DE3015988A1 - Verfahren zur herstellung bzw. reinigung von di- und polycarbonsaeureanhydriden - Google Patents
Verfahren zur herstellung bzw. reinigung von di- und polycarbonsaeureanhydridenInfo
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Description
- 3 - A3GW3194O
Verfahren zur Herstellung bzw. Reinigung von Di- und Polycarbonsaureanhydriden
A k ζ ο GmbH
Wuppertal
Wuppertal
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bzw. Reinigung von Di- und Polycarbonsaureanhydriden.
Derartige Anhydride werden u.a. bei der Herstellung von Epoxid- und Polyimidharzen benötigt. Die Anhydride fallen
bei ihrer Herstellung gewöhnlich nicht in reiner Form an. Sie enthalten meist noch nicht oder nur unvollständig anhydridisierte
Produkte, also noch freie Säuren, und darüberhinaus noch gefärbte Substanzen und unlösliche teerartige
Produkte. Da beim genannten Einsatzgebiet reine Anhydride benötigt werden, ist es erforderlich, die nach den bekannten
Verfahren erhältlichen Anhydride zu reinigen.
Für die Reinigung des Pyromellithsäuredianhydrids, einem der industriell wichtigsten Vertreters- dieser Verbindungsklasse/
sind bereits mehrere Verfahren bekannt. So beschreibt beispielsweise die BE-PS 676 048 die Umkristallisation des
Anhydrids aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff ·
- 4 130045/0073
' - 4 - A3GW3194O
mit intermediärer Komplexbildung. Die Verwendung von Aniööl
als Komplexbildner beschreiben J.I. Jones et al. in Chem. Ind. (London), 1962, S. 1668. Aus der NL-OS 6509701 ist die
Umkristallisation des Anhydrids aus Dioxan oder Methylisobutyl-keton
und aus der US-PS 25 78 326 die Vakuumsublimation des Anhydrids bekannt. Außerdem ist es bekannt, die
Anhydride zu den entsprechenden Säuren zu hydratisieren, wobei diese gelöst werden, und nach der Reinigung dieser
Lösung die Säure erneut zu dehydratisieren. Weiterhin ist es aus der DE-OS 23 07 570. bekannt, Pyromellithsäuredianhydrid
durch eine mehrstufige Destillation zu reinigen, allerdings wird hierfür ein Rohprodukt mit einem Reinheitsgrad
von mehr als 95% Anhydrid benötigt. In der Regel ist es also erforderlich, das Rohprodukt zuvor einer Vorreinigung
zu unterwerfen. Ferner ist es aus der 1DE-OS 24 53 731 noch
bekannt, Pyromellithsäuredianhydrid durch Behandlung mit einem Mono- oder Polyalkylbenzol zu reinigen.
Allen bekannten Verfahren gemeinsam ist der Nachteil, daß
die in den Anhydriden zum Teil in beträchtlichen Mengen enthaltenen freien Carbonsäuren verloren gehen oder zumindest
durch weitere Verfahrensmaßnahmen zurückgewonnen und gegebenenfalls in Anyhdride überführt werden müssen.
Es wurde nunmehr überraschend gefunden, daß es möglich ist,
die in den Anyhdriden als Verunreinigung enthaltenen Carbonsäuren im Verlaufe des Reinigungsverfahrens mit Hilfe
von Aktivkohle unmittelbar in Anhydride zu überführen. Die erfindungsgemäß anzuwendende Aktivkohle ist so wirksam,
daß sie auch bei der Herstellung von Anhydriden aus den entsprechenden Carbonsäuren eingesetzt werden kann.
L "" J
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung bzw. Reinigung von Di- und Polycarbonsäureanhydriden
durch Dehydratisierung der entsprechenden Di- bzw. Polycarbonsäure bzw. durch Dehydratisierung der
in den zu reinigenden Anhydriden enthaltenen Di- bjzw_,_.
