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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Altölen,
insbesondere von gebrauchten Ölen aus Motoren, Getrieben oder dgl., bei dem durch
eine Erhitzung in einem ersten, niedrigen Temperaturbereich das Altöl entwässert
und in einem zweiten, höheren Temperaturbereich das entwässerte Altöl destilliert
wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Bei einem durch offenkundige Vorbenutzung bekanntgewordenen Verfahren
dieser Art wird Altöl aus Verbrennungskraftmaschinen, Getrieben und dgl., welches
5 - 20 Gewichtsprozente an Wasser und etwa 20 Gewichtsprozente an leichtsiedenden
Mineralölanteilen enthält, in einem ersten Kreislauf entwässert und in einem davon
getrennten zweiten Kreislauf destilliert. Dabei geht die Entwässerung unter Vakuum
oder Normaldruck bei einer Temperatur von etwa 1500 - 1600 C und unter Überdruck
bei einer Temperatur von 1800 1900 C vonstatten. Die Destillation im zweiten Kreislauf
erfolgt unter Vakuum bzw.
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Normaldruck bei einer Temperatur von etwa 300° -350° C und unter Überdruck
bis zu 400° C. Dabei versteht man unter der Destillation sowohl den Vorgang der
Verdampfung und der anschließenden Kondensation
als auch den Vorgang
des Krackens der Additive in den Altölen.
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Dieses Verfahren ist mit mehreren Nachteilen behaftet. Zum einen
sind für die Vorgänge der Entwässerung und der Destillation unabhängig voneinander
die gleichen Vorrichtungen insgesamt zweimal erforderlich, die sich im wesentlichen
nur durch ihre Betriebstemperatur unterscheiden. Zum anderen ist dieses Verfahren
mit einer erheblichen Wärmemengenzufuhr verknüpft, da in aller Regel das entwässerte
Altöl vor Eintritt in den Destillationskreislauf auf eine relativ niedrige Temperatur
herabgekühlt und anschließend auf eine relativ noch höhere Temperatur erhitzt wird.
Vorrichtungsmäßig darf man sagen, daß dieses Verfahren mindestens zwei Kolonnenstufen,
zwei Heizöfen als Erhitzer, zwei Wärmeübertrager zur Vorwärmung bzw. Kühlung, zwei
Kondensatoren, mindestens sechs Pumpen und zwei getrennte Niveau- und Temperaturregelsysteme
erfordert.
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Aufgrund dieses Vorrichtungsumfanges ist dieses Verfahren dementsprechend
sowohl bezüglich der Investitions- und Betriebskosten als auch hinsichtlich der
Reparatur- und Wartungskosten intensiv.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei gleichbleibender
Qualität der entwässerten und destillierten Altöle die Investions- und Betriebskosten
der-hierfür erforderlichen Vorrichtung senkt und sich durch eine hervorragende thermische
Wirtschaftlichkeit
auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der für die
Entwässerung des Altöles erforderliche Wärmemengenbedarf durch direkte Beimischung
eines Teiles des bereits entwässerten sowie auf den zweiten Temperaturbereich erhitzten
Altöles erbracht wird. Durch diesen von der bisherigen Entwicklung gänzlich abweichenden
Verfahrensschritt einer direkten Beimischung eines Teiles des Altöles der Destillationsstufe
in die Entwässerungsstufe werden die gesamten vormals zur Erhitzung des zu entwässernden
Altöles erforderlichen Vorrichtungsteile der Entwässerungsstufe hinfällig. Weiterhin
kann nunmehr in einem kontinuierlichen Verfahren zugleich entwässert und destilliert
werden. Grundsätzlich kann dieses Verfahren auch auf solche Vorrichtungen angewendet
werden, die bei Überdruck arbeiten. Besonders vorteilhaft wird das Altöl jedoch
in an sich bekannter Weise bei Normaldruck oder bei Vakuum entwässert und destilliert,
wobei der erste, niedrige Temperaturbereich sich etwa von 1500 C - 1600 C und der
zweite, höhere Temperaturbereich sich etwa von 3000 - 3500 C erstreckt. Die mittlere
Destillationstemperatur beträgt dabei ca.
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320° C.
