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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine drehantreibbare Vorrichtung, insbesondere
einen Rundschalttisch etwa für eine Sackfüllmaschine zum Abpacken von Mineralwolle,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Drehangetriebene Vorrichtungen wie Rundschalttische sind in den verschiedensten
Aus führungs formen mit unterschiedlichen Drehantrieben bekannt. Sehr häufig erfolgt
der Drehantrieb über einen elektrischen Schrittmotor, der elektrisch für einen Lauf
über eine gewünschte Schrittzahl angesteuert wird und so die Vorrichtung in die
gewünschte Drehstellung dreht. Zwar können derartige Schrittmotore bei entsprechend
angepaßten Ansteuereinheiten mit über 2000 Schritten pro Umdrehung betrieben werden,
so daß sich ein hinreichend feines Raster der vorbestimmten möglichen Drehstellungen
ergibt. Jedoch ist das Antriebsdrehmoment recht gering, so daß nur geringe Massen
bewegt werden können, und besteht insbesondere bei einer hohen Schrittzahl pro Umdrehung
die Gefahr, daß ein Taktschritt überfahren wird. Auch wenn dies in Anbetracht einer
entsprechend großen Anzahl von Schritten pro Umdrehung für den betrachteten Drehtakt
häufig toleriert werden kann, so ergibt sich durch mehrfaches Überfahren von Taktschritten
im Laufe der Zeit eine Addition dieses Fehlers, da der jeweils folgende Drehtakt
ja von der erreichten Endstellung des vorhergehenden Drehtaktes ausgeht. Bei kontinuierlichem
Betrieb wandern somit die Drehstellungen der Vorrichtung im Stillstand über die
vorbestimmte Drehstellung hinaus. Ein solches Überfahren eines Taktschrittes erfolgt
umso häufiger, je schwerer die zu drehende Vorrichtung ist, je mehr Schwungmasse
also zu beschleunigen und abzustoppen ist.
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Für schwerere drehangetriebene Vorrichtungen kommen daher insbesondere
Druckmittelantriebe in Frage. Hier ist beispielsweise aus der DE-AS 16 52 956 ein
Rundschalttisch mit einem hydraulisch oder pneumatisch betätigten Druckzylinder
bekannt, dessen Verzahnung an einem Ritzel angreift, das in eine Mitnahmeverbindung
mit dem Drehtisch schaltbar ist. Der Drehtisch liegt auf einem ortsfesten Gehäuse
auf und ist dort in der jeweiligen Lage durch Zahnkränze arretiert.
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Bei einem Anheben des Drehtisches durch Druckmittelbeaufschlagung
eines Schaltkolbens kommen die Zahnkränze außer Eingriff und das Ritzel in Eingriff
mit der Drehwelle des Drehtisches, so daß ein Verdrehen des Drehtisches über einen
gewünschten Winkel erfolgen kann und der Drehtisch dann wieder auf den Zahnkränzen
zur Arretierung abgesetzt wird. Durch einen solchen Antrieb ergibt sich eine vergleichsweise
große Bauhöhe und muß eine Arretierung des Drehtisches an einem bis zu seiner Unterseite
hochgezogenen Gehäuse erfolgen, so daß der Raum unterhalb des Drehtisches nicht
frei ist. Ein Einrasten des Drehtisches kann infolge der Teilung der Verzahnung
nur in diskreten Drehstellungen erfolgen, in denen die Zahnkränze in Eingriff gelangen,
während bei ungünstiger Drehstellung auch ein Sperren der Zahnkränze ohne vollständiges
Absenken des Drehtisches möglich ist. Zwischen den einzelnen Taktschritten muß der
Druckzylinder jeweils zurückgefahren werden in eine Ausgangsstellung, um für den
nächsten Taktschritt die erforderlicb Hubreserve zu besitzen. Eine mehr oder weniger
kontinuierliche Drehung des Tisches oder der Vorrichtung ist somit nicht möglich.
Bei großer Masse der drehangetriebenen Vorrichtung sind darüber hinaus die Verzahnungen
besonders belastet und daher verschleißanfällig, und zwar besonders dann, wenn mit
minimalen Taktzeiten und daher maximalen Beschleunigungen gearbeitet werden soll,
was bei dem bekannten Drehtisch insbesondere deshalb anzustreben ist, weil für das
jeweilige
Anheben und Absenken des Drehtisches zusätzliche Zeit
verlorengeht.
