DE3018914A1 - Verfahren und vorrichtung zum bestrahlen eines umgrenzten materievolumens mit einem hochenergetischen teilchenstrahl - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum bestrahlen eines umgrenzten materievolumens mit einem hochenergetischen teilchenstrahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestrahlen eines begrenzten Materievolumens, welches
sich normalerweise tief innerhalb eines Körpers befindet mit einem Strahl aus hochenergetischen geladenen oder
ungeladenen Teilchen. Die geladenen Teilchen können Elektronen, Protonen oder Deutronen sein, die ungeladenen,
neutralen Teilchen Photonen oder Neutronen. Hauptsächlich soll die Erfindung Anwendung finden für die Bestrahlung
tiefsitzender Tumore.
Hochenergetische Elektronen und Photonen werden bereits seit den fünfziger Jahren in der Strahlentherapie verwendet.
Die üblicherweise angewendeten Bestrahlungsmodalitäten bewegen sich vom Nieder- bis Mittelenergiebereich von
einigen Me V bis zu etwa 20 Me V. Diese Strahlungen wurden auch für die Behandlung tiefsitzender Tumore angewandt,
obwohl mit beträchtlich höheren Strahlungsenergien bessere therapentische Ergebnisse zu erwarten wären. Der Grund
dafür, daß höhere Energien nicht benutzt wurden, ist darin zu sehen, daß mehrere verschiedene Faktoren die Erzeugung
und Verwendung hochenergetischer Elektronen und Photonen mit Spitzenenergien von etwa 20 bis 50 Me V beeinträchtigen.
Ein solcher Faktor ist darin zu sehen, daß kein billiger kompakter und leichtgewichtiger Beschleuniger auf dem
Markt erhältlich ist, der eine ausreichend hohe Strahlungsenergie erzeugt. Andere begrenzte Faktoren sind technische
Probleme, welche die Erzeugung therapeutischer Strahlen hoher Qualität bei diesen hohen Energien beeinträchtigen.
Mit hoher Qualität ist gemeint, daß sich die Teilchen des Strahles soweit als möglich in parallelen oder isotropen
Bahnen bewegen, daß sich die Teilchen mit gleicher Geschwindigkeit bewegen und daß der Teilchenstrom über den
Strahlenquerschnitt hinweg konstant ist. Diese letztgenannte Eigenschaft wird als Homogenität bezeichnet. Falls beispiels-
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weise Elektronenstrahlen verwendet werden, verliert man bei diesen hohen Energien den steilen Dosisabfall·, der
bei niederen Energien unterhaib des therapeutischen Wirkungsbereiches auftritt, insbesondere wenn übliche
Streufolien zur Strahlenabschwächung verwendet werden. Bei Photonenstrahlen besteht das Problem darin, daß
sehr dicke Abschwächfilter benötigt werden, welche die
effektive Photonenenrgie vermindern, so daß nur geringe Verbesserungen der Eindringtiefe des Strahles erreicht
werden, wenn die Strahlungsenergie erhöht wird.
Es gibt bereits eine ganze Anzahl· verschiedener Vorschläge hochenergetischer Eiektronenstrahlen hoher Qualität mit
einem breiten therapeutischen Wirkungsbereich zu erzeugen. Dabei traten zwei grundlegende Probleme auf. Das erste
besteht darin, große homogene Strahlungsfel·der zu erzeugen
und das zweite, einen breiten therapeutischen Wirkungsbereich zu erzieien.
