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Behälter zur einzel-portionierten Ausgabe von Tabletten
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter zur einzel-portionierten
Ausgabe von scheibchenförmigen Tabletten, Kugeln oder ähnlichen rollfähigen Körpern,
bei welchem im Anschluß an eine Sortierrinne eine Tabletten-Austrittsöffnung vorgesehen
ist, aus welcher durch handbetätigte Verlagerung einer Taste jeweils eine der Tabletten
ausgebracht wird.
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Ausgestaltungen dieser Art sind beispielsweise aus der US-PS 2 962
190 bekannt. Neben die Vereinzelung bringenden Schieberlösungen sind dort in den
Fig. 19 und 21 auch solche Mechanismen vorgeschlagen worden, bei denen eine federnde
Zunge durch bogenförmige Schwenkverlagerung eines mit dem Behälter verbundenen Spenderrüssels
die jeweils letzte vor einer elastisch aufweitbaren Austrittsöffnung liegende Tablette
ausstößt. Hier handelt es sich aber auch praktisch um eine Art Schieber-Lösung.
Von Nachteil ist, daß der Behälter zum Nachladen des die Sortierrinne darstellenden
Spenderrüssels immer wieder auf den Kopf gestellt werden muß. Das erfordert erklärende
Funktionsangaben. Auch ist es von Nachteil, daß die Tablette vom flächenkleinen
Stirnende der federnden Zunge ausgestoßen wird. Nicht genügend gebundene Tabletten
werden demzufolge leicht zerstört, so daß von dort her der angestrebte genaue Dosierungseffekt
in Frage stehen muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Behälter zur einzel-portionierten
Ausgabe in herstellungstechnisch einfacher, gebrauchssicherer
sowie
handhabungsgünstigerer Bauform so auszubilden, daß unter Nutzung der Rollfähigkeit
des Füllinhaltes eine besonders schonende Tablettenausgabe vorliegt.
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Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale beim
Erfindungsgegenstand gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbiidungen des Gegenstandes
gemäß Erfindung dar.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein als sogenannter Tablettenspender
ausgebildeter Behälter von insbesondere erhöhtem Gebrauchswert geschaffen: Die über
die Sortierrinne in den Wirkungsbereich der Ausroll-Zunge nachrollenden Tabletten
werden über eine Taste schwenkhebelgesteuert ausgebracht. Dieses Aufrollen geschieht
weit schonender, als es durch ein Ausstoßen möglich wäre. Dazu ist die die Sortierrinne
tangierende Abroll-Zunge etwa entsprechend dem Schwenkbogen des freien Hebelendes
so gekrümmt, daß der angestrebte Rollkontakt stattfindet. Die entsprechend federnde
Andrücklage läßt sich durch leichten "Überstand" exakt vorbestimmen. Die Ausroll-Zunge
ist in Richtung des Schwenkhebel-Drehpunktes elastisch ausweichbar. Hierzu sind
lediglich räumliche Vorkehrungen zu treffen dergestalt, daß der erforderliche Ausweichraum
berücksichtigt wird. Hierzu bietet sich der Behälterinnenraum an. Bedienungsvereinfachend
wirkt sich eine Ausgestaltung dahingehend aus, daß der Schwenkhebel doppelarmig
ausgebildet ist. Er kann wippenartig verlagert werden. Die Bedienungsbequemlichkeit
ist
optimiert, wenn der Schwenkhebel in Richtung einer anschlagbegrenzten
Grundstellung federbelastet ist. Es braucht demzufolge nur noch der die Betätigungstaste
bildende Hebelarm gedrückt zu werden. Der Schwenkhebel ist in vorteilhafter Weise
in einem Schacht im Bereich der Decke des Behälters eingelagert. Ein solcher Schacht
läßt sich spritztechnisch leicht mitberücksichtigen. Er umgibt den Schwenkhebel
in schützender Weise. Insbesondere liegt eine seitliche Abstützung des Schwenkhebels
vor. Eine vorteilhafte Lagerungsmöglichkeit für denselben ergibt sich dadurch, daß
dem Schwenkhebel gleich anformbare Drehzapfen in den Seitenwänden des Schachtes
verrasten. Auf diese Weise ist eine äußerst kostensparende Montage realisiert. Es
braucht keine besondere Querachse eingezogen zu werden. Eine seitliche Führung bzw.
Abstützung auch im Bereich der dem Schwenkhebel gleich anformbaren Ausroll-Zunge
ergibt sich dadurch, daß die Sortierrinne unmittelbar neben der einen Seitenwand
des Behälters verläuft. Diese Seitenwand orientiert das scheibchenförmige Füllgut
schon lagegerecht zur entsprechend verlaufenden Sortierrinne. Eine ungewollte Freigabe
des Füllinhalts ist in einfacher Weise dadurch erreicht, daß die Wurzel der Ausroll-Zunge
das lichte Maß der Austrittsöffnung auf einen kleineren Querschnitt begrenzt als
der Durchmesser der Tabletten beträgt.
