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Hydraulisches Bindemittel sowie Verfahren zur Her
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stellung von Hohlteilchen für dieses Bindemittel
Bekanntlich
kann man die Frost- und Tausalzbeständigkeit von Beton und hydraulischen Mörteln
dadurch sicherstellen , daß man in dem durch Frost gefährdeten, der Witterung ausgesetzten
Bereich z.B. in der Verschleißschicht von Betonstraßendecken, einen künstlich erhöhten
Luftporengehalt vorsieht.
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Die Ausbildung von Luftporen im Beton kann man bekanntlich durch
die Verwendung von Schaum- und Netzmitteln oder durch chemische Mittel, welche mit
dem Bindemittel, z.B. Kalk- und/oder Zement, oder untereinander derart reagieren,
daß dabei Gasblasen entstehen , bewirken. Das Schäumen, d.h. die Anwendung sogenannter
Luftporenbildner, hat den Nachteil, daß unabhängig von der ein gesetzten Menge des
Schaum- oder Netzmittels, jedoch abhängig von der Temperatur , der Mischzeit bzw.
von der Zusammensetzung der hydraulischen Bindemittel und der Zuschlagstoffe verschiedene
Porengrößen und Porenmengen und damit unterschiedliche Porositäten des Endproduktes
entstehen können.
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Somit ist das Verfahren des Blähens wegen der Notwendigkeit einer
genauen Temperaturkontrolle sowie Überwachung der Zusammen= setzung der Zuschlagstoffe
nur in spezifisch eingerichteten Fertigungsanlagen, jedoch nur erschwert an Oroßbaustellen
anwendbar.
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Bekannt ist ferner auch der Zusatz vorwiegend oder annähernd kugeliger
poröser Körper, die aus einem Mineral oder aus Kunst= stoff bestehen. Solche hohlraumreiche
Körper sind zwar mit dem hydraulischen Bindemittel vermengbar, doch treten leicht
Ent= mischungen auf, und es sind mit Hilfe solcher Schaumkörper nur relativ große
Poren herstellbar.
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Hingegen lassen sich kleine schaumige Partikel bisher nicht wirtschaftlich
herstellen. Sekundär zerkleinerte Schaumkörper weisen
keinen ausreichenden
Porencharakter auf.
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Neuerdings ist man dazu übergegangen, dem frostsicher zu gestaltenden
Beton oder Mörte-l im Zuge seiner Herstellung mikro= skopisch kleine Hohlkügelchen
aus Kunststoff beizumengen, die somit gewissermaßen in Kunststoff verpackte Luftblasen
dar= stellen. Dieses Verfahren konnte sich jedoch in der Praxis wegen des hohen
Preises dieses Materiales nicht durchsetzen. Dazu kommt, daß ein Einarbeiten dieser
Kügelchen in die Betonmischung auf Schwierigkeiten stößt. Weil nämlich die Hohlteilchen
von vornherein ein sehr geringes Gewicht haben, sind sie schwer beisarrirnenzuhalten
und in das Betonmischgefäß einzubringen. Es gibt nicht nur Schwierigkeiten beim
Zusetzen der Teilchen zur Beton- bzw. Mörtelmischung, sondern es besteht auch die
Gefahr einer Entmischung innerhalb des aus Zuschlagstoffen, Zement und Wasser bestehenden
Beton- bzw. Mörtelgemenges und somit die Gefahr einer ungleichmäßigen Verteilung
der Hohlteilchen inner= halb des fertigen Betons bzw. Mörtels.
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Außerdem weisen diese Hohlteilchen auf Grund ihrer Beschaffen heit
und/oder des Herstellungsverfahrens vielfach eine elektro= statische Ladung auf
und neigen infolgedessen dazu, sich von= einander abzustoßen.
