DE3037052A1 - Verfahren zur gewinnung von wasserstoff fuer die hydrierung von kohle - Google Patents

Verfahren zur gewinnung von wasserstoff fuer die hydrierung von kohle

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    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/006Combinations of processes provided in groups C10G1/02 - C10G1/08
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Wasser-
  • stoff fUr die Hydrierung von Kohle durch Aufarbeitung des bei der Hydrierung anfallenden feststoffhaltigen Abschlammes.
  • Die bei erhöhten Temperaturen unter Drückeh und im allgemeinen in Gegenwart unn Katalysatoren durchgeführte Hydrierung von Kohle erfordert die Bereitstellung von erheblichen Mengen Wasaerstaff. Bei der in früheren Jahren durchgeführten Hochdruckhydrierung von Kohle war man bestrebt, einen möglichst hohen Anfall an flüssigen Kohlenwasserstoffen zu erzielen. Aus diesem Grund hat man den nach der Hydrierreaktion von den gasförmigen und den etwa bin zum Bereich der Mittelöle siedenden flüssigen Produkten abgetrennten Abschlamm möglichst weitgehend unter Einsatz von Zentrifugen und Schwelöfen aufgearbeitet.
  • Unter Abschlamm versteht man das in einem den Hydrierreaktoren nachgeschalteten Heißabacheider an dessen unterem Ende abgezogene hochsiedende Gemisch, das neben den Asphaltene umfassenden Kohlenwasserstciffen auch die Kohlefeststoffe, insbesondere die Aschehestadteile, sowie gegebenenfalls den Katalysator enthält. Den für die Hydrierung benötigten Wasserstoff hat man durch Vergasung von Kohle und entsprechende Aufarheitung des erhaltenen Gases gewonnen.
  • Dadurch war aber ein hoher Gesamtbedarf an Kohle für deren Umsetzung zu flüssigen Produkten gegeben. Die genannte Aufarbeitungsart des Abschlammes ergab zwar ein Höchstmaß an Kahleverflüssioungsprodukten, ist aber technisch so aufwendig und so unwirtschaftlich, daß man bei den neueren Verfahren der Kohlehydrierung auf sie verzichtet.
  • Man hat vorgeschlagen, den Abschlamm mit Hilfe einer Vakuumdestillation möglichst ueiggehend von den so noch gewinnbaren hochsiedenden Kohlenwasserstoffölen zu be -freien, den verbleibenden feststoffhaltigen Rückstand zu vergasen und aus dem Gas in bekannter Weise Wasserstoff zu gewinnen. Aber auch diese Art der Aufarbeitung hringt erhebliche technische Probleme, da die im Abschlamm befindlichen Asphaltene zu Polymerisationen neigen, wodurch die Gefahr von Versetzungen in der Apparatur gegeben ist. In Abwandlung dieser Arbeitsweise wurde vorgeschlagen, den Abschlarpm einer Verkokung zuzuführen, die gewünschtenfalls mit einer überkritischen Gasextraktion, der bei der Verkokung erhaltenen Spaltöle kombiniert werden kann (DT-OS 28 a3 985). Eine derartige Kombination ist ebenfalls technisch aufwendig und nicht wirtschaftlich, da bei der Verkokung Wasserstoff zuzusetzen ist, um polymerisationen zu vermeiden, das Verfahren also zusätzlich Wasserstoff verbraucht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Aufarbeitung des Abschlammes aus der Kohlehydrierung zur Gewinnung von Wasserstoff für diese wesentlich verbessern kann. Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff für die Hydrierung von Kohle aus bei der Hydrierung erhaltenen Produkten; dadurch gekennzeichnet, daß man den neben den anderen Produkten nach der Hydrierreaktion in einem Heißabacheider anfallenden,Hohlefeststoffe und gegebenenfalls Katalysator enthaltenden Abschlamm einer Extraktion unter überkritischen Bedingungen unteriifft, wobei man als Gasphasenlösungsmittel Kohleniasserstoffé mit 3 und mehr C-Atomen verwendet, den Extraktionsrückstand in Gegenwart von exotherm und endotherm wirkenden Vergasungsmitteln vergast, das dabei erhaltene, gegebenenfalls gereinigte Gas ganz oder teilweise konvertiert und aus dem Vergasungs- und/ oder Konvertgas Wasserstoff für die Hydrierung der Kohle gewinnt.