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Diese verengte Pforte ist in der nicht hebelbetätigten Grundstellung
des Behälters stets vorhanden. Diese Grundstellung kann als Raststellung verwirklicht
sein oder aber einfach durch die den Schwenkhebel in Richtung der Grundstellung
belastenden Feder aufrechterhalten sein.
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Zur exakten Definition der Ausgabestellung ist es von Vorteil, daß
die
der Ausroll-Zunge gegenüberliegende Sortierrinnenwand unter
Vergrößerung der Austrittsöffnung mündungsseitig stufenförmig abgesetzt ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 den kastenförmigen Behälter als Taschenpackung im Schnitt
gemäß Linie l-l in Fig. 2, und zwar in Grundstellung, Fig. 2 eine Draufsicht hierzu,
teilweise aufgebrochen, Fig. 3 eine Stirnansicht des Behälters, und zwar gegen die
schwenkhebelbestückte Decke des Behälters und Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende
Darstellung in Spenderstellung.
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Der in Form einer flachen, kompakten Taschenpackung ausgebildete Behälter
1 ist durch einen Deckel 2 verschließbar.
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Der bis auf eine im Bereich der Decke 3 des Behälters 1 belassene
Austrittsöffnung 4 allseitig geschlossene Innenraum A enthält kreisrunde, scheibchenförmige
Tabletten 5, Kugeln oder ähnliche rollfähige Körper untereinander gleichen Durchmessers.
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Die Austrittsöffnung 4 setzt sich behälterinnenseitig in eine in gleicher
Erstreckungsrichtung liegende geradlinige, die Tabletten ausgabegerecht bereithaltende
Sortierrinne 6 fort. Der Sortierrinnenboden wird von der einen Schmalwand 7 des
Behälters 1 gebildet, weiter von einem Teilabschnitt 8' der breiteren Seitenwand
8 sowie einer Zwischenwand 9.
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Letztere besitzt eine Höhe, welche dem Durchmesser der Tabletten 5
entspricht. Die Zwischenwand 9 geht darüber hinaus in einen abschüssigen Wandungsabschnitt
9' über. Seine Schrägung ist auf die Sortierrinne 6 ausgerichtet, so daß auf dem
Wandungsabschnitt 9' liegendes Füllgut in die Rinne 6 rutschen kann. Das freie Ende
des Wandungsabschnittes 9' wurzelt in der anderen breiteren Seitenwand 10 des Behälters
1. Die Schrägung des Wandabschnittes 9' beträgt ca. 300.
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Die Ausgabe des Füllinhaltes erfolgt über eine handbetätigte Verlagerung
einer Taste.
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Die Taste ist als in Richtung seiner Grundstellung federbelasteter
Schwenkhebel 11 ausgebildet. Letzterer setzt sich an seinem der Sortierrinne 6 zugekehrten
Ende 11' in eine tangential zur Sortierrinne 6 liegende Ausroll-Zunge Z fort. Letztere
greift durch die entsprechend weit gewählte Öffnung 4 der Decke 3 in den Innenraum
A des Behälters 1 hinein und ist etwa entsprechend dem Schwenkbogen B-B des freien
Schwenkhebelendes 11' gekrümmt. Um den Rollkontakt zwischen der tablettenseitigen
Bogenfläche 12 und der Mantelfläche der Tablette 5 über den Bereich bis hin zur
sogenannten einzel-portionierten Ausgabe aufrechtzuerhalten, ist die Ausroll-Zunge
etwas über die Schwenkbogenlinie
B-B vorgezogen, und zwar kontinuierlich
ausgehend von der die Austrittsöffnung 4 mitbestimmenden Wurzel W der Ausroll-Zunge
Z. Die diesbezügliche Ausgestaltung ist weiter dergestalt, daß die Wurzel W das
lichte Maß der Austrittsöffnung 4 auf einen kleineren Querschnitt begrenzt als der
Durchmesser der Tabletten 5 beträgt. Wurzel und Grund 6' der Sortierrinne 6 verjüngen
sich erkennbar trichterförmig derart, daß die ausgabebereite Tablette 5' zwischen
Bogenfläche 12 und Sortierrinnengrund 6' eingefangen ist und nur unter Betätigung
des Schwenkhebels freigegeben wird.
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Der Schwenkhebel 11 ist als doppelarmiger Hebel gestaltet und mittig
gelagert. Sein der Austrittsöffnung 4 abgewandter Hebelarm bildet eine Druck-Betätigungstaste
T. Die Druck-Betätigungsfläche ist quer gerieft und so optisch erkennbar. Neben
der erhöhten Griffigkeit liegt damit auch eine eindeutige Betätigungsanweisung vor.
