-
Beschlag für mit Treibstangenverschlüssen ausgerüstete
-
Kippfensterflügel Die Erfindung betrifft einen Beschlag für mit Treibstangenverschlüssen
ausgerüstete Kippfensterflügel gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei einer bekannten Ausgestaltung dieser Art ist das eine Ende des
einen Lenkers gelenkig am Kippfensterflügel festgelegt, während das andere, mit
einem Zapfen versehene Ende in einen Längsschlitz des anderen fensterrahmenseitigen
Lenkers eingreift (Prospekt "SlPU" der Firma Wilhelm Suhr, Baubeschlagfabrik, Kommanditgesellschaft).
Das eine Ende des fensterrahmenseitigen Lenkers lagert gelenkig am Fensterrahmen,
und das andere Ende taucht in ein mit der Haltebacke ausgestattetes fensterrahmenseitiges
Böckchen ein. Um den Kippfensterflügel aus seiner Kippstellung in die Putzstellung
zu bringen, welche einen Öffnungswinkel von ca. 80-90° besitzt, ist ein quer zu
den Lenkern gerichteter Druck auf diese entgegen einer Rastfeder auszuüben und das
Ende des fensterrahmenseitigen Lenkers aus der Rastausnehmung des Böckchens herauszuschwenken.
Diese Bauform ist handhabungstechnisch ungünstig, da die an den gegenüberliegenden
Vertikalschenkeln angeordneten Lenkerpaare bei breiten Kippfensterflügeln nur nacheinander
außer Eingriff zu bringen sind.
-
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag
der vorausgesetzten Gattung in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß sowohl das Schwenken des Kippfensterflügels
in die Putzstellung
als auch das Zurückführen desselben in die Schließstellung von einer Stelle des
Kippfensterflügels aus durchführbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1.
-
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Beschlag
für mit Treibstangenverschlüssen ausgerüstete Kippfensterflügel von erhöhtem Gebrauchswert
angegeben. Die gleiche Handhabe, die den Treibstangenverschluß steuert, dient auch
zur Auslösung des Kippfensterflügels aus seiner Kippstellung in die Putzstellung.
Jedoch treten in dieser die beiden Lenker nicht vollständig in die Strecklage, so
daß auch das Schließen des Kippfensterflügels störungsfrei erfolgen kann.
-
Es ist dabei nicht erforderlich, in der Anfangsphase des Schließens
des Fensterflügels aus der Putzstellung heraus einknickend auf die Lenkerpaare einzuwirken.
Wird die Handhabe aus ihrer Verschlußstellung nur um einen Teilbetrag verlagert,
erlauben die beiden Haltebacken das Schwenken des Kippfensterflügels nur bis zur
Kippstellung. Da der Verlagerungsweg der Haltebacken den Verschlußzapfen- Einfahrquerschnitten
der Schließbleche angepaßt ist, können beim Schließen des Kippfensterflügels aus
der Putzstellung die Verschlußzapfen ungehindert in die Einfahrquerschnitte eintauchen.
Beim Verriegeln des Kippfensterflügels durch Umlegen der Handhabe treten die Treibstangen-Verschlußzapfen
in Eingriff zu den Schließblechen. Synchron mit dieser Steuerung
fahren
auch die Haltebacken in ihre die Lenker fesselnde Lage.
-
Die vorgeschriebene Bedienungsweise läßt sich nicht umgehen. Befindet
sich nämlich der Kippfensterflügel in der Putzstellung und wird die Handhabe dann
in die Kippstellung gebracht, können die Lenker nicht von den Haltebacken erfaßt
und gefesselt werden. Bezüglich des Getriebes und der Eckumlenkungen handelt es
sich um übliche Drehkipp-Bauteile. Gleiches gilt für die Kippfensterflügel -Scharniere.
Dies führt zu einer vereinfachten und kostengünstigeren Lagerhaltung bei dem Verarbeiter.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß das von der Haltebacke
eingefangene freie Ende des flügelseitigen Lenkers mit einer abgebogenen Nase den
Anschlag zur Verhinderung eines Übertritts in die Strecklage formt. Diese Bauform
ist sehr einfach und schließt Fremdbauteile aus.
