DE3029210A1 - Verfahren zum brennen karbonatischer mehle - Google Patents
Verfahren zum brennen karbonatischer mehleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Brennen karbonatischer Mehle gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Es ist bereits ein Verfahren zum Brennen von karbonatischen Mehlen bekannt (EPA 79100049.0), bei
dem der Brennstoff in eine Rauchgas-Rohmehl-Suspension eingedüst wird. Hierbei wird angestrebt,
daß sich der Brennstoff möglichst gleichmäßig verteilt und die Brennstoffpartikel sich an Rohmehlpartikeln
anlagern, um einen möglichst direkten Wärmeübergang vom Brennstoff auf die Rohmehlpartikel
zu erzielen. Da die Zahl der Rohmehlpartikel in einer höheren Größenordnung liegt als die der
Brennstoffpartikel, resultiert bei der Verbrennung
der brennstoffpartikel zwangsläufig ein Wärmeüberschuß,
der eine örtliche Temperaturerhöhung verursacht. Lieser Umstand wird noch dadurch
verstärkt, daß die Zeit von der Vermischung des Brennstoffs mit der Rauchgas-Rohmehlsuspension
bis zum Beginn der Verbrennung durch die Zuführung von Verbrennungsluft sehr kurz ist, so daß
möglicherweise die Vermischung noch unvollständig ist und eine Vergasung wegen der kühlenden Wirkung
* in deren unmittelbarar Umgebung
des Rohmehles relativ langsam einsetzt.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gleichmäßigere und intensive Wärmeübertragung
vom Brennstoff auf alle Mehlpartikel zu erreichen, um dadurch die Sicherheit gegen örtliche
überhitzung und das zum Kleben führende Schmelzen von Rohmehlpartikeln zu steigern.
Diese Aufgabe wird durch die Verfahrensschritte nach den Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Hiernach wird der Brennstoff zunächst in den sauerstoffarmen Abgasen des Drehrohrofens vergast,
ehe nach einer für diesen Vorgang angemessenen Zeit die Vermischung mit dem Rohmehl und anschließend
mit der Verbrennungsluft erfolgt und damit die Oxidation und Wärmeentbindung einsetzt.
Es sind freilich auch Verfahren bekannt, bei denen eine ähnliche Reihenfolge der Einzelvorgänge vorgesehen
ist - jedoch unterscheiden diese sich in wesentlichen prinzipiellen Punkten von dem erfindungsgemäßen
Verfahren;
Sie benutzen nämlich mit Ausnahme der EPA 7yiü0U49.0 nicht die Ofenabgase, sondern aus
dem Kühler.stammende vorgewärmte Verbrennungsluft als Trägermedium.
In der OS 26.29 082 ist von Vergasung flüssigen oder festen Brennstoffs die Rede, wobei ausschließlich
vorgewärmte Kühlluft als Trägermedium verwendet wird - es bleibt dabei völlig ungeklärt, ob
und wie etwa ein Gleichgewicht zwischen Verbrennung und Vergasung erzielt werden soll und kann und wie
etwa die festen Vergasungsrückstände aus dem Prozeß entfernt oder in ihm verarbeitet werden sollen.
Weiterhin erscheint es zumindest problematisch, wie nun die "ja mindestens auf Vergasungstemperatur
erhitzten Zerlegungsprodukte des Brennstoffs durch eine Leitung 13 und einen Ringbrenner 4 in die
Kalzinationszone geführt werden sollen und wie diese dort so verbrennen können, daß keine überhitzungen
eintreten.
In der OS 2534 438 wird ebenfalls in einer separaten Brennkammer Brennstoff mit Kühlerabluft
unterstöchiometrisch verbrannt und teilweise ver-
I * ♦
km * ο
— 7 —
gast, wobei bereits Rohmehl zur Kühlung des Apparates und der Vergasungsprodukte zugemischt
wird und letztere durch einen Kanal dem Steigschacht des Schwebegas-Wärmetauschersystems zugeführt werden,
wo die weitere Luftzufuhr die vollständige Verbrennung selbiger und die Entsäuerung des Rohmehls
bewirkt.
Die vorliegende Erfindung kommt jedoch ohne eine separate Brennkammer aus,indem die Vergasung des
Brennstoffs im unteren Teil des Steigschachtes eines Schwebegas-Wärmetauschers in einem Abschnitt erfolgt,
in den das weiter oben eingeführte vorgewärmte Rohmehl wegen der entsprechend hohen Geschwindigkeit der Ofenabcase
nicht eindringen bzw. hinabfallen kann. Dabei wird die für die Vergasung notwendige Wärme hauptsächlich
den Abgasen des Drehofens entzogen, die im allgemeinen wesentlich heißer sind als etwa aufgeheizte
Kühlerabluft, so daß die Vergasung entsprechend schneller erfolgt. Dadurch kann die Vergasungsdauer
verkürzt und das der Vergasung vorbehaltene Steigrohrvolumen entsprechend klein gehalten
werden. Andererseits wird bei gleichem Apparatevolumen der Vergasungsgrad entsprechend
höher. Oberhalb der Vergasungszone wird das zu entsäuernde karbonatische Mehl in den Steigschacht
eingeführt und in dem Gemisch aus Rauchgasen u. Vergasungsprodukten, in denen auch noch Ofenstaub und feste
Vergasungsrückstände suspendiert sind, gleichmäßig verteilt, wird erst dann die Verbrennungsluft zugeführt
und damit die Oxidation eingeleitet, die je nach Vermischungsgrad und Intensität - einen
Wärmeübergang auf das zu entsäuernde Brenngut ohne örtliche Temperaturspitzen bewirkt.