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Die Lagerung des Schwenkhebels 11 erfolgt über stummelartige Drehzapfen
13. Diese sind dem Schwenkhebel gleich angeformt. Sie treten quer aus den Schmalseiten
des Hebels aus und sind in die Decke 3 des Behälters noch überragenden Seitenwänden
14 verrastet. Diese Seitenwände formen einen nach außen offenen Schacht Sch, der
lediglich im Bereich des tastenseitigen Hebelendes unterbrochen ist.
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Die Lagerhöhlungen für die Drehzapfen 13 sind mit 15 bezeichnet. Diesen
ist ein zum freien Stirnende der Seitenwände 14 hin offener Steckschacht 15' vorgelagert.
Letzterer konvergiert dergestalt, daß das in
seiner lichten Breite
verringerte Ende hinter den Durchmesser der Lagerhöhlung 15 zurücktritt.
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Die den Schwenkhebel 11 in Richtung einer anschlagbegrenzten Grundstellung
(Fig. 1) belastende Feder 16 ist diesem gleich angeformt. Es handelt sich um einen
von der Unterseite des Schwenkhebels ausgehenden Lappen. Er wurzelt in Nähe der
Schwenkhebelgelenkstelle und weist nach auswärts. Dieser Lappen stützt sich an der
Oberseite der schräg gestellten Decke 3 des Behälters 1 ab. Der Lappen weist eine
leichte Wölbung auf dergestalt, daß nur ein relativ geringer Flächenabschnitt in
Anlage zur Decke 3 tritt. Die Unterseite des die Druck-Betätigungstaste T bildenden
Hebelarmes ist gehöhlt, so daß die Feder 16 wie aus Fig. 4 ersichtlich in der Betätigungsstellung
in die gebildete Höhlung 17 eintauchen kann. Das freie Schwenkhebelende 11' liegt
anschlagbegrenzt auf dem öffnungsseitigen Abschnitt der Decke 3.
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Der Sortierrinnengrund ist, wie aus Fig. 1 erkennbar, stufenförmig
abgesetzt. Die Stufe trägt das Bezugszeichen 18. Sie bringt eine sprunghafte Verbreiterung
der Austrittsöffnung 4 und bildet praktisch das Ende der geführten Tabletten-Abrollbewegung
zwischen Ausroll-Zunge Z und dem Sortierrinnengrund 6'.
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Die Funktionsweise der Ausgabemechanik ist wie folgt: In der aus Fig.
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1 ersichtlichen Lage des Behälters 1 gelangen die Tabletten 5 in den
Bereich der Austrittsöffnung 4. Befindet sich der Schwenkhebel 11 in der in dieser
Figur wiedergegebenen, durch die Abspreizkraft der
Feder 16 aufrechterhaltenen
Grundstellung, so gelangt die unmittelbar ausgabebereite Tablette 5' in berührende
Anlage zwischen Ausroll-Zunge Z und Sortierrinnengrund 6'. Sie kann aufgrund der
oben im einzelnen erläuterten Maßverhältnisse nicht herausfallen. Durch Betätigung
des Schwenkhebels 11 wird die ausgabebereit gehaltene Tablette 5' aktiv durch die
Zunge Z herausgerollt. Der Schwenkweg ist dabei so festgelegt, daß diese Tablette
5' die an die Stufe 18 anschließende verbreiterte Austrittsöffnungszone erreicht
hat, bevor der Schwenkhebel 11 die entsprechend dem Schwenkwinkelbedarf ausgerichtete
Decke 3 als Endanschlag erreicht hat. Dabei ist die querschnittsverengend wirkende
Wurzel W aus dem Bereich der Austrittsöffnung 4 verlagert. Beim Ausrollen wird die
federnde Anlage der Ausroll-Zunge Z sicher aufrechterhalten, da diese die Bogenlinie
B-B des freien Hebelarmendes 11' etwas überragt.
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Diese Maßnahme führt überdies dazu, daß auch die nächstfolgende Tablette
wie zwischen zwei Fingern festgehalten wird, also nicht unkontrolliert der ausgabebereiten
Tablette 5' nacheilt. Hierzu ist der Schwen kwinkelbereich auch entsprechend festgelegt.
Natürlich wäre es auch möglich, ieweils zwei Tabletten freizugeben, indem man den
erwähnten Schwen kwin kelbereich entsprechend wählt.
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Die gegebenenfalls mit in Richtung der Austrittsöffnung 4 verrollte
nächstfolgende Tablette wird unter Loslassen des Schwenkhebels aktiv wieder in Richtung
des Behälters zurückgerollt. Sie hebt die elastisch ausweichende Ausroll-Zunge Z
auch etwas an (vergl. Fig. 4).
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Insgesamt ist mit hoher Sicherheit eine bequeme einzel-portionierte
Ausgabe des rollfähigen Füllgutes erreicht.
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Die schachtbildenden Seitenwände 14 sind dem Schwenkwinkelbedarf des
Schwenkhebels entsprechend so zurückgeschnitten, daß die Taste T freisteht.
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Der Anmeldungsgegenstand ist in den Zeichnungen etwa in doppelter
Größe widergegeben.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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