DE3014955C2 - - Google Patents
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- G05D23/24—Control of temperature characterised by the use of electric means with sensing elements having variation of electric or magnetic properties with change of temperature the sensing element having a resistance varying with temperature, e.g. a thermistor
Description
Die Erfindung betrifft eine Heizkammer gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Temperaturstabilisierte Kristalloszillatoren enthalten typischer
weise einen Quarzkristall, der auf einer wärmeleitenden Unterlage
befestigt ist, die von der äußeren Umgebung thermisch isoliert
ist, siehe z. B. US-PS 30 40 158. Die Temperatur der wärmeleitenden
Unterlage wird mittels eines Temperaturfühlers, z. B. eines Ther
mistors in der Nähe des Kristalls gemessen. Der Thermistor ist
mit einer Heizungsregeleinrichtung verbunden, die die einem eben
falls auf der Unterlage angebrachten Heizelement zugeführte Lei
stung steuert. Bei einer proportional geregelten Heizkammer ver
ändert die Regeleinrichtung den Heizstrom oder die relative Ein
schaltzeit der Heizspannung entsprechend der Differenz zwischen
der IST- und der SOLL-Temperatur der Heizkammer. Bei einer sol
chen Anordnung ist die Temperatur des Kristalls relativ unemp
findlich gegen Änderungen der Umgebungstemperatur.
Aus der DE-OS 25 28 887 ist es bekannt, in einer Heiz
kammer mehrere Heizelemente vorzusehen, wobei das Ver
hältnis der den Heizelementen zugeführten Heizleistungen
so eingestellt wird, daß ein bestimmter Temperaturgradient
über die Länge der Heizkammer auftritt.
Zur Beschreibung der Temperaturstabilisierung einer Heizkammer
läßt sich mit Vorteil der Begriff "thermische Verstärkung" be
nutzen. "Thermische Verstärkung" ist hier definiert als das Ver
hältnis der Änderung der Außentemperatur zur Änderung einer Re
ferenztemperatur, z. B. der des Quarzkristalls oder des Tempera
turfühlers. Wie oben bereits angedeutet wurde, kann die ther
mische Verstärkung genau an der Position des Temperaturfühlers
sehr hoch gemacht werden, indem die Verstärkung der negativen
Rückkopplungsschleife der Temperaturregeleinrichtung sehr hoch
gemacht wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die ther
mische Verstärkung zwischen Kristall und äußere Umgebung kleiner
ist als die zwischen Temperaturfühler und äußere Umgebung, auch
wenn Kristall und Temperaturfühler sehr nahe beieinander montiert
sind. Es hat sich außerdem herausgestellt, daß verschiedene Stellen
auf der wärmeleitfähigen Unterlage signifikant unterschiedliche
thermische Verstärkungen aufweisen. Um die gewünschte hohe ther
mische Verstärkung zwischen Kristall und äußerer Umgebung zu er
halten, hat sich als übliche Praxis herausgebildet, entweder den
Kristall oder den Temperaturfühler oder das Heizelement solange
hin und her zu bewegen, bis eine hohe thermische Verstärkung er
reicht ist.
Die thermische Verstärkungen auf verschiedenen Plätzen auf der
wärmeleitfähigen Unterlage variieren außerdem auch mit deren ther
mischer Geometrie. Das führt zu einer Änderung der thermischen
Verstärkung an einem bestimmten Platz auf der wärmeleitfähigen
Unterlage, wenn z. B. ein kleines Loch in diese hinein gebohrt
wird, ein Teil der Unterlage abgefräst wird oder wenn ein neues
Bauteil auf ihr befestigt wird. Eine Änderung der thermischen
Geometrie der Heizkammer kann dazu führen, daß der Kristall oder
ein Regelelement an einem anderen Platz befestigt werden muß.
Diese empirische Ortsbestimmung zur Erzielung einer hohen ther
mischen Verstärkung zwischen Kristall und äußere Umgebung wirft
große Schwierigkeiten beim Entwurf einer Heizkammer auf, insbe
sondere da die empirische Ortsbestimmung jedesmal wiederholt
werden muß, wenn die thermische Geometrie der wärmeleitfähigen
Unterlage verändert wird.