-
Sodann erweist es sich als vorteilhaft, daß die am einen Vertikalschenkel
sitzende Haltebacke an einem Treibstangenabschnitt angeordnet ist, der über einen
Zahnstangen-Umkehrtrieb mit der Treibstange gekuppelt ist. Die Haltebacken bewegen
sich daher trotz Einsatz eines Treibstangenbeschlages synchron abwärts oder aufwärts.
-
Eine günstig herbeizuführende Kupplung des rahmenseitigen Lenkers
mit dem Rahmen ergibt sich dadurch, daß das rahmenseitige Ende des rahmenseitigen
Lenkers in einem Bogenschlitz eines rahmenseitigen Böckchens gelagert ist, welcher
Bogenschlitz die Restfläche einer etwa
dreieckförmigen Öffnung darstellt,
die teilweise von einer wegschwenkbar gelagerten Platte überdeckt ist. Soll die
Gelenkverbindung hergestellt werden, ist diese Platte in eine solche Stellung zu
schwenken, die den Eintritt des Lagerzapfens des rahmenseitigen Lenkers zuläßt.
Für die Platte wird vorzugsweise das Ausfallteil beim Stanzen der dreieckförmigen
Öffnung verwendet, was dazu beiträgt, Herstellungskosten einzusparen.
-
Eine sichere Fesselung des Lagerzapfens ergibt sich dadurch, wenn
der Lagerzapfen des rahmenseitigen Lenkers auf seiner Mantelfläche eine Ringnut
aufweist, in welche die eine Flanke des Bogenschlitzes und die eine konvexe Kante
der Platte eingreifen.
-
Schließlich ist es noch günstig, daß die zentrale Handhabe in eine
mit der Treibstange gekuppelte zusätzliche Nuß einsteckbar ist. Diese Lösung ist
dann zu wählen, wenn das Schwenken des Kippfensterflügels in die Putzstellung nur
von bestimmten Personen vornehmbar sein soll.
-
Ist die zentrale Handhabe nicht eingesteckt, kann lediglich der Kippfensterflügel
mittels einer anderen Handhabe in die Kippstellung gebracht werden. Hierbei werden
Verschlußzapfen und Haltebacken nur um eine bestimmte Länge verlagert. Dagegen erlaubt
es die zentrale Handhabe, die Verschlußzapfen und auch die Haltebacken über eine
größere Länge zu verschieben, was erst das Schwenken des Kippfensterflügels in die
Putz- bzw. Reinigungsstellung zuläßt.
-
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 8 erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht eines geschlossenen Kippfensters,
Fig. 2 eine Seitenansicht gegen die rechte Seite des Kippfensterflügels, dessen
die Haltebacke aufweisender Treibstangenabschnitt mit einem Zahnstangen-Umkehrtrieb
gekuppelt ist, bei strichpunktiert dargestelltem Kippfensterflügel mit in die der
Kippstellung entsprechenden Lage gesteuerter Haltebacke, Fig. 3 einen Längsschnitt
durch Fig. 2, Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch bei in Kippstellung
geschwenktem Kippfensterflügel, Fig. 5 die der Kippstellung nachfolgende Putzstellung
des Kippfensterflügels, Fig. 6 eine Seitenansicht gegen die linke Seite des Kippfensters
bei in Kippstellung befindlichem Kippfensterflügel, Fig. 7 in Ausschnittsdarstel
lung einen Treibstangen-Verschlußzapfen in seiner der Kippstellung entsprechenden
Lage und
Fig. 8 einen Querschnitt durch das Fenster im Bereich
des Verschlußzapfens, bei strichpunktiert dargestellten Profilen.
-
Das- Kippfenster besitzt den Fensterrahmen 1 und den Kippfensterflügel
2. Letzterer ist um die am unteren horizontalen Rahmenschenkel 1' befestigten Scharniere
3 schwenkbar. Der obere horizontale Schenkel 2' des Kippfensterflügels 2 trägt eine
ein nicht dargestelltes Getriebe betätigende Handhabe 4. Die mit vollen Linien ausgezogene
Lage der Handhabe 4 entspricht der Schließstellung des Kippfensterflügels. Wird
die Handhabe 4 um 909 nach unten geschwenkt, läßt sich der Kippfensterflügel um
einen bestimmten Ausstellwinkel um die Scharniere 3 kippen, und in der weiter um
909 geschwenkten horizontalen Lage der Handhabe ist das Herbeiführen der Putzstellung
möglich.