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Man muß deshalb diese Kügelchen in einer Trägerpaste vereinigen und
zusammenhalten,und und erst diese Trägerpaste kann - gegebenen= falls im Anmachwasser
dispergiert - der Beton- bzw. Mörtel= mischung hinzugefügt werden, sie kann also
nicht mit dem Binde= mittel, vorzugsweise Zement, vereinigt lagerfähig auf Vorrat
gehalten bzw. geliefert werden.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein neuartiges Binde= mittel
zu schaffen, welches dank seiner Zusammensetzung und
Beschaffenheit
gewährleistet, daß der mit diesem Bindemittel anzufertigende Beton oder Mörtel zwangsläufig
den erforder= lichen, empirisch ermittelbaren optimalen Luftporengehalt, gleich=
mäßig in der Betonmasse verteilt, zur Erzielung einer ausreichenden Frostsicherheit
aufweist.
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Die Erfindung beruht mit dieser Zielsetzung auf der Erkenntnis, daß
sich die Herstellung des Betons bzw. Mörtels außerordentlich vereinfacht und überdies
die gleichmäßige Verteilung der Luft= poren im fertigen Produkt wesentlich zuverlässiger
gewährleistet werden kann, wenn diese Luftporen in Form von hohlraumbildenden Teilchen
mit dem Bindemittel gemeinsam mit den übrigen Beton-und Mörtelzuschlagstoffen und
dem Anmachwasser vermengt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist somit im Sinne dieser Zielsetzung ein
hydraulisches Bindemittel, insbesondere auf Zementbasis, welches in feinverteilter
Form vorzugsweise kugelförmige Hohl= teilchen mit einem Größtdurchmesser unterhalb
0,1 mm, vorzugs= weise unterhalb 0,05 mm, enthält.
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Durch die erfindungsgemäße Struktur des Bindemittels wird nicht nur
für eine der Verteilung des Bindemittels im Gemenge entsprechende , also ebenso
gleichmäßig gute Verteilung der Luftporen im Beton oder Mörtel gesorgt, sondern
es braucht außerdem auf eine richtige, optimale Dosierung der Luftporen= zugabe
bzw. der Zugabe eines Luftporenbildners nicht mehr geachtet werden, vielmehr enthält
das Bindemittel in seiner richtigen Dosierung die jeweils erforderlichen Luftporen
bereits von vornherein in einer gleichfalls richtigen, optimalen, anteils= mäßigen
Dosierung und kann mit den darin enthaltenen Porenträgern unbegrenzt transportiert
und gelagert werden. Es ist dies insbe= sondere deshalb von großem Vorteil für die
Praxis, als bekanntlich eine Überschreitung des optimalen Anteiles zu einer Verringerung
der
Festigkeit , eine Unterschreitung hingegen zu einer Minderung der Frostsicherheit
des Betons oder Mörtels führt.
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Es erübrigt sich dank der erfindungsgemäßen Beschaffenheit des Bindemittels,
z.B. Zement, auch eine gesonderte Beschaffung und Lagerhaltung chemischer Luftporenbildner
bzw. vorgefertigter luftporenbildender Hohlteilchen; das erfindungsgemäße Bindemittel
selbst gewährleistet ohne weiteres Zutun, lediglich durch seine erfindungsgemäße
Zusammensetzung allein schon die Frostsicherheit des damit hergestellten Betons
oder Mörtels.
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Erfindungsgemäß soll demnach das Bindemittel selbst bzw. ein mit
dem Bindemittel gut verträgliches Material die erforderlichen Luftporen einschließen,und
es soll - infolge eines ähnlichen spezifischen Gewichtes und einer ähnlichen inneren
Reibung der Hohlteilchen - einer Entmischung des aus Hohlteilchen und Binde= mittel
bestehenden Gemenges vorgebeugt werden0 Bei der Herstellung von Beton oder Mörtel
mit den beschriebe= nen Porenträgern kann es allenfalls technische Schwierigkeiten
bereiten, wenn extrem lange Mischzeiten angesetzt werden, weil dabei diese Porenträger
zermahlen und zerrieben werden könnten.
