DE3027148C2

DE3027148C2 - Einrichtung mit einer Platte und zu deren Befestigung an einem Knochen dienenden Schrauben

Info

Publication number: DE3027148C2
Application number: DE3027148A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr. Waldenburg Straumann; Franz Niederdorf Sutter
Original assignee: Institut Straumann AG
Current assignee: AO Technology AG
Priority date: 1980-05-28
Filing date: 1980-07-17
Publication date: 1982-05-27
Also published as: CH645264A5; US4388921A; DE3027148A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. mi

Es ist in der Knochenchirurgie seit langem bekannt, Knochenstücke mit Einrichtungen zu fixieren, die mit Schrauben an den Knochenbruchstücken befestigte Platten aufweisen. Es sei hierzu beispielsweise auf die schweizerischen Patentschriften 4 62 375 sowie 6 13 858 i>"< verwiesen. Die Schrauben der vorbekanntcn Einrichtungen weisen einen Gewindeteil und Köpfe mit etwa halbkugelförmigcn Auflageflüchen aul Die Platten haben als Schraubenlöcher dienende Schlitze. Dabei können bei gewissen Schlitzen zum Aufnehmen der Schraubenköpfe dienende Ansenkungen vorhanden sein, die derart beschaffen sind, daß die Platte beim Einschrauben der betreffenden Schraube in eine bestimmte Richtung verschoben wird.

Wenn bei einer Operation zwei Knochenslücke miteinander verbunden werden müssen, wird eine Platte entsprechend geformt und dann an den Knochenstükken festgeschraubt, so daß sie unter Druck an diesen anliegt. Es hat sich nun gezeigt, daß bei den Stellen, bei denen die Schrauben an der Platte angreifen, eine Reibungskorrosion erfolgen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn zeitlich ändernde Belastungen der Knochen der Knochenstücke so groß sind, daß Plattenabschnitte trotz der durch das Festschrauben erzeugten, statischen Druckkraft Mikrobewegungen, d. h. kleine Bewegungen bezüglich der Schrauben und Knochenstücke ausführen. Ferner können die Mikrobewegungen eine Resorption von Knochenmaterial bei der Auflagefläche der Platte verursachen. Durch die Resorption können zwischen der Platte und den Knochenstücken freie Zwischenräume entstehen. Die Platte kann sich dann mehr oder weniger entlang der Schraubenachse zwischen dem Schraubenkopf und den Knochenstücken hin- und herbewegen. Dabei können sich unter Umständen auch noch die in die Knochenteile eingeschraubten Gewindeteile der Schrauben lockern. Die Verbindung zwischen der Platte und den Knochenstficken locken sich daher immer mehr, so daß die Platte ihre Aufgabe, die Knochenstücke gegeneinander zu fixieren, nicht mehr erfüllt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung mit einer Platte und Schrauben zu schaffen, bei der die Platte auch im Fall von Mikrobewegungen noch stabil und starr mit den Knochenstücken bzw. dem Knochen verbunden bleibt, ohne daß eine Reibungskorrosion stattfindet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Die Erfindung soll nun anhand in der Zeichnung dargestellter Alisführungsbeispiele erläutert werden. In der Zeichnung zeigt die

F i g. 1 eine axonometrische Ansicht von zwei Knochensükken, einer zu deren Verbindung dienenden Einrichtung mit einer teilweise befestigten Platte und einer Rühreinrichtung.die

F i p. 2 eine axonometrische Ansicht der in der F i g. 1 dargestellten Knochensiücke und Platte in einer spateren Phase der Operation, die

F i g. 3 eine Ansicht der in der F i g. 2 ersichtlichen Teile, aber mit zwei eingeschraubten Schrauben uno mit Werkzeugen zum Einschrauben der Schrauben und Spannen der Knochcnstücke, die

Fig. 4 eine Ansicht der in den F i g. 1 bis 3 ersichtlichen Knochenstücke und Platte, wenn die letztere annähernd vollständig festgeschraubt ist, die