Polycarbonsäuren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Di- oder Polycarbonsäuren bzw. das zu reinigende Anhydrid
in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von Aktivkohle bei Temperaturen von 120 bis 200°C erhitzt und
das dabei freiwerdende Wasser' azeotrop mit dem Lösungsmittel
entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt für die Herstellung
bzw. Reinigung zahlreicher Anhydride in Betracht. Es eignet sich für die Anhydride cycloaliphatischer, aromatischer
und heterocyclischer Di- und Polycarbonsäuren mit anhydridbildenden Carboxylgruppen, für anhydridbildende aliphatische
Dicarbonsäuren wie z.B. die Bernsteinsäure und substituierte Bernsteinsäuren, z.B. der alkylsubstituierten Bernsteinsäure^
sowie für Anhydride von aliphatischen Polycarbonsäuren. Außer Bernsteinsäure seien noch folgende Di- bzw. Polycarbonsäuren
genannt, welche erfindungsgemäß rasch und quantitativ in ihre Anhydride überführt werden können:
Trimellithsäure, Pyromellithsäure, Dipheny1-3.3'.4.4'-tetracarbonsäure
, Dipheny 1-2.2 ' . 3. 3 ' -tetracarbonsäure, Naphthalin-"
2.3.6.7-tetracarbonsäure, 4.8-Dimethyl-l.2.3.5.6.7-hexahydronaphthalin-1.2.5.6-tetracarbonsäure,
Phenanthren-2.3.9.10- ■ tetracarbonsäure, Perylen-3.4.9.10-tetracarbonsäure,
Bis-(2.3-dicarboxyphenyl)-methan, Bis-(3.4-dicarboxyphenyl)-methan,
1.1-Bis-(2.3-dicarboxyphenyl)-äthan, 1.1-Bis-(3,4-dicarboxyphenyl)-äthan,
2.2-Bis-(2.3-dicarboxyphenyl)-propan, 2.3-Bis-(3.4-dicarboxyphenyl)-propan, Bis-(3.4-dicarboxyphenyl)-sulfon,
Bis-(3.4-dicarboxyphenyl)-äther, Cyclopentan-1.2.3.4-tetracarbonsäure,
Pyrrolidin-2.3.4.5-tetracarbonsäure,
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- 6 - A3GW3194O
Pyrazin-2. 3.5.6-tetracarbonsäure, Thiophen-2.3.4.5-tetra·*
carbonsäure und Benzophenon-3.3'.4.4"-tetracarbonsäure.
Als Reaktionsmedium wird ein organisches Lösungsmittel verwendet, welches unter Reaktionsbedingungen weder mit
der Säure noch mit dem Anhydrid reagiert. Die Auswahl desselben ist nicht problematisch. In Betracht kommen sowohl
Lösungsmittel, in welchen das Anhydrid löslich ist als auch Lösungsmittel, in welchen das Anhydrid nicht löslich
ist. Die ersteren werden dann bevorzugt, wenn das zu reinigende Anhydrid unlösliche Bestandteile enthält. Vorzugsweise
wird ein Lösungsmittel eingesetzt, welches mit Wasser nicht mischbar ist sowie mit Wasser ein Azeotrop bildet
und das abgespaltene Wasser gemeinsam mit dem Lösungsmittel azeotrop abdestilliert; hierbei wird das Lösungsmittel
vorteilhaft so ausgewählt, daß sein Siedepunkt unter Normaldruck im Bereich der angegebenen Behandlungstemperatur
liegt.
Im Falle der Anwendung anderer Lösungsmittel wird das Anhydrid in üblicher Weise abgetrennt, z.B. durch Filtration,
ggf. nach zuvorigem Einengen des Reaktionsgemisches, durch Extraktion ect. Die Abtrennung des Wassers vom Lösungsmittel
kann ebenfalls nach bekannten Verfahren erfolgen, z.B. unter Verwendung üblicher -Trockenmittel wie Zeolithe. Bevorzugt
werden solche Lösungsmittel, welche mit dem Anyhdrid einen Komplex bilden. Besonders günstig ist es, wenn der
Komplex bei Behandlungstemperatur löslich ist, beim Abkühlen
ausfällt und auf diese Weise vom Lösungsmittel und von Wasser
und den in" ihm gelösten "Verunreinigungen abgetrennt werden kann.
