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Katheteransatz oder dergleichen mit einem Zuspritzteil
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Die Erfindung betrifft einen Katheteransatz oder dergleichen mit einem
Zuspritzteil, der einen zum Hauptdurchströmungskanal quer gerichteten und gegen
diesen sowie nach außen offenen Rohransatz aufweist, der mit einem Aufsteckkörper
bedeckt ist, dessen unterer Rand eine gummielastische Abdichtung gegen eine Ringschulter
am Übergang zum Hauptdurchströmungskanal drückt und dessen äußere öffnung mittels
eines Klappdeckels verschließbar ist.
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Flüssigkeiten, wie z.B. Blut, Blutersatz oder Infusionslösungen zur
parenteralen Ernährung werden allgemein über Überleitungsgeräte in den Körper eingeleitet,
an die entweder Injektionskanülen, Perfusionsnestecke, Venen-Kurzkatheter oder Cava-Katheter
angeschlossen sind. Während der übertragung von Flüssigkeiten ist es teilweise erforderlich,
daß zusätzliche Medikamente/ Vitamine verabreicht werden müssen. Auch bei Kathetern,
mit
denen Entleerungen oder Spülungen durchgeführt werden müssen, kann das Zuspritzen
von Injektionsflüssigkeiten notwendig sein. Ferner werden fast bei jedem chirurgischen
Eingriff Venen-Punktionsgeräte prophylaktisch gelegt, ohne jeweils Flüssigkeiten
einzuführen, wobei diese Venen-Punktionsgeräte für die Einleitung der Anaesthesie
eingesetzt werden.
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Bei einem bekannten Zuspritzsystem ist die Oberseite eines von einem
Zuspritzgehäuse hervorragenden Nippels mittels einer Gummimembran abgedichtet. Die
Gummimembran wird mit einer Spritzenkanüle durchstochen, und es kann Infusionsflüssigkeit
in den Hauptdurchströmungskanal eingespritzt werden (DE-GM 77 27 563). Ferner sind
Injektionsventile für das Aufsetzen von Spritzenkegeln ohne Kanüle bekannt. Diese
Injektionsventile weisen z.B.
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einen elastisch ausgebildeten Schlauchteil im Hauptdurchströmungskanal
auf (DE-PS 1 216 489). Bei Zufuhr von Injektionslösung wird durch den hierbei erzeugten
Injektionsdruck der Schlauchteil zeitweilig weggedrückt und läßt ein Einströmen
von Injektionsflüssigkeit in den Hauptdurchströmungskanal zu. Bei einem anderen
bekannten Injektionsventil ist die gummielastische Abdichtung zum Durchlaß eines
Spritzenkegels geschlitzt (DE-GM 78 12248).
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Im übrigen ist es bekannt, als Ventilkörper eine Platte vorzusehen,
die einen an elastischen Bändern aufgehängten Dichtkörper aufweist und deren Randbereich
von einem Klemmkörper gegen eine Ringschulter am Übergang zum Hauptdurchströmungskanal
gedrückt wird (DE-GM 79 05 206).
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Bei der erstgenannten Ausführung mit Gummimembran ist die Dichtigkeit
nach mehrmaligem Zuspritzen nicht ausreichend, und es wird die Kanüle mit aufgesetzter
Spritze unzureichend geführt. Bei Spritzen mit größeren Volumina ist eine längere
Verweilzeit wegen der ungenügenden Führung nicht möglich. Außerdem besteht hierbei
die Möglich--
keit der Ansammlung von Restblut durch den relativ
großen Totraum unterhalb der Membran, und es sind Abschabungen von Kunststoff durch
das Kratzen der Metallkanüle, die nicht im Nippel geführt wird, möglich. Diese Abschabungen
führen zu einer partikulären Verunreinigung der injizierten Mittel und der in den
Patienten eingeleiteten Infusion. Die Injektionsventile, die von einem Spritzenkegel
ohne Kanüle betätigt werden, haben insgesamt den Nachteil, daß sich bei der Einführung
eines Spritzenkegels Flüssigkeit oberhalb der gummielastischen Abdichtung abstreifen
und ansammeln kann. Diese Flüssigkeitsreste, wenn auch in ganz geringen Mengen,
können bei entsprechender Liegezeit der Verweilkanüle - bei unvorsichtiger Handhabung
- kontaminiert werden und zu Bakterienwachstum führen.