Es ist leicht einzusehen, daß bei diesem Verfahren,
die Vergasungsprodukte aus dem Brennstoff
gleichmäßig in dem Trägergas verteilt vorliegen, optimale Voraussetzungen für eine gleichmäßige
Wärmeverteilung und damit auch einen gleichmäßigen Wärmeübergang bei der Oxidation gegeben sind, vorausgesetzt,
daß auch die Einmischung von Rohmehl und Verbrennungsluft gleichmäßig erfolgt. In weiterer Verfolgung des Erfindungsgedankens ergeben
sich noch weitere gravierende Vorteile: Wird ein fester Brennstoff eingesetzt, z.B. Kohle,
so werden die Abgase vom Drehofen umso stärker ab-
* Vorzugsweise
• ·. 9 ♦
— 9 —
gekühlt,je niedriger der Heizwert,d.h. je höher der
Ballastanteil der Brennstoffs ist. Dadurch können die nachteiligen Folgen zu heißer Ofenabgase wie
Ansinterungen von Staub an den Wänden des Steigschachtes oder thermische überlastung der Ausmauerung
eingeschränkt werden. Auch die Kondensation von Alkalichloriden an dem zunächst kalten Brennstoff
findet vorzugsweise an den Brennstoffpartikeln statt und damit weniger an den Wänden, wo
diese Ansätze zu Betriebsstörungen führen können. Die mit der Vergasung verbundene Entstehung einer
stark reduzierenden Atmosphäre führt nachgewiesenermaßen zu einer Reduzierung des NOV in den Ofenabgasen.
Schließlich wird die Verwendung ballastreicher oder schlecht verbrennbarer Brennstoffe möglich, weil
durch die hohe Temperatur der Abgase des Ofens die Aufheizung und Vergasung gegenüber den erwähnten
Vergasungsmethoden beschleunigt wird. Außerdem kann das Temperaturniveau in diesem Bereich noch
weiter erhöht werden.
In solchen Fällen wird ein Teil des Heizwertes für die Aufheizung durch Teiloxidation verbraucht.
Hierbei ist eine Steuerung der Endtemperatur durch den Sauerstoffgehalt der Ofenabgase möglich.
- 10 -
- ίο -
Es versteht sich von selbst, daß das erfindungsgemäße Verfahren sich auch auf solche anorganischen
Mehle anwenden läßt, bei denen eine endotherme Zersetzungsreaktion oberhalb der Vergasungstemperatur
des jeweiligen Brennstoffes stattfindet.
Claims (3)
1.) Verfahren zum Brennen karbonatischer Mehle z.B.
Zementrohmehl -, das in einem Schwebegasvorwärmer vorgewärmt und in einem Präkalzinator
entsäuert wird, bevor es in einem Drehofen mit anschließendem Kühler thermisch weiterbehandelt
wird, wobei sich der Präkalzinator an den Steigschacht oberhalb des Ofeneinlaufgehäuses
anschließt, und das Mehl und die aus dem Kühler abgesaugte Verbrennungsluft so in
den Präkalzinator eingeführt werden, daß sie sich mit dem durch den Steigschacht aufströmenden
Ofengasen vermischen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ofenabgase im Steigschacht einen Bereich so hoher Geschwindigkeit durchströmen, daß ein
Absinken des Mehles in diesen Bereich nicht möglich ist, und daß in diesen Bereich
■ · β α« ·· · ι
der Brennstoff eingetragen wird, so daß die in den Ofenabgasen enthaltene Wärme die Aufheizung und
Vergasung des Brennstoffes bewirkt und daß dem dadurch entstandenen Gemisch aus Ofenabgasen und
Vergasungsprodukten anschließend das Mehl und die Verbrennungsluft zugemischt werden, so daß ein intensiver
und gleichmäßiger Wärmeübergang bei Oxidation der Vergasungsprodukte auf das zu entsäuernde
Mehl erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
das Temperaturniveau und damit die Geschwindigkeit der Vergasung des Brennstoffs durch Erhöhung des
Sauerstoffgehaltes der Ofenabgase erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Temperaturniveau der Vergasung und mit ihm das Risiko von Ansinterungen an der Wand des
Steigschachtes durch Herabsetzen des Heizwertes des Brennstoffes vermindert wird.
Priority Applications (3)
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Also Published As
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