Als Lösungsmittel kommen insbesondere Äther, vorzugsweise Alkylarylather, speziell Anisol und Phenetol, aromatische
und aliphatische Kohlenwasserstoffe sowie Chlorkohlenwasser-
I— . 7 - .. ι
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stoffe in Betracht. Als Beispiele geeigneter Äther seien neben Anisol und Phenetol noch der Benzylmethyläther,
Butylisobutylather, Butylphenylather,Diisoamylather,Buty1-isoamylather,
Phenylisopropyläther, Diphenyläther und der Phenylendimethyläther genannt. Geeignete Kohlenwasserstoffe
sind speziell sek.-Butylbenzol, tert.-Butylbenzol, Diäthylbenzol,
Trimethylbenzol, Cumol, Cymol und Propylbenzol. Als Beispiele geeigneter Chlorkohlenwasserstoffe seien
.Pentachloräthan, Tetrachloräthan, Dichlorbenzol und Chlortoluol
genannt.
Als Aktivkohle eignen sich praktisch alle handelsüblichen Aktivkohle-Sorten, wie z.B. die pulverförmigen Entfärbungskohlen, körnige Wasserreinigungskohlen und geformte Katalysatorkohlen.
Spezifische Oberfläche, Körnungsgrade, Aschegehalte, Metallgehalte, Porenvolumina und andere charakteristische
Merkmale der Aktivkohle spielen beim erfindungsgemäßen Verfahren keine oder nur eine unwesentliche Rolle.
Bezüglich der handelsüblichen Aktivkohle-Sorten wird auf Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage
(1977), Band 14, Verlag Chemie, Weinheim, New York., Seite 627 verwiesen. Vorzugsweise wird pulverförmigeAktivkohle
eingesetzt. Die Aktivkohle-Menge kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Die katalytische Wirksamkeit der
Aktivkohle ist bereits bei 0,5 g/100 g Dicarbonsäure deutlich zu erkennen, steigt jedoch mit der Erhöhung der Aktivkohle-Menge
stark an. Nach erfolgter Behandlung kann die Aktivkohle ohne Reinigung oder Aktivierung für weitere
Ansätze verwendet werden, ihre Aktivität bleibt selbst nach mehreren Ansätzen unverändert erhalten. Da längere Verweilzeiten
bei hohen Behandlungstemperaturen Decarboxylierung und Verfärbung der Anhydride verursachen, werden vorzugsweise
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wenigstens 1 Gew.-% Aktivkohle - bezogen auf Carbonsäure eingesetzt.
Die bevorzugte Aktivkohle-Menge beträgt 3 bis Gew.-%, bezogen auf Carbonsäure, wobei unter Carbonsäure die
zu anhydridesierende Carbonsäure bzw. die als Verunreinigung
im Anhydrid enthaltene Carbonsäure zu verstehen ist.
Die Behandlungstemperatur hängt von dem zu bildenden Anhydrid ab. In der Regel erfolgt die Dehydratisierung
im Bereich von 120 bis 2OO°C, im Falle der Pyromellithsäure beispielsweise bei 140°C bis 170°C. Die Behandlungstemperatur
sollte nicht wesentlich höher liegen als die Temperatur,
bei der die Dehydratisierung, also die Anhydridbildung erfolgt. Dies ist nicht nur aus ökonomischen Gründen sinnvoll,
sondern auch ,deshalb, weil mit steigenden Temperaturen Verfärbung und Decarboxylierung der Produkte begünstigt
werden.
