-
adidas Sportschuhfabriken Adi Dassler KG
-
D - 8522 Herzogenaurach Laufsohle für Sportschuhe, insbesondere Laufschuhe
für Langstreckenläufe Die Erfindung betrifft eine Laufsohle aus Gummi oder einem
gummiähnlichen Werkstoff für Sportschuhe, insbesondere Laufschuhe für Langstreckenläufe,
mit einer Profilierung, die durch eine Vielzahl von einzeln stehenden Profilkörpern,
z.B. Noppen, gebildet ist.
-
Laufsohlen der vorstehend genannten Art sind an Sportschuhen in Benutzung,
die in der Hauptsache für Rasenspiele auf Kunstrasen eingesetzt werden (vgl. DE-OS
27 17 910) sowie an solchen Sportschuhen,die von Langstreckenläufern für Marathonläufe,
Volksläufe und dgl.
-
getragen werden (vgl. DE-OS 27 52 239). Die auf der Laufsohle als
Profilierung vorgesehenen Prof ilkörper sind normalerweise einstückig mit der Laufsohle,
dh.
-
bestehen aus demselben Material, und haben prismatische, Kegelstumpf-
oder Pyramidenstumpfform. Unter "einzeln stehen" wird in diesem Zusammenhang eine
Anordnung der Profilkörper auf der Laufsohle verstanden, die eine individuelle Verformung
der einzelnen Profilkörper unter der Auftrittsbelastung zulässt, ohne daß die Verformung
eines einzelnen Profilkörpers zugleich auch diejenige eines Benachbarten zur Folge
hat.
-
Das bedeutet, daß die Profilkörper nicht oder allenfalls durch schwache
Verbindungsleisten oder -stege
untereinander verbunden sind, im
Gegensatz z;B. zu einem Waffelprofil, bei dem die Profilvorsprünge praktisch ein
zusammenhängendes Gitter auf der Laufsohle bilden.
-
Zweck dieser Einzelanordnung ist es, auch an weichen Böden mittels
der Profilkörper einen möglichst guten Greifeffekt zu erzielen, bei harten Böden
aber aufgrund der elastischen Nachgiebigkeit des Profilkörperwerkstoffes eine Dämpfung
zu bewirken. Im zweiten Fall besteht die Absicht vor allem darin, die individuelle
Verformbarkeit auf harten, jedoch holprigen Böden dahingehend auszunutzen, daß der
Läufer von einem Umknicken und von Knöchelverletzungen verschont bleibt.
-
Bezüglich der Rutschsicherheit und der angestrebten Dämpfung haben
sich die bekannten Laufsohlen als vorteilhaft erwiesen. Ein Nachteil dieser bekannten
Laufsohlen besteht jedoch darin, daß vor allem bei Verwendung von verhältnismässig
weichem Sohlenmaterial und/oder bei relativ grosser Höhe und Schlankheit der Profilkörper
ein Schwimmgefühl beim Laufen auf harter Bahn nicht vermieden werden kann, das dem
Läufer das Kontaktgefühl zur Bahn nimmt und die volle Leistungsentfaltung verhindert.
Eine erhebliche Verbesserung wurde diesbezüglich bereits dadurch erzielt, daß nach
einem älteren Vorschlag (P 29 o4 471.1) die Profilkörper eine zur Laufseite der
Laufsohle geneigt liegende Auftrittsfläche-haben und diese Auftrittsfläche mindestens
bei.der Mehrzahl der auf der Hintersohle angeordneten Profilkörper nach vorne, bei
den Profilkörpern der Vordersohle dagegen nach hinten zeigt. Durch die geneigt angeordneten
Auftrittsfläche wird eine Schwächung des freien Endteiles der Profilkörper erreicht,
durch die die Druck- und Biegeverformbarkeit der Profilkörper in eine Richtung gelenkt
wird, die etwa senkrecht zu der geneigten Auftrittsfläche verläuft. Durch die genannte
Ausrichtung der Auftrittsflächen der Profilkörper wird daher das erwähnte Schwimmgefühl
insoweit unter Kontrolle gebrachtf als die Verformbarkeit der Profilkörper sich
hauptsächlich
in Sohlenlängsrichtung ausprägt, wobei die entgegengesetzt liegenden Auftrittsflächen
an der Vorder- bzw. Hintersohle einen Kompensationseffekt bewirken. Nach wie vor
sind jedoch Laufsohlen dieser Art verbesserungsbedürftig, da die nachgiebigen Profilkörper
den Abrollvorgang beeinträchtigen und ungleichmässig werden lassen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Laufsohle der vorstehend
beschriebenen Art zu schaffen, die den natürlichen Abrollvorgang nicht stört und
vor allem in der Endphase (Abdruckphase) des Abrollvorganges dem Sportler ein eindeutiges
Bodenkontaktgefühl vermittelt.
