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"Abdeckvorrichtung für eine Druckentlastungsöffnung in
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einem der Aufstellung von Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen
dienenden Gebäude oder Raum und Ausstattung eines solchen Gebäudes bzw. Raumes mit
derartigen Abdeckvorrichtungen" Die Erfindung bezieht sich auf eine bei Druckanstieg,
insbesondere infolge auftretender Störlichtbögen sich öffnende Abdeckvorrichtung
- bekannt in Form von schwenkbaren Klappen oder Jalousiegliedern - für eine Druckentlastungsöffnung
in einem der Aufstellung von Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen dienenden
Gebäude oder Raum; außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine mit zwei oder mehreren,
mittels der genannten Abdeckvorrichtungen verschließbaren Druckentlastungsöffnungen
ausgestattete Baulichkeit bzw. Räumlichkeit.
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Beim Auftreten von Störlichtbögen in Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen
entstehen kurzzeitig nahezu explosionsartige Druckwellen, welche in der Nähe befindliche
Gegenstände und Personen durchaus gefährden können. Eine Gefährdung ist nicht zuletzt
auch durch die beim Auftreten
eines Störlichtbogens sich entwickelnde
starke Hitze und durch die Entwicklung von in'gewissem Ausmaß giftstoffhaltigen
Gasen gegeben. Zum Schutz der Umgebung und des anwesenden Personals sind die genannten
Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen häufig in entsprechend ausgelegten
Schaltschränken untergebracht, die nicht nur den auftretenden Überdrücken hinreichend
standzuhalten vermögen, sondern bei denen auch Maßnahmen vorgesehen sind, um den
Austritt der Heißgase in vorgegebene Austrittsbereiche und Richtungen zu lenken,
also beispielsweise zur Raumdecke hin. Darüberhinaus sind die für die Aufstellung
der genannten Anlagen vorgesehenen Gebäude bzw. Räume mit Druckentlastungsöffnungen,
d.h. also mit Decken- oder Wandungsausbrüchen versehen, die einer schnellen Druckentlastung
des gesamten Gebäudes bzw.
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Raumes sowie gegebenenfalls auch der Zufuhr frischer, kühler Luft
dienen sollen. Nun ist es allerdings aus manchen anderen Gründen (Eindringen von
Niederschlägen, Eindringen von Kaltluft, was in winterlichen Jahreszeiten einen
Verlust an Heizenergie bedeutet usw.) nicht erwünscht, diese Druckentlastungsöffnungen
im Gebäude bzw. Raum ständig offen zu halten, zumal diese Druckentlastungsöffnungen
sich in der Regel in Außenwandungen befinden und somit ins Freie führen. Es wird
deshalb vorgesehen, diese Öffnungen mittels beim Auftreten von Überdrücken im Gebäude
bzw. Raum in eine Offenstellung schwenkenden Klappen oder Jalousiegliedern zu verschließen.
Sind derartige Klappen bzw. Jalousieglieder aus Glas oder aus durchscheinendem oder
durchsichtigem Kunststoff hergestellt, so können diese Druckentlastungsöffnungen
samt ihren Abdeckvorrichtungen gleichzeitig dem Einlaß von Tageslicht dienen.
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Außerdem sind Gebäude bzw. Räume, die den genannten Zwecken dienen,
häufig mit Ventilationseinrichtungen versehen, welche nach dem Auftreten von Störlichtbögen
oder vergleichbaren Ereignissen in Betrieb gesetzt werden, um eine schnellere, zwangsweise
Be- und Entlüftung vornehmen zu können.