Die Reaktionszeiten sind abhängig von der eingesetzten
Säure, der Aktivkohlemenge,dem Reaktionsmedium und der ümsetzungstemperatur. Sie liegen in der Regel zwischen
1 bis 10 Stunden. Bei der Reinigung von Anhydriden hängt die erforderliche Behandlungsdauer selbstverständlich
auch vom Carbonsäure-Gehalt des Anhydrids ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber den bekannten
Verfahren den Vorteil, daß die Carbonsäuren quantitativ in die entsprechenden Anhydride überführt
werden. Bei der Reinigung von Anhydriden ist dies von großer Wichtigkeit. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die
Säure-Verunreinigungen bei Anhydriden, welche zur Herstellung von Polyimiden angewendet werden, den Verlauf der
Polykondensation erheblich stören können und keine bezüglich Molekulargewicht reproduzierbaren Polymeren erhältlich
L · - J
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sind. Diese Nachteile wurden mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren überwunden. Anhydride, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt oder gereinigt wurden, ergeben
bei der Herstellung von Polyimiden stets reproduzierbare Produkte.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
-ιο
30Ö AS/0073
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50,0 g rohes Pyromellithsäuredianhydrid (PMDA) (17,5 m&quiv.
H /g) , 400 ml Anisol und 3,0 g Aktivkohle reinst, Merck, Artikel-Nr. 2184 wurden in einem 1 1 Dreihalskolben mit
Rührer, Thermometer und Wasserabscheider mittels eines öl-, bades (Temp. 180 - 1850C) auf Rückflußtemperatur (152-154°C)
erhitzt. Nach 4 Stunden war die Wasserabspaltung beendet; 2,0 g Wasser hatten sich abgeschieden. Die heiße. Lösung .
wurde durch eine beheizte Fritte abgedrückt, der Filterrückstand mit 200 ml heißem Anisol nachgewaschen und dann im
Vakuumtrockenschrank bei 50°C getrocknet. Er enthielt neben
der Aktivkohle noch 1,8 g ungelöste Substanz. Aus dem FiI-trat
schied sich der PMDA^Komplex des Anisols beim Abkühlen in goldgelben Nadeln aus; er wurde bei Raumtemperatur abgesaugt,
mit 50 ml Anisol gewaschen und im Vakuumrotationsverdampfer
bei 80 - 85°C Badtemperatur und 2000 Pa (=20 mbar) zersetzt. Dabei destillierte das Anisol ab, das PMDA blieb
als weißes Pulver im Kolben zurück; es wurde im Vakuumtrockenschrank (70°C, 13000 Pa = 130 mbar; 12 Stunden) nachgetrocknet,
gewogen und analytisch untersucht. Es fielen 43,2 g PMDA an, die bei 282,8°C (Mettler-Schmelzpunktbestimmungsapparat
PF51) schmolzen und bei der Titration mit 0,1 η NaOH ein H+-Äquivalent von 18,30/18,40 (mSquivalent
pro Gramm) ergaben (theoretischer Wert: 18,35). Ein geringer Teil des PMDA war mit dem Anisol flüchtig und schlug sich
in den kalten Teilen des Verdampfers als komplex nieder.
Er wurde in Aceton gelöst und durch Einengen der Aceton-Lösung isoliert. Man erhielt so 2,0 g PMDA-Anisol-Komplex,
entsprechend 1,35 g PMDA. Durch Einengen der Anisol-Mutterlauge nach dem Abtrennen des Komplexes wurden 2,90 g
Rückstand erhalten (entsprechend 1,95 g PMDA).
L —■ . J
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Dieser Versuch entsprach in Ansatz und Ausführung vollständig dem in Beispiel 1 beschriebenen, nur wurde die Aktivkohle
weggelassen. Innerhalb der Versuchszeit von 4 Stunden wurde keine Wasserabspaltung festgestellt. Bei der Heißfiltration
blieben 14,8 g unlöslicher Rückstand zurück. Durch Zersetzung des beim Abkühlen der Mutterlauge erhaltenen
Komplexes wurden 31,7 g PMDA erhalten und weitere 0,35 g aus dem Aceton vom Spülen des Rotavapors.
Das Einengen der Mutterlauge ergab 3,0 g PMDA-Aniso1-Komplex
als Rückstand, entsprechend 2,0 g PMDA.
Der Vergleich mit Beispiel 1 zeigt deutlich den katalytischen
Einfluß der Aktivkohle auf die Anhydridbildung und die damit verbundene Ausbeuteverbesserung.
