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Die Erfindung betrifft ein Fertigbauelement, bestehend
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aus einer horizontalen Platte, die mit mindestens einem vertikalen
Stützelement fest verbunden ist.
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Bei einem bekannten Fertigbauelement dieser Art ist eine horizontale
Platte vorgesehen, die als Grundplatte oder Dachplatte verwendet werden kann und
an die rechtwinklig bzw. vertikal Wandabschnitte gleicher Länge und Breite angeformt
sind. Die Platte bildet ein Sechseck, und drei benachbarte Wand abschnitte sind
untereinander im Winkel von 600 angeordnet. Zwei derartiger Elemente können zusammengefügt
werden, um einen geschlossenen Raum mit einer Dachplatte, einer Grundplatte und
sechs Wänden zu bilden, die mit einer Tür versehen sein können. Es besteht auch
die Möglichkeit, mehrere Fertigbauelemente zu einem System zusammenzusetzen, das
zwar ein geschlossenes Dach hat, aber bei dem die Wandabschnitte stören. Der überdachte
Raum bildet ein Labyrinth von Gängen zwischen den überall vorspringenden Wänden,
so daß ein derartiges Bauwerk nur begrenzt verwendbar ist, zumal es schlecht beleuchtet
und schwer zu reinigen ist.Installatonen müssen frei auf den Wandoberflächen angeordnet
werden, was ebenfalls als nachteilig empfunden wird.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Fertigbauelemente
zu schaffen, aus denen Flachbauten mit freitragender Uberdachung bei beliebigen
Kombinations- und Ergänzungsmöglichkeiten durch Wandelemente, Brüstungen, Theken
und dereichen zu erstellen sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs näher erläuterten
Fertigbauelement erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Grundplatte parallel zu
einer Dachplatte angeordnet und mit dieser durch das Stützelement fest verbunden
ist, das in ganzer Länge mindestens als ein Teil des Mantels einer Säule ausgebildet
ist, der im wesentlichen unter gleichem Abstand von dem Umfangs rand der Grundplatte
und/
oder der auskragenden Dachplatte angeordnet ist.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß ein Fertigbauelement geschaffen
wird, das eine Grundplatte und eine Dachplatte hat, die nur durch ein relativ schlankes,
wenig Raum beanspruchendes Stützelement miteinander verbunden sind. Das Fertigbauelement
kann sich im Grundriß über verschiedene Winkel erstrecken, so daß eine bestimmte
Anzahl von Fertigbauelementen nach entsprechender Zusammensetzung einen Flachbau
bilden, der die Form eines Pilzes mit einer geschlossenen zentralen Säule und einem
durchgehenden, auskragenden Dach hat. Vorteilhafterweise haben die Grundplatte und/oder
die Dachplatte einen polygonalen Umfangsrand, wobei sich besonders viele Kombinationsmöglichkeiten
ergeben, wenn die Umfangsränder der Grundplatte und der Dachplatte sowie der Mantel
der Säule ein Sechseck aus einem oder mehreren Fertigbauelementen bilden. Ein sechseckiges
Grundschema ist im Aufbau übersichtlich und gestattet zahlreiche KombinationsmöglichkeiteM0Xon
Elementen, deren Grundriß sich über einen Winkelbereich/600, 1200, 1800 oder 2400
erstreckt.
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Es entsteht so ein hallenartiger Flachbau, dessen geschlossenes Dach
nur durch einzelne geschlossene oder teilweise offene Säulen getragen wird. Slbsttragende
oder an den Dachplatten aufgehängte Wandteile können beliebig angeordnet werden.
Entsprechendes gilt für Brüstungen, Theken und dergleichen. Die zentralen Säulen
sind zur Aufnahme von Versorgungsleitungen - Strom, Gas, Frisch- und Abwasser -
oder zur Ableitung von Regenwasser geeignet.
