Die Schwenkachse 43 liegt im Mittelbereich des Rahmenteiles 41. Die
parallelen Schenkel 51, 52 des H-förmigen Teiles tragen die Oberteile 61 und 62,
eines Stützbogenpaares 60. Beide Teile sind durch Streben 63 miteinander verbunden.
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Ein oder beide Schenkel 51 bzw. 52 können mit Vorsprüngen zum Halten
der Stützbogenteile 61 und 62 vorgesehen sein. In der dargestellten Ausführungsform
ist nur der Schenkel 51 damit ausgerüstet. Für das Feststellen ist eine Spannvorrichtung
vorgesehen.
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Diese wird mit einer Kolbenzylindereinheit 70 betätigt, die auf dellt
riI-I;schnitt 50 zwischen den beiden Schenkeln 51, 52 sind und durch eine Abdeckung
71 geschützt ist. Die Kolben/Zylindereinheit 70 hat eine Klemmbacke 72 die einen
Teil des TT-Profils des Bodenteile 6 erfaßt und dieses gegen eine aluErechtstehende
Wand 74 presst.
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Die Stützbogenanordnung 60 läßt sich auf diese Weise ferngesteuert
einfach anheben, genau ausrichten und in der gewünschten Position halten, so daß
die nicht dargestellten Stützbeine der Stützbogen eingesetzt und mit diesen verschraubt
werden können.
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Um das Einsetzen der Stützbögen weiter zu erleichtern, ist eine Arbeitsbühne
vorgesehen. Gemäß Fig. 1 und 2 sind dazu im Abstand voneinander zwei Stützen 80
vorgesehen,die schwenkbar auf den Achsen 81 zwischen den Laschen 82 am Schenkel
51 lagern (Fig. 2-4). An den freien Enden der Teile 80,sind klappbare Querträger
83 für die Arbeitsbühne 84 vorgesehen.
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Jeder Querträger 83 sitzt in einer Halterung 85 auf einer Achse 86.
Um ein Verschwenken über die in Fig.
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1 und 2 dargestellte horizontale Stellung des Querträgers 83 hinaus
zu verhindern, ist an den Halterungen 85 ein Anschlag 87 vorgesehen. Die Stützen
80 sind durch einen Bolzen 88 in ihrer senkrechten Stellung gehalten, der durch
die Laschen 82 gesteckt ist.
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Die Arbeitsbühnenanordnung 84 enthält eine Arbeitsbühne 9o, mit Erweiterung
91 und 92. Die Bühne 9o liegt auf parallelen Querträgern 94, von denen in Fig. 2
nur einer dargestellt ist. Die Träger 94 liegen auf den Querträgern 83, die als
Hohlprofile ausgebildet sind.
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Um ein Kippen der Bühne zu verhindern, ist diese mit Bolzen 95 an
den Querträgern befestigt.
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Gemäß Fig. 5 sind die Enden der Arbeitsbühne mit Teilen loo versehen,
in welche die Bolzen 1oo und 1o2 an den Enden der jeweiligen Verlängerungsstücke
91, 92 eingreifen. Die Verlängerungen lassen sich daher einfach an die Bühne an-und
abbauen, wobei sich die Bühne nach Entfernen der Bolzen 95 leicht von den Querträgern
83 abnehmen läßt. Die gesamte Halterungseinrichtung für die Arbeitsbühne läßt sich
zusammenklappen. Gemäß Fig. 3 können die Querträger 83 um die Achse 86 nach oben
geschwenkt werden, bis sie gegen die Teile 80 antreffen. Nach Entfernen des Bolzens'88
lassen sich die Teile 80 um die Achsen 81 in die in Fig. 4 gezeigte Position bringen.
Die Querträger 83 können dann durch Einführen des Bolzens 95 in dieser Stellung
gesichert werden, da der Bolzen durch eine Halterung 98 im Schenkel 52 geführt ist.
Beim Ausbau der Strecke und beim Einsetzen neuer Stützen besteht Steinschlaggefahr.
Um die Gefahren zu verhindern lassen sich in die Halterungen 104 an den Teilen 80
Plancken 103 einhängen.
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Die hier beschriebene Vorrichtung läßt sich in gleicher Weise für
Erdbewegungsarbeiten einsetzen.
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Der Gesteinsbohrer 18 dient zum Einbringen von Sprenglöchern. Die
Stützbogeneinrichtung läßt sich
abnehmen und durch eine Baggerschaufel
ersetzen, so daß Abraum auf das Förderband 11o gebracht werden kann, welches zwischen
den Schienen 112 entlangläuft.
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Anschließend läßt sich die Stützbogeneinrichtung erneut ansetzen In
Fig. 6 ist die Vorrichtung zur Erdbewegung ausgerüstet. Das Tragt, tl- ist vom Auslegerteil
26 entfernt worden, und durch eine f-7yerschaufel 167 ersetzt.
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In Fig. 7 ist eine Kolbenzylindereinheit 127 dargestallt, mit welcher
der Ausleger 24 ein- und ausgefahren wird. Sie ist dazu mit der Lagerung 30 und
der Halterung 129 im Auslegerteil 26 verbunden.
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Auf einer horizontalen Achse 130 im Auslegerteil 26 ist eine Schwenkvorrichtung
133 gelagert. Deren Achse 130 verläuft prallel zur Achse 30. Die Kolbenzylindereinheit
40 ist hier nicht mit den Laschen 38a, sondern mit den Laschen 134 verbunden, so
daß die Einrichtung 133 schwenkbar ist. Die Schwenkeinrichtung beinhaltet außerdem
einen Motor, mit welchem die Achse 140 mit der Abschlußplatte 141 gedreht werden
kann. Die Achse 140 ist mit einem kleinen Vorsprung versehen, damit zwischen der
Abschlußplatte 140 und der Schwenkvorrichtung genügend Spielraum bleibt. An die
Abschlußplatte 141, ist die Baggerschaufel angeschraubt.
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Zum Schaufeln wird der Ausleger 24 abgesenkt und anschließend ausgefahren,
um den Abraum in die Schaufel zu bewegen. Die Schwenkeinrichtung wird dann
nach
oben um die Achse 130 gekippt, um den Abraum in der Baggerschaufel festzuhalten.
Nachdem der Ausleger angehoben und in die richtige Stellung gebracht ist, läßt sich
die Baggerschaufel durch erneutes Betätigen der Schwenkvorrichtung entleeren. Es
ist anzumerken, daß die Vorrichtung auf engstem Raum einsetzbar ist, wobei der Ausleger
24 von besonders einfachem und robustem Aufbau ist.