Fig. 5 einen Längs-Sthnitl durch eines der in der F'i g. 4 dai gestellten Knochenstücke und einen Teil der daran festgeschraubten Platte, die

Fii¹ 6 eine Draufsicht auf den in der Fig. 5 dargestellten Platicnieil und die diesen durchdringende Schraube, die

F i g. 7 einen Langs-Schnitt durch zwei Stücke eines Knochens und einer mit zwei Schrauben teilweise befestigten Flaue,die

Fig. 8 die aus der Fig. 7 ersichtlichen Elemente sowie die Werkzeuge zum Spannen der Knochenstücke, die

Fig. 9 die in der Fig. 7 dargestellten Elemente und die Mittel zum Bohren einer die Bruchflächen der Knochenstücke durchdringenden Bohrung, die

Fig. 10 einen Längs-Schnitt durch den Knochen und die Platte, nachdem diese vollständig festgeschraubt ist, die

Fig. 11 einen Ausschnitt aus der Fig. 10 in größerem Maßstab, die

Fig. 12 eine Draufsicht auf die Hülse und Schraube in der in der Fig. 11 durch den Pfeil XIl bezeichneten Blickrichtung, die

Fig. 13 einen der Fig. II entsprechenden Schnitt einer Variante der Einrichtung und die

Fig. 14 eine Draufsicht auf die Hülse und Schraube in der in der Fig. 13 durch den Pfeil XlV bezeichneten Blickrichtung.

In den Fig. 1 bis 4 sind zwei Stücke 3 und 5 eines Knochens 1 dargestellt, bei dem es sich beispielsweise um einen gebrochenen Oberschenkelknochen oder irgend einen andern Knochen handeln kann. Die beiden Knochenstücke 3, 5 haben einander zugewandte Bruchflächen 3b bzw. 5b. Die zum Verbinden der beiden Knochenstücke dienende Einrichtung weist eine Platte 7 mit sechs über ihre Länge verteilten Schraubenlöchern 73, nämlich kreiszylindrischen Bohrungen auf und liegt mit einer im Querschnitt entsprechend der Knochenform gebogenen Auflagefläche 7£>auf den Knochenstükken auf. Die der Auflagefläche Tb abgewandte Fläche Ic der Platte 7 ist eben, könnte aber ähnlich gebogen sein wie die Auflagefläche. Bei der Operation werden die Knochenstücke 3,5 so weit als nötig freigelegt und dann so angeordnet, daß ihre Bruchflächen möglichst gut aufeinander aufliegen. In der Fig. 1 wurden die beiden Knochenstücke jedoch mit einem relativ großen Zwischenraum gezeichnet, um den noch zu beschreibenden Spannvorgang deutlicher darzustellen.

Wenn die Knochenstücke 3, 5 ausgerichtet und aneinander geschoben sind, wird die Phittc 7 in der in der Fig. I dargestellten Lage angeordnet und zunächst bei ihren beiden mittleren Schraubenlöehern la auf verschiedenen Seiten der Bruchstelle befestigt. Dazu wird zunächst im Knochenstück 3 eine Gewindebohrung, wie sie in der F i g. 5 ersichtlich und mit 3.7 bezeichnet ist, hergestellt und die Platte 7 mit einer Schraube 9 und einer Hülse 11 provisorisch befestigt. Danach wird auch in das Knochenstück 5 mit einer Bohrlehre 13, die eine in die Löcher 7a einführbaru Buchse mit einer exzentrischen Führungsbolirung aufweist, und einem Bohrer 15 ein Loch gebohlt und anschließend ein Gewinde in dieses geschnitten.

Wie noch näher erläutert wird, sind die beiden Hülsen 11 derart ausgebildet, daß die die Schrauben 9 bezüglich der Schraubenlöcher 7a exzentrisch halten. Wie es aus den Fig. 1 und 2 ersehbar ist. werden die beiden ersten Löcher derart in die Knochenstücke 3, 5 gebohrt und die Schrauben 9 und Hülsen 11 derart eingesetzt, daß sich die Schraubenachsen zuerst auf der >ien Bruchflächen abgewandten Seiten der Achsen der betreffenden Schraubenlöcher 7a befinden.

