DE303038C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/005—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection avoiding undesired transient conditions
- H02H9/007—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection avoiding undesired transient conditions avoiding or damping oscillations, e.g. fenoresonance or travelling waves
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
XAISERUCHES
PATENTAMT.
KLASSE 21 c. GRUPPE 61.
Als hauptsächlichste Störungsursache in ausgedehnten Leitungsnetzen haben sich die
schnellen elektrischen Wanderwellen ergeben, die durch Schaltvorgänge und durch Funkenentladungen
erzeugt werden und unter unregelmäßigem, räumlichem Verlaufe mit Lichtgeschwindigkeit
über die Leitung forteilen. Beim Aufprallen auf Maschinen und Apparate führen sie häufig zum Überschlagen benachbarter
ίο Windungen, wodurch Isölationsstörungen und
Kurzschlüsse hervorgerufen werden.
Während diese Wellen ihre räumliche Gestalt beim Verlaufe über homogene Leitungen
nur unerheblich ändern, kann dieselbe beim Auftreffen auf Verbindungsstellen verschiedenartiger
Leitungen sehr stark modifiziert werden. Derartige Verbindungsstellen geben zu - starken Reflexionen und Brechungen der Wellen
Anlaß, wodurch die Spannungshöhe der Wellen auf ein Vielfaches gesteigert werden
kann, besonders wenn mehrfache Reflexionen eintreten. Es ist daher zweckmäßig, in ausgedehnten
Netzen alle solche Punkte, an denen Reflexionen und Brechungen eintreten können,
in besonderer Weise auszurüsten, um die schädlichen Spannungserhöhungen nach Möglichkeit
zu verhindern. Als Reflexions- und Brechungspunkte für Wanderwellen sind dabei alle Orte aufzufassen, an denen die
Charakteristik der Leitung (womit die Wurzel aus dem Verhältnis Selbstinduktion zu Kapazität
bezeichnet wird) sich um erhebliche Beträge ändert. Dies tritt z. B. ein beim Übergang
zwischen einem Kabel und einer Freileitung oder zwischen einer Leitung und einer
Maschinen- oder Transformatorwicklung oder auch beim Verzweigen einer beliebigen Leitung
in zwei oder mehrere Einzelleitungen.
Es ist bekannt, daß man Wanderwellen vernichten kann, indem man sie zwingt, auf dem
Leitungszuge Widerstände zu durchlaufen, die man entweder, wie nach Fig. 1, in Serie oder,
wie nach Fig. 2, in Parallele zur Leitung anordnen kann. Es ist auch bekannt, daß man
dem Serienwiderstand eine Induktanz parallel ,schalten muß und dem Parallelwiderstand eine
Kapazität vorschalten muß, um den Betriebsstrom am Durchtritt durch den Widerstand
zu verhindern, so wie es in Fig. 1 und 2 gestrichelt
angedeutet ist. Dies Mittel der Widerstandseinschaltung ist nun auch geeignet,
die am Reflexionspunkt auftretenden schädlichen Spannungserhöhungen wirksam einzudämmen.
Eine genaue Untersuchung zeigt jedoch, daß es nicht gleichgültig ist, ob man einen Serienoder
Parallelwiderstand anwendet, daß die Auswahl des Widerstandes sich vielmehr nach
der Art des Wellenverlaufes am Reflexionspunkte zu richten hat, wenn man eine erheb-
liehe Wirksamkeit des, Widerstandes erzielen will. Es liegt dies daran, daß an derartigen
Reflexionspunkten entweder Spannungsknoten · mit Strombäuchen auftreten können, bei denen
also die Spannung sehr gering, der Strom jedoch sehr stark ist, oder aber, daß Span-
nungsbäuche und Stromknoten entstehen, bei denen die Spannung sehr groß, der Strom
dagegen klein ist. "Man wendet daher zweckmäßig im ersteren Falle bei großem Strome
Reihenwiderstände, im zweiten Falle bei großer Spannung Nebenwiderstände zum Vernichten
der Wanderwellenenergie an.