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Die Schließkraft der Abdichtung läßt außerdem bei mehrmaliger Zuspritzung
nach.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katheteransatz oder
dergleichen mit einem Zuspritzteil so zu gestalten, daß eine Kontamination des Zuspritzteils
verhindert und eine patientennahe Zuspritzung ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Katheteransatz der eingangs erwähnten
Art dadurch gelöst, daß die gummielastische Abdichtung aus einer geschlossenen Dichtmembran
besteht, und daß in einer Hülse des Aufsteckkörpers oder unterhalb der Dichtmembran
im Rohransatz ein enger Führungskanal für eine Spritzenkanüle ausgebildet ist.
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Aufgrund der Verwendung einer spannungsfrei ohne nennenswerten Freiraum
über dem Hauptdurchströmungskanal gehaltenen geschlossenen Dichtmembran, die von
einer Spritzenkanüle durchstochen wird, kann sich oberhalb der Dichtmembran
keine
Flüssigkeit ansammeln und entsprechend sind dort keine Flüssigkeitsreste vorhanden,
die kontaminiert werden und zu Bakterienwachstum führen können. Die Spitze der Spritzenkanüle
befindet sich im Hauptdurchströmungskanal und ermöglicht dadurch verlustfreie, patientennahe
Verabreichung injektibler Medikamente. Der durch die eingesetzte Spritzenkanüle
in der Dichtmembran gebildete Stichkanal umschließt die Spritzenkanüle dichtend
durch Eigenelastizität und verschließt sich - bedingt durch die spannungsfreie Enlagerung
der Dichtmembran - nach Entfernen der Spritzenkanüle selbsttätig. Auf diese Weise
werden mehrere Punktionen ermöglicht, wobei sich jedesmal ein vollkommen dichter
Verschluß des Hauptdurchströmungskanals gegen den Zuspritzteil ergibt, der den entsprechenden
Prüfbedingungen genügt. Die Spritzkanüle ist in dem Führungskanal der Hülse geradlinig
geführt und gegen Seitwärtsbewegungen gesichert, so daß sie beim Vorschub gegen
die Dichtmembran keine Hülsenpartikel abschabt.
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Ferner dient der Führungskanal zur Stabilisierung der für die intermittierende
Verabreichung von Medikamenten mit dem Zuspritzteil verbunden bleibenden Spritzenkanüle
mit aufgesetzter Spritze. Da die Spritzenkanüle in dem Führungskanal der Hülse nicht
seitlich ausweichen kann, wird der Stichkanal in der Dichtmembran auf den Durchmesser
der Spritzenkanüle beschränkt, d.h. er wird nicht seitlich aufgeweitet oder eingerissen
und ist so klein wie möglich, wodurch auch bei wiederholter Punktion ein vollkommener
Verschluß der Stichkanäle mit stets gleichbleibender Schließkraft durch die Eigenelastizität
der Dichtmembran erzielt wird.
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Vorteilhaft ist die Dichtmembran als dicke, auf beiden Seiten ebene
Platte gestaltet, die unmittelbar über dem Hauptdurchströmungskanal angeordnet ist.
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Alternativ kann die Dichtmembran als dicke Platte gestaltet sein,
die in den Hauptdurchströmungskanal eingesetzt ist und auf ihrer Unterseite eine
konkave Wölbung aufweist, die dem Querschnittsprofil des Hauptdurchströmungskanals
angepaßt ist. Auf ihrer Oberseite weist die Dichtmembran eine der Wölbung auf der
Unterseite gegenüberliegende konvexe Wölbung auf. Durch die herstellerseitig ausgebildete,
dem Hauptdurchströmungskanal angepaßte Wölbung auf der Unterseite ist eine verzögerungsfreie
Verabreichung der zugespritzten Flüssigkeit gewährleistet.
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Der Führungskanal für die Spritzenkanüle befindet sich vorteilhaft
in einem Röhrchen, das an seinem äußeren Rand mittels einer Ringwand mit der Hülse
verbunden ist.
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Die freien inneren Ränder der Hülse und des Röhrchens sind zweckmäßig
der Oberseite der Dichtmembran angepaßt und drücken gegen diese an. In Verbindung
mit der Ringschulter ergeben sich hierdurch mehrere umlaufende Dichtflächen, die
die spannungsfreie Einbettung der Dichtmembran in dem Rohransatz und damit den einwandfreien
Verschluß von Stichkanälen begünstigen.
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Anstatt die Hülse durch das Vorhandensein des den Führungskanal enthaltenden
Röhrchens praktisch doppelwandig zu gestalten, kann sie einen starken Wandteil aufweisen,
der den Führungskanal umschließt und dessen unterer Rand gegen die Oberseite der
Dichtmembran anliegt und ihren Rand gegen die Ringschulter am übergang zum Hauptdurchströmungskanal
drückt.