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Die Beimischung des entwässerten Altölanteiles zu dem nichtentwässerten
Altöl kann nach zwei Alternativen erfolgen. Zum einen ist es möglich, diese Beimischung
vor dem Eindringen des nichtentwässerten Altöles in den ersten Temperaturbereich
erfolgen
zu lassen oder nach einer zweiten Ausführungsalternative, die Beimischung während
des Eindringens des nichtentwässerten Altöls in den ersten Temperaturbereich durchzuführen.
Wesentlich ist jedoch in beiden Fällen, daß die Beimischung oberhalb des zu entwässernden
Altölsumpfes beendet ist, da andernfalls der im Ölsumpf angeordnete und noch später
beschriebene Temperaturfühler zu starken Temperaturdifferenzen ausgesetzt werden
könnte.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine zusätzliche
Aufheizung des zu entwässernden Altöles durch eine Zuleitung heißer Ölgase möglich,
die bei der Destillation des entwässerten Altöles im zweiten Temperaturbereich entstehen.
Falls diese zusätzliche Aufheizung unerwünscht sein sollte, ist es auch möglich,
die heißen bei der Destillation des entwässerten Altöles entstehenden Ölgase im
zweiten Temperaturbereich zur Kühlung in einen Kondensator zu leiten. Dieser Kondensator
kann identisch mit dem Kühler sein, in dem das Wasser und die leichtsiedenden Ölanteile
des ersten Temperaturbereiches kondensiert werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Stand der Technik sind
zwei Kreisläufe bekannt, die in Reihe hintereinander geschaltet sind. Dabei enthält
der erste Kreislauf eine erste Förderpumpe zur Entnahme des Altöles aus einem Vorratsbehälter,
einen ersten Erhitzungsofen, eine erste Kolonnenstufe zur Entwässerung des Altöles
und einen ersten Kühler zur Kondensation des Wassers und der leichtsiedenden
Ölbestandteile.
Der zweite Kreislauf bestand gleichfalls im wesentlichen aus einem als Erhitzer
dienenden Röhrenofen zur Aufheizung des entwässerten Altöles auf den zweiten Temperaturbereich,
aus einer zweiten Kolonnenstufe zur Destillation des entwässerten Altöles, einer
zweiten Förderpumpe zur Umwälzung des entwässerten, noch zu destillierenden Altöles
und einem zweiten Kühler zur Kühlung des entwässerten, destillierten und aus dem
Kreislauf abgezogenen Altöles. Außerdem waren zwei getrennte Niveau- und Temperaturregelsysteme
erforderlich, welche den Durchgang und den Abgang des Altöles aus dem Entwässerungs-
und dem Destillations-Kreislauf regelten.
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Diese aufwendige vorbekannte Vorrichtung wird nunmehr erfindungsgemäß
dadurch vereinfacht, daß die erste und die zweite Kolonnenstufe in einer einzigen,
durch eine Wand voneinander getrennten Kolonne untergebracht sind, in welcher die
erste Kolonnenstufe oberhalb der zweiten Kolonnenstufe angeordnet ist. Da auf diese
Weise der höhere Temperaturbereich unterhalb des niedrigen Temperaturbereiches angeordnet
ist, wirkt ersterer auf den zweiten wie eine Heizung, wodurch ein ausgezeichneter
thermischer Wirkungsgrad sichergestellt wird. Ferner ist der Ölsumpf in der ersten
Kolonnenstufe über einen Ablaufsiphon mit dem Gasraum der zweiten Kolonnenstufe
verbunden. Hierdurch gelangt auf kürzestem Wege entwässertes Altöl in die Destillationsstufe.
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Dabei bestimmt nach dem Prinzip der kommunizierenden
Gefäße
die Scheitelhöhe des Ablaufsiphons das Niveau des Ölsumpfes in der entwässerten,
ersten Kolonnenstufe.
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Ferner stehen die beiden Gasräume der Kolonnenstufen über ein Gasrohr
in Verbindung. Durch dieses Gasrohr können Ölgase des zweiten Temperaturbereiches
unter natürlicher Konvektion in den Gasraum des ersten Temperaturbereiches eindringen
und auf diese Weise im Gegenstrom das Gemisch aus nichtentwässertem Altöl und aus
der bereits entwässerten und destillierten Beimischmenge des Altöles zusätzlich
aufheizen.
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Auch diese Maßnahme trägt zu einer Verbesserung des thermischen Gesamtwirkungskreises
bei.