In Fig. 3 ist dargestellt, wie die Wellen von einer Freileitung I herkommend in ein
ίο Kabel k eintreten. Ihre Spannung <wird beim
Übertritt schon ohne eingeschalteten Widerstand auf einen geringen Betrag reduziert,
während die Stromstärke der Wellen im Verbindungspunkte fast vordoppelt wird. In
diesem Falle wird also zweckmäßig ein Serienwiderstand rs angewandt werden. Treten andererseits
Wanderwellen aus einem Kabel k in eine Freileitung I über, wie in Fig. 4, so
kann der im Kabel große Strom der Wellen nicht voll in die Freileitung eintreten, sondern
wird auf einen geringen Betrag abgedrosselt, während die Spannung an der Verbindungsstelle
fast auf den doppelten Wert der Kabelwelle steigt. In diesem Falle wird also zweckmäßig
ein Parallelwiderstand rp zur Dämpfung verwandt werden.
Das, was bildlich für den Übergang zwischen Freileitung und Kabel dargestellt ist, gilt
genau so für jede Verbindungsstelle zweier Leitungen mit verschiedenartiger Charakteristik.
Man wird daher stets einen Reihenwiderstand verwenden, wenn die Wellen aus Leitungen
hoher in Leitungen niedriger Charakteristik
Man sieht hieraus, daß es bei einer homogenen
Leitung ganz gleichgültig ist, ob man einen Serienwiderstand oder einen. Parallelwiderstand
zur Dämpfung der Wanderwellen übertreten, dagegen einen Nebenwiderstand, wenn die Wellen von niedriger auf höhere
Charakteristik gelangen.
Wie groß man die Widerstände im einzelnen Falle wählt, hängt einerseits von der Größe
der Charakteristik der ankommenden und abziehenden Leitungen ab und andererseits davon,
wieviel Energie man in ihnen vernichten will und um welchen Betrag man die reflektierten
und durchlaufenden Wellen ' schwächen will. Um die höchstmögliche Wellenenergie zu absorbieren,
wobei dann der maximale Wirkungsgrad der Anordnung vorhanden ist, muß man dem Reihenwiderstand eine Größe gleich der
Summe der zusammenstoßenden Leitungscharakteristiken geben, während man der Leitfähigkeit
des Parallelwiderstandes eine Größe gleich der Summe .der reziproken Charakteristiken
der zusammenstoßenden Leitungen zu geben hat. In der nachfolgenden Tabelle sind die Größen der maximal zu vernichtenden
Energie und der dann vorhandenen Spannungshöhe der reflektierten .und durchlaufenden
Wellen im Verhältnis zu den Werten der einfallenden Wanderwellen eingetragen, wobei angenommen
ist, daß die Freileitung die zehnfache Charakteristik des Kabels besitzt. Zum Vergleich ist überall der Weüenverlauf ohne
Dämpfungswiderstand hinzugefügt, und es ist schließlich die Wirkung von Schutzwiderständen
bei Wellen auf einer homogenen Leitung angegeben.
Wellenverlauf durch Verbindung von |
Reflektierte Welle |
Durchlaufende Welle |
Vernichtete Energie |
Fr eil ei tu ng/Kabel: Ohne Widerstand > ... |
0,82 0,09 0,91 |
0,18 0,09 0,09 |
|
Reihenwiderstand | '- 0,82 .0,91 0,09 |
1,82 0,91 0,91 |
0,91 0,09 |
Nebenwiderstand | 0,50 0,50 |
I1O 0,50 0,50 |
0,09 0,91 |
Kabel/Freileitung: Ohne Widerstand .'. . |
|||
Reihenwiderstand | 0,50 0,50 |
||
Nebenwiderstand | |||
Homogene Leitung: Ohne Widerstand |
|||
Reihenwiderstand , | |||
Neben widerstand |
verwendet. Man kann stets im günstigsten Falle die halbe Wellenenergie im Widerstände
verzehren und erhält dann eine durchlaufende und eine reflektierte Welle vom halben Span-
nungsbetrage der einfallenden Welle. Wesentlich anders liegen die Verhältnisse, wenn
Wanderwellen auf eine Verbindungsstelle verschiedenartiger Leitungen fallen. Beim Übergang
von einer Freileitung in ein Kabel nach Fig. 3 ist es nur mit einem Serienwiderstand
möglich, erhebliche Energiebeträge zu vernichten. Man kann für die gewählten Beispiele
bis zu einem Wirkungsgrade von
ίο 91 Prozent gelangen, wobei die durchlaufende
und auch die reflektierte Welle auf einen geringen Bruchteil der widerstandsfreien Schaltung
vermindert wird. Beim Übergang von
einem Kabel in eine Freileitung nach Fig. 4 andererseits kann nur im Parallelwiderstand
eine erhebliche Energievernichtung erzielt werden, wobei auch hier die Wellen gegenüber
dem widerstandsfreien Übergangspunkt stark vermindert werden.