  • Die Hydrierung der Kohle kann in übliches Weise durchgeführt werden. Die Kohle wird in schweren, zumeist aus der Kohleverflüssigung selbst stammenden Ölen abgemischt und im allgemeinen bei Drücken bis zu 700 bar und Temperaturen bis etwa 500°G in Gegenwart von Wasserstoff umgesetzt, wobei zumeist ein feinverteilter Katalysator dem Kohle-Ölgemisch zugegeben wird. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird in einem Heißabscheider in dampfförmige und flüssige Produkte getrennt. Die dampffdrmig den Heißabscheider verlassenden Produkte werden kondensiert und in üblicher Weise aufgearbeitet. Der im Heißabscheider verbleibende Rückstand besteht aus hochsiedenden KohlenuasserstoffBlen, in denen sich die Asche aus der Kohle, nicht umgesetzte Kohle sowie gegebenenfalls feinverteilter Katalysator befinden. Dieser Rückstand, der sogenannte Abschlamm, wird gegebenenfalls nach Entspannung auf den für die Extraktion unter überkritischen Bedingungen gewählten Arbeitsdruck und Kühlen auf die gewünschte Temperatur in die Extraktion eingeführt.
  • Auch die Extrakiion des Abschlamms unter überkritischen Bedingungen wird in üblicher Weise durchgeführt. Als Gas phaselösungsmittel setzt man Kohlenwasserstoffe mit 3 bis etwa lo C-Atomen ein, mit- besonderem Vorteil niedrigsiedende Benzine. Es soll sich bei der Extraktionstemp eratur oberhalb seiner kritischen Temperatur befinden und bei dieser Temperatur stabil sein. Typische Temperatur- und Druckbereiche für die überkritische Extraktion sind z.B. luo-480°C sowie 50 - 700 ar.
  • Die Extrakte können anschließend vom Lösungsmittel z.B durch Verringerung des Gasphase-Drucks getrennt werden1 wobei man auch in mehreren Stufen arbeiten kann.
  • Gegebenenfalls kann es von Vorteil sein, vor die Extraktion eine Vakuumdestillation zu schalten und einen Teil de hochsiedenden Öle in dieser zu entfernen. Es ist weiterhin möglich, die Extraktion unter überkritischen Bedingungen im Heißabscheider selbst vorzunehmen, wobei in diesem die Teinperatur den Arbgitsbedingungen der Extraktion angepasst werden muß. Geiqnschtenfalls kann man die Extraktion unter Zusatz von Masserstoff vornehmen.
  • Der Extraktionstückstand wird im allgemeinen nach Abkühlen auf Raumtemperatur als feste Substanz vorliegen. Er kann dann z.B. gemahlen und in feinverteilter Form zur Vergasung gebracht werden. Selbstverständli:h ist es auch möglich, ihn in entsprechend angewärmten Zustand, z.B. mit 15o - 300 C, nach Verflüssigung in den Vergaser zu pumpen.
  • Die Vergasung wird in bekannter Weise in Gegenwart von exothermen und endothermen Vergasungamitteln, z*6. bei Temperaturen von 6qo - 1600 C, und gegebenenfalls unter ehöhten Drücken, etwa bis 120 bar, durchgeführt. Für diese Vergasung hat sich insbesondere das Winkler-Verfahren, eine Umsetzung im Wirbelbett, gegebenenfalls mit Nachreaktionaraum, bewährt, ferner die zunächst für die Vergasung von z.B. Ulfraktionen unter partieller Oxidation entwickelten Vergaser mit leeren Reaktionsräumen, die in jüngster Zeit auch für die Vergasung von Feststoffen weiterentwickelt wurden.