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Hiefür können im Rahmen der Erfindung zweckmäßigerweise zur Herstellung
der Porenträger Substanzmischungen vorgesehen sein, welche einen vergleichsweise
hohen Anteil wasserunlöslicher und möglichst harter Materialien besitzen, um in
der Pore gewisser maßen einen Stützkörper zu bilden. Die Untersuchung frost- und
tausalzunempfindlicher Betone hat gezeigt, daß das Eindringen und die Ausdehnung
von Eiskristallen in der Pore auch dann möglich ist, wenn mindestens 20% Luftraum
in der Pore vorhanden ist oder aber die Füllung einer solchen Pore derart elastisch
oder plastisch ist, daß der Poreninhalt verformt werden kann.
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Im Rahmen der Erfindung können die mit dem Bindemittel ver= mengten,
mikroskopisch kleinen Hohlteilchen - wie schon erwähnt -entweder aus einem vom Bindemittel
verschiedenen Material, z.B.
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Kunststoff, oder aus dem Bindemittel selbst bestehen. Im erst= genannten
Fall vereinfacht sich die Herstellung des erfindungs= gemäßen Bindemittels, weil
die Hohlteilchen lediglich in das Bindemittel eingemischt«;erden brauchen. Im letztgenannten
Fall hingegen ergibt sich der Vorteil, daß das Bindemittel keine Fremdstoffe enthält,
welche die Eigenschaften der gebundenen Masse in irgend einer Weise beeinflussen
könnten.
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Ferner besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit; daß.
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die einzelnen Hohlteilchen aus jeweils einer einen einzigen Hohlraum
einschließenden, also umfanggeschlossenen Haut, Kruste oder Schale bestehen oder
daß die einzelnen Hohlteilchen aus jeweils eine Vielzahl von Hohlräumen enthaltenden,
z.B. stark porösen Körpern bestehen. Im erstgenannten Fall bestehen die Möglichkeiten,
die Haut bzw. Schale undurchlässig oder durch= lässig zu gestalten. Im zweitgenannten
Fall muß der Hohlraum= anteil der kleinen Körper selbstverständlich so groß sein,
daß diese Körper noch so weit als Hohlkörper ansprechbar sind, als sie den ihnen
zugedachten Zweck, die Bildung von Luftporen, zu erfüllen vermögen.
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Die Gefahr einer Entmischung, d.h. die Gefahr einer ungleich= mäßigen
Verteilung der Hohlteilchen im Betongemenge, ist bei der erfindungsgemäßen Lösung,
derzufolge diese Hohlteilchen in dem meist sehr feinkörnigen, mehligen Bindemittel,
wie Zement, enthalten sind, von vornherein vergleichsweise gering, weil sich dieses
hydraulische, feinvermahlene Bindemittel mit den Hohlteilchen gut und innig vermengen
läßt und an den Hohlteilchen haftet sowie gleiche Adhäsæ sktEb
Dennoch
mag es im Rahmen der Erfindung zweckdienlich sein, dafür zu sorgen, daß die spezifischen
Gewichte des Bindemittels bzw. der Hohlteilchen nicht allzu untersctiiedlich sind,
sondern möglichst eng beisammen im gleichen Bereich liegen.
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Man kann nun diese Erhöhung des spezifischen Gewichtes der Hohlteilchen
auf ein dem Gewicht des Bindemittels gleichkommendes Ausmaß besonders günstig dadurch
erreichen, daß die Hohlteilchen mit dem Bindemittel beschichtet werden. Es erhöht
sich dadurch nicht nur das spezifische Gewicht, sondern auch die Haftung der Hohlteilchen
an den Bindemittelteilchen sowie die innere Reibung des Hohlteilchen-Bindemittel-Trockengemenges.
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Die Beschichtung der Hohlteilchen kann man im einfachsten Falle durch
eine Haftung des Bindemittels an der Oberfläche der Hohlteilchen erzielen; eine
solche Haftung kann beispiels= weise elektrostatisch bewirkt oder zumindest unterstützt
sein, sie läßt sich aber auch einfach durch eine Rauhigkeit der Hohl= teilchenoberfläche
erzielen.