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Die geschilderte Ausstattung der Räumlichkeiten und die Funktion der
bei Überdruck selbsttätig in eine Öffnungsstellung schwenkenden Abdeckvorrichtungen
für die besagten Druckentlastungsöffnungen sind nun allerdings hinsichtlich ihrer
Wirkungsweise mit einigen Nachteilen behaftet. Vor dem Ausschwenken der Abdeckvorrichtungen
muß sich davor tatsächlich erst ein gewisser Druckanstieg aufbauen, ehe eine hinreichende
Kraft für das Aufschwenken von der Raumatmosphäre erzielt werden kann. Außerdem
wird ein Teil der die jeweilige Abdeckvorrichtung erreichenden Druckwelle zurück
in das Rauminnere reflektiert, wodurch eine gewisse Verzögerung des Abbaues des
Überdruckes eintritt. Bei den üblichen Konstruktionen der - wie schon gesagt - meist
verwendeten jalousieartigen Abdeckvorrichtungen fallen diese nach dem Entweichen
des Überdruckes aus dem Inneren des Raumes bzw.
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Gebäudes wieder in ihre Ausgangsstellung, d.h. also in ihre die Druckentlastungsöffnung
verschließende Stellung zurück.
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Zwar kann eine weitere Belüftung des Raumes bzw. Gebäudes nun durch
die bereits erwähnten Ventilationseinrichtungen erfolgen, diese müssen jedoch erst
durch einen manuellen Einschaltvorgang in Betrieb gesetzt werden. Je nach den Begleitumständen
des aufgetretenen Störfalles kann bis zur Einschaltung der Ventilationseinrichtung
eine geraume Zeitspanne vergehen, innerhalb derer das Bedienungspersonal die erwähnten
giftstoffhaltigen Gase mit einatmen muß.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
geschilderten Nachteile der bekannten Maßnahmen in Gebäuden bzw. Räumlichkeiten
für die Ausstellung von Mittelspannungs-oder Hochspannungsschaltanlagen zu beseitigen
oder wenigstens zu mindern, und zwar in erster Linie einen schnelleren und wirkungsvolleren
Abbau des durch einen Störfall verursachten Überdruckes in der Räumlichkeit zu erzielen,
wobei auch das Maximum des Druckverlaufs vermindert wird.
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'Zur Erreichung dieses Zieles wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Abdeckvorrichtung für eine Druckentlastungsöffnung mit einem antreibbaren Öffnungsmechanismus
auszustarten, welcher von wenigstens einem das Auftreten eines Störlichtbogens oder
eines vergleichbaren Störfalles er-;fassenden Signalgeber ansteuerbar und hierdurch
in Betrieb setzbar ist. Durch derartige Maßnahmen wird ein ganz entscheidender Vorteil
gegenüber herkömmlichen Vorkehrungen erreicht, nämlich eine Öffnung der genannten
Abdeckvorrichtung möglichst noch vor dem Entstehen eines größeren Druckes, wodurch
nicht nur ein Druckaufbau vor der Abdeckvorrichtung bis zu deren dadurch bedingter
Öffnung vermieden wird, sondern darüberhinaus auch noch eine Reflektion eines Teiles
der Druckwellen. Außerdem kann die Abdeckvorrichtung bei entsprechender Konstruktion
auch nach dem Abklingen des vorübergehenden Überdruckes noch geöffnet bleiben, wodurch
eine Belüftung des Rauminneren, d.h. also eine Zufuhr von Frischluft gegeben ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des genannten Erfindungsgedankens
ist in dem Vorschlag zu sehen, den Antrieb des Öffnungsmechanismus unmittelbar mittels
eines von dem Signalgeber bzw. auch von mehreren Signalgebern ansteuerbaren Elektromagneten
zu bewerkstelligen. Die Verwendung eines Elektromagneten für den Antrieb des Öffnungsmechanismus
bietet den Vorteil einer sehr schnellen Reaktion nach -dem Ansprechen eines Signalgebers,
und außerdem kommt die übliche Charakteristik eines Elektromagneten dem anschwellenden
Kraftbedarf für den Öffnungsvorgang, wie er bei den meisten Abdeckvorrichtungen
der genannten Art auftritt, in besonderer Weise entgegen.
