-
Sekretauffangbehälter für ein
-
medizinisches Absauggerät Die Erfindung bezieht sich auf einen Sekretauffangbehälter
für ein medizinisches Absauggerät mit den im Oberbegriff des Hauptanspruches aufgeführten
Merkmalen.
-
Saugpumpen mit derartigen Sekretauffangbehältern werden vor allem
für chirurgische Zwecke benötigt. Bei Operationen am menschlichen oder tierischen
Körper kommt es darauf an, das Operationsfeld möglichst frei von Blut, Sekret oder
sonstigen Körperflüssigkeiten zu halten. Da-bei einer größeren Operation nicht unerhebliche
Mengen derartiger Körperflüssigkeiten anfallen, werden zum Absaugen relativ starke
Pumpen mit einer Absaugleistung von ca. 45 1/min.
-
eingesetzt. Die abgesaugten Körperflüssigkeiten werden in
einem
Auffangbehälter, dem sogenannten Sekretglas, aufgefangen.
-
Eine derartige Saugpumpe ist z.B. aus der DE-OS 26 29 272 bekannt.
Der Sekretauffangbehälter, also das Sekretglas, ist mit einem luftdichten Deckel
verschlossen, durch welchen der Sekretansaugstutzen und der Luftansaugstutzen, die
miteinander zu einem Doppelstecknippel kombiniert sein können, hindurchgeführt sind.
Durch Absaugen der Luft über den Luftansaugstutzen wird im Behälterinneren ein Unterdruck
erzeugt, der bewirkt, daß das Sekret über den Sekretansaugstutzen in den Behälter
gesaugt wird.
-
Da während des Absaugvorganges nicht nur Sekret sondern auch relativ
viel Luft mit eingesaugt wird, kommt es im Sekretglas im allgemeinen zu einer nicht
unerheblichen Schaumbildung, welche zu einer scheinbar raschen Füllung des Glases
führt. Die Füllkapazität des Glases kann folglich nicht vollständig ausgenutzt werden.
-
Außerdem kann dieser Schaum bei den bisherigen Saugsystemen die im
Absaugweg vorgesehene überlaufsicherung relativ leicht umgehen, so daß Sekret in
unerwünschter Weise in die Absaugleitung und damit die Absaugpumpe eingesaugt wird.
Abgesehen davon, daß in einem solchen Fall der Absaugweg gereinigt werden muß, kann
dies zu Beschädigungen der Pumpe, vor allem bei Verwendung von Membranpumpen, führen.
-
Um die Schaumbildung zu verhindern oder einzudämmen, werden darum
in das Sekretglas schaumhemmende Mittel gegeben, die jedoch die Schaumbildung nicht
ganz verhindern können.
-
Außerdem kann trotz dieser schaumhemmenden Mittel nicht verhindert
werden, daß bei Ansaugen des Sekretes im Behälter entstehende Spritzer in die Absaugleitung
gelangen.
-
Der -vorliegenden Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, den
Sekretauffangbehälter, insbesondere seinen Deckel, so zu gestalten, daß die unvermeidbare
Schaum- und Spritzerbildung nicht zu den oben erläuterten Erscheinungen führt, also
sicher verhindert wird, daß Sekret in Absaugleitung und Pumpe gelangt und außerdem
gewährleistet ist, daß der Auffangbehälter vollständig gefüllt wird.
-
Diese Aufgabe wird gemäß vorliegender Erfindung mit einer am Deckel
vorgesehenen Schaumrückhalteplatte gelöst, wie diese mit dem Hauptanspruch gekennzeichnet
ist.
-
Entscheidend bei dieser Anordnung ist, daß der Sekretansaugstutzen
vom Behälter aus betrachtet vor der Schaumrückhalteplatte mündet, während die Luft
hinter der Rückhalteplatte angesaugt wird. Durch diese Maßnahme wird verhindert,
daß Schaum oder Sekretspritzer in den Luftansaugweg gelangen.
-
Für die Lösung der gestellten Aufgabe ist ferner die Ausbildung und
Anordnung des Überlaufventiles wichtig.
-
Derartige Uberlaufventile bestehen üblicherweise aus einem im Ansaugstrom
unmittelbar gelegenen Schwimmer, welcher die Ansaugöffnung schließt, wenn der Flüssigkeitsspiegel
einen vorbestimmten Stand erreicht hat. Ein derartiger Schwimmer ist beispielsweise
in dem DE-GM 77 10 948 dargestellt.
-
Diese Schwimmeranordnung hat bei Verwendung in einem Sekretauffangbehälter
den Nachteil, daß der Schwimmer vom Schaum angehoben werden kann und infolge des
Ansaugunterdruckes bis an die Luftdurchtrittsöffnung angesaugt wird und diese verschließt,
obwohl der vorgegebene Flüssigkeitsstand noch gar nicht erreicht ist. Die Folge
ist, daß das Fassungsvermögen des Sekretglases nicht vollständig ausgenutzt wird,
das Glas zu früh ausgetauscht, gereinigt und sterilisiert wird.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird dieser Nachteil mit einem von
einem Schwimmer betätigten Uberlaufventil vermieden, wie dieses vor allem in den
Ansprüchen 4 bis 6 erläutert ist.