Iede Schraube 9 weist einen Gewindeteil 9a und einen Kopf 9b auf. Der letztere wird umfargsseitig durch eine besonders deutlich aus der F i g. 5 ersichtliche Konusfläche 9c begrenzt, die sich vom freien Kopfende gegen den Gewindeteil 9a hin verjüngt. Im übrigen ist der Konf 9b von seiner Stirnseite her mit einem im wesentlichen hexagona'en Loch 9c/versehen.

Jede der beiden Hülsen 11 ist mit einem Klemm-Tei! 11a versehen, der eine bezüglich einer Achse 17 koaxiale, kreiszylindrische Mantelfläche aufweist und dessen Außen-Durchmesser geringfügig kleiner a!s derjenige der Schraubenlöcher 7a ist. Des weiteren weisen die Hülsen 11 einen radial über den Klemm-Teil 11a vorstehenden, mit diesem zusammenhängenden Kragen 116 auf, der bei montierter Einrichtung auf der den Knochenstücken abgewandten Plattenflache aufliegt. Der Klemm-Teil lla wird auf seiner dem Knochen zugewandten Seite durch eine Radialfläche begrenzt und die Länge des Klemm-Teils 11 a ist annähernd gleich der Dicke der Platte 7 an deren im Querschnitt dünnsten Stelle, so daß also der ganze Klemm-Teil lla im Innern eines Schraubenlochs 7a Platz findet. Die Hülsen 11 weisen ferner eine öffnung lic auf, deren Achse gegen die Achse 17 versetzt ist und bei montierter Einrichtung natürlich mit der Achse 19 der in die Öffnung lic eingesetzten Schraube 9 zusammenfällt. Die Öffnung lic hat an ihrem dem Knochen zugewandten Ende einen kurzen zylindrischen Abschnitt. An diesen schließt ein sich bis zur kragenseitigen Stirnfläche der Hülse 11 erstreckener, von einer Konusfläche lit/ begrenzter Abschnitt an. Der Durchmesser der Konusfläche lld nimmt von der kragenseitigcn Stirnfläche zum zylindrischen Abschnitt der Öffnung lic hin ab und der Neigurgswinkel der K.onusfläche 1 Ic/ist gleich demjenigen der Konusfläche 9c.

Die Hülse 11 ist mit vier besonders deutlich aus der Fig. 6 ersehbaren Einschnitten He versehen, die entlang zur Achse 19 paralleler und radialer Ebenen verlaufen. Im übrigen erstrecken sich die Einschnitte 11 e von der kragcnseitigen Stirnfläche her bis ungefähr zum dünneren Ende der Konusfläche I lc/und unterteilen die Hülse 11 im Bereich der Konusflächc 1 id in vier Zungen Hf. Wegen der exzentrischen Anordnung der Öffnung lic haben die vier Zungen verschiedene Abmessungen.

Nach dem hinsetzen der Hülse 11 in die frakturnächsten Löcher 7a werden die sie durchdringenden Schrauben 9 zunächst nur so tief eingeschraubt, daß die Hülsen noch drehbar sind. Danach wird ein in der F i g 3 dargestellter, hohler Steckschlüssel 21 mit in die Einschnitt': He einführbaren Nocken in Eingriff mit einer der Hülsen 11 gebracht. Des weitern wird ein durch den Steckschlüssel 21 hindurch steckbarer Inbiis-Schraubenschlüssel 23 in die Öflnung 9c/ tier Schraube 9 eingeführt. Danach wird die Hülse 11. wie es durch den Pfeil 25 angedeutet ist, verdreht. Dadurch werden die beiden Knochenstücke 3 und 5 bezüglich einander verschoben und gegeneinander gedrückt, wu es durch die Pfeile 27 angedeutet ist. Wenn auf diese Weise eine die Knochenstücke gegeneinander drückende Druckkraft erzeugt ist, wird die betreffende Schraube 9 festgeschraubt. Dadurch verschiebt sich dei Schraubenkopf 926 derart entlang der Achse 19, daß er die Zungen 11 /"auseinanderspreizt. Der Schraubenkopf 9b bildet also einen Spreiz-Teil zum Spreizen der Zungen 11/! Durch das Spreizen der Zungen 11/"wird die Schraube 9 mit der Platte 7 verklemmt.