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Erfindungsgemäß besteht die neue Vorrichtung aus zwei Kreisläufen,
von denen der erste im wesentlichen aus einer Zuführungsleitung vom Vorratsbehälter
zur ersten Kolonnenstufe und aus einer Riickl führungsleitung zum Vorratsbehälter
gebildet ist, während der zweite Kreislauf im wesentlichen aus einer Vorlaufleitung
zwischen dem Erhitzer und der zweiten Kolonnenstufe und aus einer Rücklaufleitung
von letzterer zum Erhitzer besteht, wobei die beiden Kreisläufe über ein zwischen
der Zuführungs- und der Rückführungsleitung eingesetztes Dreiwege-Ventil miteinander
gekoppelt sind, dessen dritter Weg einerseits über eine Verbindungsleitung mit dem
zweiten Kreislauf und andererseits über eine Mischleitung mit der ersten Kolonnenstufe
verbunden ist.
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Diese Vorrichtung zeichnet sich nicht nur durch
einen,
beispielsweise Röhrenofen, als Erhitzer und eine gemeinsame Kolonne, sondern auch
durch ein erheblich kürzeres Rohrleitungsnetz aus.
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In der Verbindungsleitung ist ein Durchgangs-Ventil angeordnet, welches
ebenso wie das Dreiwege-Ventil über einen Transmitter von einem Temperaturfühler
im Öl sumpf der ersten Kolonnenstufe gesteuert wird.
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Um noch einen großen Teil der Enthalpie des entwässerten, destillierten
und aus dem Gesamtkreislauf abzuziehenden, aufbereiteten Altöles zur Vorwärmung
des in den Kreislauf eintretenden, noch nichtentwässerten Altöles auszunutzen, zweigt
von der Druckseite der zweiten Förderpumpe vor dem Erhitzer eine Abgangsleitung
ab, die über zwei Durchgangs-Ventile, einen die Zuführungsleitung vom Vorratsbehälter
beaufschlagenden Wärmeübertrager und über den zweiten Kühler mit einem Tank für
das entwässerte und destillierte Altöl verbunden ist. Dabei wird das eine Durchgangs-Ventil
von einem Niveaufühler des Öl sumpfes der zweiten Kolonnenstufe und das andere Durchgangs-Ventil
von einem Temperaturfühler in der Rücklaufleitung zwischen der zweiten Kolonnenstufe
und dem Erhitzer gesteuert. Die beiden Ventile sind dabei so hintereinander geschaltet,
daß der Temperaturfühler Vorrang vor dem Niveaufühler besitzt, da in jedem Fall
die Destillationstemperatur von etwa 3200C erreicht sein muß.
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Um eine von unterschiedlichen Viskositäten unabhängige, gleichbleibende,
aufzubereitende
Altölmenge durch den vorbeschriebenen Kreislauf
zu schicken, ist es vorteilhaft, die erste Förderpumpe zur Entnahme des Altöles
aus einem Vorratsbehälter als Dosierpumpe mit gleichbleibender Förderrate, z.B.
als Zahnrad- oder Kolbenpumpe, auszubilden.
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Das neue Verfahren und die neue Vorrichtung sollen nachfolgend anhand
der beiliegenden Zeichnung erläutert werden.
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Die neue Vorrichtung 1 zur Aufbereitung von Altölen besteht aus zwei
Kreisläufen 2 und 3, von denen der erste 2 im wesentlichen von einer Zuführungsleitung
4 vom Vorratsbehälter 5 zur ersten Kolonnenstufe 6 und aus einer Rückführungsleitung
7 zum Vorratsbehälter 5 gebildet ist, während der zweite Kreislauf 3 im wesentlichen
aus einer Vorlaufleitung 8 zwischen dem Erhitzer 9 und der zweiten Kolonnenstufe
10 sowie aus einer Rücklaufleitung 11 von der Kolonnenstufe 10 zum Erhitzer 9 besteht.
Beide Kreisläufe 2 und 3 sind über ein zwischen der Zuführungsleitung 4 und der
Rückführungsleitung 7 eingesetztes Dreiwege-Ventil 12 miteinander gekoppelt, dessen
dritter Weg 13 einerseits über eine Verbindungsleitung 14 mit dem zweiten Kreislauf
3 und andererseits über eine Mischleitung 15 mit der ersten Kolonnenstufe 6 verbunden
ist. In der Verbindungsleitung 14 zwischen den beiden Kreisläufen 2 und 3 ist außerdem
noch ein Durchgangs-Ventil 16 angeordnet. Das Dreiwege-Ventil 12 und das Durchgangs-Ventil
16 sind über einen Transmitter 17 von einem Temperaturfühler 18
im
Ölsumpf 19 der ersten Kolonnenstufe 6 gesteuert.