-
Nach diesem Vorschlag wird die Luft im normalen Betrieb über einen
eigenen Saugraum angesaugt, während sich der Schwimmer des Uberlaufventiles in einer
eigenen, schaumgeschützten Kammer bzw. Gehäuse befindet. Das Schwimmergehäuse verhindert,
daß der Schwimmer durch Schaum angehoben wird bzw. Spritzer
in
den den Schwimmer passierenden Ansaugstrom gelangen.
-
Da die abzusaugende Luft im wesentlichen nicht den Schwimmer passiert,
kann es nicht vorkommen, daß der Schwimmer durch den Unterdruck bis zum Verschluß
der Luftdurchtrittsöffnung gehoben wird. Erst wenn das Flüssigkeitsniveau den Schwimmer
unmittelbar anhebt und hierbei der Luftdurchtrittsquerschnitt zwischen der Ansaugöffnung
und der Saugkammer reduziert wird, wird der Schwimmer von der nun durch das Schwimmergehäuse
angesaugten Luft angesogen, bis schließlich die Luftdurchtrittsöffnung schlagartig
geschlossen wird; Auch die neuartige Gestaltung des Doppelstecknippels nach Anspruch
3, bei welchem der Auslaß von Luftansaugstutzen und Sekretansaugstutzen durch die
dazwisc#hen liegende Schaumrückhalteplatte getrennt sind, sorgt dafür, daß nicht
versehentlich Sekret in die Ansaugleitung gelangt.
-
Konstruktive Ausgestaltungen dieser Vorschläge sowie Merkmale, die
in Weiterbildung der Erfindung die Handhabung des Sekretauffangbehälters vereinfachen,
sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Sie sind nachstehend im einzelnen anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert, das in den Zeichnungen dargestellt ist.
-
In den Zeichnungen zeigen: Figur 1 Axialschnitt eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Sekretauffangbehälters mit Deckel, Schaumrückhalteplatte, Doppelstecknippel
und Uberlaufventil, Figur 2 um 900 gedrehter Axialschnitt des Behälterdeckels gemäß
Figur 1, Figur 3 Seitenansicht des Deckels gemäß Figur 2 von links gesehen und Figur
4 Aufsicht des Deckels gemäß Figur 2.
-
Der vollständige Sekretauffangbehälter mit dem erfindungsgemäßen Deckel
ist in Figur 1 der Zeichnung dargestellt.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht der Behälter selbst aus einem
Sekretauffangglas 20 mit einem sich verjüngenden Behälterhals 20b, dessen äußerer
Rand 20a kragenförmig nach außen absteht.
-
Auf den Behälterhals 20b ist eine Deckelkappe 10 aufgesetzt, deren
nach innen gerichteter Kragen 10a den Behälterrand 20a
untergreift.
Wie die Detaildarstellungen in Figur 2 und Figur 4 erkennen lassen, erstreckt sich
dieser Kragen nur über einen Winkelbereich von ca.18001 so daß die Deckelkappe 10
von der Seite her auf den Flaschenhals aufgeschoben werden kann. Die Deckelkappe
kann hierbei an ihrem Haltegriff 10d erfaßt werden, mit welchem der vollständige
Behälter nach Einspannen des Deckels auch transportiert werden kann.
-
In die Deckelkappe 10 sind, wie die Darstellung gemäß Figur 2 bis
4 erkennen läßt, eine Aufnahme 10e und eine Rastöffnung 10f eingearbeitet, so daß
der Behälter auf eine am Ende nach oben abgekröpfte, nicht dargestellte Tragstange
eines Lager-oder Transportgestelles aufgesteckt werden kann.
-
In den Behälterhals 20b eingesetzt ist der Deckeleinsatz 11, der sich
mit seinem Ringflansch 11a über einen Dichtungsring 12 auf der Oberseite des Behälterrandes
20a abstützt. Dem Schnellverschluß und der festen Verbindung zwischen Deckelkappe
10 und Behälter 20 dient die mit einem gerändelten Kopf versehene Druckschraube
13, welche in einen Gewindean-und satz 10c der Deckelkappe eingeschraubt ist mit
ihrem innenliegenden Ende in eine Vertiefung 11b des Deckeleinsatzes eingreift,
so daß beim Festziehen der Schraube 13 einerseits der Deckeleinsatz 11 in den Behälterhals
2b hineingedrückt wird und andererseits der Deckelkragen 10a der Deckelkappe 10
sich kraftschlüssig von unten gegen den Behälterrand 2i anlegt. Nach Lösen der zentralen
Druckschraube 13 und Herausziehen des Doppelansaugstutzens oder Doppelstecknippels
14 läßt sich die Deckelkappe in sehr einfacher und rascher Weise seitlich abziehen,
so daß zum Entleeren des Sekretauffangbehälters nur noch der Deckeleinsatz 11 zu
entfernen ist.
-
Für die vorliegende Erfindung wichtigstes Element dieses Deckeleinsatzes
11 ist die Schaumrückhalteplatte 11c, welche bis auf einen das Luftansaugen gestattenden
Ringspalt den Querschnitt des Behälterhalses 20b ausfüllt.