Bei diesem Versuch, der im übrigen vollständig in Ansatz und Ausführung dem Beispiel 1 analog ausgeführt wurde, war
anstelle von frischer Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, die vom vorhergehenden Ansatz durch Abdrücken der Mutterlauge
zurückgewonnene Aktivkohle ohne jede Zwischenreinigung erneut eingesetzt worden. Geschwindigkeit der Wasserabscheidung
und ausgetretene Wassermenge (4 Stunden, 2,0 ml) waren analog Beispiel 1, mit der gleichen Menge und Qualität
der Produkte (43,2 g bzw. .43,4 g? F = 282,8°C;
18,35 mValH+/g).
— 12 —
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Beispiele 3 bis 7
Bei diesen Versuchen wurde jeweils 50,00 g Pyromellithsäure
in 400 ml Anisol unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 gekocht und das abgespaltene Reaktionswasser in bestimmten
Zeitabständen gemessen. Als Katalysator wurden jeweils 3,0 g
verschiedener Aktivkohlen-Sorten verwendet. Die Wasserabspaltung als Maß für die Anhydridbildung zeigt die folgende
Tabelle 1.
Zusatz | Tabelle | 3,82 (54) |
4,62 (65) |
5,24 (74) |
5,93 (84) |
und 6 |
7 (h) | |
Beisp Nr. |
Aktivkohle,reinst Merck,Art.Nr. 2184 |
i 1 | 2,89 (41) |
2,99 (42) |
3,05 (43) |
3,10 (44) |
6,65 (94) |
7,17 (101) |
3 | Supersorbon WS4 ■' Α-Kohle, gekörnt |
3,00 (42) |
3,65 (51) |
4,45 (63) |
— | 3,13 (44) |
3,14 (44) |
|
4 | Supersorbon WS4 A-Köhle, vermählen |
.0,64 (9) |
— | 0,86 (12) |
— | 5,35 (75) |
6,00 (84) |
|
5 | ■Norit 5030 A-Kbhle,granuliert |
2,60 (36) |
3,25 (45) |
3,8 (53) |
4,45 (62) |
1,04 (15) |
1,14 (16) |
|
6 | Norit 5030 A-Kbhle,gemahlen |
abgeschiedene Wassermenge (g) (% der Theorie) nach Stunden 1 2 3 4 5 |
5,05 (70) |
5,50 (76) |
||||
7 | Beispiel 8 | 2,80 (39) |
||||||
2,46 (35) |
||||||||
2,20 (31) |
||||||||
— | ||||||||
2,20 (30) |
||||||||
50,0 g Pyromellithsäure wurden mit 400 ml Anisol und 3,0 g
Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 unter Rückfluß gekocht und aufgearbeitet.
- 13 -
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A3GW3194O
Im Verlauf von 2,5 Stunden traten 4,3 g (60,6% der Theorie) Wasser aus. An Pyromellithsäuredianhydrid wurden 27,3 g
(= 64% der Theorie) erhalten, der Rest von 18,0 g (36%) wurde als unveränderte Pyromellithsäure mit der Aktivkohle
abfiltriert.
Dieses Beispiel zeigt, daß sich Wasserabspaltung und Dian~
hydridbildung recht genau entsprechen.
50,0 Pyromellithsäure, 400 ml Anisol und wechselnde Mengen an Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, wurden in der in
Beispiel 1 beschriebenen Apparatur unter Rückfluß gekocht und das austretende Reaktionswasser in bestimmten Zeitabständen
gemessen. Die Aktivkohlemenge wurde zwischen 0 und 10 g variiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Beispiel Aktivkohle Abgespaltenes Wasser in g und £ der Theorie (in Klammer)
innerhalb
Nr. 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3,5 4 4,5 5.5 6,5 7.5 ChJ
(Io)
1,0 1,2 1,5 1.8 1,9 (17) (21) (25) (27)
be!spiel 2 | 0 | 0,5 | 0,1 | 0.-2 | 0,4 | 2,6 | 0,6 |
9 | 0.5 | {/) | (D | (3) | (5) | (51) | (3) |
0.8 | 0,9 | 1,3 | 2.1 | 5.0 | 3,1 | ||
10 | 3.0 | (11) | (13) | (l8) | (30) | (70) | (44) |
2,7 | 2,3 | 3,2 | 4.0 | 7.2 | 5.6 | ||
11 | 5,0 | (33) | (32) | (45) | (56) | (101) | (79) |
4,9 | 6,5 | 6.9 | |||||
12 | 10,0 | (69) | (91) | (97) | |||
3,6 3.8 4,3 5.0 5.7 6,4
(44) (5D (53) (61) (70) (80) (90)
6,3 6,7 6,9 - - 7.0
(79) (89) (94) (97) (99)
- 14 -
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- 14 - A3GW3194O.