-
Erreicht wird dies dadurch, daß die Profilkörper in dem vor dem Ballenbereich
liegenden vorderen Sohlenabschnitt bis zur Schuhspitze hin eine geringere Höhe als
im Ballenbereich aufweisen.
-
Die Höhe der Profilkörper in dem erwähnten vorderen Sohlenabschnitt
kann entweder allmählich zur Schuhspitze hin abnehmen. Vorteilhaft ist es aber,
diejenigen Profilkörper in dem vorderen Sohlenabschnitt, die an den Ballenbereich
unmittelbar anschließend angeordnet sind, merklich niedriger als die Profilkörper
im Ballenbereich zu halten, und erst von da ab die Höhe der weiteren Profilkörper
in dem vorderen Sohlenabschnitt allmählich zur Schuhspitze hin kleiner werden zu
lassen. Im übrigen ist es auch möglich, die Höhe der Profilkörper in dem vorderen
Sohlenabschnitt durchwegs gleich, jedoch kleiner als im Ballenbereich auszuführen.
-
Die Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, daß in der Abdruckphase
des Abrollvorganges und der in dieser Phase erhöhten Druckbelastung im wesentlichen
nur die Profilkörper des Ballenbereiches stark verformt werden, d.h.
-
normalerweise aufgrund einer kombinierten Druck- und Biegeverformung
ausweichen. Die in dem vorderen Sohlenabschnitt bis zur Schuhspitze hin liegenden
Profilkörper sind jedoch in dieser Phase weniger belastet und bleiben es auch ganz
am Ende des Abrollvorganges, da durch den Zehenbereich nur noch wenig Abdruckkraft
übertragen wird. Folglich bilden die dort vorhandenen Profilkörper, deren Höhe bei
den bekannten Laufsohlen gleich derjenigen der Profilkörper im Ballenbereich ist,
eine Schwelle, die der Läufer bei jedem Abrollvorgang zu überwinden hat. Diese Schwelle
wird durch den Vorschlag nach der Erfindung beseitigt, indem die in dem vorderen
Sohlenabschnitt befindlichen Profilkörper in ihrer Höhe merklich geringer als die
Profilkörper im Ballenbereich gehalten werden. Die vorstehend geschilderte Ausführung,
die Höhe der Profilkörper in dem vorderen Sohlenabschnitt zunächst abrupt und dann
allmählich zur Schuhspitze hin abnehmen zu lassen, hat den Vorteil, daß die Verformung
der letzten Profilkörperreihe im Ballenbereich sich unter Erzeugung eines Vortriebseffektes
nach vorn "entladen" kann, der Läufer jedoch keinen abrupten Übergang empfindet
und auch in der Endphase des Abrollvorganges die Sohle einwandfrei auf den Boden
abgestützt ist. Der genannte Vortriebseffekt äußert sich vor allem dann, wenn die
Profilkörper entsprechend dem bereits erwähnten älteren Vorschlag P 29 o4 471.1
ausgebildet und angeordnet sind.
-
Zumindest sollte dabei im Ballenbereich die zur Laufseite der Laufsohle
geneigte Auftrittsfläche der Profilkörper nach hinten weisen.
-
Der angestrebte Effekt wird unterstützt, wenn nach einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die an den vorderen Sohlenabschnitt unmittelbar
anschließend angeordneten Profilkörper des Ballenbereiches kräftiger ausgebildet
sind als die weiteren Profilkörper. Unter kräftiger Ausbildung ist hierbei zu verstehen,
daß - z.B. bei kegelstumpfförmigen Noppen - die Profilkörper dort einen grösseren
Durchmesser haben. Die grössere r.Rückstellkraft" solcher Profilkörper begünstigt
den geschilderten Vortriebseffekt. Darüber hinaus wird der Verschleiß dieser etwas
exponierten Profilkörper herabgesetzt.
-
Die Verringerung der Höhe der Profilkörper in dem vorderen Sohlenabschnitt
hängt zu einem gewissen Maß von der Verformbarkeit der Profilkörper im Ballenbereich
ab. Wenn diese sich unter der Belastung nur wenig verformen, braucht die Höhenabnahme
der Profilkörper im vorderen Sohlenabschnitt nicht so ausgeprägt zu sein, wie es
der Fall ist, wenn die Profilkörper verhältnismässig stark-:verformbar sind. Von
Vorteil ist in jedem Fall eine Ausführung, bei der bis zur Schuhspitze hin die Höhe
der Profilkörper auf ein Drittel bis ein Viertel der Höhe der Profilkörper im Ballenbereich
abnimmt. Auch eine Höhenverringerung auf nahezu Null ist denkbar, wobei die vordersten
Profilkörper eben noch über die Laufseite der Laufsohle hervortreten.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
-
In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Untenansicht, und Fig. 2 eine
Seitenansicht einer Laufsohle nach der Erfindung.