Der Erfindung gemäß Anspruch 1 liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Heizkammer, insbesondere für ein Kristalloszillator zu schaffen,
bei der mit einfachen Mitteln eine hohe thermische Verstärkung
zwischen Kristall und äußere Umgebung erreicht werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird mit Hilfe einer Heizkammer
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen bzw. Weiterbildung der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der zugehörigen Zeichnung erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch eine Heizkammer für einen Oszillatorkristall,
die zwei Heizelemente aufweist;
Fig. 2 schematisch ein elektrisches Modell einer Heizkammer mit
einem einzigen Heizelement; und
Fig. 3 ein detailliertes Schaltbild der Temperaturregeleinrich
tung in Fig. 1.
Fig. 1 zeigt das allgemeine Schema einer Heizkammer für einen
Oszillatorkristall, die zwei Heizelemente 60 und 70 aufweist. Ein
temperaturempfindlicher Kristall 10 ist auf einer wärmeleitenden
Unterlage 20 befestigt, die von einer äußeren Umgebung 30 mittels
einer Schaumstoffisolation 40 thermisch isoliert ist. Eine Tempe
raturregeleinrichtung 45 weist einen Temperaturfühler 50 auf, der
an einer ersten Stelle auf der Unterlage 20 befestigt ist. Die
Heizelemente 60 und 70 sind an einer zweiten und einer dritten
Stelle auf der Unterlage 20 befestigt. Der Temperaturfühler 50
und die beiden Heizelemente 60 und 70 sind mit einer Regelschal
tung 80 verbunden, die entsprechend der mittels des Temperatur
fühlers 50 gemessenen Temperatur als IST-Signal die den Heiz
elementen 60 und 70 zugeführte Leistung regelt. Die Regelschal
tung 80 ändert die Heizströme entsprechend der Differenz zwischen
der gemessenen IST- und der SOLL-Temperatur. Die SOLL-Temperatur
beträgt vorzugsweise etwa 80°C. Im vorliegenden Beispiel wurde
empirisch eine Linie 90 ermittelt, die durch den Temperaturfühler
50 geht und auf der die thermische Verstärkung gleich und hoch
ist. Es ist wünschenswert, daß der Quarzkristall 10 auf dieser
Linie angeordnet ist.
Fig. 2 ist ein elektrisches Modell einer Heizkammer mit einem
einzelnen Heizelement. Die thermische Leitfähigkeit zwischen dem
Kristall 10 und der äußeren Umgebung 30 ist als Widerstand R 1
dargestellt, dessen Wert etwa 20°C/Watt beträgt. Der thermische
Widerstand zwischen dem Temperaturfühler 50 und der äußeren Um
gebung 30 ist durch einen Widerstand R 2 dargestellt, der die
gleiche Größenordnung wie der Widerstand R 1 hat. Die thermischen
Widerstände zwischen dem Temperaturfühler 50, dem Kristall 10
und dem Heizelement 60 sind wegen der gemeinsamen Befestigung
auf der wärmeleitfähigen Unterlage 20 sehr klein. Sie sind durch
die Widerstände R 3, R 4 und R 5 dargestellt. T A is die Umgebungs
temperatur der äußeren Umgebung 30, T C ist die Temperatur des
Kristalls 10, T S ist die Temperatur des Temperaturfühlers 50
und T H ist die Temperatur des Heizelementes 60. Mittels dieses
einfachen Modells läßt sich vorhersagen, daß sich bei richtig
angeordneten Komponenten eine Gleichgewichtsbedingung einstellen
läßt, bei der die Temperatur T S gleich der Temperatur T C ist.
Wenn diese Bedingung erreicht ist, ist die thermische Verstärkung
für den Kristall 10 gleich der für den Temperaturfühler 50.
