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Schleppergezogene Bodenbearbeitungs- und Sämaschine
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Die Erfindung betrifft eine schleppergezogene Bodenbearbeitungs- und
Sämaschine, mit einem vorderen Bodenbearbeitungsgerät, einem ihm nachgeordneten
Säwerk und mindestens einem dem Säwerk nachgeordneten weiteren Bodenbearbeitungsgerät.
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Es sind derartige kombinierte Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen bekannt,
bei denen das vordere Bodenbearbeitungsgerät eine Egge, insbesondere eine Rüttelegge
ist, der, gegebenenfalis unter Vorschaltung einer Packerwalze, ein Säwerk in Form
einer normalen Sämaschine mit Scharen folgt, hinter der dann als weiteres Bodenbearbeitungsgerät
ein Striegel angeordnet ist.
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Eine derartige kombinierte Maschine ist in ihrem Aufbau außerordentlich
teuer und kompliziert und erfordert auch schlepperseitig hohe Investitionen, da
eine derartige Maschine normalerweise nur von einem Schlepper mit Allradantrieb
und mindestens 80 PS Leistung
gezogen werden kann. Es ergibt sich
zwar eine einwandfreie Bodenbearbeitung und eine gute Ausbringung der Saat auch
auf schwerem Boden, doch ist insbesondere im Hinblick auf den Einsatz der Egge in
nachteiliger Weise hier eine vorhergehende Bodenbearbeitung, insbesondere ein Pflügen
des Bodens, erforderlich, weil sich auf einem ungepflügten Boden die Egge und womöglich
auch der Striegel umgehend zusetzen würden. Das Ausbringen der Saat geschieht entsprechend
den üblichen hier eingesetzten Sämaschinen in Reihen, was andererseits im Grunde
genommen dem natürlichen Fruchtstand nicht entspricht.
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Es ist des weiteren eine kombinierte Bodenbearbeitungs- und Sämaschine
bekannt, bei der das vordere Bodenbearbeitungsgerät eine Fräse ist, hinter der ein
Säwerk angeordnet ist, dem wiederum als weiteres Bodenbearbeitungsgerät eine Packerwalze
nachgeordnet ist. Diese Maschine ist in ihrem Aufbau zwar etwas einfacher, sie ist
aber im Hinblick auf den Einsatz der Fräse immer noch relativ teuer und erfordert
insbesondere wiederum im Hinblick auf die Fräse eine hohe Schlepperleistung. Durch
den Einsatz der Fräse ist es zwar möglich, die Saat auch in einen ungepflügten Boden
einzubringen, doch bringt die Fräse andererseits auf schweren Böden ausgesprochen
schlechte Arbeitsergebnisse. Ein schwerer Boden wird durch die Fräse zu sehr verschlämmt.
Es entstehen also zu viele Feinanteile. Mit dem üblichen dort eingesetzten Säwerk
ist wiederum nur eine Aussaat in Reihen möglich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine
der gattungsgemäßen Art zu schaf-
fen, die bei einfachem und preiswertem
konstruktiven Aufbau und ohne besondere Anforderungen an die Größe der Schlepperleistung
in der Lage ist, die Saat auch auf schweren Böden ohne vorhergehendes Pflügen des
Bodens im natürlichen Fruchtstand auszubringen.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das vordere Bodenbearbeitungsgerät
ein Tiefengrubber ist, dem ein Prallblech nachgeordnet ist, das bodenseitig mit
einer Zinkenreihe versehen ist und das unterhalb des Säwerkes vom Bodendruck gegen
die Kraft von an ihm angelenkten Federn bis in die Fallbahn des Saatgutes verschwenkbar
gelagert ist.
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Der Einsatz eines Tiefengrubbers ermöglicht das Ausbringen der Saat
auch auf ungepflügtem Boden und auch bei schwerem Boden. Der Tiefengrubber bewirkt
eine gute Bearbeitung des unvorbereiteten Bodens, ohne daß in irgendeiner Weise
die Gefahr eines Zusetzens des Tiefengrubbers bestünde. Der Tiefengrubber ist in
seinem konstruktiven Aufbau sehr einfach und er erfordert auch keine hohe Schlepperleistung.
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Die vom Tiefengrubber bewirkte Lockerung des Bodens führt andererseits
zu gewissen wallartigen Bodenunregelmäßigkeiten, und diese Bodenunregelmäßigkeiten
werden nun, bevor die Saat auf den Boden gebracht wird, von dem nachgeordneten Prallblech
mit seiner bodenseitigen Zinkenreihe egalisiert, wobei die Zinken zugleich eine
Krümelung des Bodens bewirken. Infolge der vorhergehenden Tätigkeit des Tiefengrubbers
können sich die Zinken dabei auch auf ungepflügtem Boden nicht zusetzen. Der Boden
ist damit gut für die Aufnahme der Saat vorbereitet.