  • Die Aufarbeitung der erhaltenen Gasgemische geschieht in üblicher Weise. Das gegebenenfalls von z.E. Kohlenstaubpartikeln gereinigte Gas, dessen Hauptbestandteile Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid sind, wird in zweckmäßiger Weise auf einen möglictist großen Anfall an Wasserstoff aufgearbeitet, wobei ma im allgemeinen aus dem Kohlenmonoxid durch Konvertierung über einem Katalysator bei erhöhten Temperaturen, z.E. 200 - 45o0C, d.h. Umsetzung mit Wasserdampf, zusätztich Wasserstoff erzeugen wird. Das gleichzeitig anfallende Kohlendioxid kann z.E. durch Wäsche aus dem Gas entfernt werden. Falls ein reiner Wasserstoff gewünscht wird, kann auch dessen Gewinnung in üblicher Weise erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren -der Abschlamm-Aufarbeitung besitzt gegenüber den bisher bekannten Arbeitsweisen erhebliche Vorteile. Es ist technisch weitgehend problemlos. Da bei seiner Anwendung die früher vorgeschlagene Verkokungsstufe mit ihrem zusätzlichen Wasserstoffbedarf, die wegen der Eigenschaften des Extraktionsrückstandes, z.E. bei höheren Temperaturen zu polymerisieren, als erforderlich angesehen wurde, entfallen kann, ist auch eine erhebliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gegeben.
  • In den Figuren werden beispielsweise zwei Varianten des erfindungsgemäßen Verfahren im Prinzip beschrieben, wobei der Einfachheit halber auf die Wiedergabe der Nebenapparaturen verzichtet wurde.
  • Gemäß Figur 1 wird die Abtrennung der feststoffhaltigen Produkte aus der Hydrierung und die Extraktion unter überkritischen Bedingungen in getrennten Apparaturen durchgeführt.
  • Über Leitung 1 wird eine Aufschlämmung von Kohle in einem Ö1 in die Hydrieranlage 2 eingeführt und dort in üblicher Weise bei erhöhten Temperaturen, z.O. 470 - 4BoOC, und erhöhten Drücken, z.B. 150 - 300 bar, hydriert. Das Reaktionsgemisch gelangt leber Leitung 3 in den Heißabscheider 4,wo es in üblicher Weise in Gase und dampfförmige Kohlenwasserstoffe sowie Kreislaufgas,einen flüssigen,die Feststoffe,d.h.Kohleasche und Katalysator, enthaltenden Rückstand aufgetrennt wird Dieser gelangt über Leitung 5 und nach Entspannung auf den in der Extraktion vorgesehenen Druck in dem Ventil 6 und Kühlung in dem Kühler 7 durch Leitung 8 in die unter überkritischen Bedingungen betriebene Extraktion 9. In diese wird über Leitung lo das Lösungsmitel, z.B. ein Leichtbenzin, eingeführt. Der erhaltene Extrakt wird über Leitung 11 zu einer (nicht-gezeigten) destillativen Augarbeitungsanlage geführt. Der Extraktionsrückstand gelangt über Leitung 12 in eine Trennanlage 13, in der mitgeführte Leichtbenzinanteile über Kopf durch Leitung 14 entfernt werden. Der verbleibende hochsiedende Rückstand wird im allgemeinen in fester Form gewqnnen und über 15 in die Vergasungsanlage 16 eingeführt, in der er in üblicher Weise in ein Gasgemisch, das zur Hauptsache auy H2, CO und C02 besteht, um-2 gewandelt wird. Uieses Gasgemisch gelangt, gegebenenfalls nach -nichtgezeigter - Reinigung über Leitung 17 in die Konvertierungsanlage 18. Hier wird das CO in üblicher Weise katalytisch bei erhöhten Temperaturen mit Wasserdampf, der über Leitung 19 zugeführt wird, zu H2 und C02 umgesetzt. Dieses Gas gelangt über Leitung 20 in die Trennanlage 21, in der CO2 abgetrennt und über Leitung 22 aus dem Prozess entfernt wird. Der verbleibende Wasserstoff wird soweit erforderlich über Leitung 23 in die Hydreranlage 2 geführt.
