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Locher für Papier- und Pappwaren
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Locher, insbesondere für
Papier- und Pappwaren, bestehend aus einem Unterteil, das eine die Schnittmatrize
bildende Grundplatte sowie zwei über Seitenwangen an dieser einstückig angeformte
Lochstempelführungen sowie einen unter der Grundplatte befindlichen Schnitzelkasten
umfaßt, und einem an den Seitenwangen angelenkten, auf die Lochstempel gegen die
Kraft einer Feder wirkenden, das Oberteil bildenden Druckhebel.
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Ein derartiger Locher ist beispielsweise aus der DE-OS 26 41 254 oder
der DE-OS 26 46 135 bekannt. Diese bekannten Locher weisen jedoch den Nachteil auf,
daß bei erhöhten Lochungskräften, wie sie beispielsweise bei dem Lochen
von
Pappe oder mehreren übereinander gelegten Papierbögen auftreten, nicht hinreichend
verwindungssteif sind, so daß die Ausrichtung zwischen den Führungselementen für
die Lochstempel und den Matrizenlöchern der Schnittmatrize verloren geht und darüber
hinaus auch eine exakte Führung der Lochstempel nicht mehr vorhanden ist, so daß
die Locherfunktion wesentlich beeinträchtigt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom
Stand der Technik, die bekannten Locher derart zu verbessern, daß auch bei erhöhten
Lochungskräften eine derartige Steifigkeit des Locherunterteils vorhanden ist, daß
stets eine exakte Führung der Lochstempel und Ausrichtung zur Matrize gegeben ist,
und zwar bei einer vollautomatischen Fertigungsmöglichkeit des Lochers.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an den Seitenwangen
einstückig quer zu diesen verlaufend Stützen angeformt sind, die sich auf dem Unterteil
abstützen. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Stützen sich auf der
Grundplatte oder auf der Bodenplatte des Schnitzelkastens abstützen. Durch diese
Abstützung der Seitenwangen wird erfindungsgemäß gewährleistet, daß auch bei erhöhten
Lochungskräften eine ausreichende Biegesteifigkeit vorhanden ist, so daß die an
den Seitenwangen angeformten Führungen für die Lochstempel ihre exakte Ausrichtung
zu den Matrizenlöchern in der Schnittmatrize bewahren. Die Steifigkeit der Grundplatte
kann erfindungsgemäß dadurch verbessert werden, daß in Verlängerung der Seitenwangen
an diesen mit der Grundplatte verbundene Versteifungen ausgebildet sind.
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Erfindungsgemäß ist es weiterhin von Vorteil, wenn die Seitenwangen
zwei den Versteifungen gegenüberliegende, übereinander angeordnete, durch einen
Schlitz getrennte Fortsätze aufweisen, von denen der an die Grundplatte angren-zende
Fortsatz von dieser durch einen Schlitz getrennt ist und die Lochstempelführung
bildet, wobei zweckmäßigerweise die Lochstempelführung aus einer gerollten Führungshülse
besteht. Durch die Ausbildung der Lochstempelführung als Führungshülse ergibt sich
eine besonders gute Führungsmöglichkeit der Lochstempel, da ein langer Führungsbereich
vorhanden ist, so daß ein Verkanten derselben verhindert wird. Weiterhin kann im
Führungsbereich zweckmäßigerweise eine Schmierung der Lochstempel vorgesehen werden.
Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung zur Ausführung der Grundplatte
mit den Seitenwangen und den Versteifungs- und Führungselementen als Blechzuschnitt,
der im Stanzverfahren hergestellt wird, wobei relativ geringe Blechstärken möglich
sind. Denn durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann eine vollautomatische Herstellung
des Lochers erfolgen.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wene die gegen die Druckplatte
wirkende Feder als Blattfeder oder als Drahtbiegefeder ausgebildet ist. Eine derartige
Feder hat gegenüber den üblicherweise verwendeten Spiralfedern den Vorteil einer
einfacheren und kostengünstigeren Montage, dies insbesondere dann, wenn diese aus
zwei einen stumpfen Winkel einschließenden Abschnitten besteht, von denen der eine
Abschnitt etwa senkrecht verläuft und endseitig an der Grundplatte arretiert ist
und der andere Abschnitt endseitig mit dem aus der Führungshülse herausragenden
Ende des Lochstempels verbunden ist, und
sie im Winkelbereich der
beiden Abschnitte auf der Stütze der Seitenwangen aufliegen. Dabei ergibt sich hierdurch
eine einfache Montage bei einer sicheren Arretierung und guten Führung der Feder
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lochers sind in den Unteransprüchen
3 bis 7, 10,12, 14 bis 21 enthalten.