-
Das Treibstangengetriebe steuert eine von einer Abdeckschiene 5 überfangene
Treibstange 6. Eingelassen ist die im Querschnitt U-förmige Abdeckschiene 5 in eine
umlaufende Nut 7 des Fensterflügels 2. An der Treibstange 6 sind beim Ausführungsbeispiel
drei Verschlußzapfen 8 festgelegt, die mit fensterrahmenseitigen Schließblechen
9 zusammenwirken. Um das Einfangen der Verschlußzapfen 8 zu ermöglichen, sind den
Schließblechen 9 seitliche Verschlußzapfen-Einfahrquerschnitte 10 zugeordnet. Sowohl
in der der Kippstellung als auch in der der Reinigungsstellung entsprechenden Lage
der Treibstange 6 befinden sich die Verschlußzapfen 8 im Bereich der am Fensterrahmen
1 vorgesehenen Einfahrquerschnitte 10, vergleiche insbesondere Fig. 7. Der hierbei
zurückzulegende Weg der Verschlußzapfen 8 entspricht dem Maß x. In der
Verschlußstellung
hintergreifen die Verschlußzapfen 8 die fensterrahmenseitigen Schließbleche 9. Diese
Stellung ist ebenfalls in Fig. 7 mit strichpun ktierten Linien veranschaulicht.
-
Die Treibstange 6 führt über nicht im einzelnen dargestellte Eckumlenkungen
zu den an den Vertikalschenkeln 2" und 2"' des Fensterflügels 2 angeordneten Treibstangenabschnitten
11, 12. Der an dem rechten Vertikalschenkel 2" angeordnete Treibstangenabschnitt
12 wird von einem im Querachnitt U-förmig gestalteten Abdeckschienenabschnitt 13
überfangen, der dem Profil der Abdeckschiene 5 angepaßt ist. Verbunden ist der Abdeckschienenabschnitt
13 mit einem Bodenblech 14. In den Innenraum des Abdeckschienenabschnitts 13 fährt
die Treibstange 6 ein. Diese ist an ihrem Ende mit einer Zahnstange 15 gekuppelt.
Letztere steht in Eingriff mit einem um die ortsfeste Achse 16 gelagerten Ritzel
17. Die Außenflanke der Zahnstange 15 führt sich an dem einen Schenkel 13' des Abdeckschienenabschnitts
13. An dem gegenüberliegenden Schenkel 13" liegt die Außenflanke der anderen, mit
dem Ritzel 17 kämmenden Zahnstange 18 an. Letztere ist Bestandteil des Treibstangenabschnitts
11 und trägt ebenfalls eine Haltebacke 19, die einen Längsschlitz 20 des Abdeckschienenabschnitts
13 durchsetzt. Der Längsschlitz 20 erstreckt sich dabei in unmittelbarer Nähe des
Schenkels 13" am unteren Ende des Abdeckschienenabschnitts 13.
-
Am oberen Ende des Abdeckschienenabschnitts 13 lagert um einen ortsfesten
Zapfen 21 der flügelseitige Lenker 22, dessen freies Ende über einen Kupplungsbolzen
23 mit dem rahmenseitigen Lenker 24 verbunden
ist. In der Schließstellung
des Kippfensterflügels liegen beide Lenker 22, 24 deckend übereinander. Der Lenker
22 ist im Bereich des Kupplungsbolzens 23 gegenüber dem Lenker 24 länger ausgestaltet.
Der verlängerte Abschnitt 22' formt eine randseitig umgebogene Nase 25. Zwischen
dieser und dem gerundeten Ende des Lenkers 24 erstreckt sich eine Lasche 26 eines
an dem Abdeckschienenabschnitt 13 befestigten Stützwinkels 27. Letzterer wirkt mit
dem Abschnitt 22' zusammen und liegt auf der der Haltebacke 19 gegenüberliegenden
Seite des Lenkers 22.
-
Befindet sich der Treibstangenverschluß in der Schließstellung, nimmt
die Haltebacke 19 die strichpunktierte Lage in Fig. 2 ein. Sie liegt dann an der
benachbarten Schmalkante 22" des flügelseitigen Lenkers 22 an.
-
Somit ist dieser gegen Verschwenken gesichert. Eine Sicherung erfährt
der Lenker 22 auch dann, wenn der Treibstangenverschluß in die der Kipplage entsprechende
Stellung gebracht wird. Dann nimmt die Haltebacke 19 die mit vollen Linien ausgezogene
Stellung gemäß Fig. 2 ein, indem sie gegen den verlängerten Abschnitt 22' tritt.