Das meist verbreitete Verfahren, gleichmäßige Strahlenfel·der
zu erzeugen, besteht darin, eine Streufoiie zu verwenden. Diese eignet sich aber nur für Energien unter
10 Me V und für beschränkte Strahl·ungsfel·dgrößen. Falis
höhere Energien verwendet werden so^en, müssen die Streufoiien
dicker werden. Diese bewirken aber einen beträchtiichen Quaiitätsabfail· des El·ektronenstrahl·es. Vergiichen
mit der Menge der Mat-erie im Teiichenstrahl· ist die
bekannte Technik, mit doppeiten Streufo^en zu arbeiten,
etwa zehnfach besser ais die Technik mit einfacher Streufoiie,
wobei sich Eiektronenstrahlen hoher Qualität bei
Energien bis zu 20 Me V ergeben. Bei noch höheren Energien jedoch wird die Elektronenstrah^ung sct^echterm seUsst
wenn Fo^en verwendet werden, die etwa zehnfach dünner sind,
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als bei der Einfolientechnik. Bei sehr hohen Energien von etwa 25 bis 50 Me V sind bis jetzt nur elektromagnetische
Systeme mit defocusierenden oder mechanisch abtastenden Magneten oder Quadropolen bekannt, um
Strahlen hoher Qualität zu erzeugen, wie es z.B. die CH-PS 514 341 oder die US-PS 4 063 098 zeigen. Diese
elektromagnetischen Systeme weisen jedoch ebenfalls im praktischen Betrieb verschiedene technische Mangel auf.
Es ist weiterhin bekannt, daß ein breiter therapeutischer Wirkungsbereich durch Verwendung mechanisch bewegter Ablenkmagnete
zu erzielen ist, durch welche ein quadratischer Abfall des Strahlungsflusses bei einer linearen Entfernungsänderung eintritt.Dies erweitert den therapeutischen Wirkungsbereich,
da der Dosisabfall weniger steil ist.
Ein anderes Verfahren, bei welchem eine ähnliche Technik verwendet wird, ist das sogenannte Pendelverfahren, welhes
in Verbindung mit flachen oder fächerförmigen Strahlen bestimmter Betatrons arbeitet. Entsprechende Resultate
lassen sich jedoch auch mit den meisten üblichen Behandlungsvorrichtungen durch Bestrahlung des Volumens(Tumor)
mit mehreren parallelen oder konvergenten Strahlen erreichen. Bei der überlagerung mehrerer verschiedener
Strahlenfelder verschiedener Richtungen (Dynamische Strahlentherapie) kann der geometrische Dosisabfall zu einem Dosisanstieg
über die Tiefe umgewandelt werden.
Es sind aber auch verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, um breite gleichförmige Photonenstrahlen zu erzeugen.
Bei hochenergetischen Photonenstrahlen ist die Mat-erialwahl des sogenannten Targets und des Abschwächfilters
von grundlegender Bedeutung. Es wurden zwei verschiedene Verfahren zur Erzeugung solcher Hochenergie--
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Photonenstrahlen vorgeschlagen. Das eine zieht die Verwendung eines Targets und eines Abschwächfilters aus einem
Material mit niederer Ordnungszahl vor zur Erzeugung eines Strahles mit der höchstmöglichen Photonenenergie
und der größtmöglichen Eindringtiefe längs der Strahlmittelachse.
Das andere Verfahren verwendet ein Target aus einem Material mit mittlerer Ordnungszahl un-d einen
aus verschiedenen Materialien zusammengesetzten Abschwächfilter. Damit wird ein Photonenstrahl hoher
Qualität, d.h. hoher Homogenität bei allen Eindringtiefen und Feldgrößen erzeugt, was durch einen homogenen Strahlungsfluß bei mittlerer Photonenenergie erreicht wird. Das
erste Verfahren hat zur Folge, daß sehr eindringfähige schmale Strahlenbündel erzeugt werden auf Kosten von
Schwankungen in der Strahlenhomogenität in Abhängigkeit von der Eindringtiefe bei breiten Strahlenbündeln. Das
zweite Verfahren ergibt gleichförmige Strahlen, unabhängig von der Feldgröße und Tiefe, jedoch auf Kosten einer verringerten
Eindringtiefe, insbesondere bei kleinen Feldgrößen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und zuverlässiges Verfahren und eine dementsprechende Vorrichtung
vorzusehen zum Bestrahlen eines begrenzten Materievolumens, vorzugsweise in großer Tiefe mit einem Strahl hochenergetischer
geladener oder ungeladener (neutraler) Teilchen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der
Teilchenstrahl, der von einer Strahlenquelle für geladene Teilchen kommt, elektrisch in zwei orthogonale Richtungen
gesteuert wird und daß der in eine Ebene gesteuerte Strahl in den Raum abgelenkt wird.