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Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung nun näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Lochers, zum Teil geschnitten, Fig. 2 einen Schnitt entlang
der Schnittlinie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Aufsicht auf die erfindungsgemäß verwendete
Grundplatte als Blechstanzteil, Fig. 4 eine Ansicht entlang der Schnittlinie IV-IV
in Fig. 1, Fig. 5 eine Ansicht eines erfindungsgemäß verwendeten Lochstempels, Fig.
6 eine perspektivische Ansicht der Schnitzelkastenbodenplatte mit den Seiten-
rändern.
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Wie sich aus Fig. 1 ergibt, besteht ein erfindungsgemäßer Locher aus
einer Grundplatte 1, an deren Längsrändern Seitenwangen 2 einstückig angeformt sind.
Die Grundplatte 1 bildet die Schnittmatrize mit Matrizenlöchern 3. An den Seitenwangen
2 sind einstückig Lochstempelführungen 4 angeformt. Diese Lochstempelführungen 4
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als Führungshülsen ausgebildet, wobei
diese Führungshülsen angerollt sind, wenn die Grundplatte zweckmäßigerweise als
Blechzuschnitt im Stanzverfahren hergestellt wird. In Fig. 3 ist ein derartiger,
die Grundplatte bildender Blechzuschnitt dargestellt. Unter der Grundplatte 1 befindet
sich ein Schnitzelkasten, der aus einer Bodenplatte 5 mit einstückig angeformten
Seitenwänden 6 und der Grundplatte 1 gebildet wird. Die Bodenplatte 5 mit den Seitenwänden
6 wird vorzugsweise als Kunststoffteil ausgebildet, wie in Fig. 6 dargestellt ist.
An den Seitenwangen 2 ist ein Druckhebel 7 angelenkt, der gegen die Kraft mindestens
einer Feder 8 mit seinem freien Hebelende nach unten verschwenkbar ist, um in den
Lochstempelführungen 4 geführte Lochstempel 9 niederzudrücken, um eine Lochung durchzuführen.
Die Grundplatte mit den einstückig angeformten Seitenwangen und Lochstempelführungen
und dem Schnitzelkasten bilden das Unterteil des Lochers und der Druckhebel bildet
das Oberteil des Lochers.
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An den Seitenwangen 2 sind einstückig quer zu diesen verlaufend, und
zwar vorzugsweise in einem rechten Winkel, Stützen 11 angeformt, die sich auf dem
Unterteil abstützen.
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Dabei ist in Fig. 1 eine Ausführungsform dargestellt, bei
der
sich die Stützen 11 auf der Grundplatte abstützen.
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Diese Stützen dienen dazu, die Biegesteifigkeit der Seitenwangen zu
erhöhen, so daß bei den auftretenden Lochungskräften die senkrechte Stellung der
Seitenwangen gewährleistet und somit eine Verbiegung derselben verhindert wird.
Die Stützen 11 weisen an ihrem Abstützende einen Fortsatz 12 auf, der durch einen
Schlitz 13 in der Grundplatte 1 verläuft, siehe Fig 2. Mittels dieses Fortsatzes
12 kann die Stütze mit der Grundplatte beispielsweise vernietet werden. Vorteilhafterweise
besitzt die Grundplatte 1 im Bereich des Schlitzes 13 eine Erhebung 10, wodurch
einerseits eine Aussteifung der Grundplatte erreicht und andererseits bewirkt wird,
daß der Fortsatz 12 nicht in den vom Schnitzelkasten umschlossenen Schnitzelraum
hineinragt und der Fortsatz relativ kurz gehalten werden kann In Verlängerung der
Seitenwangen 2 sind an diesen mit der Grundplatte 1 verbundene Versteifungen 14
als Fortsätze ausgebildet. Durch diese Versteifungen wird eine zusätzliche Aussteifung
der Grundplatte erreicht.
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Weiterhin weisen die Seitenwangen 2 den Versteifungen 14 gegenüberliegende,
übereinander angeordnete, durch einen Schlitz 15 getrennte Fortsätze 16,17 auf.