Da die Platte 3 beim Drehen einer Hülse 11 bezüglich der Achse 19 und quer zur Plattcnlängsrichtung verschoben wird, werden zum Spannen zweckmäßigerweise beide Hülsen 11 etwa um den gleichen Drehwinkel verdreht, so daß die Platte parallel zu ihrer ursprünglichen Lage bleibt.

Nun werden auch bei den übrigen, äußern Löchern 7n der Platte 7 Löcher in den Knochen gebohrt. Hierzu

wird nun jedoch eine Bohrlehre verwendet, deren Führungsbohrung koaxial zu den Löchern 7a ist. Ferner werden in die äußern Löcher 7a in der F i g. 4 ersichtliche Hülsen 31 eingesetzt, die sich von den Hülsen 11 im wesentlichen nur dadurch unterscheiden, ί daß ihre Öffnungen koaxial zu ihren Umfangs-Begrcnzungsflächen sind. Durch die Hülsen 31 hindurch werden ebenfalls Schrauben 9 in die Knochenstücke eingeschraubt. Dabei werden die Zungen der Hülsen 31 gespreizt und die Schrauben 9 mit der Platte 7 verklemmt.

Bei der anhand den F i g. 1 bis 6 erläuterten Einrichtung verlaufen alle Schrauben 9 rechtwinklig zu der der Auflagefläche 76 abgewandten Fläche 7c der Platte 7. Wenn also die Platte 7. wie es in den F i g. 1 bis 6 ι ί dargestellt ist. entlang einer Geraden verläuft und durch den Chirurgen nicht zur Anpassung an die Knochenform verbogen oder verdreht werden muß. haben alle Schrauben 9 zueinander parallele Achsen.

Manchmal wünschen jedoch die Chirurgen, einzelne 2« Schrauben nicht rechtwinklig, sondern schräg zu der der Auflagefläche der Platte abgewandten Plattenfläche einzusetzen. Anhand der F i g. 7 bis 12 soll nun eine Einrichtung erläutert werden, bei der eine solche Schraubenanordnung möglich ist. 2'>

Aus der F i g. 7 ist ein in zwei Stücke 43 und 45 gebrochener Knochen 41 ersichtlich. Die Bruchflächen 436 und 456 verlaufen im allgemeinen schräg zur Längsrichtung des Knochens. Die Knochenstücke 43,45 werden bei einer Operation mit einer Einrichtung jo miteinander verbunden, die eine Platte 47 aufweist. Diese ist gleich ausgebildet wie die Platte 7 und weist über ihre Länge verteilte, kreiszylindrische Schraubenlöcher 47a, eine auf dem Knochen 41 aufliegende, im Querschnitt entsprechend der Knochenform gebogene Auflagefläche 476 und eine dieser abgewandte, ebene Fläche 47c.

Bei der Operation wird die Platte 47 zuerst auf beiden Seiten der Bruchstelle mit je einer in eine Gewindebohrung 43a bzw. 45a eingeschraubten Schraube 49 und w einer Hülse 51 befestigt. Die beiden Schrauben 49 und die Hülsen 51 sind identisch ausgebildet wie die Schrauben 9 bzw. die Hülsen 11. Das Einschrauben der zwei Schrauben 49 erfolgt im wesentlichen in gleicher Weise, wie es für die Platte 7 erläutert worden war. wobei aber die zwei Schrauben 49 in Schraubenlöcher eingesetzt werden, zwischen denen noch ein freies Schraubenloch 47a vorhanden ist.