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Eine andere, vorteilhafte Ausbildung des Antriebes für einen Öffnungsmechanismus
kann darin gesehen werden, den öffnungsvorgang mit einem schnell entladbaren Energiespeicher
in Form einer vorgespannten Feder, einem hochgezogenen Fallgewicht, einem Druckluftspeicher
oder dergleichen
zu koppeln und die Auslösung der Entladung des
Speichers von einem oder mehreren Signalgebern anzusteuern. Auch für die Erzielung
des Auslösevorganges kann ein kleiner Elektromagnet dienlich sein. Auch durch diese
vorgeschlagene Maßnahme ist ein sehr schneller Öffnungsvorgang für die Abdeckvorrichtung
erzielbar und in besonders einfacher und preiswert auszuführenden Art und Weise
eine Anpassung der erforderlichen Energiemenge, die für den Vollzug des Öffnungsvorganges
erforderlich ist, zu erreichen, beispielsweise durch Wahl eines größeren Fallgewichtes
oder durch die Verwendung zweier oder mehrerer vorzuspannender Federn anstatt nur
einer und dergleichen.
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Wichtig für die Erzielung der erwünschten Vorteile ist es, einen geeigneten
und zuverlässigen Signalgeber zu verwenden, der einerseits das Auftreten eines Störlichtbogens
bzw. eines vergleichbaren Störfalles mit großer Sicherheit erfaßt, andererseits
aber eine falsche Signalgebung, einen "Fehlalarm" unbedingt vermeidet. Gemäß einer
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird deshalb vorgeschlagen, für die Erfassung
des Störfalles und die Auslösung eines Öffnungsbefehls für den Öffnungsmechanismus
einen Lichtbogensensor vorzusehen, also ein Glied, welches von den Eigenheiten eines
Störlichtbogens unmittelbar beaufschlagt wird, wofür sich beispielsweise eine entsprechend
dimensionierte Fotozelle eignet. Anstatt eines auf Licht ansprechenden Sensors kann
auch vorschlagsgemäß ein Drucksensor Anwendung finden, welcher sowohl innerhalb
eines zugeordneten Anlagenschrankes als auch außerhalb der Schrankanlage angeordnet
sein kann und im letzteren Falle das Auftreten einer Druckwelle bereits im Augenblick
des Austretens aus dem Schaltschrank erfaßt, früher also, als dieses in einem entfernten
Meßort erfaßbar wäre.
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Gemäß einem anderen Ausgestaltungsvorschlag kann es auch zweckmäßig
sein, die Erfassung des Störfalles und die Auslösung des
Öffnungsbefehls
für den Öffnungsmechanismus der Abdeckvorrichtung dadurch zu erreichen, daß die
üblicherweise an Schaltschränken vorhandenen Druckentlastungsklappen mit mechanischen
oder elektrischen Schaltgliedern gekoppelt werden, welche in dem Moment betätigt
werden, in dem diese Druckentlastungsklappen aufspringen. Hierdurch ist eine besonders
eindeutige und sichere Erfassung eines Störfalles und gleichzeitig eine Vermeidung
von Fehlauslösungen zu erreichen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann darin
gesehen werden, die der Erfassung des Störfalles und der Ansteuerung bzw. Auslösung
der Öffnungsmechanismen dienenden Sensoren, Signalgeber oder sonstigen Schaltglieder
gleichzeitig zur Erfüllung anderer Funktionen zu verwenden, beispielsweise zur Ansteuerung
bzw. Einschaltung einer Störanzeige, eines Alarmsystems, eines Schutzsystems oder
dergleichen. Hierdurch kann der Aufwand für die erfindungsgemäße Ausstattung eines
den genannten Zwecken dienenden Gebäudes bzw. Raumes durchaus vermindert werden,
was nicht zuletzt auch für die Wartung und rutinemäßige Überprüfung der einzelnen
Systeme gilt.