Für die meisten praktischen Fälle ist es wichtig, daß die Strahlungsquelle nur eine geringe Ausdehnung aufweist.
Dies wird durch ein strahlenoptisches System in der
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erfindungsgemäßen Anordnung erreicht. Dieses System umfaßt zwei Steuermagnete, von denen jeder die Steuerung
des Teilchenstrahles in eine der beiden orthogonalen Ebenen erlaubt, wobei der in eine Ebene gesteuerte Strahl
den entsprechenden Steuermagneten im wirksamen Steuerzentrum verläßt. Weiterhin beinhaltet das strahlenoptische
System einen Ablenkmagneten, welcher zwischen den Steuermagneten angeordnet ist zum Ablenken des Strahlenweges
in den Raum. Durch Ausnutzung der strahlenoptischen Eigenschaften des Anlenkmagneten in der Weise, daß der
Ablenkmagnet ein Bild des wirksamen Steuerzentrums des ersten Steuermagneten erzeugt und zwar in Strahlrichtung
auf einen Punkt gesehen, welcher mit dem wirksamen Steuerzentrum des zweiten Steuermagneten zusammenfällt - wiederum
in Strahlrichtung gesehen - wird der in zwei orthogonale Ebenen abgelenkte Strahl vom Steuerzentrum des zweiten
Steuermagneten isotrop ausstrahlen. Durch Verwendung des Ablenkmagneten ergibt sich ein kompaktes Steuersystem mit
geringem Abstand zwischen den Steuerzentren der Steuermagnete .
Das erfindungsgemäße strahlenoptische System erbringt den
Vorteil, daß sich ein wohldefinierter Abstand zwischen der Strahlungsquelle (d.h. dem Steuerzentrum des zweiten
Steuermagneten) und der Oberfläche, unter welcher das besagte begrenzte Materievolumen gelegen ist, erreicht wird.
Dieser Abstand ist als SSD-Abstand bezeichnet (Source - to Surface Distance). Der von dem strahloptischen System ausgehende
Strahl kann als fast punktisotroper Strahl bezeichnet werden mit der gleichen Intensität und Energieverteilung
in allen Richtungen. Zusätzlich ist infolge der verwendeten Steuermagnete die Verzerrung des Elementarstrahles
(nicht gesteuerter Strahl) beträchtlich geringer als wenn Quadrupole zur Steuerung des Strahles in beide
Ebenen verwendet würden.
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Das erfindungsgemäße strahloptische System ist von besonderer Bedeutung, weil der zweite (letzte)
Steuermagnet - in Strahlrichtung gesehen - sehr stark
und kurz ausgeführt werden kann, so daß das bremsstrahlungerzeugende
Target nahe dem wirksamen Steuerzentrum des letzten Steuermagneten angeordnet werden
kann, was den Elektronenstrahl in einen gesteuerten Photonenstrahl umwandelt. Eine entsprechende Technik
wird zur Umwandlung eines Protonenstrahles in einen erfindungsgemäß gesteuerten abgeschwächten Neutronenstrahl
verwendet. Ebenso kann ein Deutronenstrahl in einen erfindungsgemäß gesteuerten abgeschwächten Neutronenstrahl
umgewandelt werden.
Die hier vorgeschlagene Technik ist besonders wichtig, nicht zuletzt wegen der Tatsache, daß breite gleichförmige
Photonen- oder Neutronenstrahlen beliebiger Energie erzeugt werden können, ohne daß dicke Abschwächfilter
benutzt werden nüssen. Weiterhin wird das Photonen-Spektrum verbessert, weil auf verschlechternden Filter
verzichtet wird und das nach vorwärts gerichtete Photonen-Spektrum über das gesamte Strahlungsfeld isotrop verteilt
ist.