Nachdem die beiden Schrauben 49 zunächst nur leicht eingeschraubt wurden, werden die beiden Hülsen 51 so nacheinander mit dem bereits erwähnten Werkzeug 21 verdreht, wie es in der F i g. S durch einen Pfeil b5 angedeutet ist, und mit dem Schraubenschlüssel 23 festgeschraubt. Durch das Verdrehen der Hülsen 51 werden die beiden Knochenstücke in Richtung der Pfeile 67 gegeneinander verschoben und mit ihren Bruchflächen aneinander angedrückt Ferner werden die Klemm-Teile der Hülsen 51 mit der Platte 47 verklemmt.

Wenn nun die Bruchflächen der beiden Knochenstükke 43, 45 aneinander angedrückt sind, wird bei dem zwischen den beiden vorgängig eingeschraubten Schrauben vorhandenen Schraubenloch 47a der Platte 47 mit einer in der F i g. 9 ersichtlichen Bohrlehre 69 und einem Bohrer 71 ein schräg zur Längsrichtung des Knochens 41 verlaufendes Loch in diesen gebohrt das die Bruchflächen 436 und 456 durchdringt und also je ein Teil-Loch in den beiden Knochenstücken 43 und 45 bildet.

Das im Knochenstück 43 vorhandene Teil-Loch wird dann mit einem dickeren Bohrer zu einem dickeren Teil-Loch 43c erweitert, das besonders deutlich aus der F i g. 11 ersichtlich ist. Danach wird in das im Knochenstück 45 vorhandene Teil-Loch ein Gewinde geschnitten, so daß eine Gewindebohrung 45c entsteht. In das beim schrägen Loch vorhandene Schraubenloch 47a der Platte werden eine Hülse 61 sowie eine Schraube 59 eingesetzt und die letztere im Knochen festgeschraubt. Die Schraube 59 ist abgesehen von ihrer eventuell etwas andern Länge gleich ausgebildet wie die Schrauben 9 und 49 und weist insbesondere einen Gewindeteil 59a und einen Kopf 596 mit einer Konusfläche 59c auf. Die Hülse 61 weist einen Klemm-Teil 61a auf, dessen Mantelfläche kreiszylindrisch sowie koaxial zur Achse 55 ist und annähernd den gleichen Durchmesser hat wie die Schraubenlöcher 47a Die Länge des Klemm-Teils 61a ist so bemessen, daß sich der ganze Klemm-Teil im Schraubenloch 47a befindet. Die Hülse 61 weist ferner einen mit dem Klemm-Teil 61 zusammenhängenden Kragen 616 auf, der koaxial zur Mantelfläche des Klemm-Teils 61a ist, radial über diesen hinausragt und auf der Platten-Fläche 47c aufliegt. Die Hülse 61 ist ferner mit einer Öffnung 61c versehen, deren Achse mit der Achse 57 der Schraube 59 zusammenfällt. Die beiden Achsen 55, 57 bilden miteinander einen spitzen Winkel und schneiden einander. Die öffnung 61c weist an ihrem knochenseitigen Ende einen kurzen zylindrischen Abschnif auf, an den eine Konusfläche 61tf anschließt, die sich gegen das kragenseitige öffnungsende hin erweitert und den gleichen Kegelwinkel hat wie die Konusfläche 59c. In die Hülse 61 sind von der kragenseitigen Stirnfläche her in der Richtung der Achse 55 vier über den Umfang verteilte Einschnitte 61 e eingeschnitten, die sich auch über einen Abschnitt des Klemm-Teils erstrecken und den dem Knochen abgewandten Teil der Hülse in vier Zungen 61/"unterteilen.

Wenn die Schraube 59 festgeschraubt wird, zieht sie die beiden Knochenstücke 43 und 45 bei ihren Bruchflächen 436, 456 mit einer parallel zu ihrer Achse 57 gerichteten Kraft gegeneinander, wie es in der F i g. 10 durch die Pfeile 63 angedeutet ist. Ferner dient der konische Kopf 596 der Schraube 59 als Spreiz-Teil und spreizt die Zungen 61 f auseinander, so daß der Klemm-Teil 61a im Schraubenloch 47a mit der Platte 47 verklemmt wird.