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Ausgehend von einer drehantreibbaren Vorrichtung der aus der DE-AS
16 52 956 bekannten Gattung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, auch bei großer Masse der Vorrichtung den Drehantrieb bei
geringer Bauhöhe konstruktiv einfach und robust auszubilden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Durch die dauernde Anlenkung des Druckmittelzylinders an einem Kurbelzapfen
der Drehwelle kann eine völlig freizügige Steuerung der Geschwindigkeit und Richtung
der Drehbewegung sowie der Stillstandstellungen alleine durch entsprechende Steuerung
der Druckbeaufschlagung des Druckmittelzylinders erfolgen. Entsprechende Ansteuereinrichtungen
sind für andere Anwendungsfälle von Druckmittel zylindern entwickelt worden und
stehen zur Verfügung, so daß jede gewünschte feinfühlige und genaue Ansteuerung
mit der gewünschten Fördermenge in einer gewünschten Zeit unter dem gewünschten
Förderdruck erfolgen kann. Ein doppeltwirkender Zylinder kann dabei in beiden Richtungen
arbeiten, jedoch bei Bedarf auch durch zwei achsparallel angeordnete einfachwirkende
Zylinder ersetzt werden, die jeweils nur in Zug- oder Druckstufe arbeiten, zusammen
also die Doppel twirkung ergeben, die einem doppeltwirkenden Druckzylinder technisch
äquivalent ist. Insbesondere dann, wenn eine Stillstandsstelle im äußeren oder inneren
Totpunkt des Druckzylinders zu liegen kommt, muß ein geeigneter Hilfsantrieb wirksam
werden, der den Kurbelzapfen in der gewünschten Richtung über den Totpunkt führt.
Hierzu könnte eine Federbeaufschlagung im Totpunkt dienen, wenn stets in gleicher
Drehrichtung gearbeitet wird, oder ein geeigneter Kurvenantrieb, die
jeweils
den Kurbelzapfen bei Druckentlastung des Druckzylinders aus dem Totpunkt herausführen.
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Besonders bevorzugt ist jedoch gemäß Anspruch 3, daß ein weiterer
Druckzylinder, der nicht achsparallel zum ersten Druckzylinder oder der ersten Druckzylinderanordnung
liegt, den Hilfsantrieb bildet. Durch entsprechende Ansteuerung dieses weiteren
Druckzylinders, dessen Totpunkte an anderer Stelle der Umlaufbahn liegen, kann der
Kurbelzapfen sauber gesteuert aus dem Totpunktbereich des ersten Druckmittelzylinders
herausgeschoben werden. Da der Druckmittel zylinder dauernd mit dem Kurbelzapfen
verbunden bleibt und entsprechend druckbeaufschlagt werden kann, läßt sich auch
eine kontinuierliche Drehbewegung gegebenenfalls sogar über mehrere volle Umdrehungen
hinweg erzielen, die sogar gleichförmig sein kann, wenn die Druckmittelansteuerung
hinsichtlich der Einspeisegeschwindigkeit derart sinusförmig schwellend erfolgt,
daß sich ein Ausgleich der sich ändernden Hebelarme des Kurbelzapfens zur Achse
der Drehwelle ergibt.
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Die weiteren Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung zum Inhalt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Form einer Sackfüllmaschine
teilweise im Schnitt in einer Seitenansicht und Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie
II-II in Fig. 1 zur Veranschaulichung des Drehantriebs.
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Aus Fig. 1 wird zur Verdeutlichung der Grundaufbau der dort dargestellten
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer Sackfüllmaschine zum Abpacken von Mineralwolle
klar. Auf einem Fundament 1 steht ein flaches Gehäuse 2 zur Aufnahme des insgesamt
mit 3 bezeichneten Drehantriebs und ist an seiner Oberseite mit einem Drehteller
4 angeschlossen, der gegenüber dem Gehäuse 2 drehbar ist und als untere Abstützung
oder AuEnahmeteller für Foliensäcke 5 dient. Die Foliensäcke 5 sind mit ihrem oberen
Rand geöffnet in im Beispiels falle mit Unterdruck arbeitenden Haltevorrichtungen
6 gehalten, die wiederum in einer Anzahl von im Beispielsfalle vier gleichmäßig
am Umfang der Drehachse 7 der Vorrichtung an Haltearmen 8 angeordnet sind. Die Haltearme
8 sind gabel- oder halbkreisförmig ausgebildet und umgreifen einen oberen Haltering
9 der Haltevorrichtung 6 beidseitig derart, daß der Haltering 9 gegenüber der Drehachse
7 kippbeweglich gelagert ist, wobei die Kipplage durch Druckmittelzylinder 10 steuerhar
ist. Auf diese Weise kann die Haltevorrichtung 6 in der in Fig. 1 auf der rechten
Seite ersichtlichen Weise in eine Schräglage geschwenkt werden, in der das Aufziehen
eines neuen Foliensackes 5 erleichtert ist.