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Bei der Festlegung des detailierten Funktionsablaufes im Zusammenhang
mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen können unterschiedliche Auslegungen zweckmäßig
sein. So zielt ein Vorschlag dahin, die Auslösung des Öffnungsbefehls für den Öffnungsmechanismus
einer Abdeckvorrichtung durch einen einzigen, beliebigen von mehreren unterschiedlichen
Gliedern wie zum Beispiel Sensoren, Signalgebern oder Schaltgliedern zu bewirken.
Hierdurch wird ein vergleichsweise schnelles Ansprechen der geschilderten Anlagenteile
erreicht und auch eine große Zuverlässigkeit der Funktion, d.h. also wenn auch nur
eines der genannten Glieder einen Störfall festzustellen meint, wird der Öffnungsbefehl
für den Öffnungsmechanismus bzw.
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die zugeordneten Öffnungsmechanismen bereits ausgelöst.
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Hierbei können allerdings auch öfters Fehlmeldungen eintreten,
was
man aber durchaus in Kauf nehmen kann. Einem anderen Vorschlag zufolge ist es aber
auch möglich, die Anlagenteile und die entsprechend erforderliche Schaltung so auszugestalten,
daß die Auslösung des Öffnungsbefehls für die genannten Öffnungsmechanismen erst
bei einer entsprechenden Signalgabe durch zwei oder mehrere gleiche oder unterschiedliche
Signalgeber bzw.
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Sensoren erfolgt. Mittels derartiger Maßnahmen kann wiederum die Gefahr
von Fehlmeldungen verringert werden, oder mit anderen Worten: nur wenn zwei oder
mehrere Signalgeber das Vorliegen eines Störfalles signalisieren, werden die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen in Betrieb gesetzt. Hierzu ist auch noch eine vorteilhafte Variante
für gewisse Bedarfsfälle anwendbar, nämlich beispielsweise einen Signalgeber gegenüber
einem zweiten Signalgeber gewissermaßen zu bevorrechtigen, derart, daß der zweite
Signalgeber eine Auslösung des geschilderten Öffnungsbefehls nur dann bewirken kann,
wenn der erste, vorrangige Signalgeber dieses auch bestätigt; spricht hingegen der
erste, bevorrechtigte Signalgeber an, so wird die Auslösung auch dann bewirkt, wenn
der zweite Signalgeber nicht das Vorliegen eines Störfalles meldet.
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Wie bereits vorstehend erwähnt, kann es zweckmäßig und wirtschaftlich
sein, den Signalgebern bzw. Sensoren die Erfüllung weiterer Funktionen zuzuordnen
außer derjenigen, die Auslösung des Öffnungsmechanismus zu bewirken. Gemäß einer
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird nun auch vorgeschlagen, gleichzeitig
mit der Inbetriebsetzung des Antriebes für den Offnungsmechanismus eine Ventilationseinrichtung
in Form einer Absaugung oder eines in einer Außenwandung des Gebäudes oder des Raumes
angeordneten Lüfters oder dergleichen einzuschalten.
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Dieses kann über den Öffnungsmechanismus oder dessen Auslöseglieder
(beispielsweise durch einen Hilfsschalter bei einem Elektromagneten) erfolgen, ebensogut
aber auch unmittelbar
durch den Signalgeber bzw. Sensor. Eine derartige
Maßnahme bietet den Vorteil des Einsetzens einer Zwangsbelüftung des betroffenen
Raumes unmittelbar nach dem Auftreten eines Störfalles.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist
in der gegebenen Lehre zu sehen, eine erfindungsgemäße Abdeckvorrichtung so auszubilden,
daß sie beim Auftreten eines Störfalles auch in bekannter Weise infolge des Druckanstieges
öffenbar ist, wenn der Öffnungsmechanismus nämlich keinen Öffnungsbefehl übermittelt
bekommt oder wenn der Öffnungsmechanismus selbst oder seine Entladeauslösung defekt
ist oder schließlich, wenn der Energiespeicher nicht oder nicht hinreichend geladen
ist. Das Auftreten der genannten Schwierigkeiten ist nicht absolut auszuschließen
und eine Selbstöffnung der Abdeckvorrichtung würde zwar die eingangs geschilderten
Nachteile nach sich ziehen, das Ausmaß der Sicherheit Wäre aber nicht geringer als
es bei bis jetzt bekannten Anlagen der Fall ist.