Ist nun bei einem derartigen Knotenpunkt zu erwarten, daß Wanderwellen von beiden
Seiten der Leitungen einfallen, und will man beide möglichst verzehren, so reichen die eben
beschriebenen Anordnungen nicht mehr aus.
Der Erfindung gemäß werden nun die Anordnungen, so wie es in Fig. 5 gezeichnet ist, vereinigt.
Es ist dort der Übersicht halber eine Selbstinduktion L und ein Kondensator C eingefügt,
die den Betriebsstrom von den Dämpfungswiderständen abhalten.
Verwendet man in bekannter Weise die drei elektrischen Elemente, Widerstand, Selbstinduktion
und Kapazität, kombiniert an einer Verbindungsstelle, so ist es möglich, wie aus
dem Patent 274034 hervorgeht, die Energie der Wanderwellen noch weitgehender zu vernichten,
als es die Zahlen der Tabelle zeigen. Man kann alsdann bei ausreichender Größe
von Kapazität und Selbstinduktion die volle Wellenenergie vom Widerstände absorbieren
lassen, ohne daß Reflexionen oder Brechungen eintreten. Auch bei derartigen Schutzsystemen
wird man die Lage des Widerstandes, die nach der Patentschrift beliebig genommen
werden kann, zweckmäßig gemäß der vorliegenden Erfindung auswählen.
Bei allen derartigen Schutzsystemen, bei denen im Knotenpunkte zweier Leitungen von
erheblich verschiedenen Charakteristiken sowohl Selbstinduktion als auch Kapazität eingeschaltet
ist, können elektrische Eigenschwingungen auftreten, die beim plötzlichen Anregen durch
einen Spannungsstoß schädliche Spannungserhöhungen zur Folge haben.
Wenn man beispielsweise nach Fig. 6 den Verbindungspunkt einer Maschinenwicklung m, die
sehr hohe Charakteristik besitzt, mit einem Kabel k von geringer Charakteristik dadurch
schützt, daß man die aus dem Kabel einfallenden WanderwellenzunächstdurcheineDrosselspuleZ-in
der Leitung und dann durch einen Kondensator C parallel zu ihr abschirmt, so treten
beim Aufprallen von Wellen Eigenschwingungen .des ganzen Systems auf, die außer der
Spannungserhöhung durch den reinen Reflektionsvorgang an der Verbindungsstelle des
Kabels mit der Maschinenwicklung eine weitere Spannungssteigerung bewirken, die von dem
Verhältnis der aneinander geschalteten Charakteristiken und der Größe der Selbstinduktion
und Kapazität abhängen. Für das ungünstigste Verhältnis von Selbstinduktion und Kapazität
wird diese zusätzliche Spannungserhöhung wiedergegeben durch den Ausdruck
wobei β die Basis der natürlichen Logarithmen und ζ das Verhältnis der der Selbstinduktion
benachbarten Charakteristik zu der der Kapazität benachbarten Charakteristik ist. Für
eine Charakteristik des Kabels von 50 Ohm
und der Maschine von 2000 Ohm erhält man also eine zusätzliche Spannungserhöhung durch
die Eigenschwingungen im Verhältnis
50
2000
2000
—0,5
= 0,61.