Nach dem Einschrauben der Schraube 59 können auch bei den restlichen drei Schraubenlöchern der Platte 47 noch Gewindebohrungen im Knochen 41 angebracht und Hülsen Si in die Schraubeniöcher eingesetzt werden. Die Hülsen 81 sind dabei gleich ausgebildet wie die Hülsen 41 und sind also abgesehen von den Einschnitten rotationssymmetrisch. Bei dem sich in der Fig. 10 von links her gezählt an zweiter Stelle befindenden Schraubenioch der Platte 47 kann eine Schraube 49 eingeschraubt werden, während bei den beiden äußeren Schraubenlöchern beispielsweise kürzere Schrauben 79 eingeschraubt werden können.

Die Platte 47 ist also mit Schrauben und drei verschiedenen Arten Hülsen, nämlich zwei bezüglich der Schrauben exzentrischen Hülsen 51, einer Hülse 61 mit einer bezüglich der Achse der Mantelfläche des Klemm-Teils geneigten Schraube und drei Hülsen 83 mit zur Schraubenachse koaxialer KJemm-Teil-Mantelfläche, befestigt Es kann nun dem Chirurgen ein Satz verschiedener Hülsen und Schrauben bereit gestellt

werden, so daß er nach Wunsch und Bedarf von den einen oder andern Hülsen einsetzen kann.

Ferner können aber auch noch Hülsen bereit gestellt werden, bei denen die Schraubenachsen bezüglich der Achsen der Mantelflächen der Klemm-Teile verschieden stark geneigt sind, so daß der Chirurg die Möglichkeit hat, die Schrauben mehr oder weniger schräg einzusetzen.

Nun soll anhand der Fig. 13 und 14 noch eine Variante erläutert werden, bei der eine Schraube bezüglich der Platte in einer innerhalb gewisser Grenzen beliebig wählbaren Schräglage eingeschraubt werden kann.

In der F i g. 13 ist ein Teil eines in zwei Stücke 93 und 95 gebrochenen Knochens 91 dargestellt. Die beiden Knochcnstückc stoßen mit den Bruchflächen 93b und 95b aneinander an. Die beiden Knochenstücke 93, 95 werden durch eine Einrichtung miteinander verbunden, die eine Platte 97 mit mehreren über ihre Länge verteilten Schraubenlöchern 97a aufweist. Bei dem in der F i g. 13 dargestellten Schraubenloch 97a ist ein die Bruchflächen 93b, 95b durchdringendes Loch in den Knochen 91 gebohrt, das durch eine im Knochenstück vorhandene Gewindebohrung 95c und ein im Knochenstück 95 vorhandenes, etwas weiteres, zylindrisches Teil-Loch 93cgebildet ist.

Das Schraubenloch 97a hat an seinem der Auflagefläche 97f> der Platte 97 abgewandten Ende einen kurzen zylindrischen Abschnitt. An diesen schließt stetig ein sich gegen die Auflagefläche hin kugelzonenförmig verjüngender Öffnungsabschnitt an. Der in die Auflagefläche 97b mündende Endabschnitt des Schraubenloches 97a erweitert sich konisch zur Auflagefläche hin.

In das Schraubenloch 97a ist ein hülsenförmiger Klemm-Teil 101 mit einer durchgehenden öffnung 101c eingesetzt. Die letztere weist an ihrem knochenseitigen Ende einen kurzen zylindrischen Abschnitt auf, an den eine Konusfläche 101c/ anschließt, deren Durchmesser vom Knochen weg zunimmt. Die Mantel- oder Außenfläche des Klemm-Teils bildet eine Kugelzone. und zwar eine solche Kugeizone, die sich auf beiden Seiten einer durch das Kugelzentrum gelegten Ebene erstreckt. Im übrigen ist der Durchmesser der Außenfläche des Klemm-Teils 101 annähernd gleich dem Durchmesser des kugelzonenförmigen Abschnittes des Schraubenloches 97a. In den Klemm-Teil 101 sind von seiner dem Knochen abgewandten Stirnseite her vier besonders deutlich aus der Fig. 14 ersehbare Einschnitte 101 e eingeschnitten, die sich über etwa 80% seiner Höhe erstrecken und vier Zungen 101/" begrenzen.