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Man kann aber auch so vorgehen, daß man die auf den Hohl= teilchen
gebildete Xndemittelschicht zu einer Haut bzw. Schale oder Kruste bindet, z.B. hydraulisch
oder keramisch bindet, verklebt, verschmilzt oder verkrustet. Unter Umständen mag
es ausreichen, die Hohlteilchen vor ihrer Vermengung mit dem Bindemittel zu befeuchten,
beispielsweise zu besprühen oder zu bedampfen, wodurch sich dann um jedes Hohlteilchen
eine feste, aus dem hydraulischen, abgebundenen Bindemittel bestehende Haut bzw.
Schale bildet.
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Mit solchen Methoden lassen sich auch Hohlteilchen schaffen , die
ausschließlich oder weitgehend aus dem Bindemittel selbst bestehen, indem nämlich
temporär als Träger einer Bindemittel= schicht dienende , z.B. hohle oder auch voLle
Teilchen nach Bindung dieser Schicht zu einer porösen , durchlässigen Schale entfernt
, z.B. gelöst oder vergast, werden. Solche Hohlteilchen bestehen dann also zunächst
bloß aus einem Trägerkörper , der voll oder hohl sein kann und mit dem Bindemittel
beschichtet wird. Sobald dieses Bindemittel zu einer Schale, Haut oder Kruste gebunden
ist und einen Hohlkörper bildet, kann dann der darin befindliche Trägerkörper zumindest
teiLweise verflüchtigt , z.B. verdampft , gelöst oder ausgewaschen , werden und
es bleibt der ganz oder weitgehend aus dem Bindemittel bestehende Hohl= körper zurück.
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Man kann im Rahmen der Erfindung dafür sorgen , daß das die Beschichtung
der Hohlkörper bildende Bindemittel zunächst nur anteilsweise abbindet, gerade nur
so viel , um eine Haut bzw. Kruste zu bilden , um dann den Restanteil erst im Zuge
der Verwendung des solche Hohlkörper enthaltenden Bindemittels abbinden zu lassen,
wodurch sich solche Hohlkörper naturgemäß besonders fest und innig in das mit dem
Bindemittel gefertigte Baumaterial einfügen.
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Es empfiehlt sich weiters, für die Beschichtung der Hohlkörper ein
besonders rasch abbindendes Bindemittel z.B. sogenannten Schnellzement, zu verwenden,
um die Phase, innerhalb derer sich die auf den Hohlkörpern bildende B#indemittelbeschichtung
ver= festigt, möglichst kurz zu halten.
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Ferner kann man dem die Beschichtung bildenden Bindemittel, z.B.
Zement , ein die Klebrigkeit erhöhendes Mittel, wie es an sich bei der Verarbeitung
von Spritzbeton bekannt ist, hinzufügen,
z.B. ein Natriumaluminat,
Natriumflorid, Soda od.dgl.
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Sofern der Trägerkörper, wie oben dargelegt, nach Festigung der Bindemittelbeschichtung
verflüchtigt werden soll, darf das Material dieses Trägerkörpers ~ wènn es beispielsweise
im Anmachwasser des Betons oder Mörtels gelöst wird und im herzustellenden Baumaterial
verbleibt - selbstverständlich keine ungünstigen Eigenschaften dieses Materiales
zur Folge haben, es soll also zumindest inert sein; darüber hinaus ist aber im Rahmen
der Erfindung anzustreben, daß dieses Material zur Verbesserung der Eigenschaften
des fertigen Betons bzw. Mörtels beiträgt. So besteht beispielsweise die vorteilhafte
Möglichkeit, die als Schichtträger wirkenden Teilchen aus einem nach der Lösung
dieser Trägerteilchen im Anmachwasser wirksam werdenden Beton- oder Mörtelzusatzmittel,
z.B. einem hydrophobierenden, plastifizierenden oder dichtenden Zusatzmittel, einem
Abbindebe schleuniger oder Abbindeverzögerer, auszubilden.