  • Aus dem über Leitung 24 aus dem Heißabscheider 4 abgeführten dampfförmigen Gemisch wird nach Kühlung im Kühler 25 im sogenannten Kaltabscheider 26 in üblicher Weise ein wasserstoffhaltiges Kreislaufgas abgetrennt, das nach - nichtgezeigter - Wäsche über Leitung 30 in die Hydrieranlage 2 geführt wird. Die im Kaltabscheider anfallenden Kohlenwasserstoffe werden über Leitung 27, Entspannungsventil 28 und Leitung 29 in die destillative Aufarbeitungsanlage geführt.
  • In dieser wird eine Leichtbenzinfraktion gewonnen, die ebenso wie das über Leitung 14 erhaltene Leichtbenzin soweit erforderlich über Leitung lo als Lösungsmittel in die Extraktion 9 eingeführt wird.
  • Gemäß Figur 2 erfolgt die Auftrennung der aus der Hydrierung stammenden Produkte sowie die Extraktion im Heißabscheider.
  • Die Figur zeigt nur diesen Bereich, da die Aufarbeitung bzw.
  • die Verwendung der dampfförmigen Produkte (aus Leitung 24), der Leichtbenzine (aus Leitung 14) und der Rückstände (aus Leitung 15) gemäß Figur 1 vorgenommen wird.
  • In den Heißabscheider 4 werden zusätzlich über Leitung lo das Lösungsmittel für die Extraktion sowie über Leitung 31 aus Leitung 23 entnommener Wasserstoff eingeführt. Die hochsiedenden, feststoffhaltigen Produkte gelangen über Leitung 5, Entspannungsventil 6 und Leitung 8 in die Trennanlage 13, aus der über Leitung 14 Leichtbenzin abgeführt wird.

Claims (6)

  1. Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff für die Hydrierung von Kohle Patentansprüche 1) Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff für die Hydrierung von Kohle aus bei der Hydrierung erhaltenen Produkten dadurch gekennzeichnet, daß man den neben den andern Produkten nach der Hydrierreaktion in einem Heißabscheider anfallenden,Kohlefeststoffe und gegebenenfalls Katalysator enthaltenden Schlamm einer Extraktion unter überkritischen Bedingungen unterwirft, wobei man als Gasphasenlösungsmittel Kohlenwasserstoffe mit 3 und mehr C-Atomen verwendet, den Extraktionsrück3tand in Gegenwart von exotherm und endotherm wirkenden Vergasungsmitteln verglast, das dabei erhaltene, gegebenenfalls gereinigte Gas ganz oder teilweise konvertiert und aus dem Vergasungs- und/oder Konvertgas Wasserstoff für die Hydrierung der Kohle gewinnt.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem Abschlamm vor dem Einsatz in die Extraktion einen Teil der in ihm enthaltenen Kohlenwasserstoffe mit Hilfe einer Vakuumdestillation entfernt.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion im Heißabscheider durchführt.
  4. 4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Extraktion in den Heißabscheider Wasserstoff einführt.
  5. 5) Verfahren nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gasphasenlösungsmittel für die Extraktion aus der Hydrierung der Kohle stammendes Leichtbenzin einsetzt.
  6. 6) Verfahren nach Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vergasung des Extraktinnsrückstandes in einem Wirbelschichtreaktur durchführt.
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