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Eine vom Drehantrieb 3laufs nach oben geführte Drehwelle 3 ist sowohl
mit dem unteren Drehteller 4 als auch mit einem oberen Drehhalter 11 drehfest verbunden,
so daß der Drehteller 4 und die Haltearme 8 zusammen mit der Drehwelle 3 drehen
können. In der in Fig. 1 rechts dargestellten Position kann dabei ein leerer Foliensack
5 an der Haltevorrichtung 6 befestigt werden, wonach eine Drehbewegung erfolgt,
bis der so befestigte leere Foliensack 5 die in Fig. 1 auf der linken Seite veranschaulichte
Beschickungsstellung unterhalb eines Trichters 12 erzielt hat, durch den hindurch
Füllmaterial 13 im Beispielsfalle in Form einer Rolle aus Mineralfasermaterial aufgegeben
und durch den Halte-
ring 9 hindurch in den Foliensack 5 eingeführt
werden kann. Nach einem Weitertakten um 900 in die in Fig. 1 links von der Drehachse
7 mittig dargestellte Stellung erreicht der gefüllte Foliensack eine Abnahmestation,
in der die Luftzufuhr zur pneumatischen Haltevorrichtung 6 unterbrochen wird und
der gefüllte Sack abgenommen werden kann. Im Beispiels falle ist hinter der Zeichenebene
im Mittelbereich eine weitere Haltestation vorgesehen, die ebenfalls dem Aufbringen
der geöffneten Säcke auf die Haltevorrichtungen 6 dienen kann, sofern diese Maßnahme
von Hand erfolgt und mehr Zeit als die Füllung und die Abnahme benötigt. Mittels
des Drehantriebes 3soll somit eine absatzweise Drehung der Haltearme 8 und damit
der Haltevorrichtungen 6 von Station zu Station im Beispielsfalle in Schritten von
0 90 erfolgen, wobei die erhebliche Masse der drehbaren Teile der Sackfüllmaschine
jeweils beschleunigt und verzögert werden müssen und ein Stillstand auch nach langer
kontinuierlicher Betriebsdauer ausreichend genau an den jeweiligen Arbeitsstationen
erfolgen muß.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist hierzu die Drehwelle
3 einen außermittig zur Drehachse 7 liegenden Kurbelzapfen 14 auf, der an einer
wiederum aus Fig. 1 ersichtlichen Kurbelwange 15 angeordnet ist.
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Fig. 2 stellt eine Ansicht des Drehantriebes 3' von unten her bei
abgenommener Konsolplatte 26 gemäß Fig. 1 dar, so daß der Blick auf den unteren
Rand des Gehäuses 2 gerichtet ist und der Drehteller 4 von seiner Unterseite her
gesehen wird. Die Stillstandsstellungen des Kurbelzapfens 14 entsprechend den Arbeitsstationen
der Haltearme 8 sind durch schematische Symbole bei I, II, III und IV veranschaulicht.
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Am Kurbelzapfen 14 greift ein doppeltwirkender Druckmittelzylinder
16 an, der mit dem Kurbelzapfen 14 dauernd drehbeweglich verbunden ist. Über Steuerleitungen
17 und 18 von einer nicht näher dargestellten Steuereinheit aus
erfolgt
die Druckbeaufschlagung der beiden Kammern 19 und 20 des Druckmittelzylinders 16.