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Beide Kolonnenstufen 6 und 10 sind in einer einzigen, durch eine
Wand 20 voneinander getrennten Kolonne 21 untergebracht, in welcher die erste Kolonnenstufe
6 oberhalb der zweiten Kolonnenstufe 10 angeordnet ist. Der Ölsumpf 19 in der ersten
Kolonnenstufe 6 ist über einen Ablaufsiphon 22 mit dem Gasraum 23 der zweiten Kolonnenstufe
10 verbunden. Der Scheitelbereich des Ablaufsiphons 22 ist außerdem noch über eine
Entlüftungsleitung 24 mit der oberen Kolonnenstufe 6 verbunden. Außerdem ist der
Gasraum 23 der unteren Kolonnenstufe 10 über ein Gasrohr 25 mit dem Gasraum 26 der
oberen Kolonnenstufe 6 verbunden. Durch dieses Gasrohr 25 können heiße Ölgase aus
der Kolonnenstufe 10 in den Gasraum 26 der oberen Kolonnenstufe 6 gelangen und dort
im Gegenstrom das aus der Mischleitung 15 herabrieselnde Gemisch zusätzlich erwärmen.
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In der Zuführungsleitung 4 vom Vorratsbehälter 5 zur ersten Kolonnenstufe
6 ist eine Förderpumpe 27 angeordnet, die vorteilhaft als Dosierpumpe mit gleichbleibender
Förderrate, z.B. als Zahnrad- oder Kolbenpumpe, ausgebildet sein kann. In der Rücklaufleitung
11 von der zweiten Kolonnenstufe 10 zum Erhitzer 9 befindet sich eine zweite Förderpumpe
28.
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Von der Druckseite dieser zweiten Förderpumpe 28 zweigt von der Rücklaufleitung
11 vor dem Erhitzer 9 eine Abgangsleitung 29 ab, die über zwei Durchgangs-Ventile
30, 31, über einen die Zuführungsleitung 4 vom Vorratsbehälter 5 beaufschlagenden
Wärmeübertrager
32 und über den zweiten Kühler 33 mit einem nichtdargestellten Tank für das entwässerte
und destillierte Altöl verbunden ist. Die Aufgabe des Wärmeübertragers 32 beruht
vornehmlich in einer Enthalpie-Abgabe des aufbereiteten Altöles an das aus dem Vorratsbehälter
5 in den ersten Kreislauf 2 eingeführten, unaufbereiteten Altöles.
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Denn das aus der Abgangsleitung 29 entnommene, aufbereitete Altöl
weist eine Temperatur von ca.
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320° C auf, kann durch den Wärmeübertrager 32 auf ca.
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210° C abgekühlt werden, so daß zugleich auch die Kühlrate des zweiten
Kühlers 33, der das aufbe-0 reitete Altöl auf 40°C herunterkühlt, herabgesetzt werden
kann. Das in Durchflußrichtung des Pfeiles 34 erste Durchgangs-Ventil 30 wird von
einem Temperaturfühler 35 in der Rücklaufleitung 11 zwischen der zweiten Kolonnenstufe
10 und dem Erhitzer 9 gesteuert, während das dahintergelegene Durchgangs-Ventil
31 von einem Niveaufühler 36 gesteuert ist.
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Wie aus der Zeichnung entnommen werden kann, ist das temperaturgesteuerte
Durchgangs-Ventil 30 mit Vorrang vor dem niveaugesteuerten Durchgangs-Ventil 32
geschaltet, da auf diese Weise sichergestellt wird, daß das abgezogene Altöl auch
tatsächlich aufbereitet worden ist, das heißt, daß es die erforderliche Destillationstemperatur
von ca. 32000 auch erreicht hat.