Der auf diese Weise erzeugte Photonenstrahl vereinigt die Vorteile der eingangs genannten Verfahren, d.h. die hohe
Eindringtiefe und die hohe Homogenität, ohne daß dabei die Nachteile der bekannten Verfahren in Kauf genommen werden
müssen. Zusätzlich erhöht sich durch den jetzt vorgeschlagenen gesteuerten Photonenstrahö die verfügbare Dosis,
da Abschwächfilter der herkömmlichen Art nicht mehr benötigt werden. Solche Abschwächfilter absorbieren etwa 50 - 80%
(in Abhängigkeit von der Strahlungsenergie) des Photonenflusses. Deshalb werden auch Strahlungsabschirmungsproblerne
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mm ^^ mm
außerhalb des Behandlungsbereiches um den Faktor 2 bis 5 verringert. Noch wichtiger ist, daß die Neutronenerzeugung
in den Abschwächfiltern und den Kollinatoren um den gleichen Faktor zwei bis fünf abnimmt. Infolgedessen kann
bei Verwendung des erfindungsgemäßen gesteuerten Photonenstrahles die Neutronenabschirmung vermindert werden.
Die CH-PS 514 341 beschreibt ein System, bei welchem der Strahl in zwei orthogonale Ebenen gesteuert wird. Ein erheblicher
Nahteil dieses Systems besteht darin, daß ein Quadropol-Triplet mit einer großen öffnung erforderlich
ist, um den Strahl zu focusieren, was den Preis des Systems, insbesondere bei hohen Energien erhöht. Weiterhin muß der
Polspalt des Ablenkmagneten groß sein, da der erste Ablenkmagnet den Strahl in eine Ebene lenkt, die senkrecht zur
Ablenkebene des Ablenkmagneten verläuft. Außerdem muß der Erregerstrom des großen Ablenkmagneten zur Steuerung des
Strahles in die Ablenkebene verändert werden, was diesen Magneten weiter kompliziert. Erfindungsgemäß wird ein erheblich
einfacherer gesonderter Steuermagnet verwendet, welcher eine sehr viel größere Steuergeschwindigkeit erlaubt.
Die US-PS 4 063 098 betrifft ein System, welches den Strahl in eine zur Ablenkebene des Ablenkmagneten
senkrechte Ebene steuert. Die hiermit verbundenen Nachteile entsprechen denen der Anordnung nach dem schweizerischen
Patent. Zusätzlich wird der Strahl nur in eine Ebene abgelenkt.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen
weiter erläutert, in welchen zeigen:
Fig. 1 eine diagrammatische Seitenansicht eines strahloptischen Systems gemäß der Erfindung;
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Fig. 2 eine Vorderansicht des strahloptischen Systems gemäß Fig. 1;
Fig. 3
und 4 Diagramme über die Verteilung der Dosis
über die Tiefe in einem mit Elektronen (Fig. 3) bzw. Photonen (Fig. 4) bestrahlten
Materievolumen;
Fig. 5
und 6 Diagramme über den Verlauf von Linien
gleicher Dosis bei einem mit Elektronen (Fig. 5) bzw. Photonen (Fig. 6) bestrahlten
Materievolumen; und
Fig. 7 die Verteilung der absorbierten Dosis quer zum bestrahlten Volumen nach einer Bestrahlung
(Kurve 1) und nach einer weiteren Bestrahlung (Kurve 2).