Wird die mit 21 bezeichnete Kolbenstange des Druckmittelzylinders 16 aus der Stellung
gemäß Fig. 2 ausgefahren, so dreht der Kurbelzapfen 14 aus der Stillstandsstellung
IV gemäß Pfeil 22 weiter, bis er die Stillstandsstellung III erreicht, wo, gegebenenfalls
über Endschalter gesteuert, die Druckmittelzufuhr zur Kammer 20 des Druckmittelzylinders
16 unterbrochen wird, so daß der Kurbelzapfen 14 dort stehenbleibt. Nach Ablauf
der erforderlichen Stillstandszeit kann der Druckmittelzylinder 16 weiter ausgefahren
werden, bis in der durch die strichpunktierte Linie 16' veranschaulichten Stellung
zwischen den Stationen III und II der äußere Totpunkt des Druckmittelzylinders 16
erreicht ist. Von da ab wird die Kolbenstange 21 durch Druckbeaufschi agung der
Kammer 19 wieder eingezogen, so daß die Station II erreicht werden kann, von der
die Weiterdrehung zur Station I durch weiteres Einziehen der Kolbenstange 21 erreicht
wird.
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Zwischen den Stationen I und IV liegt sodann, wie ebenfalls die gestrichelte
Linie 16' veranschaulicht, die innere Totpunktstellung des Druckmittelzylinders
16, von der ab wieder ein Ausfahren der Kolbenstange 21 erfolgt, bis die in Fig.
2 veranschaulichte Stellung wieder erreicht ist.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, läßt sich so durch entsprechende
Ansteuerung der Druckmittelzufuhr durch die Steuerleitungen 17 und 18 frei von jeglichen
konstruktiven Zwängen jede gewünschte Drehbewegung des Kurbelzapfens 14 und damit
der Drehwelle 3 erzielen und je nach Bedarf frei steuern, wozu im Prinzip lediglich
der doppeltwirkende Druckmittelzylinder 16 erforderlich ist, der am Kurbelzapfen
14 der Wange 15 der Drehwelle 3 angreift. Insbesondere bei Verwendung von Hydraulikflüssigkeit
als Druckmittel lassen sich so extrem hohe Kräfte erzeugen, die eine schnelle Beschleunigung
und Verzögerung auch der schweren Masse der Sack-
füllmaschine
ermöglichen, wobei die Konstruktion denkbar einfach und robust ist sowie, wie aus
Fig. 1 ersichtlich ist, sehr niedrig baut, so daß der Drehteller 4 knapp über dem
Fundament 1 liegt, ohne daß eine Grube od. dgl. erforderlich ist. Anstelle eines
doppeltwirkenden Druckmittelzylinders 16 kann natürlich auch eine entsprechende,
achsparallele Anordnung zweier einfachwirkender Zylinder verwendet werden, was ersichtlich
technisch äquivalent ist.
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Probleme ergeben sich jedoch im Bereich der beiden Totpunkte des Druckmittelzylinders
16, die bei 23 und 23' veranschaulicht sind und sich durch die Schnittpunkte der
mit 14' bezeichneten Umlaufbahn des Kurbelzapfens 14 mit der Linie 16' ergeben.
Sofern in der veranschaulichten Weise die Totpunkte 23 und 23' zwischen Stillstandsstellungen
in Form der Stationen II und III bzw. I und IV liegen, wäre es denkbar, daß punktgenau
bei Erreichen der Totpunkte 23 und 23' eine Umsteuerung der Druckmittelzufuhr zwischen
den Leitungen 17 und 18 und damit der Bewegungsrichtung der Kolbenstange 21 erfolgt
und der Kurbelzapfen 14 über die Totpunkte durch die Massenträgheit der drehenden
Teile der Sackfüllmaschine mitgenommen wird. Dies wäre jedoch eine vergleichsweise
störanfällige Lösung, die darüber hinaus auch die universelle Einstellbarkeit jeder
gewünschten Drehcharakteristik beeinträchtigt, da dann an den Totpunkten 23 und
23' keine Stillstandsstellung vorgesehen werden darf und diese immer mit entsprechender
Geschwindigkeit überfahren werden müßten. Daher ist erfindungsgemäß weiterhin ein
Hilfsantrieb für jeden Totpunkt'23 bzw. 23' vorgesehen, der den Kurbelzapfen 14
über den Totpunkt 23 bzw. 23' unabhängig von sonstigen Einwirkungen führt. Hierzu
ist grundsätzlich eine Vielzahl von Lösungen denkbar, so beispielsweise eine einerseits
gehäusefeste und andererseits am Kurbelzapfen 14 befestigte Feder, die in der Stellung
des Kurbelzapfens 14 im Bereich der Totpunkte 23 und 23' schräg zur Linie 16' steht
und in die-
ser Stellung den Kurbelzapfen 14 aus den Totpunkten
23 und 23' herauszudrücken oder herauszuziehen sucht.