Der Fortsatz 16, der an die Grundplatte 1 angrenzt und von dieser durch einen Schlitz
18 getrennt ist, bildet die Lochstempelführung. Hierzu ist dieser Fortsatz vorteilhafterweise
als Führungshülse ausgebildet, die aus dem Fortsatz durch Rollen hergestellt wird.
Der andere Fortsatz 17 dient zur Anlenkung des Druckhebels 7 und weist an seiner
Außenkante eine Abwinkelung 19 auf. Diese Abwinkelung 19 dient als eine zusätzliche
Versteifung der Seitenwangen 2 gegen Biegung, um eine sichere Positionierung der
Lochstempelführungen gegenüber den Matrizenlöchern zu gewährleisten.
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Wie sich aus Fig. 3 ergibt, wird die Grundplatte 1 mit den Seitenwangen
2, Versteifungen 14 und den Fortsätzen 16,17 vorteilhafterweise als einstückiger
Blechzuschnitt im Stanzverfahren ausgebildet. Dabei gewährleistet die erfindungsgemäße
Ausgestaltung, daß ein vollautomatischer Herstellungsvorgang insbesondere mit einem
Folgestanzwerkzeug möglich ist. Denn nach dem Ausstanzen der Grundplatte mit den
angeformten Seitenwangen, Versteifungen und Fortsätzen kann durch Umbiegen der Seitenwangen
mit den Stützen und durch Rollen der Fortsätze 16 die gesamte Unterteillocherkonstruktion
hergestellt werden. Dabei ergibt sich aus Fig. 3, daß die Versteifungen 14 derart
ausgestanzt werden, daß in den Stützen 11 entsprechende Ausnehmungen 21 erzeugt
werden, wie dies inbesondere in Fig. 4 ersichtlich ist. Die Grundplatte 1 ist an
ihren Breitseiten nach unten abgebogen, wobei-die Stirnflächen der beiden gegenüberliegenden
Abbiegungen 22 als Standflächen für die Grundplatte dienen. Wie sich aus Fig.
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2 ergibt, werden die Abbiegungen 22 von den Seitenwänden 6 der Bodenplatte
5 von außen umgriffen. Um ein Durchbiegen der Grundplatte 1 beim Lochen zu verhindern,
weist die Bodenplatte 5 Stützrippen 23 auf. Im dargestellten Beispiel sind zwei
Stützrippen 23 vorhanden. Diese Stützrippen haben eine derartige Höhe, daß die Grundplatte
1 im unbelasteten Zustand auf den Stirnflächen der Stützrippen 23 aufliegt. Weiterhin
ist es zweckmäßig, wenn die Grundplatte 1 mit ihren Längsrändern auf den Seitenwänden
6 der Bodenplatte 5 aufliegt. Hierzu weisen die Seitenwände 6 an ihren Längsabschnitten
Absätze 24 auf, siehe Fig. 1 und Fig. 6, deren Höhe derart bemessen
ist,
daß die Oberfläche der Grundplatte bündig mit der Stirnfläche der Seitenwände 6
ist. Im Bereich der Abbiegung der Seitenwangen 2 weisen die Längsabschnitte der
Seitenwände6 Ausnehmungen 25 auf, so daß hier eine Auflage der Seitenwange auf den
Seitenwänden gewährleistet ist. Durch die somit gegebene Rundumabstützung der Grundplatte
und der zusätzlichen Abstützung durch die Stützrippen 23 wird eine Verbiegung der
Grundplatte auch bei großen Lochungskräften sicher vermieden. Weiterhin kann die
Grundplatte selbst parallel zu den Längsrändern verlaufende Versteifungsrippen 26
besitzen, die in die Grundplatte, wenn diese als Blechzuschnitt ausgebildet ist,
eingeprägt sind und die im Bereich der Matrizenlöcher 3 und in der Grundplattenmitte
verlaufen.
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Wie sich insbesondere aus den Fig. 1 ,2 und 4 ergibt, ist die Feder
8 als Blattfeder ausgebildet. Diese Ausbildung hat den Vorteil einer kostengünstigen
un'd leichten Montage der Feder gegenüber den üblicherweise um die Lochstempel selbst
angeordneten Spiralfedern. Die Blattfeder 8 besteht aus zwei, einen stumpfen Winkel
einschließenden Federabschnitten 27,28, von denen der Abschnitt 28 etwa senkrecht
verläuft und endseitig an der Grundplatte 1 arretiert ist.