-
Der an dem gegenüberliegenden Vertikalschenkel 2"' des Flügels 2 verlaufende,
von der Treibstange 6 ausgehende Treibstangenabschnitt 11 wird von dem Abdeckschienenabschnitt
28 überfangen. In Längsschlitze 29 und 30 des Treibstangenabschnitts 11 eintretende
Führungszapfen 31 stabilisieren die Lage desselben. Am unteren Ende des Treibstangenabschnitts
11 befindet sich ein Kupplungsschuh 32, der seinerseits eine Haltebacke 33 formt.
Diese durchsetzt ebenfalls einen randseitigen
Längsschlitz 20 des
Abdeckschienenabschnitts 28. Die Lenker 22, 24 sind in gleicher Weise gestaltet
und dem Abdeckschienenabschnitt 28 zugeordnet.
-
Die rahmenseitigen Lenker 24 tragen Lagerzapfen 34, die auf ihrer
Mantelfläche eine Ringnut 35 ausbilden. Jeder Lagerzapfen 34 greift in einen Bogenschlitz
36 eines rahmenseitigen Böckchens 37 ein. Der Bogenschlitz 36 stellt die Restfläche
einer etwa dreieckförmigen Öffnung 38 dar, die teilweise von einer wegschwenkbar
gelagerten Platte 39 überdeckt ist. Die um den Bolzen 40 gelagerte Platte- 39 enthält
eine Einstecköffnung 39" für ein Werkzeug. Gebildet werden die Führungsseiten des
Bogenschlitzes 36 einerseits von der Flanke 36' des Bogenschlitzes und von der konvexen
Kante 39' der Platte 39.
-
Zwecks einer Montage wird die Platte 39 verschwenkt, so daß der Zapfen
34 in die dreieckförmige Öffnung 38 eintauchen kann. Danach wird die Platte 39 mit
ihrem konvexen Bereich in die Ringnut 35 des Lagerzapfens 34 geschwenkt, wodurch
dieser seine axiale Lagenfixierung erhält.
-
Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Soll der Kippfensterflügel
2 ausgehend aus seiner in Fig. 1 und 2 dargestellten Schließlage in die Kippstellung
geschwenkt werden, so wird die Handhabe 4 um 900 nach unten geschwenkt. Die Verschlußzapfen
8 gelangen in den Einfahrquerschnitt 10, während die Haltebacken
19
und 33 in Abwärtsrichtung steuern, jedoch noch den Abschnitt 22' der Lenker 22 gegen
Abschwenken sichern. Die Kippstellung des Flügels 2 ist begrenzt, wenn die Lagerzapfen
34 das untere Ende des Bogenschlitzes 36 beaufschlagen.
-
Soll nun der Kippfensterflügel in die Putz- bzw. Reinigungsstellung
überführt werden, ist die Handhabe 4 um weitere 90° entgegen Uhrzeigerrichtung zu
verdrehen. Die Verschlußzapfen wandern dabei um das Maß x weiter. Um die gleiche
Länge fahren die Haltebacken 19, 33 in ihren Längsschlitzen 20 weiter abwärts und
geben die Abschnitte 22' der Lenker 22 frei. Daraufhin kann der Kippfensterflügel
weiter aufschwenken. Die Schwenkbewegung der beiden Lenker 22, 24 jeder Ausstellstange
ist kurz vor Erreichen ihrer Strecklage anschlagbegrenzt dadurch, daß die Nase 25
gegen den Grund einer randseitigen Nische 41 des fensterrahmenseitigen Lenkers 24
stößt, vergleiche Fig. 5. Aus der Putz- bzw. Reinigungsstellung braucht der Kippfensterflügel
zum Zwecke seines Schließens nur zugeklappt zu werden. Danach ist die Handhabe in
ihre der Schließstellung entsprechende Lage um 1800. zurückzuschwenken. Die Verschlußzapfen
8 hintergreifen die Schließbleche 9, während die Haltebacken 19, 33 gegen die Flanken
22" der Lenker 22 treten.
-
Auf den Zahnstangen-Umkehrtrieb könnte verzichtet werden, falls ein
Treibstangenantrieb eingesetzt wird, der die von ihm ausgehenden Treibstangen gegenläufig
verschiebt.
-
Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
-
L e e r s e i t e