F.ine Sohranhp 99 weist einen das Teü-Loch 93c durchdringenden und in die Gewindebohrung 95c eingeschraubten Gewindeteil 99a und einen den Klemm-Teil 101 haltenden Kopf 996 auf. Der letztere wird außen durch eine Konusfläche 99c begrenzt, die sich vom Gewindeteil 99a weg erweitert, wobei der Kegelwinkel mit demjenigen der Konusfläche 101 d übereinstimmt Im Kopf 99b ist ein zur Hauptsache hexagonales Loch 99t/vorhanden. Die Schraubenachse, die auch die Achse des Klemm-Teils bildet, ist mit 103 bezeichnet

Die Schraube 99 und der Klemm-Teil 101 können im Schraubenloch 97a innerhalb gewisser Grenzen räumlich verschwenkt werden. Die Achse 103 kann also rechtwinklig zu der von der Platte 97 aufgespannten Ebene verlaufen oder auch, wie es in der Fig. 13 dargestellt ist, mit dieser einen andern Winkel bilden.

Beim Festschrauben der Schraube 99 werden die

Zungen 101/" des Klemm-Teils 101 durch den als Spreiz-Teil dienenden Schraubenkopf 996 von der Achse 103 weggespreizt, wodurch der Klemm-Teil 101 mit der Platte verklemmt wird.

Im übrigen können auch für die Einrichtung mit Klemm-Teilen mit kugelzonenförmiger Mantelfläche noch solche Klemm-Teile vorgesehen werden, bei denen die zum Aufnehmen des Schraubenkopfes

ίο dienende öffnung bezüglich der Mantelfläche des Klemm-Teils exzentrisch ist. Dies ermöglicht, die Knochenstücke auch bei der Verwendung von Platten, deren Schraubenlöcher einen kugelzonenförmigen Abschnitt aufweisen, durch Verdrehen der Klemm-Tei-Ie, analog wie es anhand der Fig.3 erläutert worden war, gegeneinander zu drücken.

Die Elemente, d. h. die Platten, die die Klemm-Teile bildenden Hülsen und die Schrauben der beschriebenen Einrichtungen können aus verschiedenen Metallen oder Legierungen oder eventuell auch aus nichtmetallischen Materialien bestehen. Das die Klemm-Teile bildende Material muß jedoch derart elastisch sein, daß die Zungen unter einer elastischen Deformation gespreizt werden können.

2s Wenn eine der beschriebenen Einrichtungen zum Fixieren und Verspannen von Stücken eines Knochens verwendet wird, kann der Chirurg die in der Längsrichtung geraden Platten nötigenfalls noch verformen, um sie der Knochenform anzupassen. Die Schrauben werden bei der Operation derart festgeschraubt, daß ihre Köpfe und die Klemm-Teile bildenden Hülsen die Platten derart halten, daß die Auflageflächen der Platten mit einem gewissen Druck am Knochen anliegen. Wie es anhand der F i g. 3 erläutert worden war, können ferner die Knochenstücke in der Längsrichtung der Platte gegeneinander gedrückt werden.

Nun wird angenommen, daß im Bereich der Auflagefläche der verwendeten Platte eine Resorption des Knochenmaterials stattfindet. Dies kann beispielsweise dann eintreten, wenn zeitlich ändernde, durch äußere Belastungen verursachte Kräfte am Knochen bzw. den Knochenstücken angreifen und ausreichend groß sind, um die durch das Festschrauben der Platte erzeugte, statische Druckkraft mehr oder weniger zu überwinden, so daß die Platte und die Knochenstücke bezüglich einander Mikrobewegungen, d. h. kleine Bewegungen ausführen. Infolge der Resorption kann zwischen der Auflagefläche der Platte und dem

5(i Knochen ein freier Zwischenraum entstehen. Auch wenn dies der Fall ist bleibt die durch das Spreizen der K!emm-Tei!e mit den Schrauben verklemmte Platte immer noch starr und insbesondere axial unverschiebbar mit den Schrauben verbunden. Dadurch wird natürlich auch verhindert daß sich die Schrauben unter der Einwirkung von Erschütterungen oder andern äußeren Kräften von selbst losschrauben.