Außerdem läßt sich mittels dieses Modells vorhersagen, daß eine
Linie 90 gleicher und hoher thermischer Verstärkung existiert,
die Punkte enthält, bei denen passende Werte von R 4 und R 5 die
Brücke zum Abgleich bringen, d. h. daß zwischen dem Temperatur
fühler 50 und dem Kristall 10 keine Wärme übertragen wird.
Erfindungsgemäß werden die Komponenten auf der Unterlage 20
nicht verschoben, sondern es werden zwei Heizelemente 60 und 70
benutzt, wobei das Verhältnis der diesen zugeführten Leistungen
einstellbar ist. Geht man vom Überlagerungsprinzip aus, läßt
sich eine virtuelle Ersatzheizquelle vorstellen, die auf einer
Linie zwischen den beiden Heizelementen 60 und 70 liegt. Die
Lage der Ersatzheizquelle auf dieser Linie ist eine Funktion
des Verhältnisses der beiden Heizleistungen. Unter Benutzung
dieser Analogie läßt sich die Lage der Ersatzheizquelle durch
entsprechende Einstellung des Verhältnisses der beiden Heiz
leistungen verschieben. Dadurch werden auch die relativen Werte
der thermischen Widerstände R 4 und R 5 im oben beschriebenen
Modell verändert.
Durch Variation des Verhältnisses zwischen den beiden Heiz
leistungen läßt sich mit der Ersatzheizquelle auch die Linie 90
derart verschieben, daß sie durch den Kristall 10 geht. Die
Temperaturen beim Temperaturfühler 50 und beim Kristall 10
können daher gleichgemacht werden, so daß für den Kristall
eine maximale thermische Verstärkung erreicht wird. In der
Praxis ist es allerdings schwierig, die Temperatur des Kristalls
10 selbst zu bestimmen. Eine Möglichkeit der Bestimmung des
passenden Verhältnisses zwsichen den Heizleistungen besteht da
rin, daß das temperaturempfindliche Signal vom Kristall über
wacht wird und seine Änderung in Abhängigkeit von der Änderung
der Außentemperatur beobachtet wird. So könnte z. B. die Fre
quenz des Quarzkristalls 10 bei Änderung der Außentemperatur
beobachtet werden. Durch Ausprobieren verschiedener Heizleistungs
verhältnisse kann ein optimaler Wert ausgewählt werden.
Entsprechend dem elektrischen Modell sollte die Lage der Ersatz
heizquelle ungefähr gleich weit vom Temperaturfühler 50 und vom
Kristall 10 entfernt sein. Um eine wirksamere Einstellbarkeit
der Position der Ersatzheizquelle zu gewährleisten, sollten die
Heizelemente 60 und 70 auf einer Geraden angeordnet sein, die
parallel zu der Geraden durch den Temperaturfühler 50 und den
Kristall 10 ist.
Fig. 3 zeigt ein detailliertes Schaltbild der Temperaturregel
einrichtung 45 in Fig. 1. Der Temperaturfühler 50 ist ein Ther
mistor, dessen Widerstand sich mit der Temperatur ändert. Ein
Widerstand R 10 ist gleich dem Widerstand des Thermistors 50 bei
der SOLL-Temperatur, derart, daß die Spannung V 10 bei der SOLL-
Temperatur etwa 5 V beträgt. Widerstände R 12 und R 14 sind gleich
groß, wodurch die Spannung V 12 auf 5 V gesetzt wird. Ein Differenz
verstärker 100 arbeitet daher im stabilen Betrieb in seinem linea
ren Bereich, wenn die Temperatur des Temperaturfühlers 50 nahe
der SOLL-Temperatur ist. Die den Widerständen R 10 und R 12 zuge
führte Spannung wird mittels einer Spannungsregelschaltung 105
genau auf 10 V Referenzspannung geregelt.
Die Ausgangsspannung des Differenzverstärkers 100 wird der Basis
eines Heiztransistors 70 zugeführt. Im Betrieb führt ein Anstieg der Temperatur
der äußeren Umgebung 30 zu einem Absinken des Widerstandes des
Thermistors 50. Dadurch sinkt die Spannung V 10,wodurch der
Differenzverstärker 100 dem Heiztransistor 70 einen geringeren
Basisstrom zuführt. Im Ergebnis wird dadurch die im Heiztransistor
70 umgesetzte Leistung reduziert. In ähnlicher Weise führt ein
Sinken der Temperatur der äußeren Umgebung 30 zu einem Anstieg
der im Heiztransistor 70 umgesetzten Leistung.