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Eine weiteren Funktion des Prallbleches besteht darin, daß es trotz
Einsatz eines handelsüblichen Säwerkes, das an sich auf die Aussaat in Reihen ausgelegt
ist, dadurch, daß das Saatgut nun zunächst auf das Prallblech fällt, es zu einer
sogenannten Breitsaat kommt, weil das Saatgut vom Prallblech in beliebiger Streuung
wegprallt. Diese Breitsaat entspricht aber dem natürlichen Fruchtstand und führt
gegenüber der Reihensaat auch zu einem gesünderen und ertragreicheren Fruchtstand.
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Als weitere Bodenbearbeitungsgeräte sind dem Prallblech zweckmäßig
die übliche Packerwalze und dieser wiederum ein Striegel nachgeordnet. Die Packerwalze
drückt das Saatgut an, krümelt den Boden und festigt ihn gleichzeitig, während der
Striegel noch einmal eine Einebnung bewirkt.
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Eine derartige Maschine baut kurz, so daß sich ein günstiger Hebelarm
zum Schlepper ergibt, was sich wiederum auf die geforderte Schlepperleistung positiv
auswirkt. Eine derartige Maschine ist auch in besonderem Maße dadurch, daß sie auch
auf schweren, ungepflügten Böden arbeiten kann, zur schnellen Aussaat eines Zwischenfruchtanbaus,
wie z.B. Raps, Gründünger u.dgl., besonders geeignet.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Ausrüstung des Tiefengrubbers mit Gänsefußscharen hat den Vorteil,
daß man den Grubber als solchen
kurz bauen kann, bei den hier zugrunde
zu legenden normalen Breiten also bereits mit zwei Scharreihen auskommt. Zweckmäßig
ist auch die bezüglich der Ausgangslage verländerliche Anordnung des Prallbleches
mit dem Vorteil, daß sich hierdurch die jeweils gewünschte Federkraft, mit der das
Prallblech gegen den Boden gedrückt wird, einstellen läßt. Die Schräganordnung der
Zinken des Striegels, der an sich von Haus aus in besonderem Maße zum Zusetzen neigt,
sowie seine federnde Schwenklagerung bewirken, daß sich hier selbst in ungünstigen
Fällen der Striegel nicht zusetzen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Bodenbearbeitungs- und Sämaschine
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht der Bodenbearbeitungs-
und Sämaschine, Fig. 2 eine vereinfachte Frontansicht der Maschine nach Fig. 1.
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Die Bodenbearbeitungs und Sämaschine besteht in ihrem prinzipiellen
Aufbau aus einem Tiefengrubber 1 als vorderem Bodenbearbeitungsgerät, einem dem
Tiefengrubber 1 nachgeordneten Prallblech 2, das bodenseitig mit einer Reihe von
Zinken 3 versehen ist und das durch den Bodendruck gegen die Kraft von Federn schwenkbar
unterhalb eines handelsüblichen Säwerkes 4 angeordnet ist, das mittels eines Bodenrades
5 angetrieben werden
kann. Das Prallblech 2 ist dabei so schwenkbar
gelagert, daß es durch den Bodendruck nach hinten in eine Schräglage gebracht werden
kann, in der es dann in der Falibahn des Saatgutes aus dem oberhalb liegenden Säwerk
4 liegt, so daß das Saatgut vor Erreichen des Bodens zunächst auf das Prallblech
2 prallt. Hinter dem Prallblech befindet sich eine Packerwalze 6 und hinter dieser
ein Striegei 7.
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Der Tiefengrubber 1 ist zweckmäßig mit Gänsefußscharen 8 versehen.
Diese haben im Verhältnis zu anderen möglichen Scharformen eine beachtliche Breitenwirkung,
so daß man zur Erfassung der Breite der Maschine, die sich an der Breite der üblichen
Säwerke 4 orientiert, mit relativ wenig Scharen auskommen kann. Es genügen üblicherweise
zwei Scharreihen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind in der vorderen Reihe
drei Gänsefußscharen 8, in der hinteren Reihe drei Gänsefußscharen vorgesehen, die
jeweils versetzt zueinander liegen. Hierdurch läßt sich die gesamte Maschine kurz
bauen, und es ergibt sich ein günstiger Hebelarm zum Schlepper. Es hat sich insgesamt
gezeigt, daß eine so konzipierte Maschine von einem Schlepper bis zu 70 PS und ohne
Allradantrieb einwandfrei gezogen werden kann.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Tiefengrubber 1 einen
Rahmen aus zwei Sei ten trägern 9, einem Mittelträger 10 sowie einem vorderen und
einem hinteren Querträger 11 und 12. An dem vorderen Querträger 11 sind die drei
Halter 13 für die vordere Reihe der Gänsefußscharen 8 angeflanscht. Am hinteren
Quer träger 12 sind die drei Halter 13 für die hinteren Gänsefußscharen 8 angeflanscht.