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Der Gasraum 26 der oberen Kolonnenstufe 6 ist in an sich bekannter
Weise über eine Leitung 37
mit einem ersten Kühler 38 zur Kondensation
des Wassers und der leichtsiedenden Ölbestandteile in der ersten Kolonnenstufe 6
verbunden. Falls das Gasrohr 25 nicht zur zusätzlichen Aufheizung benötigt wird
oder unerwünscht ist, kann der Gasraum 23 der unteren Kolonnenstufe 10 auch direkt
an diesen ersten Kühler 38 angeschlossen werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt betrieben: Das aus
Verbrennungskraftmaschinen, Getrieben oder dgl. herrührende Altöl befindet sich
in dem Vorratsbehälter 5. Aus diesem wird es von der ersten Förderpumpe 27 in die
Zuführungsleitung 4 des Kreislaufes 2 zum Dreiwege-Ventil 12 gedrückt. Von dort
gelangt es entweder über die Rückführungsleitung 7 zum Vorratsbehälter 5 zurück
oder über den dritten Weg 13 in die Mischleitung 15 und von dort in die Kolonne
6. Der Weg des Altöles durch das Dreiwege-Mischventil 12 wird in jedem Fall bestimmt
durch den Temperatur-Ist-Wert im Sumpf 19 der Kolonne 6, der wiederum vom Temperaturfühler
18 abgetastet wird.
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Es sei ein Temperatur-Soll-Wert von 1600C im Ö1-sumpf 19 unterstellt.
Falls dieser Temperatur-Soll-Wert überschritten wird, beispielsweise 180 0C beträgt
und damit bei Vakuum die zur Entwässerung erforderliche Soll-Wert-Temperatur um
20 0C übersteigt, muß gekühlt werden. Zu diesem Zweck strömt das aus dem Vorratsbehälter
5 mit einer Temperatur von beispielsweise 200C entnommene und vom Wärmeübertrager
32 auf 900 C vorgewärmte Altöl über die Zuführungs-
leitung 4,
und das Dreiwege-Mischventil 12 in das Mischrohr 15 ein. Gleichzeitig wird das Durchgangs-Ventil
16 in der Verbindungsleitung 14, in dem entwässerten Altöl mit einer Temperatur
von ca. 3350 C herangeführt werden kann, gedrosselt oder ganz geschlossen. Dadurch
gelangt Altöl mit einer Temperatur 0 von beispielsweise 90°C solange durch das Mischrohr
15 in die Kolonne 6, bis die Temperatur des Ölsumpfes 19 wieder den Temperatur-Soll-Wert
von beispielsweise 1600 C erreicht hat.
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Wird der Temperatur-Soll-Wert im Ölsumpf 19 unterschritten, beispielsweise
durch Absenkung auf 140° C, so öffnet das Dreiwege-Ventil 12 den Hauptstrom des
über die Zuführungsleitung 4 herangeführten Altöles in Richtung auf die Rückführungsleitung
7 zum Behälter 5 zurück. Gleichzeitig wird das Ventil 16 geöffnet, um heißes, bereits
entwässertes Altöl von 335 0C aus dem zweiten Kreislauf 3 über die Verbindungsleitung
14 in das Mischrohr 15 und von dort in die Kolonne 6 gelangen zu lassen. Der Rest
des über den dritten Weg 13 in das Mischrohr 15 gelangende Altölanteiles von 90
0C aus der Zuführungsleitung 4 mischt sich in dem Mischrohr 15 mit dem heißen, bereits
entwässerten Altöl von 335 0C zu einer Mischtemperatur von beispielsweise 180° C
bevor es in die Kolonne 6 eintritt. Es versteht sich, daß diese Mischung auch innerhalb
der Kolonne 6 vonstatten gehen könnte, beispielsweise dadurch, daß der Mischpunkt
39 zwischen Verbindungsleitung 14 und Mischleitung 15 mit dem Eintritt in die Kolonne
6 zusammenfällt.
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Bei dieser Beimischung besteht eine Wechselbeziehung zwischen dem
Dreiwege-Ventil 12 und dem Durchgangs-Ventil 16. Allgemein darf man sagen, daß das
Durchgangs-Ventil 16 um so mehr öffnet, je mehr der Durchgang des dritten Weges
13 geschlossen wird und umgekehrt. Der im nichtaufbereiteten Altöl befindliche Wasserdampf
und etwa ein drittel der leichtsiedenden Altölanteile trennen sich in der Kolonne
6 von dem restlichen Altöl, welches sich in flüssiger Form im Sumpf 19 der Kolonne
6 sammelt, und gelangen zur Kondensation über die Leitung 37 in den Kondensator
38. Dieses Altöl ist dann entwässert. Das Niveau 40 des entwässerten Altöles steigt
in der ersten Kolonnenstufe 6 bis zur Scheitelhöhe 41 des Ablaufsiphons 22. Auf
diese Weise gelangt das entwässerte Altöl aus dem Sumpf 19 auf kürzestem Wege in
die zweite Kolonnenstufe 10, in dem es destilliert und dessen Additiv-Anteile auch
gekrackt werden.