Von einer nicht dargestellten Strahlungsquelle für hochenergetische
Elektronen kommt ein Elektronenstrahl e. Die Energie der Elektronen liegt etwa zwischen 1 - 50 Me V. Der
Elektronenstrahl e~ gelangt in das strahloptische System mit den beiden Steuermagneten 1a, b und 5a, b und einen Ablenkmagneten
3a, b, der dazwischen angeordnet ist. Der Steuermagnet 1a, b umfaßt die beiden Polflächen 1a, 1b
eines nicht dargestellten Elektromagneten. Durch Verändern des Stromes in jeden der beiden Elektromagnete und demgemäß
des Magnetfeldes im Spalt zwischen den Polflächen kann der Elektronenstrahl mehr oder weniger in der Zeichenebene
abgelenkt werden, z.B. zwischen den in ausgezogenen Linien dargestellten Höchstwerten. Der Strahl tritt aus dem
Steuermagnet 1a, b aus, als köm-e er aus dem effektiven
Steuerzentrum 2. Der in der Zeichenebene abgelenkte Strahl
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gelangt dann in den Ablenkmagneten 3a, b, welcher ihn
im dargestellten Fall einen zentralen Teilchenstrahl um 90° ablenkt. Der Ablenkmagnet ist herkömmlicher Art
mit zwei zueinander senkrechten Polkanten, welche sich in dem ideellen Punkt 4 schneiden. Der aus diesem Ablenkmagnet
austretende Strahl läuft dann durch einen zweiten Steuermagneten 5a, b, welcher dem ersten 1a, b
entspricht. Die Polflächen des zweiten Magneten 5a, 5b verlaufen im rechten Winkel zu den Polflächen 1a, b. Das
Magnetfeld zwischen den Polflächen 5a, 5b läßt sich durch Veränderung des elektrischen Stromes des zugehörigen
Elektromagneten variieren. Der aus dem Steuermagneten 5a, b austretende Strahl verläßt diesen, als trete er aus
dem effektiven Steuerzentrum 6 aus. Er wird in eine Ebene gesteuert, die senkrecht zur Zeichenebene liegt. Der Ablenkmagnet
3a, b bildet das Steuerzentrum 2 in einem Punkt ab, welcher mit dem Steuerzentrum 6 zusammenfällt. Dies
wird erreicht, in-dem der Punkt 4 auf der die Steuerzentren 2 und 6 verbindenden Geraden 7 angeordnet wird. Durch diese
Anordnung wird der gesteuerte Strahl isotrop vom Steuerzentrum 6 ausstrahlen. In einigen Fällen ist es günstig,
wenn der Ablenkmagnet 3a, b das Bild des Steuerzentrums auf einen Punkt abbildet, der in Bezug auf das Steuerzentrum
6 verschoben ist. Durch Anlegen einer geeigneten sich verändernden Steuerspannung kann der Elektronenstrahl über die Eintrittsfläche
des zu bestrahlenden Volumens bewegt werden. Indem die Polflächen 5a, b des Steuermagnets kurz und die Feldstärke
hoch gemacht wird, kann die Länge des zweiten Steuermagneten verkürzt werden. Wenn das Target beispielsweise aus Wolfram
in einer Stärke von 2 mm, in Strahlrichtung gesehen, ausgeführt und dicht hinter dem Steuerzentrum 6 angeordnet
ist, wird der Elektronenstrahl in einen Photonenstrahl umgewandelt, der vom Steuerzentrum 6 isotrop ausstrahlt.
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Es ist ebenso möglich, daß das Target 8 durch ein sogenanntes Transmissionstarget - ein dünnes Target ersetzt
wird, so daß der das Steuerzentrum 6 verlassende Strahl sowohl Photonen als auch Elektronen
enthält. Durch Einsetzen eines zusätzlichen nicht dargestellten Ablenkmagneten, der beispielsweise dem
Magneten 3a, b entspricht, in den Strahlengang, der vom Magneten 5a, b ausgeht, können unerwünschte Elektronenstrahlen
abgeschieden werden, so daß ein hoch seiner Photonenstrahl die Patientenoberfläche bestrahlt.