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Üblicherweise handelt es sich bei den Gebäuden bzw. Räumen, die der
Aufstellung von Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen dienen, um recht
große Räumlichkeiten, innerhalb derer eine größere oder sogar ausgesprochen große
Anzahl von einzelnen Schaltanlagenschränken aufgestellt sind. Dementsprechend ist
es vorteilhaft, die erfindungsgemäße Abdeckvorrichtung so auszugestalten, daß sie
an einer beliebigen Außenwandung einschließlich der Raumdecke anordenbar ist, d.h.,
in entsprechenden Wandungsöffnungen des Gebäudes bzw. Raumes. Weiterhin ist es zweckmäßig,
eine große Räumlichkeit mit mehreren Abdeckvorrichtungen der hier zur Rede stehenden
Art auszustatten, um einen schnellen Druckausgleich an jeder beliebigen Stelle der
Räumlichkeit zu erzielen und schnell für eine hinreichende Belüftung zu sorgen,
gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer oder gar-mehrerer Ventilationseinrichtungen.
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Hierbei kann, entsprechend einem weiteren Ausgestaltungsvorschlag,
so vorgegangen werden, daß alle antreibbaren Öffnungsmechanismen der genannten Abdeckvorrichtungen
von ein und demselben Signalgaber bzw. einer Signalgeber-Gruppe gleichzeitig angesteuert
werden. Je nach der Aufgliederung des Gebäudes oder Raumes und je nach der Anordnung
von eventuellen Zwischenwänden oder der einzelnen Schaltanlagenschränke zueinander
kann es aber auch zweckmäßig sein, die einzelnen antreibbaren Öffnungsmechanismen
der Abdeckvorrichtungen jeweils von gesonderten, nur ihnen zugeordneten Signalgebern
bzw. Signalgeber-Gruppe anzusteuern. Dieses hat den Vorteil, daß in einem großen
Gebäude oder Raum für die erläuterten Zwecke, in welchem auch eine größere Anzahl
von Druckausgleichsöffnungen und denen zugeordneten Abdeckvorrichtungen vorhanden
sind, beim Auftreten eines leichteren Störfalles nicht sämtliche Druckausgleichsöffnungen
geöffnet werden. Für den Fall eines besonders schweren Störfalles können jedoch
ein oder mehrere "übergeordnete" Sensoren vorgesehen werden (zum Beispiel Drucksensoren),
welche in diesem besonders gelagerten Fall tatsächlich sämtliche Abdeckvorrichtungen
ansteuern.
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Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausstattungsbeispielen für
eine der Aufstellung von Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltanlagen dienenden
Baulichkeit und der nachfolgenden Beschreibung hierzu soll der Erfindungsgedanke
näher erläutert werden. Es zeigt: Figur 1 eine räumliche Sicht in einen Teil eines
Gebäudes mit darin aufgestellten Mittelspannungs- oder Hochspannungsschaltschränken,
Figur 2 eine Seitensicht auf den oberen Teil eines aufgeschnittenen Schaltschrankes
und Figur 3 ebenfalls eine Sicht auf den oberen Teil eines - aufgeschnitten dargestellten
- Schaltschrankes, jedoch in gegenüber Figur 2 etwas vergrößerte3E Mst%
Die
in F i g u r 1 gezeigte Darstellung stellt ein zu Anschauungszwecken zum Betrachter
hin offenes Teil eines Gebäudes 10 dar. Erkennbar sind die linke und die rechte
Seitenwandung 11 und 12, eine hintere Wandung 13 und eine Dachwandung 14 sowie ein
Aufstellboden 15. Erkennbar sind weiterhin an der linken Seitenwandung angeordnete
Schaltschränke 16,17 und 18, in welchen (nicht erkennbare) Mittelspannungs- oder
Hochspannungsanlagenteile eingebaut sind.