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Die Herstellung der Hohlteilchen stößt'im Rahmen der Erfindung und
unter Zuhilfenahme des Standes der Technik auf keine nennenswerten Schwierigkeiten:
Man kann diese Hohlteilchen im einfachsten Fall, beispiels= weise aus Kunststoff,
vorfertigen und dem Bindemittel hinzufügen und durch Vermengen einverleiben, wobei
eine innige Vermengung mit dem Bindemittel zunächst ausreichen mag, um die Hohlteilchen
im Trockengemenge gleichmaßig verteilt festzuhalten.
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Es besteht darüber hinaus die vorteilhafte Möglichkeit, für eine
Beschichtung dieser Hohlteilchen mit dem Bindemittel zu sorgen, sei es durch eine
elektrostatisch bewirkte oder unterstützte Haftung oder dadurch, daß die Beschichtung
während oder nach ihrer Aufbringung zu einer Schale bzw. Haut oder Kruste
verfestigt
wird.
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Ein großer Vorteil dieser erfindungsgemäßen LehrebbUestEt 'Zrin,
daß nunmehr die Porenträger unmittelbar aus dem Bindemittel erzeugt werden und bestehen,
wobei die wasserlösliche Substanz dieser Poren träger zwar einen kleinen Teil des
Bindemittels verbraucht, jedoch die Herstellung der Porenträger erheblich verbilligt
wird.
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Beispielsweise Icann die aus dem Bindemittel selbst bestehende Schicht
durch Befeuchten hydraulisch gebunden werden, man kann aber die Bindung auch durch
Hinzufügen eines-klebers, eines fremden Bindemittels od.dgl. herbeiführen. Schließlich
besteht grundsätzlich auch noch die Möglichkeit, die Bindung thermisch zu bewirken,
beispielsweise durch Erwärmung ein eingemischtes Bindemittel zu aktivieren oder
die Hohlteilchen, wenn sie aus thermoplastischem Material bestehen, durch Anschmelzen
mit der an ihnen haftenden Beschichtung zu vereinigen.
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Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die schon oben erw:ahnten,
ausschließlich aus Bindemittel bestehenden Hohl= teilchen herzustellen, indem mit-ßindemittel
beschichtete hohle oder volle Teilchen, z.B. Wassertröpfchen, Eiskörnchen, Thermos
plaste, Styroporkörnchen od.dgl., nach Bindung einer Bindemittel= beschichtung durch
ein Verdunsten, Verdampfen, Auflösen, Vergasen, Verbrennen od.dgl. aus der vom Bindemittel
gebildeten, durch3 lässigen Schale bzw. Haut oder Kruste zumindest teilweise entfernt
bzw. verflüchtigt werden, worauf dann die leere Beschichtung für sich allein einen
nur oder überwiegend aus dem Bindemittel bestehenden hohlen oder porösen Körper
bildet.
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Beispielsweise kennen nach dieser Lehre Wassertröpfchen oder Eiskörnchen
mikroskopisch kleinen Durchmessers in einen aus Blndemittelstaub; vorzugsweise Zementstaub,
gebildeten Nebel eingesprüht werden, sçobei-sich dann um solche Tröpfchen oder Körnchen
eine Haut aus ganz oder teislwelse abgebundenem Zement bildet, die - nach Verdunsten
des darin enthaltenen Wassers -einen Hohlraum einschließt.
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Weiteres besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, flüssige
oder feste, jedenfalls aber wasserlösliche Substanzen in der erforderlichen Partikelgroße
dem hydraulischen Binde= mittel hinzuzufügen und diese Partial damit zu beschichten.