Die Beispiele zeigen den Einfluß der Aktivkohlemenge auf die
Umsetzungsgeschwindigkeit. Bereits bei 1% Zusatz (Beispiel 9) ist die Wasserabspaltung gegenüber dem Blindversuch ohne
Aktivkohle auf das dreifache erhöht, bei 20% Aktivkohle (Beispiel 12) ist die Reaktion nach 2 1/2 Stunden abgeschlossen.
50,0 g Pyromellithsäure wurden mit Phenetol bzw. Diäthylbenzol
sowohl ohne als auch unter Zusatz von 3 g Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur
unter Rückfluß gekocht und die austretende Wassermenge in bestimmten Zeitabständen gemessen". Die Siedetemperaturen
lagen bei 168°C (Phenetol) bzw. 172°C (Piäthylbenzol). Die jeweils abgeschiedenen Wassermengen·gibt die Tabelle
wider. , ·"■...·
Il | Tabelle | (4) | - 15. | 3 | 13 | (20) | Vergleichs beispiel 4 |
(8) | Diät | 14 | |
Bei spiel |
Il | Vergleichs beispiel 3 |
(8) | 3 0045/ | Phenetol 3,0 g |
(38) | Diäthylbenzol | (13) | 0,7 | :hylbenzo: 3,0 g |
|
Lösungsmittel Aktivkohle |
ti | Phenetol | (11) | 1,4 | (59) | 0,6 | (18) | 2,0 | (10) | ||
Il | 0,3 | (15) | 2,7 | (75) . | 0,9 | (24) | 2,6 | (28) | |||
Il | 0,6 | (18) · | 4,2 | (90) | 1,3 | (31) | 3,5 | (37) | |||
Il | 0,8 | (21) | 5,3 | (96) | 1,7 | (37) | 4,4 | (49) | |||
Wasserabscheidung in g pro Stunden (%) 0,5 h |
Il | 1,1 | 6,4 | (10I) + | 2,2 | (41) | 5,4 | (62) | |||
1,0 | Il | 1,3 | (28) | 6,8 | (103) + | 2,6 | (45) | 5,8 | (76) | ||
1,5 | Il | 1,5 | 7,2 | 2,9 | (49) | 6,1 | (82) | ||||
2,0 | Il | - | 7,3 | 3,2 | (59) | 6,5 | (86) | ||||
2,5 | 2,0 | 3,5 | (73) | 7,0 | (92) | ||||||
3,0 | 4,2 | 7,2 | (99) | ||||||||
3,5 | 0 07 3 | 5,2 | (IOD Τ | ||||||||
4,0 | - | —J | |||||||||
: 4,5. | |||||||||||
5,5 | 1 | ||||||||||
6,5 | |||||||||||
"1
- 15 - A3GW3194O
Die verwendete Pyromellithsäure enthielt etwas Feuchtigkeit.
Die Beispiele 13 und 14 zeigen,.-daß auch bei Phenetol und
Diäthylbenzol die Anhydridbildung gegenüber der nicht katalysierten Reaktion (Vergleichsbeispiele 3 und 4) stark beschleunigt
ist, wenn auch bei der höheren Siedetemperatur dieser Lösungsmittel die nicht katalysierte Reaktion schon
merklich ist.