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In der rechten Seitenwandung 12 ist - nach Art eines Fensterausbruches
- eine Druckentlasungsöffnung 19 mit einer darin angeordneten, jalousieartig aufklappbaren
Abdeckvorrichtung 20 enthalten. Die hintere Wandung 13 enthält ebenfalls einen fensterartigen
Ausbruch 21, in welchem ein großer Radiallüfter 22 eingebaut ist. Eine weitere Druckentlastungsöffnung
23 schließlich ist in der Dachwandung 14 zu finden, und zwar ist sie von in unterschiedliche
Höhe hochgezogenen Wandungen 24,25 und 26 sowie einer in der Darstellung nicht erkennbaren,
der Wandung 25 gegenüberliegenden vierten Wandung umgeben. Durch die unterschiedliche
Höhe bzw. schräge Oberkante der einzelnen Wandungen bildet sich eine schräge Austrittsöffnung
ins Freie für die Druckentlastungsöffnung 23, die ebenfalls mittels einer jalousieartig
aufklappbaren Abdeckvorrichtung 27 verschließbar ist. Beide Abdeckvorrichtungen
20 und 27 sind mit Öffnungsgestängen 28 bzw. 29 versehen, welche - über weitere
Betätigungsglieder (beim Öffnungsgestänge 28 der Abdeckvorrichtung 27 ein Hebelglied
30) - mittels Zugankermagneten 31 bzw. 32 betätigbar sind. Über diese Zugankermagnete
31 und 32 sind die Abdeckvorrichtungen 20 und 27 also öffenbar, allerdings ist die
genaue Funktionsweise dieser Öffnungsmechanismen nur schematisch angedeutet (bei
der Abdeckvorrichtung 27) bzw. im einzelnen überhaupt nicht erkennbar (so bei der
Abdeckvorrichtung 20).
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Schließlich sind in dieser Darstellung noch eine Alarmglocke 33 sowie
Drucksensoren 34,35 und 36 gezeigt. Eine Signal- und Netzzuführungsleitung 37 sowie
dieser zugeführte Zweigleitungen
38 und 39 und von dieser Leitung
37 abgehende Zweigleitungen 40,41 und 42 verbinden die genannten Drucksensoren 34,
35 und 36 mit den anzusteuernden Gliedern, nämlich den Zugankermagneten 31 und 32
sowie dem Radiallüfter 22 und der Alarmglocke 33.
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Die Wirkungsweise und das Zusammenspiel der geschilderten Funktionsglieder
ist folgendermaßen zu erläutern: Beim Auftreten eines Störlichtbogens oder eines
vergleichbaren Störfalles (beispielsweise in Form von einer Explosion eines überlasteten
oder defekten Teiles der Schaltanlage) in einem der Schaltschränke 16,17 oder 18
wird die diesem Schaltschrank zugeordnete. (in dieser Darstellung allerdings nicht
erkennbare) obere Abdeckung infolge des entstehenden Überdruckes hochgeschleudert
und durch die austretende Druckwelle wird der entsprechendo Drucksensor 34 bzw.
35 oder 36 vom Gasdruck beaufschlagt. Im Augenblick der Erfassung des Störfalles
gibt er dieses Signal - gegebenenfalls entsprechend verstärkt und umgesetzt - (und
zwar über die entsprechenden Zuführungsleitungen 38 oder 39 in dem Falle, daß einer
der Drucksensoren 35 oder 36 angesprochen hat) an die Signal- und Netzzuführungsleitung
37 weiter. Über diese Signal- und Netzzuführungsleitung 37 wird das Signal '8Störfall"
unmittelbar dem Zugankermagneten 32 und - über die Zweigleitungen 40,41 und 42 dem
Zugankermagneten 31 sowie der Alarmglocke 33 und dem Radiallüfter 22 zugeführt.