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Die Fertigbauelemente, inbesondere wenn sie einstückig gefertigt sind,
sind absolut wartungsfrei, stabil, schnell aufstellbar und erfordern praktisch keine
Planung und Vorarbeiten. Es ergibt sich eine optimale Raumnutzung ohne tote Ecken
und Schmutzecken. Es ist eine völlig individuelle, ästhetische Gestaltung möglich,
wobei sich die Fertigbauelemente
nicht nur zu der Pilzform zusammensetzen
lassen, sondern auch Reihen oder Ketten von einander ergänzenden Fertigbauelementen
bilden können. Sie sind damit als Wartehallen, Verkaufskioske und Informationspavillons
geeignet, wobei auch ein 180 0-Fertigbauelement beispielsweise vor einer vorhandenen
Wand angeordnet werden kann.
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Die Fertigbauelemente bestehen aus Beton, insbesondere Stahlbeton.
Sie können auch aus Kunststoff hergestellt sein. Die Wandteile, Brüstungen und dergleichen
können auch aus Holz oder Leichtmetall, wie Aluminium, bestehen, da das tragende
Grundelement durch die Grundplatte, die Säule und die Dachplatte gebiet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
die anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden. Es zeigt: Fig.
1 eine Anordnung mehrerer unterschiedlicher Fertigbauelemente in Draufsicht, Fig.
2 zwei Fertigbauelemente, teilweise im Schnitt, die zu einer Pilzform zusammengesetzt
sind, Fig. 3 zwei Fertigbauelemente in Draufsicht, wobei ein polygonales und ein
halbkreisförmiges Fertigbauelement zusammengefügt sind, Fig. 4 einen Schnitt gemäß
Linie IV-IV in Fig. 2 und Fig. 5 einen Detailschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels
des Fertigbauelements.
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Ein Fertigbauelement besteht aus einer Dachplatte 10, einer Säule
20 und einer Grundplatte 30.
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Gemäß Fig. 2 ist das Fertigbauelement einstückig ausgebildet, wobei
die Dachplatte 10, der gesamte oder ein Teil des Mantels der Säule 20 und die Grundplatte
30 einen einheitlichen Formkörper aus Beton, insbesondere Stahlbeton, oder Kunststoff
bilden.
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Der Kunststoff-Formkörper kann glasfaserverstärkt sein oder eine sonstige
Faserverstärkung aufweisen.
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Die Dachplatte 10 ist auskragend ausgebildet und parallel zu der Grundplatte
30 angeordnet. Die Säule 20 bildet das Stützelement für die Dachplatte 10 und ist
im wesentlichen unter gleichem Abstand von dem Umfangsrand 11 der Dachplatte 10
und/oder dem Umfangsrand 31 der Grundplatte 30 angeordnet. Bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen sind die Dachplatte 10 und die Grundplatte 30 deckungsgleich
ausgebildet und haben gemäß Fig. 1, 2 und 4 einen gleichmäßigen polygonalen Grundriß
bzw. Umfangsrand 11, 31.
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Auch die Säule 20 ist entsprechend polygonal ausgebildet.
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Die Säule 20 kann auch einen Kreisring-Querschnitt 20.30 gemäß Fig.
1 und 3 haben. Es besteht auch die Möglichkeit, die Säule mit einem Kreisring-Querschnitt
und die Dachplatte mit einem polygonalen Umfangsrand auszubilden, wie es in Fig.
1 gezeigt ist.
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In Fig. 1 sind die Fertigbauelemente im Grundriß gezeigt, der bei
diesem Ausführungsbeispiel der Form der Dachplatten entspricht.
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Bei einem ersten Ausführungsbeispiel des Fertigbauelements erstreckt
sich die Dachplatte 10.1 und der entsprechende Teil 20.1 des Mantels der Säule 20
über einen Winkelbereich von 600, wobei die nicht dargestellte Grundplatte 30 deckungsgleich
unter der Dachplatte 10.1 angeordnet ist.