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Weiterhin könnte der Kurbelzapfen 14 im Bereich der Totpunkte 23 und
23' durch einen Kurventrieb beaufschlagt werden, der eine entsprechende Kraftumlenkung
ergibt und so den Kurbelzapfen 14 aus den Totpunkten 23 und 23' herausdrückt.
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Besonders bevorzugt ist es jedoch, einen weiteren Druckmitteizylinder
16a als Hilfsantrieb vorzusehen, dessen Achse im Winkel zu derjenigen des Druckmittelzylinders
16 liegt. In der einfachsten Form kann der den HilEsantrieb darstellende Druckmittel
zylinder 1 6a entsprechend leichter gebaut werden und lediglich im Überstreichungsbereich
der Totpunkte 23 und 23' in der einen oder anderen Richtung über Steuerleitungen
17a und 18a durch Druckbeaufschlagung seiner Kammern 19a und 20a derart angetrieben
werden, daß er ähnlich wie die erläuterte schräg angeordnete Feder eine Zusatzkraft
in Drehrichtung gemäß Pfeil 22 ergibt, welche den Kurbelzapfen 1-4 auch bei drucklosem
Druckmittelzylinder 16 sicher über die Totpunkte 23 und 23' führt. Gegenüber einer
mechanischen Feder ergäbe sich hierdurch zumindest der Vorteil, daß für eine Drehrichtungsumkehr
lediglich die Druckbeaufschlagung der Steuerleitungen 17a und 18a entsprechend umgekehrt
werden müßte, um in gegensinniger Richtung das Durchlaufen der Totpunkte 23 und
23' zu gewährleisten.
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Besonders bevorzugt ist jedoch der Druckmittelzylinder 16a ein mit
dem Druckmittelzylinder 16 gleich ausgebildeter Zylinder, so daß gleichgültig ist,
ob der Druckmittelzylinder 16 oder der Druckmittelzylinder 16a den Hauptantrieb
oder den Hilfsantrieb bildet. Wenn die Achsen oder Wirkungslinien der Druckmittelzylinder
16 und 16a wenigstens annähernd in einem rechten Winkel zueinander stehen, so kann
über eine Vierteldrehung des Kurbelzapfens 14 hinweg jeweils derjenige der bei-
den
Druckmittelzylinder 16 und 16a, der gerade den günstigsten Hebelarm besitzt, arbeiten,
während der andere druckentlastet ist, also "schwimmt". Bei einer solchen alternierenden
Arbeitsweise der beiden Druckmittelzylinder 16 und 16a würde also ausgehend von
der Stellung gemäß Fig. 2 der Druckmittelzylinder 16 den Kurbelzapfen 14 aus der
Station IV in die Station III drücken, während der Druckmittelzylinder 16a entlastet
ist und kräftefrei folgen kann. Die Bewegung zwischen der Station III und der Station
II würde sodann wiederum dadurch erfolgen, daß der Druckmittelzylinder 16a den Kurbelzapfen
14 drückt, während der Druckmittelzylinder 16 entlastet ist. Zwischen der Station
II und der Station I wiederum zieht der Druckmittelzylinder 16 und ist der Druckmittelzylinder
16a entlastet, während zwischen der Station I und der Station IV der Druckmittelzylinder
16a den Kurbelzapfen 14 zieht und der Druckmittelzylinder 16 entlastet ist. Wie
die geometrische Veranschaulichung in Fig. 2 deutlich macht, wird dadurch erreicht,
daß jeder der Druckmittelzylinder 16 und 16a dann den Antrieb übernimmt, wenn der
Kurbelzapfen 14 auf seinem jeweils angetriebenen Weg den maximalen Hebelarm für
den antreibenden Druckmittelzylinder 16 oder 16a durchläuft, der etwa in der Mitte
des Bewegungsweges erreicht wird. Dies ergibt sich in der in Fig. 2 veranschaulichten
Weise dann, wenn die Stillstandsstellungen für die Stationen I, II, III und IV jeweils
um 900 gegeneinander versetzt liegen und die Kolbenstangen 21 und 21a der beiden
Druckmittelzylinder 16 und 16a für zwei einander diametral gegenüberliegende Stationen,
im Beispielsfalle die Stationen II und IV, gerade gleiche Arbeitslänge besitzen.