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In Anbetracht dessen, daß sich diese Partikel bzw. deren wasserlösliche
Anteile langsamer im SwLnachwasser lösen als der mit dem Bindemittel herzustellende
Betonkörper zur Gelierung oder Aushärtung benötig8, hinterbleibt im fertigen Beton
anstelle eines jeden Partikals ein in sich geschlossener Hohlraum, welcher als Pore
definierbar ist. Man kann aber auch eine wasserlösliche Substanz mit einer wasserunlöslichen
zum Zweck der Herstellung solcher porenbildender Partikel vermengen, damit der wasserunlösliche
Anteil in der sich nach Auflösung des wasserlöslichen Anteiles bildenden Pore verbleibt
und dort eine Stützfunktion ausübt.
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Wesentlich ist in allen oben erläuterten Varianten, daß luftporenbildende
Partikel eine fest oder nur schwachhaftende Bindemittelhaut erhalten, die - nach
Aufnahme von Wasser -eine hohlraumumschließende Kruste bildet. Das Einbringen dieser
vorgefertigten luftporenbildenden Partikel in das Bindemittel kann schon längere
Zeit vor der Mischung, aber auch erst knapp vor Verwendung des Bindemittels erfolgen.
Die tasse der Partikel kann auf beliebige Weise Weise zum Verschwinden gebracht
oder verringert werden, also z.B. auf chemische oder physikalische Art, durch chemische
Reaktion oder durch Verdampfen, Lösen usw.
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Der Zeitpunkt der Krustenbildung, z.B. einer Kruste aus Zement staub,
ist im Rahmen der Erfindung frei bestimmbar, spätestens muß diese Krustenbildung
im abbindenden Beton erfolgen, um sodann im fertigen Beton den gewunschten Porenhohlrautn
einzu= schließen.
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Es können ferner die mit dem Bindemittel ze beschichtenden Teilchen
aus einer BnuLsion, Dispersion oder Lösung mit einem bei niedriger Temperatur verdampfenden
oder chemisch reagierenden Anteil, der auch Wasser sein kann, und einem festen oder
sich verfestigenden Anteil, z.B. aus einer Paraffin-nnulsion , bestehen, die dann
im fLussigen Zustand in Form von feinen Tröpfchen mit Bindemittel beschichtet wird,
worauf der verdampfbare oder wäßrige Anteil verdampft bzw. chemisch gebunden wird
und der unverdampfte Rest, z.B. als poröser oder hohler sphärischer Körper, einen
Träger für die Bindemittelschicht verkörpert.
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Es sind dies lediglich einige wenige Beispiele für die technologischen
Möglichkeiten der Herstellung mikroskopisch kleiner Hohiteilchen, wie sie für ein
erfindungsgemäß zusammen= gesetztes Bindemittel erforderlich sind. Diese Beispiele
sollen aufzeigen, daß hinsichtlich dieser Herstellung keine nennen werten Schwierigkeiten
für eine praktische Verwirklichung des Erfindungsgedankens auftreten können.
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Nachstehend seien einige Ausführungsbeispiele des erfindungs= gemäßen
Verfahrens erläutert.
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Beispiel 1: Gelatine wurde fein gemahlen, und das Mahlprodukt wurde
so ausgesiebts daß die einzelnen Partikel einen Durchmesser von 0,05 bis 0,1 mm
darstellten. Gelatine wurde gewählt , weil es eine Substanz ist, welche sich wohl
in Wasser löst, und weil der Lösungsprozeß , bedingt durch einen erforderlichen
Quell= vorgang , ziemlich lange dauert , d.h. jedenfalls länger dauert als eine
herkowmliche Betonmischung zum Gelieren und Abbinden benötigt. Einer Mischung, bestehend
aus Portland-Zement und einem Zuschlagstoff mit einer Körnung von 0 - 8 mm Korngröße
, in
der Sieblinie der DIN-Norm entsprechend und dem zugehörigen
Wasseranteil unter Berücksichtigung des üblichen l-Faktors wurden 2 Gew-% des Gelatine-Mahiproduktes
bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Portland-Zementes hinzugefügt und vermischt.