Mit den beschriebenen Einrichtungen, die aus einer Platte, mehreren Schrauben und der entsprechenden Anzahl Hülsen bestehen, können also durch einen Bruch oder aus andern Gründen entstandene Knochenstücke stabil miteinander verbunden werden, bis sie wieder zu einem Knochen zusammengewachsen sind. Wie bereits erwähnt wird durch das Verklemmen der Schrauben mit der Platte und die daraus resultierende Stabilitätsverbesserung sichergestellt so daß sich die Verbindung zwischen der Platte und den Schrauben auch im Fall einer Knochen-Resorption nicht lockert Diese Stabili-

tätsverbesserung wirkt sich aber zudem hemmend auf die Entstehung und Entwicklung der Knochen-Resorption aus. Ferner wirkt das Verklemmen der Schrauben mit der Platte auch der Reibungskorrosion zwischen den verschiedenen Elementen der Einrichtung entgegen.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung mit einer mindestens zwei Schraubenlöcher aufweisenden Platte und zu deren Befestigung an einem Knochen dienenden Schrauben, mit einem zum Einschrauben in den Knochen bestimmten Gewindeteil und Haltemitteln zum Halten der Platte, dadurch gekennzeichnet, daß beim haltemiltelseitigen Ende der Schrauben (9,49,59,79,99) ein mit Einschnitten (lic, 61e, 101e,>versehenerKlemm-Teil(ll.?,61a, 101)und ein bezüglich diesem entlang der Schraubenachse (55, 57, 103) verstellbarer Spreiz-Teil (9b, 596, 99b) vorhanden ist und daß die beiden genannten Teile aneinander anliegende Konusflächen (9c, Wd, 59c, 61 d, 99c, iOld) aufweisen, die zur Schraubenachse (19,57,103) koaxial sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreiz-Tcil (9i), 59/^zusammen mit dem Gewindeteil (9a, 59«; aus einem einstückigen Körper besteht und daß der Klemm-Teil (Ha, 6IaJ durch einen Abschnitt einer separaten Hülse (11,61) gebildet ist, daß mindestens der mit einem Klemm-Teil (lh), 6in) verklemmte Teil eines Schraubenloches (7a, 47a,) kreiszylindrisch ist und daß die den Klemm-Teil (11a, 61a; bildende Hülse (11,31,51, 61,81) einen mil dem Klemm-Teil (Ua, 6Ia^ zusammenhängenden und über dessen Mantelfläche hinausragenden Kragen (Hb, bib) aufweist, der auf der dem Knochen (1, 41) abgewandt ?.u liegen bestimmten Seite der Platte (7,47) aufliegt.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenachse (57) bezüglich der Achse (55) der Mantelfläche des Klemm-Teils(51a^geneigtist.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Klemm-Teil (101) einen Mantelflächenabschnitt aufweist, der abgesehen von den Einschnitten (101 e) einen Teil einer Kugelfläche bildet und daß das Schraubenloch (97a; mindestens zum Teil durch eine Fläche begrenzt ist. die einen Teil einer Kugelfläche bildet.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Klemm-Teile (Ua^ eine mindestens teilweise an der das Schraubenloch (7,7. 47a; begrenzenden Flache anliegende Mantelfläche aufweist, die bezüglich der Schraubenachse (19) exzentrisch ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einschnitte (He; des die exzentrische Mantelfläche aufweisenden Klemnitciles (HaJ bis in die dem Gewindeteil (9./; der Schraube (9) abgewandte Stirnfläche des Klemmteilcsillajersirecken.

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