Fig. 3 und 4 zeigen die Dosisverteilung über die Tiefe in einem mit Elektronen und Photonen bestrahlten
Materievolumen, welches in diesem Fall ein Wasservolumen ist. Die ausgezogene Kurve in Fig. 3 zeigt die
Dosisverteilung eines rohen ungeebneten Elektronenstrahls mit einer Energie von 45,6 Me V, der die Wasseroberfläche
aus einer Entfernung von 100 cm trifft. Der wirksame Strahldurchmesser beträgt 9,1 cm. Die gepunktete Kurve
in Fig. 3 zeigt die Dosisverteilung eines erfindungsgemäß gesteuerten Strahls, welcher vom Steuerzentrum 6 isotrop
auf eine 100 cm entfernte Wasserfläche trifft. Demgemäß ist in diesem Fall der wirksame Strahldurchmesser unendlich
groß. Wie ersichtlich, ist die Dosis in größerer Tiefe im Vergleich zum rohen ungeebneten Strahl größer. Indem
zwischen Steuermagnet 5a, b und die Eintrittsfläche des zu bestrahlenden Volumens Steuermagnete eingeschaltet werden,
die ihrerseits durch elektrische Felder so gesteuert werden, daß der Elektronenstrahl die zu bestrahlende Fläche immer
im rechten WinM trifft, wird eine Dosisverteilung gemäß der gestrichelt gezeichneten Kurve in Fig. 3 erreicht. Durch
Einsatz zusätzlicher Korrekturmagnete kann der therapentische
Wirkungsbereich weiter vergrößert werden. Die durch lange Striche in Fig. 4 dargestellte Kurve zeigt die Dosisverteilung
von Photonen mit einer Energie von 50 Me V, die durch
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ein herkömmliches 4 cm starkes Abschwächfilter aus
Blei laufen. Ohne dieses Filter ergäbe sich eine Dosisverteilung gemäß der voll ausgezogenen Linie in
Fig. 4. Wenn ein 4 cm dickes Titan-Filter verwendet wird, ergibt sich eine Dosisverteilung nach der kleingestrichelten Kurve. Bei Anwendung des Elektronenstrahles
gemäß der Erfindung mit einem Target 8 aus 1 mm dicken Wolfram ergibt sich die Dosisverteilung
gemäß der gepunkteten Kurve. Es ist erkennbar, daß das Dosismaximum wesentlich tiefer (etwa 4 cm) liegt bei
Benutzung der erfindungsgemäßen Anordnung.
Normalerweise wird der von der nicht dargestellten Strahlungsquelle ausgesandte Strahl nicht kontinuierlich,
sondern unstetig in Form von Teilchenschauern, d.h. in Impulsen von kurzer Dauer abgegeben. Mit der erfindungsgemäßen
Steuertechnik ist es möglich, das Ablenkmuster und die Position der einzelnen Teilchenschauer zu
steuern. Fig. 5 stellt Kurven gleicher Dosis eines einzelnen Elektronenstoßes dar, welcher schnittweise nach
einem willkürlichen Muster gesteuert werden kann. Die Elektronenenergie beträgt 50 Me V. Wie aus Fig. 5 ersichtlich
ist, konzentriert sich die Strahlendosis auf ein kleines Oberflächengebiet der Eingangsoberfläche des
zu bestrahlenden Objektes, welches in diesem Fall ein Wasservolumen ist, wobei sich die Strahlendosis mit zunehmender
Tiefe birnenförmig verteilt. Versuchsergebnisse zeigen, daß die konzentriert-e Strahlungsdosis in dem kleinen
Oberflächengebiet nur verringerte Hautreaktionen infolge des benachbarten unbestrahlten Gewebes ergibt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das zu durchlaufende, vom Strahl zu überstreichende Muster nur einmal durchlaufen, wobei die Zeitdauer der einzelnen
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Teilchenschauer nur sehr kurz ist, so daß die gesamte lokale Strahlungsdosis durch einen einzigen Teilchenschauer
sehr hoher Dosis erzeugt wird. Durch die kurze Bestrahlungsdauer ergeben sich beim Bestrahlen des
Gewebes vorteilhafte biologische Reaktionen.