Nach erfolgter Aushärtung des erzeugten Betons konnte an angeschliffenen Teilen
des Formlinges dessen Poren= struktur mit dem Mikroskop festgestellt werden. Eindeutig
hatte sich jeder Gelatine-Partikel im Anmachwasser des Betons aufgeht löst und einen
Hohlraum bzw. eine Pore hinterlassen.
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Beispiel 2: Aus 50 Gew-% Wasser und 50 Gew-% Paraffin wurde eine
Emulsion hergestellt , die so beschaffen war , daß die einzelnen Paraffintröpfchen
einen Durchmesser von nur ein bis drei Mikron aufwiesen. Anschließend wurde die
erhitzte Emulsion versprüht und zwar derart, daß während des Versprühens der Sprühnebel
abkühlen konnte , so daß kleine Tröpfchen der erstarrten Emulsion anfielen, deren
Durchmesser etwa 0,03 mm betrug.
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Diese erstarrten Tröpfchen wurden wie im Beispiel 1 zu einem Betonformling
verarbeitet,und und nach dessen Aushärtung konnten im Beton Hohlräume von durchschnittlich
0,-05 mm nachgewiesen werden, welche partiell kristallines Paraffin enthielten.
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Beispiel 3: Eine Paraffin-Wasser-Emulsion wie im Beispiel 2 wurde
unmittel= bar in Zement versprüht. Die Sprüheinrichtung verfügte über Organe zur
Regelung des Druckes , der Fördermenge und der Düsen= größe , so daß Tröpfchen vorbestimmter
Größe erzeugt werden konnten.
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Im Beispielsfall hatten die Tröpfchen eine. mittlere Größe von 0,07
mm. Der besprühte Zement wurde mittels eines Förderbandes in einer dünnen Schicht
gefördert.
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Innerhalb kurzer Zeit legten sich an der Oberfläche der Tröpfchen
erwartungsgemäß Feinteilchen des Zementes an und bildeten nach dem Abbinden einen
vergleichsweise festen Mantel, wobei sie zu einem Hohlkörper erstarrten, der als
Porenträger im Sinne der Erfindung anzusehen ist.
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Im Rahmen der Erfindung stehen noch mannigfache Möglichkeiten für
eine Verbesserung der Effizienz der erfindungsgemäßen, ziel= strebigen Verfahrensmaßnahmen
offen.
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So kann beispielsweise jenen Partikeln , welche die Bildung der Luftporen
bewirken, indem sie gelöst , verdampft oder vergast werden, ein Anteil eines Luftporenbildners
hinzugefügt werden? welcher bei der Bewegung des noch nicht ausgehärteten Betons
, d.h. beim Mischen und Verarbeiten, zu;einer Vergrößerung der sich bildenden Luftpore
führt. Auf diese Weise kann an dem für die Herstellung der Partikel verwendeten
Material gespart werden.
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Wie schon oben erwähnt , können die porenbildenden, als Träger einer
Bindemittelkruste dienenden Partikel vorteilhafter= weise aus Materialien bestehen,
deren Vorhandensein der Qualität des Endproduktes, also des erhärteten Betons oder
Mörtels, dienlich ist. Beispielsweise kann ein auf diese Art erfolgender Zusatz
chemischer Produkte bei der Herstellung von Beton oder Mörtel auf dessen Abbindezeit,
Festigkeit oder Dichte Einfluß nehmen oder dessen Verarbeitbarkeit als Plastifizierer
begünstigen.
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Solcherart kann allein durch Wahl des Bindemittels ein Poren= beton
bestimmter Eigenschaften zielführend bestimmt und hergestellt werden , ohne daß
es hiezu der Einhaltung einer komplizierten Rezeptur bei der Anfertigung des Trockengemenges
bedarf. Gleich= wohl läßt sich aber erfindungsgemäßes Bindemittel mit gewöhnlichem
Bindemittel beliebig mischen und in bestimmten Anteilen hinzufügen.