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Der andere Federabschnitt 27 ist endseitig mit dem aus der Führungshülse
4 herausragenden Ende des Lochstempels 9 verbunden. Im Winkelbereich der beiden
Federabschnitte 27,28 liegt die Feder auf der Stütze 11 auf. Zweckmäßigerweise besitzt
die Stütze 11 im Auflagebereich eine Ausnehmung 29, die der Breite der Blattfeder
8 angepaßt ist, so daß in der Ausnehmung 29 die Blattfeder sicher geführt wird.
Das Ende des Federabschnittes 27 ist als zweiarmige Gabel 31 ausgebildet, die den
Lochstempel 9
umfaßt und mit ihren Armen 32 in einer Führungsrille
33 des Lochstempels 9 geführt ist. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Feder 8
im Winkelbereich der beiden Federabschnitte 27,28 eine Kröpfung 34 besitzt. Durch
den Radius der Kröpfung 34 wirkt die Feder in ihrer Lage gesichert und darüber hinaus
bewirkt die Kröpfung eine Verbesserung der Federcharakteristik. Der senkrechte Federabschnitt
28 verläuft durch einen Schlitz 35 in der Grundplatte 1 und weist endseitig Rastelemente
36 auf.
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Diese Rastelemente 36 wirken zusammen mit Rastelementen 37, die am
Innenrand des Schlitzes 35 ausgebildet sind, so daß hierdurch eine Sicherung der
Feder an der Grundplatte erreicht wird. Vorteilhafterweise ist bei dem erfindungsgemäßen
Locher jedem Lochstempel eine Blattfeder zugeordnet.
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Wie sich insbesondere aus Fig. 5 ergibt, weist der beim erfindungsgemäßen
Locher verwendete Lochstempel 9 neben der Führungsrille 33 für das Ende des Federabschnittes
27 mindestens eine weitere Rille 38 auf. Diese Rille 38 ist derart auf dem Lochstempel
angeordnet, daß sie in demjenigen Lochstempelbereich liegt, der stets innerhalb
der Führungshülse 4 liegt, und zwar sowohl im niedergedrückten Zustand des Lochstempels
als im nicht niedergedrückten Zustand. Diese Rille 38 kann zur Aufnahme eines Schmiermittels
dienen, wodurch eine leichte Beweglichkeit des Lochstempels innerhalb der Führungshülse
gewährleistet wird. Alternativ wäre es ebenfalls möglich, anstelle einer Schmierrille
im Lochstempel eine Umfangsrille in der Innenwandung der Führungshülse vorzusehen.
Auf dem Kopf des Lochstempels 8 ist eine Kunststoffkappe 39 aufgesetzt, so daß sich
der Druckhebel 7 auf dieser Kunststoffkappe
39 mit seiner Kurvenbahn
41 abwälzt. Somit wird ein metallischer Kontakt zwischen dem Lochstempel und der
Druckplatte vermieden, wodurch der Verschleiß der beiden Teile verringert wird.
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In Fig. 4 ist eine alternative Möglichkeit gezeigt, wie die Stütze
11 am Locherunterteil abgestützt werden kann.
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Hierbei ragt die Stütze 11 mit ihrem Fortsatz 12 durch den Schlitz
13 soweit hindurch, daß sie mit dem Fortsatzende auf der Bodenplatte 5 aufliegt.
In diesem Fall ist keine Befestigung der Stütze 11 an der Grundplatte 1 erforderlich,
kann aber z. B. mittels Rastelementen erfolgen.
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Im übrigen entspricht die Ausführungsform gemäß der der Fig. 1 und
2.
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Innerhalb des Locherunterteils ist ein Anschlag 42 für die Einstellung
des zu lochenden Papierformats mit einer Führungsschiene 43 geführt. Dabei erfolgt
die jeweilige Einstellung des Anschlags mittels auf der Bodenplatte 5 ausgebildeter
Nocken, die mit Löchern in der Schiene korrespondieren. Unterhalb der Matrizenlöcher
3 sind Schrägflächen 45 als Schnitzelabweiser auf der Bodenplatte 5 ausgebildet.
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Vorteilhafterweise wird, wie bereits ausgeführt, die Grundplatte mit
den Seitenwangen, mit der Lochstempelführung sowie mit den Versteifungen und mit
den Stützen als Blechstanzteil hergestellt. Es liegt jedoch ebenfalls im Rahmen
der Erfindung, diese Unterteilkonstruktion in Druckguß oder Aluminiumguß oder auch
aus Kunststoff herzustellen.