V»eiterhin ergibt sich für die einzelnen Bewegungsphasen zwischen den Stationen
I, II, III und IV eine im wesentlichen gleiche und auch gleichförmige Drehgeschwindigkeit,
da immer die gleichen Antriebsverhältnisse vorliegen und jeder Zylinder nur in einem
Bereich seines maximalen Hebelarmes bezüglich der Drehwelle 7 arbeitet.
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Etwaige Ungleichförmigkeiten können bei Bedarf durch entsprechende
Steuerung der Druckmittelzufuhr in den Steuerleitungen 17, 18, 17a und 18a ausgeglichen
werden, derart, daß bei sich vergrößerndem Hebelarm die Geschwindigkeit der Druckmittelzufuhr
erhöht und bei geringerem vermindert wird, so daß sich eine gleichförmige Drehgeschwindigkeit
des Kurbelzapfens 14 ergibt.
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Alternativ könnten jedoch auch die beiden Druckmittelzylinder 16 und
16a in einem Winkel von 900 zueinander so gelegt werden, daß ihre Wirkungsrichtungen
mit den Verbindungslinien zwischen den einander gegenüberliegenden Stationen I und
III bzw. II und IV fluchten. Hierdurch ergäbe sich eine steuerungstechnische Vereinfachung
dadurch, daß jeder der Druckmittelzylinder 16 und 16a genau in seinem Totpunkt den
Kurbelzapfen 14 in eine der Stationen I, II, III oder IV verschoben hat, so daß
Steuerungsaufwand für den dort erforderlichen Stillstand entfallen kann, wenn jeder
der Druckmittelzylinder 16 und 1 6a mit einer Überdrückabschaltung versehen ist,
so daß genau im Totpunkt bei entsprechendem Druckanstieg die Abschaltung erfolgt.
Bezaslich der Anfahr-und Beschleunigungsphase ergäbe sich überdies der Vorteil eines
fast maximalen Hebelarms, so daß die Anfahrbeschleunigung sehr hoch sein kann. In
vielen Fällen wird aber die Verzögerung bei Annäherung an einen Stillstandspunkt
unter denselben Bedingungen wie die Beschleunigung, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen,
durchzuführen sein, so daß diese Anordnung dann den Nachteil ergäbe, daß für die
Verzögerung vor Erreichen einer Stillstandsstellung ein äußerst geringer Hebelarm
zur Verfügung stünde. Dies wäre jedoch auch dann kein Nachteil, wenn jeder der Druckmittelzylinder
16 und 16a im Hinblick auf die Drehmassen und die mechanische Festigkeit der Anordnung
einfach in vollem Lauf in seinen Totpunkt fahren kann und dort durch den steil ansteigenden
Gegendruck bei dem Versuch, den Totpunkt zu überfahren, abrupt gestoppt wird, so
daß eine mindestens genauso starke Verzögerung wie die vorherige Beschleunigung
auf diese Weise erfolgen
könnte. Weiterhin könnte bei entsprechender
Ausbildung der Steuereinheit im Mittelbereich der Bewegung umgeschaltet werden vom
einen Druckmittelzylinder 16 auf den anderen Druckmittelzylinder 16a, der dann die
Verzögerung unter ebenso optimalen Bedingungen übernehmen kann wie zuvor der Druckmittelzylinder
16 die Beschleunigung.
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Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, ist die Erfindung keineswegs
auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere ist die Anordnung
von vier Stationen I, II, III und IV für einen Stillstand nur beispielhaft, und
kann jede beliebige Steuerung der Drehbewegung durch die Steuereinheit und entsprechende
Beaufschlagung mittels der Steuerleitungen 17, 18, 17a und 18a erfolgen, und zwar
von einer ganz oder annähernd gleichförmigen kontinuierlichen Drehbewegung bis zu
einer Ansteuerung einer Mehrzahl ganz unsymmetrisch zur Drehachse 7 liegender Stillstandss-tationen
I, II, III und IV in jeder beliebigen Anzahl, wobei auch selektiv bei einigen Umdrehungen
bestimmte Stationen überfahren und andere dafür angefahren werden können, je nach
de Arbeitszweck der Vorrichtung; über einen Programmwähler der Steuereinheit läßt
sich über viele volle Umdrehungen hinweg jede beliebige Ansteuerung mit unterschiedlichem
Verlauf der einzelnen Umdrehungen einschließlich Richtungsumkehr ansteuern. Trotz
dieser Vielfalt der Steuer-und Einsatzmöglichkeiten ist der Drehantrieb 3' in der
veranschaulichten Weise denkbar einfach und robust aufgebaut.