Am vorderen
Querträger ist ferner eine handelsübliche Dreipunktanhängung
14 zwecks Anhängung der Maschine an einen Schlepper befestigt, die zum hinteren
Querträger 12 hin noch über Streben 15 abgestrebt ist.
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Auf der Unterseite des hinteren Querträgers 12 sind Laschen 16 befestigt,
in denen die Drehachsen 17 für das Prallblech 2 gelagert sind. Auf den Drehachsen
sind des weiteren Halter 18 befestigt, an denen rückseitig das Prallblech 2 angeschweißt
ist. An dem Prallblech 2 ist an seiner bodenseitigen Kante ein sich über die Maschinenbreite
erstreckendes U-Profil 19 befestigt, in dem die nach unten vorstehende Reihe der
Zinken 3 mittels Schrauben befestigt ist.
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An den Haltern 18 sind oberhalb des U-Profils 19 Zapfen 20 vorgesehen,
an denen die Federn 21 für das Prallblech 2 angehängt sind Die anderen Enden der
Federn 21 sind auf Zapfen 22 angehängt, die sich an den unteren Enden von Lenkstangen
23 befinden, die bis zur Oberseite des vorderen Querträgers 11 verlaufen und hier
in Flanschen 24 gelagert sind. An diesem Ende tragen die Lenkstangen 23 eine Lochreihe
25, so daß sie längenveränderbar in den Flanschen 24 festgelegt werden können.
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Die Anordnung ist nun so getroffen, daß, wenn der Tiefengrubber 1
den Boden lockert, das Prallblech 2 vom Druck des Bodens nach hinten gegen die Kraft
der Federn 21 ausgeschwenkt wird und am Boden dann mit dem Eigengewicht und der
Gegenkraft der Federn anliegt.
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Das U-Profil und die Zinken egalisieren und krümeln den vom Tiefengrubber
1 bearbeiteten Boden und machen ihn. aufnahmebereit für das Saatgut. Durch die längen-
veränderbare
Anlenkung der Lenkstange 23 und damit die Veränderung der Ruhelage des Prallbleches
2 kann die Federkraft eingestellt werden.
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An den Sei ten trägern 9 ist im Bereich oberhalb des hinteren Querträgers
12 über Seitenflansche 26 das Säwerk 4 befestigt. Auf der einen Seite der Maschine
ist an dem dort befindlichen Sei ten träger 9 auch das Bodenrad 5 gelagert. Das
eingesetzte handelsübliche Säwerk 4 ist auf die Aussaat in Reihen ausgelegt. Die
Anordnung ist nun so getroffen, daß im Betrieb durch die Ausschwenkung des Prallbleches
2 nach hinten dieses, wie in Fig. 1 angedeutet, in die Fallbahn des Saatgutes hineinsteht
dergestalt, daß das Saatgut vor Erreichen des Bodens auf die Rückseite des in die
Schräglage verschwenkten Prallbleches 2 fällt und von dort mehr oder weniger unorientiert
abprallt, so daß es zu einer Breitsaat kommt, was einem natürlichen Fruchtstand
mit allen seinen Vorteilen für die Gesundheit der Frucht und einen ertragreichen
Anbau entspricht.
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Die dem Prallblech 2 nachgeordnete Packerwalze drückt das Saatgut
an und festigt und krümelt den Boden. Die Packerwalze 6 ist in einem Querjoch 27
drehbar gelagert. Auf dem Querjoch 27 sind beidseitig Verbindungsbügel 28 gelagert,
die mit ihren vorderen Enden an den Seitenrahmen 9 angelenkt sind. Die Enden der
Seitenrahmen 9 tragen Lochplatten 29. Durch Einstecken jeweils eines Begrenzungsbolzens
30 in eines der Löcher der Lochplatte kann die Höhenlage des Tiefengrubbers 1 im
Verhältnis zu der infolge ihres hohen Gewichtes sozusagen als Festpunkt der Maschine
dienenden Packerwalze 6 verändert werden.
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Auf dem Querjoch 27 der Packerwalze 6 sind ferner nach hinten verlaufende
Träger 31 befestigt, an denen unterseitig noch in der Nähe des Querjoches 27 Lenkstangen
32 angelenkt sind, an deren anderem Ende der Striegel 7 befestigt ist. In den hinteren
Enden der Träger 31 sind weitere, zum Striegel zurückführende Lenkstangen 33 angelenkt,
die von Federn 34 umgeben sind und die wieder über eine Lochreihe längenveränderbar
mit den Trägern 31 verbunden sind. Das vorstehend beschriebene Gestänge aus Trägern
und Lenkstangen ist so bemessen, daß die Zinken des Striegels 7 nach hinten unten
schräg verlaufen. Zusammen mit der über die Federn 34 abgefederten Aufhängung des
Striegels bewirkt dies, daß sich die Striegelzinken auch unter ungünstigen Bedingungen
nicht zusetzen können.