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Dies geschieht dadurch, daß das entwässerte Altöl aus dem Sumpf 42
von der Förderpumpe 28 über die Rücklaufleitung 11 in den als Röhrenofen ausgebildeten
Erhitzer 9 geleitet wird. In diesem Erhitzer 9 wird das entwässerte Altöl auf ca.
3350 C erhitzt und gelangt sodann entweder über die Vorlaufleitung 8 in die Kolonne
10 zurück oder - wie beschrieben -über die Verbindungsleitung 14 in die Mischleitung
15.
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In diesem zweiten Kreislauf 3 fördert die Pumpe 28 ununterbrochen
das entwässerte Altöl durch den Erhitzer 9 in die zweite Kolonne 10 und von dort
zurück
zum Erhitzer 9. Sobald die Öltemperatur im Sumpf 42 der Kolonne 10 auf 3200C angestiegen
ist, öffnet sich das über den Temperaturfühler 35 gesteuerte Durchgangs-Ventil 30
und gibt insoweit den Weg zur Ausschleusung des aufbereiteten Mineralöles aus dem
gesamten Prozeß frei. Das Öl kann jedoch erst dann über die Leitung 29 entweichen,
wenn auch das Ventil 31 geöffnet ist. Das ist dann der Fall, wenn das Niveau 43
des Ölsumpfes 42 den Sollwert 44 des Niveaureglers 36 erreicht hat. Dann fließt
das aufbereitete Öl mit einer Temperatur von ca. 320° C in den Wärmeübertrager 32.
Dort gibt es einen Teil seiner Enthalpie an das aus dem Vorratsbehälter 5 mit einer
Temperatur von z.B. 200 C herangeführte, noch nicht aufbereitete Altöl ab.
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Letzteres erhitzt sich sodann beispielsweise auf 90° C, wohingegen
das aufbereitete Altöl mit einer Temperatur von 2100 C in den Kühler 33 gelangt
und dort weiterhin auf 400 C herabgekühlt wird und sodann in einen nichtdargestellten
Tank gepumpt wird.
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Die westlichen zwei drittel der leichtsiedenden, abzudestillierenden
Altölanteile aus der zweiten Kolonnenstufe 10 strömen mit einer Temperatur von ca.
2100 C über das Gasrohr 25 in den Gasraum 26 der oberen Kolonnenstufe 6 ein, wo
sie im Gegenstrom die aus dem Mischrohr 15 herabrieselnde Mischmenge zusätzlich
aufheizen können.
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Um eine Überhitzung des Altöles im zweiten Kreislauf 3 über den Soll-Wert
von 3200 C in der Kolonne 10 zu unterbinden, wird der Heizölbrenner 45
des
Röhrenofens 9 von einem Temperaturfühler 46 in der Vorlaufleitung gesteuert.
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Bei den vorgeschilderten Temperaturverhältnissen wird vorausgesetzt,
daß das beschriebene Verfahren bei Normaldruck oder bei Unterdruck (Vakuum) abläuft.
Bei Überdruck ändern sich im Verhältnis zum Druck auch die Temperaturen. Im vorliegenden
Fall wird unter dem ersten Temperaturbereich der Temperaturbereich des Soll-Wertes
in der ersten Kolonnenstufe 6 und unter dem zweiten Temperaturbereich der in der
zweiten Kolonnenstufe 6 verstanden.
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Es versteht sich, daß das Dreiwege-Ventil 12 auch durch zwei Durchgangs-Ventile
ersetzt werden kann, von denen eines zwischen der Zuführungsleitung 4 und der Rückführungsleitung
7 und das andere in eine Bypass-Leitung zwischen der Zuführungsleitung 4 und der
Mischleitung 15 angeordnet ist. Jedoch ist diese Ausführung wegen ihres Aufwandes
gegenüber dem Dreiwege-Ventil 12 als verschlechterte Nachbildung zu betrachten.
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