-
Der für das Ansaugen notwendige Unterdruck im Behälterinneren 20c
wird dadurch erzeugt, daß über den Luftansaugstutzen 14a, die im Einsatz vorgesehene
Kammer mild, die Luftdurchtrittsöffnung 11f und den Saugraum 11e Luft aus dem Behälterinneren
20c abgesaugt wird.
-
Wie die Zeichnung zeigt, sind der Luftansaugstutzen 14a und der Sekretansaugstutzen
14 b zu einem Doppelansaugstutzen 14 kombiniert, der als einheitlicher Doppelstecknippel
durch eine der Ausnehmungen 10b der Deckelkappe 10 hindurchgeführt und in den Deckeleinsatz
11 eingeschoben werden kann. Die O-Ringe an den unteren Enden der Ansaugstutzen
sorgen für eine luftdichte Abdichtung, so daß die Ansaugwege von Luft und Sekret
oder dergl. Flüssigkeiten sicher voneinander getrennt sind.
-
Im Luftweg zwischen Kammer 11d und Saugraum 11e ist ein vom Flüssigkeitsniveau
abhängiges Überlaufventil vorgesehen, welches im wesentlichen von der Luftdurchtrittsöffnung
11f und dem dieser zugeordneten oberen kugligen Ende 16a des Schwimmers 16 gebildet
wird. Der Schwimmer 16 selbst befindet sich in einem Schwimmergehäuse 15, welches
vorzugsweise lösbar zentral auf der dem Behälterinneren 20c zugewandten
Seite
des Deckeleinsatzes 11 angebracht ist. Am unteren Ende weist das Schwimmergehäuse
15 eine Durchtrittsöffnung 15a auf, in welche bei steigendem Flüssigkeitsspiegel
Flüssigkeit eintreten kann, so daß der Schwimmer 16 bis zum Verschließen der Durchtrittsöffnung
11f angehoben wird. Die Durchtrittsöffnung 15a ist so bemessen, daß etwaiger Schaum
weitgehend abgehalten wird und folglich der Ansaugvorgang nicht infolge starker
Schaumbildung unterbrochen wird. Im übrigen ist sie in Ruhelage des Schwimmers 16
von dessen unterem kugligem Ende 16b verschlossen.
-
Ebenso ist der Ringspalt zwischen der Schaumrückhalteplatte 11c und
der Halsinnenwand so bemessen, daß die angesaugte Luft passieren kann, etwaiger
Schaum und Spritzer jedoch abgehalten werden. Es genügt, wenn der Querschnitt des
Ringspaltes dem wirksamen Querschnitt des Luftansaugraumes 14d zwischen Luftansaugstutzen
14a und Sekretansaugstutzen 14 b entspricht.
-
Einen noch geringeren Querschnitt hat der Ringspalt zwischen Schwimmer
16 und Gehäuse 15, was bewirkt, daß die evakuierte Luft im wesentlichen über den
Ringspalt zwischen Schaumrückhalteplatte 11c und Behälterhals 20b abgesaugt wird.
Erst wenn der Flüssigkeitsspiegel den Schwimmer 16 anhebt und hierbei die Querbohrungen
11g zum Saugraum 11 teilweise verschlossen werden, wird die Luft aus dem Schwimmergehäuse
15 abgesaugt, so daß infolge des im Schwimmergehäuse entstehenden Unterdruckes der
Schwimmer 16 schlagartig angesaugt wird und hierdurch die Luftdurchtrittsöffnung
11f von dem kugligen
Ende 16a des Schwimmers 16 verschlossen wird.
Ein weiteres Absaugen der Luft und damit Ansaugen von Sekret wird bei Erreichen
des vorbestimmten Niveaus im Behälter nunmehr sicher verhindert.
-
In der oben beschriebenen Weise können nach Abstellen der Saugpumpe
Doppelsaugstutzen 14, herausgezogen, der Sekretauffangbehälter 20 abgenommen sowie
die Deckelkappe 10 und Deckeleinsatz 11 entfernt werden, um den Sekretauffangbehälter
zu leeren und durch einen neuen zu ersetzen.
Figurenlegende 10
Deckelkappe 10a Deckelkragen 10b Ausnehmung 10c Gewindeansatz 10d Haltegriff 10e
Aufnahme 10f Rastöffnung 11 Deckeleinsatz 11a Ringflansch 11b Vertiefung 1 1c Schaumrückhalteplatte
11d Kammer 11e Saugraum 11 f Luftdurchtrittsöffnung 11g Querbohrungen 12 Dichtungsring
13 Druckschraube 14 Doppelansaugstutzen 14a Luftansaugstutzen 14b Sekretansaugstutzen
14c Dichtungs-O-Ringe 14d Saugraum 15 Schwimmergehäuse 1 5a Durchtrittsöffnung 16
Schwimmer 16a oberes kugliges Ende 16b unteres kugliges Ende 17 18 19 20 Sekretauffangbehälter
20a Behälterrand 20b BehälterhaLs 20c Behälterinnenraum