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Vorteilhaft ragt die vordere Anströmkante der Ringschulter tiefer
in den Hauptdurchströmungskanal hinein als ihre hintere Kante, damit eine Verwirbelung
der durch die Spritzenkanüle
injizierten Flüssigkeit mit der den
Hauptdurchströmungskanal durchströmenden Infusionslösung unterhalb der Dichtmembran
erzielt wird.
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Die Hülse weist auf ihrem Außenumfang einen Aufsteckrand zur Aufnahme
des Endes des Rohransatzes auf, so daß Hülse und Rohransatz klemmend zusammensteckbar
sind. Die Hülse steht über den Aufsteckrand und über die Ringwand ein Stück nach
außen vor, so daß oberhalb des Führungskanals eine Vertiefung entsteht, deren Boden
aus der Oberfläche der Ringwand gebildet ist und die der Vermeidung unbeabsichtigter
Kontamination des Führungskanals dient.
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Am äußeren Ende der Hülse ist ein kappenartiger Klappdeckel befestigt,
dessen vmlaufender Rand bis zur Anlage gegen den Aufsteckrand der Hülse heruntergezogen
ist.
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Der Klappdeckel dient als weiteres Mittel gegen das Eindringen von
Verunreinigungen in den Führungskanal der Hülse.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen Schnitt der Teilansicht einer Venenver--weilkanüle
mit geschlossenem Zuspritzteil ohne eingesetzte Spritzenkanüle, Fig. 2 die Venen-Verweilkanüle
gemäß Figur 1 mit geöffnetem Zuspritzteil und eingesetzter Spritzenkanüle, Fig.
3 einen Schnitt quer zum Hauptdurchströmungskanal einer abgewandelten Ausführungsform
einer Venenverweilkanüle oder dergleichen mit geöffnetem Zuspritzteil und eingesetzter
Spritzenkanüle,und Fig. 4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
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Ein Katheteransatz 1 einer Venenverweilkanüle o.dgl. besteht im wesentlichen
aus einem Ansatzstück 2 vorzugsweise aus Kunststoff, für den Anschluß von übertragungsgeräten,
z. B.
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einem Infusionsgerät oder dergleichen und einem fest mit dem Ansatzstück
2 verbundenen Schlauch 3. An der Unterseite des Ansatz stückes 2 sind zwei quer
gerichtete Platten 4 zur Befestigung des Katheteransatzes 1 auf der Haut eines Patienten
mittels Klebepflastern angeordnet. Das Ansatzstück 2 enthält einen axial verlaufenden
Hauptdurchströmungskanal 5,zu dem ein an das Ansatzstück 2 angeformter Rohransatz
6 quer gerichtet ist.
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In diesem Rohransatz 6 befinden sich die Bestandteile des zu dem Katheteransatz
1 gehörenden Zuspritzteils.
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Am Übergang des Rohransatzes 6 zum Hauptdurchströmungskanal 5 ist
eine Ringschulter 7 angeordnet, deren vordere Anströmkante 8 tiefer in den Hauptdurchströmungskanal
5 hineinragt als ihre hintere Kante 9.Auf der Ringschulter 7 liegt eine gummielastische
Dichtmembran 10, die als auf beiden Seiten ebene geschlossene Platte gestaltet ist.
Zur Fixierung der Dichtmembran 10 in dem Rohransatz 6 dient eine Hülse 11, die mittels
eines äußeren Aufsteckrandes 12 klemmend auf das Ende des Rohransatzes-6 aufgesteckt
ist. Über eine waagerechte Ringwand 13 ist die Hülse 11 mit dem äußeren Ende eines
zentralen Röhrchens 14 verbunden, das unten auf dem gleichen Niveau wie der Mantel
der Hülse 11 endet. Auf diese Weise wird die Dichtmembran 10 zwischen der Ringschulter
7 und den beiden konzentrischen Stützflächen der Hülse 11 und des Röhrchens 14 spannungsfrei
abgestatzt und es ergeben sich umlaufende Dichtflächen.
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Die Hülse 11 ist über die Ringwand 13 hinaus ein Stück verlängert,
so daß sie eine Vertiefung 16 oberhalb des
Führungskanals 15 umgrenzt.