Ein Widerstand R 16 hat etwa 0,5 Ohm. Ein Strom i fließt von einer
Spannungsquelle V CC durch die Heiztransistoren 60 und 70 und den
Widerstand R 16. Die Spannung V 14 ist daher eine Funktion des
Stromes i. Da durch beide Transistoren 60 und 70 der gleiche
Strom fließt, ist das Verhältnis der in ihnen umgesetzten Heiz
leistungen eine Funktion des Verhältnisses der Spannungsabfälle
an ihnen. Im Heiztransistor 60 umgesetzte Leistung ist daher
proportional zur Differenz zwischen den Spannungen V CC und V 16.
Die im Heiztransistor 70 umgesetzte Leistung ist proportional
zur Differenz zwischen den Spannungen V 16 und V 14.
Ein Differenzverstärker 110 ist so geschaltet, daß er eine Span
nung V 18 gleich der Spannung V 16 macht. Es läßt sich somit zei
gen, daß das Verhältnis der Heizleistungen der Heiztransistoren
60 und 70 eine Funktion des Verhältnisses von Widerständen R 18
und R 20 ist. Durch Veränderung des Widerstandes von R 18 oder R 20
läßt sich das Heizleistungsverhältnis wie gewünscht einstellen.
Ein Differenzverstärker 120 begrenzt die in den Heiztransistoren
60 und 70 umsetzbaren Leistungen beim Einschalten. Insbesondere
ist die Spannung V 14 proportional zum Strom durch die Heiz
transistoren. Der Differenzverstärker 120 ist so mit dem Wider
stand R 16 verbunden, daß er die Spannung V 14 erfaßt und Strom
aus der Basis des Heiztransistors 70 ableitet, wenn die Spannung
V 14 einen Wert überschreitet, der durch eine Referenzspannung V R
und einen Spannungsteiler aus Widerständen R 22 und R 24 festge
legt ist. Wenn der Strom durch den Widerstand R₁₆ auf einen Wert
unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes abfällt, wird der Dif
ferenzverstärker 120 von der Basis des Heiztransistors 70 durch
eine Diode T 10 abgekoppelt. Schließlich sind noch ein Kondensator
C 10 und ein Widerstand R 26 als Rückkopplungszweig zwischen den
Heiztransistor 70 und den Differenzverstärker 100 geschaltet,
damit eine Wechselstromstabilisierung erreicht wird.
Claims (4)
1. Heizkammer für ein auf konstanter Temperatur
zu haltendes Bauelement, insbesondere für einen
Kristalloszillator, mit einer wärmeleitenden
Unterlage, einem mit der Unterlage verbundenen
Temperaturfühler sowie einer mit der Unterlage
verbundenen Heizeinrichtung, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
mindestens zwei an verschiedenen Stellen der
Unterlage (20) befestigte Heizelemente (60, 70)
umfaßt und daß das Verhältnis der den Heizelementen
(60, 70) zugeführten Heizleistungen so eingestellt
ist, daß die zu stabilisierende Temperatur (T C )
des Bauelements (10) und die Temperatur (T S )
des Fühlers (50) im wesentlichen gleich sind.
2. Heizkammer nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die durch Superposition
der Wirkungen der einzelnen Heizelemente (60, 70)
entstehende virtuelle Ersatzheizquelle gleich
weit von dem Kristall (10) und dem Fühler (50)
entfernt ist.
3. Heizkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizelemente
(60, 70) auf einer Geraden parallel zu der Geraden
durch den Fühler (50) und das Bauelement (10)
angeordnet sind.
4. Heizkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
wärmeleitende Unterlage (20) thermisch von
der äußeren Umgebung der Heizkammer isoliert
ist.
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