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Demgemäß erstrecken sich die Dachplatte 10.2 und der entsprechende
Teil 20.2 des Mantels der Säule 20 über einen
Winkelbereich von
1200. Die Dachplatte 10.3 und der entsprechende Teil 20.3 des Mantels der Säule
20 erstrecken sich über einen Winkelbereich von 1800, wobei zwei der Fertigbauelemente
bzw. Dachplatten 10.3 mit runden Säulenteilen 20.30 versehen sind. Die Dachplatte
10.6 und der Mantel 20.6 der Säule 20 erstrecken sich über einen Winkelbereich von
3600, wobei die Dachplatte 10.6, der Mantel 20.6, der Säule 20 und die Grundplatte
nach Art eines gleichmäßigen Sechsecks ausgebildet sind. Ein Fertigbauelement bzw.
eine Dachplatte 10.6 ist mit einer runden Säule 20.60 versehen.
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Das gleichmäßige Sechseck bildet gemäß Fig. 1 das Grundschema für
alle Fertigbauelemente.
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Eines der Fertigbauelemente, das durch eine Dachplatte 10.3 veranschaulicht
ist, ist unmittelbar an der Wand eines Gebäudes 13 angeordnet und bildet gleichsam
ein Vordach. Die Anordnung bildet einen überdachten Vorplatz, beispielsweise für
mehrere Omnibushaltestellen, und kann im Bereich einer oder mehrerer Säulen 20 mit
einem Verkaufskiosk versehen werden. Zu diesem Zweck sind nicht dargestellte Ergänzungsteile,
wie Brüstungen, Theken od. dgl. vorgesehen. Es können auch Räume abgeteilt werden,
indem beispielsweise parallel zu einem Abschnitt des Umfangsrandes 11 der Dachplatte
10 ein Wandteil 12 vorgesehen ist, das, wie in Fig. 2 angedeutet, zwischen Anschlußelementen
14 an der Dachplatte 10 und der Grundplatte 30 gehalten ist. Die Säule 20 ist hohl
ausgebildet und kann deshalb unmittelbar als Regenwasserrohr oder zur Aufnahme eines
solchen vorgesehen sein. Andererseits dient die Säule 20 zur Aufnahme von VersorgungReitungen,
zur Beleuchtung der so erstellten Bauten oder zum Anschluß von Geräten und Armaturen,
wie sanitären Einrichtungen.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, hat die Dachplatte 10 im
Bereich des umlaufenden Umfangsrandes 11 einen Außenkragen 15 zum Zurückhalten von
Regenwasser. Gemäß Fig. 5 kann auch an der Unterseite der Dachplatte 10 eine Nut
16 ausgebildet sein, die ebenso wie das Anschlußelement 14 zum Halten von Wandteilen
12 geeignet ist. Die Nut 16 dient gleichzeitig
zum Zurückhalten
und Ableiten von Wasser, das entlang des Umfangsrandes 11 in Richtung der Unterseite
der Dachplatte 10 fließt.
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Gemäß Fig. 3 sind auf der Oberseite der Dachplatte 10.3 radiale Verstärkungsrippen
17 vorgesehen.
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Zur Erhöhung der Standfestigkeit und sofern nur beispielsweise ein
pilzförmiger Pavillon erstellt werden soll, kann die Grundplatte 30 eine größere
radiale Erstreckung als die Dachplatte 10 aufweisen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der Mantel der Säule
20 nur mit der Grundplatte 30 einstückig ausgebildet, während die Dachplatte 10
mittels Schrauben 18 auf der Säule 20 befestigt wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Grundplatte mit der Säule verschraubt
sein. Entsprechende Anker können beim Erstellen der Säule in deren Mantel eingeformt
werden.
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Ebenso kann die Säule mit Durchbrechungen versehen werden, falls später
beispielsweise eine Montageöffnung benötigt wird.