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Am oberen Rand der Hülse 11 ist ein kappenartiger Klappdeckel 17 gelenkig
befestigt, dessen umlaufender Rand 18 bis zur Anlage gegen die Oberfläche des Aufsteckrandes
12 der Hülse 11 heruntergezogen ist.
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Gemäß Fig. 2 ist der Klappdeckel 18 des Zuspritzteils geöffnet und
eine mit einer Injektionsspritze 20 verbundene Spritzenkanüle 19 wurde durch den
Führungskanal 15 und die Dichtmembran 10 hindurch in den Hauptdurchströmungskanal
5 eingeführt. Die offene Spitze 21 der Spritzenkanüle 19 in dem Hauptdurchströmungskanal
5 ermöglicht eine verlustfreie, patientennahe Verabreichung injektibler Medikamente.
Der durch die Spritzenkanüle 19 in der Dichtmembran 10 gebildete Stichkanal umschließt
die Spritzenkanüle dichtend durch Eigenelastizität und verschließt sich aufgrund
der spannungsfreien Einlagerung der Dichtmembran 10 nach Entfernen der Spritzenkanüle
19 selbstätig. Die Spritzenkanüle 19 wird in dem Führungskanal 15 verkantungsfrei
gehalten, so daß eine längere Verweilzeit zur intermittierenden Verabreichung von
Medikamenten möglich ist.
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Die abgewandelte Ausführungsform gemäß Figur 3 zeigt einen Katheteransatz
30 einer Venenverweilkanüle o.dgl. mit waagerechten Befestigungsplatten 31 und einem
zu einem Hauptdurchströmungskanal 32 senkrechten Rohransatz 33 eines Zuspritzteils.
In dem Rohransatz 33 steckt eine Hülse 34, die entsprechend der Hülse 11 des Beispiels
der Figuren 1 und 2 ausgebildet ist, jedoch länger ist als die Hülse 11 und am freien
inneren Rand der Profilierung der Oberseite einer Dichtmembran 35 angepaßt ist.
Diese Dichtmembran 35 ist
in den Hauptdurchströmungskanal 32 eingesetzt
und auf ihrer Unterseite mit einer dem Hauptdurchströmungskanal 32 angepaßten konkaven
Wölbung 36 versehen, die eine verzögerungsfreie Verabreichung des zugespritzten
Medikaments gewährleistet. Auf der Oberseite der Dichtmembran 35 ist gegenüber der
konkaven Wölbung 36 eine konvexe Wölbung 37 vorgesehen. Der innere Rand des einen
Führungskanal 39 umschließenden Röhrchens 38 ist entsprechend der Wölbung 37 gewölbt
und liegt gegen diese an. Da die Randzone 40 der Dichtmembran 35 eben ist, ist auch
die Anlagefläche des inneren Randes der Hülse 34 entsprechend eben ausgebildet.
Auch bei dieser Ausführungsform ergibt sich eine spannungsfreie Halterung der Dichtmembran
35 in dem Rohransatz 33.Ein Klappdeckel 41 ist an die Hülse 34 angelenkt und gestattet
ein Verschließen des Führungskanals 39 nach Herausziehen der Spritzenkanüle 19.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Dichtungsmembran 42
in Form einer Gummischeibe am oberen Ende des nach außen offenen Rohransatzes 43
in eine Ausnehmung eingelegt. Der Aufsteckkörper 44 besteht aus einer auf das Ende
des Rohransatzes 43 aufgesteckten Kappe, deren flache Stirnwand eine Mittelöffnung
45 aufweist, unter der die Oberseite der Dichtmembran 42 freiliegt. Der Aufsteckkörper
44 ist gelenkig mit einem Klappdeckel 46 verbunden, der im Schließzustand den Aufsteckkörper
44 überdeckt.
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Unterhalb der Dichtmembran 42 ist in dem Rohransatz 43 ein schmaler
Führungskanal 47 für die Kanüle 19 vorgesehen. Der Führungskanal 47 mündet in den
Hauptdurchströmungskanal 5 und sein Querschnitt verjüngt sich leicht konisch von
der Dichtmembran 42 zum Hauptdurchströmungskanal 5 hin. Der Querschnitt des Führungskanals
47 ist möglichst eng, so daß der für ein eventuelles Bakterien-
wachstum
zur Verfügung stehende Freiraum kleinvolumig ist.
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Durch die oben liegende Dichtmembran, deren Einstichfläche nach dem
Aufklappen des Deckels 46 freiliegt, wird erreicht, daß die Einstichstelle unmittelbar
vor dem Einstechen der Punktionskanüle 19 desinfiziert werden kann.