50,0 g Pyromellithsäure, 400 ml n-Undecan und 3,0 g Aktivkohle,
Merck, Art.-Nr. 2184, wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgesetzt. Durch Anlegen, eines leichten Vakuums wurde
der Siedepunkt auf die in der nachfolgenden Tabelle 4 angegebene Temperatur erniedrigt. Das austretende Reaktionswasser
wurde gemessen (Beispiel 15) . Ein Parallel-Versuch ohne Aktiv·» kohlezusatz wurde unter gleichen Bedingungen durchgeführt
(Vergleichsbeispiel 5)
Tabelle 4 gibt die Ergebnisse wider.
Tabelle 4 gibt die Ergebnisse wider.
BeisPiel 15 Vergleichs-
Zusatz Aktivkohle bei§Eiel 5
Wassermenge in g und % bei
= 160 - 167°C in 5 1/2 Stunden 3,4 (48) 1,3 (18)
= 170 - 174°C in 6 weiteren Stunden 3,1 (44) 2,0 (28) Summe 6,5 (92) 3,3 (46)
- 16 -
00Λ5/0Ό73
- 16 - A3GW3194O
Das gebildete Pyromellithsaureanhydrid war im Reaktionsmediüm
auch heiß unlöslich; es wurde zusammen mit der Aktivkohle abgesaugt und aus dieser mit Aceton extrahiert; es wurden
39,0 g PMDA ( = 91% der Theorie) erhalten. Die Aktivkohle enthielt noch 4,3 g Pyromellithsäure (=8,5% der Theorie).
Das Beispiel 15 zeigt, daß auch in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff
die Anhydridbildung durch Aktivkohle beschleunigt wird, wenn auch die Wasserabspaltung in diesem Medium langsamer verläuft als in Phenetol, obwohl in beiden Fällen die
Umsetzungstemperatur etwa gleich, war.
50,0 g Pyromellithsäure und 400 ml" Γ, S^^Trimethylbenzol
(Kp = 176°C) wurden zunächst ohne Aktivkohle gekocht; nach anfänglichem
raschen Wasseraustritt, bedingt durch den Wassergehalt der Säure,hörte die Abspaltung auf. Jetzt wurden 3,0 g
Aktivkohle Merck, Art.-Nr. 2184, zugesetzt und die Wasserabspaltung
über einen Zeitraum von 8 Stunden verfolgt (siehe Tabelle 5).
Zeit (Stunden) | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Wasseraustritt | 0,7 | 1,4 | - | 3,6 | 4,1 | 4,7 | 4,95 | 5,15 |
in g und (%) | (10) | (20) | (51) | (58) | (66) | (70) | (73) |
- 17 -
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- 17 - A3GW3194O
Beispiele 17 und Vergleichsbeispiel 6
50,0 g Pyromellithsäure, 400 ml o-Chlortoluol (Kp = 157°C) und
3,0 g Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur unter Rückfluß gekocht
(Beispiel 17)· Gleichzeitig wurde ein Blindversuch ohne Aktivkohle durchgeführt (Vergleichsbeispiel 6). Da sich die
Dichten von Wasser und o-Chlortoluol kaum unterscheiden, war die Abtrennung des Wassers aus dem Azeotrop nicht möglich.
Deshalb wurde laufend Destillat abgezogen, mit Natriumsulfat getrocknet und dann wieder der Reaktion zugesetzt. Die Gesamtreaktionszeit
betrug in beiden Fällen 7 Stunden. Dann wurde heiß filtriert.
Aus dem Filtrat kristallisierte beim Abkühlen ein schwach gelbgefärbtes Kristallisat (1. Fraktion), das abgetrennt
wurde. Der Aktivkohle-Rückstand wurde noch zweimal mit der Mutterlauge nach dem Abtrennen der vorhergehenden Kristallfraktion
ausgekocht und dabei zwei weitere Kristallisate (2 und 3) erhalten. So konnten aus dem Ansatz mit Aktivkohle (Beispiel
17) 16,2 g (38%) Pyromellithsäure-dianhydrid mit einem Fp = 282,60C und 18,20 mSquiv.H+/g isoliert werden. In.der Aktivkohle waren
30 g Pyromellithsäure (60%) enthalten.