Fig. 6 zeigt die Kurven gleicher Dosis, ähnlich der Fig. 5 eines Photonenstrahles mit einer Energie von
50 Me V, der auf eine Wasseroberfläche gedeckt wurde und der die gesamte Dosis in einem einzigen Impuls liefert.
Durch schrittweises Steuern des Strahles in zumindest einer der orthogonalen Ebenen und durch Steuern der Länge
jeden Schnittes im Verhältnis zur Dosisverteilung des vorausgehenden Teilchenschauers lassen sich zeitweise
auftretende Intensitätsschwankungen in jedem Impuls der abgegebenen Strahlung ausgleichen. Durch Anpassen jedes
Schrittes an die Intensität des vorangegangenen Teilchenschauers kann der erzeugte Dosismittelwert, der auf das
bestrahlte Volumen abgegeben wird, konstant gehalten werden. Bei schrittweiser Steuerung kann ein zusätzlicher Teilchenschauer
am Außenrand der Fläche erzeugt werden, um die Dosisverteilung über das bestrahlte Volumen zu verbessern.
In Fig. 7 ist diese Maßnahme dargestellt. Die Fig. zeigt einen Quadranten des Strahlungsfeldes. Das
Objekt wird mit 7x7 Impulsen im Abstand von 5 cm bestrahlt.
Jeder Impuls liegt dabei in den Punkten 0, 5, und 15 cm vom Mittelpunkt eines Quadrates aus gesehen.
Die Dosis fällt demgemäß am Rand, etwa bei 15 cm von der Mitte
aus gesehen ab. Indem zwei Impulse erzeugt werden, wenn sich der Strahl in der Randzone befindet, wird die Dosisverteilung,
wie aus der Kurve 2 (Fig. 7) ersichtlich, erheblich verbessert. Die Kurve 1 zeigt die Dosisverteilung,
wenn nur ein Impuls gegeben wird.
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Obwohl verschiedene Ablenkverfahren beschrieben wurden, kann die Bestrahlung auch durchgeführt werden, indem
der Strahl frei über die zu bestrahlende Fläche, z.B. in Mäanderform geführt wird. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird der Strahl elektrisch in einer Ebene abgelenkt, während das zu bestrahlende
Objekt rechtwinklig zu dieser Ebene bewegt wird. Schließlich kann auch das erfindungsgemäße Ablenken des
Strahles in der Weise erfolgen, daß der Strahl in zwei orthogonalen Ebenen Zeile für Zeile, den Kreuzungspunkten eines Gittermusters folgend, geführt wird, was
als sogenannte Gitter- oder Siebtherapie bezeichnet wird. Dieses Verfahren ist von besonderer Bedeutung, wenn es
sich darum handelt, die Hautreaktion bei der Behandlung tiefsitzender Tumore herabzusetzen.
Wenn in Fig. 1 und 2 ein Ablenkmagnet mit einem Ablenkwinkel von 90° gezeigt wurde, so lassen sich selbstverständlich
auch Ablenkmagneten mit anderen Winkeln verwenden. Die Polkanten des Ablenkmagneten schneiden sich
im Punkt 4 auf der Verbindungsgeraden 7 der Steuermagneten. In klinisch verwendbaren Systemen hoher Energie muß der
Elektronenstrahl wahrscheinlich abgelenkt werden, weshalb ein Ablenkmagnet benötigt wird. Die gleiche strahlungsoptische
Funktion kann jedoch auch mit einem Quadropolsystem oder anderen strahlungsoptischen Komponenten erreicht
werden.
Die oben beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen können in verschiedenster Weise innerhalb des erfindungsgemäßen
Rahmens modifiziert und abgeändert werden.