Durch den nach der Erfindung eingeschalteten Widerstand wird diese Spannungserhöhung
zwar vermindert, jedoch nicht ganz vernichtet. Man kann sie jedoch vollkommen unterdrücken,
wenn man die Schutzvorkehrungen an den Verbindungsstellen von Leitungen verschiedener
Charakteristik nicht nach dem Schema der Fig. 6 schaltet, sondern gemäß einer weiteren Erfindung nach dem Schema
der Fig. 7 derart, daß stets die Selbstinduktion näher an der Leitung mit hoher und die Kapazität
näher an der Leitung mit niedriger Charakteristik liegt. Das gesamte elektrische
System ist dann weniger stark eigenschwingungsfähig, weil sich die Selbstinduktion der
Schutzspule und der Maschinenwicklung einerseits und die Kapazität des Kondensators und
des Kabels andererseits einfach unterstützen, während sie bei der Schaltung der Fig 6 elektrisch
voneinander getrennt und durcheinander geschachtelt sind und daher gegeneinander
schwingen können. Für die zusätzliche Spannungserhöhung, die durch die elektrischen
Eigenschwingungen des Schutzsystems nach Fig. 7 bewirkt wird, ergibt sich derselbe Ausdruck
wie oben. Da aber jetzt die Maschinenwicklung mit hoher Charakteristik der Selbstinduktion
und das Kabel mit niedriger Charakteristik der Kapazität benachbart ist, so erhält
man
-1/2000
"Υ i°~
C\J
CV)
o,
also praktisch nicht die mindeste Gefährdung.
Es ist also in Fällen der betrachteten Art zweckmäßig, die Schaltweise der Fig. 7 für
\ gemeinsam verwandte Schutzkapazität und Schutzselbstinduktion zugrunde zu legen, ■ da
man hierbei keine störenden Spannungserhöhungen durch Eigenschwingungen erhält.
Die Dämpfungswiderstände zur Vernichtung
der Energie der Wanderwellen können hierbei nach den eingangs erwähnten Gesichtspunkten
angeordnet werden. Für Wellen, die von einer Freileitung auf ein Kabel prallen, ergibt
sich dann die Schutzanordnung der Fig. 8, während man für Wellen, die aus einem Kabel
austreten, die Schaltung der Fig. 9 verwenden wird.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Einrichtung zur Vernichtung schneller . elektrischer Wanderwellen, die auf Verbindungsstellen verschiedenartiger Leitungen fallen und in deren Nähe Ohmsche Widerstände durchlaufen, von denen der Betriebsstrom ohne Vermittlung von Funkenstrecken durch Selbstinduktionen oder Kapazitäten abgeschirmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Widerstände in Reihe mit den Leitungen liegen für die Wellen, die von höherer auf niedrigere Charakteristik übertreten, als auch Widerstände parallel zu den Leitungen für die Wellen, die von niedriger Charakteristik auf höhere übertreten.
- 2. Einrichtung zur Vernichtung schneller elektrischer Wanderwellen, die auf Verbindungssteilen verschiedenartiger Leitungen fallen und in deren Nähe Ohmsche Widerstände durchlaufen und wobei Selbstinduktion in Reihe und Kapazität parallel zu den Leitungen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstinduktion der Leitung mit hoher, die Kapazität der Leitung mit niedriger Charakteristik benachbart ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE303038C true DE303038C (de) |
Family
ID=556787
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT303038D Active DE303038C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE303038C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3938700A1 (de) * | 1989-11-20 | 1991-05-23 | Paul Hans Ulrich Dipl Ing | Schutzschaltung zur begrenzung von schaltspannungen |
EP2287990A1 (de) * | 2009-08-18 | 2011-02-23 | ABB Research Ltd. | Vorrichtung, die gegen Hochfrequenz-Überspannung schützt |
-
0
- DE DENDAT303038D patent/DE303038C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3938700A1 (de) * | 1989-11-20 | 1991-05-23 | Paul Hans Ulrich Dipl Ing | Schutzschaltung zur begrenzung von schaltspannungen |
EP2287990A1 (de) * | 2009-08-18 | 2011-02-23 | ABB Research Ltd. | Vorrichtung, die gegen Hochfrequenz-Überspannung schützt |
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