Beim Ansatz ohne Aktivkohle (Vergleichsbeispiel 6) wurden 2,4 g (5,6%) Pyromellithsäuredianhydrid gleicher Qualität
wie bei Beispiel 17 und 43,5 g (87%) Pyromellithsäure isoliert.
50,0 g Pyromellithsäure und 400 ml Decen~l (Kp=169°C) wurden
in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur zunächst ohne Aktivkohlezusatz 1 1/2 Stunden gekocht, wobei es zu.keiner
nennenswerten Wasserabspaltung kam. Dann wurden 3,0 g Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184,zugesetzt und das Kochen unter
130045/0073
- 18 -
A3GW3194O
Rückfluß 10 Stunden fortgesetzt: das austretende Reaktionswasser wurde in bestimmten Zeitabständen gemessen
(Tabelle (6).
Zeit (Stunden) | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 7 | 10 |
Wasseraustritt in | IrI | "1,7 | 2,5 | 3,0 | 3,5 | 4,4 | 5,6 |
g und (%) | (15) | (24) | (35) | (42) | (49) | (62) | (79) |
Beispiele 19 bis 21 | und | Vergleichsbeispiele 7 | bis 9 |
50,0 g der unten genannten Säuren,400 ml Anisol und 3,0 g
Aktivkohle, Merck, Art.-Nr. 2184, wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur unter Rückfluß gekocht und die austretende
Wassermenge in bestimmten Zeitabständen gemessen. Die Tabelle 7 gibt verwendete Carbonsäuren und abgeschiedene
Wassermengen in g und % der Theorie an. Daneben wurden Vergleichsversuche
ohne Aktivkohle durchgeführt. .
Carbonsäure | Tabelle 7 | 1 | 2 | 3 | Wassermenge in g und | |
Bsp. . | 3,0 g 1,2 | 2,2 | 3,3 | % nach | ||
Nr. | (28) | (51) | (77) | 4 5 7 8 9 10 (h) | ||
Trimellith- | Aktiv- abgeschiedene | 0,0- | 0,0 | 3,8 | ||
19 | säure | kohle | (88) | |||
Trimellith- | ||||||
Vergleichs | säure | 3,0 g n.b. | • n.b· | . n.b. | ||
beispiel 7 | Benzophenon- | |||||
20 | tetracarbon- | - 0,0 | 0,0 | n.b 4,0 | ||
■ säure Benzophenon- te tracarbon- |
(80) | |||||
Vergleichs beispiel 8 |
säure | |||||
130045/0 073
- 19 - A3GW3194O
Fortsetzung der Tabelle 7:
21 Bernsteinsäure 3,0 g 1,05 1,6 2,45 2,95 3,65 4,25 4,40 4,8 . (14) (21) (32) (39) (48) (56) (58)(63
Vergleichs- Bernsteinbeispiel 9 säure - 0,0 0,3
130045/0073
Claims (1)
- • Patentansprüche:i n - 'j ί 1.!Verfahren zur Herstellung bzw. Reinigung von Anhydriden'vonI —' Dl-' und Polycarbonsäuren durch Dehydratisierung der ent-j sprechenden Di- bzw. Polycarbonsäuren bzw. durch Dehydrati-; sierung der in den zu reinigenden Anhydriden enthaltenenDi- bzw. Polycarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Di- oder Polycarbonsäure bzw. das zu reinigende; Anhydrid in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart: von Aktivkohle bei Temperaturen von 120 bis 2000C erhitzt' und das dabei freiwerdende Wasser azeotrop mit dem Lösungs-I mittel entfernt.j 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß manj ein Lösungsmittel einsetzt, welches mit Wasser nichtι mischbar ist sowie mit Wasser ein Azeotrop bildet/und dasί abgespaltene Wasser gemeinsam mit dem Lösungsmittelazeotrop abdestilliert.! 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßI man als Lösungsmittel Anisol oder Phenetol einsetzt.130045/0073ORIGINAL INSPECTEDI— .': : :-: Γ -::: 301598-e-n- 2 - A3GW3194O4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man pulverförmige Aktivkohle einsetzt.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle-Menge wenigstens 1 Gew.-%, bezogen auf Carbonsäure, beträgt.130045/0073
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