-
Die in den Zeichnungen dargestellte Laufsohle, die im Ganzen mit 1
bezeichnet ist, setzt sich zusammen aus einem Sohlenkeil 2, der beispielsweise aus
einem geschäumten Polyurethan besteht, und aus einer Profilsohle 3 aus Gummi oder
einem gummiähnlichen Material, die unmittelbar angeformte und somit aus demselben
Material bestehende Profilkörper 4 trägt. Der Sohlenkeil 2 besitzt in bekannter
Weise eine über den fersenseitigen Rand verlaufende sowie je eine an beiden Seitenrändern
vorgesehene Dämpfungsnut 5. Der Sohlenkeil 2 ist mit der Profilsohle 3 durch Klebung
verbunden.
-
Als Profilkörper 4 sind auf der Laufsohle dicht über deren Lauf seite
verteilt angeordnete Noppen vorgesehen.
-
Die Profilkörper 4 im Fersenbereich I, im Gelenk II und auf der Vorder
sohle bis einschließlich Ballenbereich III haben im wesentlichen gleiche Form und
Grösse. Abweichend davon sind jedoch die Profilkörper 4' in dem an den Ballenbereich
III nach vorn anschließenden vorderen Sohlenabschnitt IV ausgebildet, worauf nachfolgend
noch eingegangen wird. Die Profilkörper 4 in den Sohlenbereichen I, II und III besitzen
im Prinzip die Gestalt eines Kegelstumpfes mit einer kreissegmentförmigen, zur Profilsohle
3 parallel liegenden Auftrittsfläche 7 und einer daran anschließenden konkav ausgeschnittenen
und zur Profilsohle 3 hin schräg verlaufenden Auftrittsfläche 6.
-
Die Profilkörper 4 sind dabei so angeordnet, daß sie im Fersenbereich
I mit der konkav ausgeschnittenen Auftrittsfläche 6 nach vorne zeigen, während sie
im Gelenk II und im Vordersohlenbereich einschließlich Ballenbereich III mit der
Auftrittsfläche 6 nach hinten weisen. Insoweit sind sie übereinstimmend mit der
Lehre nach der Patentanmeldung P 29 o4 471.1 ausgebildet und angeordnet. Insgesamt
sind Profilkörper 4, 4' in einer Anzahl von etwa 100 auf der Laufseite
der
Profilsohle 3 verteilt. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind nur einige der Profilkörper
in den Fig. 1 und 2 gezeichnet.
-
Die Profilkörper 4 in den Sohlenbereichen I, II und III weisen - mit
einer Ausnahme - im wesentlichen gleiche Grösse und Ausbildung auf. Lediglich in
der unmittelbar an den vorderen Sohlenabschnitt IV anschließenden Reihe sind die
Profilkörper 4 kräftiger ausgebildet, indem sie bei gleicher Höhe einen grösseren
Grunddurchmesser des Kegelstumpfes besitzen. Die Profilkörper in dem vorderen Sohlen
abschnitt IV unterscheiden sich jedoch in Grösse und Ausbildung von den übrigen
Profilkörpern 4, indem sie nach vorne zur Schuhspitze hin immer kleiner werden.
Sie erstrecken sich ausgehend von der Profilsohle 3 nur bis zu der in Fig. 2 strichpunktiert
eingezeichneten Ebene 8 hin, die in einem spitzen Winkel zu der Ebene 9 verläuft,
in welcher angenähert alle Auftrittsflächen 7 in den übrigen Sohlenbereichen liegen.
Die Profilkörper 4' können dadurch entstanden gedacht werden, daß sie bei im Prinzip
gleicher Ausbildung wie die Profilkörper 4 durch die Ebene 8 abgeschnitten sind.
Dabei trifft die Ebene 8 mit der Ebene 9 erst im Ballenbereich III zusammen, sodaß
die an die kräftigeren Profilkörper 4 am vorderen Rand des Ballenbereiches III anschließenden
Profilkörper 4' des Sohlenabschnittes 4 schon merklich kleiner als die Erstgenannten
sind. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, verringert sich die Höhe der Profilkörper 4' an
der Schuhspitze auf etwa ein Fünftel der Höhe der Profilkörper 4 auf der übrigeSohle.
-
Bei einer praktischen Ausführung (Schuhgrösse 7) beträgt die Höhe
der Profilkörper 4 etwa 6 bis 7 mm bei einem Grunddurchmesser von etwa 11 bis 12
mm. Anstelle der gezeigten kegelstumpfförmigen Noppen können auch Noppen mit
polygonalem
Querschnitt oder auch zylindrische oder prismatische Prof ilvorsprünge verwendet
werden.