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Leerseite
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestrahlung eines umgrenzten, in größere Tiefe liegenden Materievolumens mit einem hochenergetischen
Strahljgeladener oder ungeladener Teilchen, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus einer Strahlungsquelle kommende Strahl elektromagnetisch in zwei orthogonale Richtungen derart abgelenkt
wird, daß der Strahl zunächst in eine erste Ebene gelenkt und darauf in dieser Ebene in den Raum geleitet und
schließlich in eine zur ersten Ebene senkrechten Ebene abgelenkt wird.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Texlchenstrahl in Form von Schauern oder Impulsen abgestrahlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Muster, gemäß welchem der Strahl abgelenkt wird, nur einmal durchlaufen
wird und die Zeitdauer der einzelnen Schauer oder Impulse sehr kurz gehalten wird, so daß die gesamte örtliche
Strahlendosis durch einen einzigen Impuls sehr hoher Dosisrate erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei welchem das Ablenken in mindestens einer Ebene schrittweise erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge jedes Schrittes im Verhältnis zur Dosis des vorangegangenen Schauers gesteuert wird
und zeitweise Intensitätsschwankungen der aufeinanderfolgenden Schauer des von der Strahlungsquelle ausgehenden
Strahles ausgeglichen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Ablenken des Strahles schrittweise in zwei orthogonalen Ebenen erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenkmuster des abgelenkten Strahles den Kreuzungspunkten eines Gitters folgt, um die sogenannte
Gitter- oder Siebtherapie zu ermöglichen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, daäirch gekennzeichnet,
daß die Randgebiete des zu betrahlenden Bereiches mit zwei Impulsschauern (doppelte Dosis) bestrahlt werden, um die
Homogenität der Dosisverteilung in den Randbereichen zu verbessern.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl freilaufend über die Eintrittsfläche des zu
bestrahlenden Volumens geführt wird.
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7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1 mit einem strahloptischen System im Strahlengang des von einer Strahlungsquelle ausgehenden Strahles,
dadurch gekennzeichnet, daß das strahloptische System in Strahlrichtung gesehen einen ersten Steuermagneten (1a, b),
einen Ablenkmagneten (3a, b) und einen zweiten Steuermagneten (5a, b) enthält, wobei der erste Steuermagnet
(1a, b) den Strahl in die Ablenkebene des Ablenkmagneten (3a, b) leitet und der zweite Steuermagnet (5a, b) den
Strahl in eine senkrecht zur Ablenkebene gelegene Ebene steuert, während der Ablenkmagnet (3a, b) relativ zu
Steuermagneten (1a, b und 5a, b) so angeordnet ist, daß er das effektive SteuerZentrum (2) des ersten Steuermagneten
(1a, b) in einem Punkt abbildet, der mit dem effektiven SteuerZentrum (6) zusammenfällt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn—zeichnet,
daß Korrekturmagnete zwischen dem zweiten Steuermagneten (5a, b) und der Eintrittsfläche des zu bestrahlenden
Volumens derart eingeschaltet sind, daß der abgelenkte Strahl auf die Eintrittsfläche im rechten Winkel auftrifft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 mit einer Strahlenquelle für Elektronen, Protonen oder Deutronen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Target (8) in Strahlrichtung gesehen dicht unter dem effektiven SteuerZentrum (6) des zweiten Steuermagneten
(5a, b) angeordnet ist, so daß das Materievolumen von einem gesteuerten Photonen oder Neutronenstrahl bestrahlt
wird, welcher isotrop aus dem effektiven SteuerZentrum (6)
des zweiten Steuermagneten (5a, b) austritt und zwar unabhängig von der Energie der Teilchenstrahlung (e , p, d),
die in das strahloptische System einfällt.
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10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transmissionstarget (8) in Strahlrichtung gesehen
dicht unter dem effektiven SteuerZentrum (6) des zweiten
Steuermagneten (5a, b) angeordnet ist und zusätzlich ein Ablenkmagnet zwischen dem zweiten Steuermagneten (5a, b)
und der Eintrittsfläche des zu bestrahlenden Volumens, welcher die Elektronen, Protonen und Deutronen des
Strahles ableitet, so daß der durch die Wechselwirkung der Teilchen mit dem Transmissionstarget (8) erzeugte
Photonen- oder Neutronenstrahl gesteuert werden kann, um das umgrenzte Materievolumen mit einem schmalen Photonenoder
Neutronenstrahl bei guter Dosishomogenität zu bestrahlen.
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