Durch das Ansprechen dieser genannten Glieder werden, über die genannten Gestänge
(29 bzw. 28 und 30) die Abdeckvorrichtungen 20 und 27 sofort in ihre größte Öffnungsstellung
gebracht; gleichzeitig werden der Radiallüfter 22 sowie die Alarmglocke 33 in Betrieb
gesetzt. Durch diese Maßnahmen ist es möglich, in erster Linie den durch den Störfall
im Gebäude 10 entstehenden Überdruck bzw. die Druckwellen gar nicht erst im herkömmlichen
Ausmaß entstehen zu lassen und die verbleibenden Überdruckanteile sehr schnell ab-.
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klingen zu lassen. Mit dem gleichzeitigen Ingangsetzen des Radiallüfters
22 wird auch für eine unmittelbar nach
dem Störfall auftretende
zwangsweise Belüftung des Gebäudes 10 Sorge getragen. Die Alarmglocke 33 gibt zudem
in einem gewissen Umfeld des Gebäudes 10 den dort gegebenenfalls anwesenden Personen
das Auftreten eines Störfalles bekannt.
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Zusätzlich zu den dargestellten und erläuterten Funktionsgliedern
können auch noch weitere und auch andersartige Funktionsglieder von den Drucksensoren
34 bis 36 angesteuert werden, beispielsweise optische oder akustische Signalanlagen
in entfernt angeordneten Schaltpulten, ebenso aber auch Registriergeräte und dergleichen
bis hin zu Programmgebern zur Zuschaltung von Schutzsystemen.
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In der F i g u r 2 ist ein an einer Wandung 44 aufgestellter Schaltschrank
45 aufgeschnitten und nach unten hin abgebrochen gezeigt, wobei auch die innere
Bestückung weggelassen worden ist, ausgenommen ein Lichtbogensensor 46, der sich
im oberen Bereich einer Frontplatte 47 befindet. Von diesem Lichtbogensensor 46
führt eine Signalleitung 43 durch eine obere (nicht bezifferte) Wandungskante zu
einem Drucksensor 48, von dem aus wiederum eine Signal- und Netzzuführungsleitung
49 abgeht und zu nicht dargestellten Abdeckvorrichtungen für Druckentlastungsöffnungen
sowie gegebenenfalls zu weiteren Funktionsgliedern entsprechend der Darstellung
in Figur 1 führt. Zu erwähnen ist noch, daß der Schaltschrank 45 in seinem oberen
Abschlußbereich eine ausschwenkbare Klappe 50 aufweist, die beim Auftreten eines
Überdruckes im Schrank inneren in Richtung des Pfeiles 51 ausschwenkt. Spätestens
in einer Stellung, wie sie durch eine unterbrochene Linienführung angedeutet und
mit der Ziffer 52 bezeichnet ist, kann der Drucksensor 48 ansprechen und sein Signal
"Störfall entsprechend weiterleiten. Eine sich zur Frontseite hin trichterartig
erweiternde Umrahmung 53 über dem oberen Bereich des Schaltschrankes 45 soll dazu
dienen, die durch die im Störfälle sich öffnende Klappe 50 austretenden
heißen
Gase nach oben hin abzuleiten, um so eine zufällig vor dem Schaltschrank 45 sich
aufhaltende Person vor der Beeinträchtigung durch die heißen Gase zu schützen.
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Veranschaulicht soll in dieser Figur 2 die Möglichkeit werden, ein
und demselben Schaltschrank zwei oder gar mehrere Sensoren und Signalgeber Zuordnen
zu können, was den Zweck hat, entweder mehrere im Störfall ansprechende Glieder
zur Verfügung zu haben, von denen jedes einzelne eine Auslösung des vorher geschilderten
Öffnungsvorganges für Abdeckvorrichtungen bewirken kann, oder denjenigen Zweck,
Fehlmeldungen zu vermeiden, d.h. beispielsweise den Lichtbogensensor 46 und den
Drucksensor 48 so zu schalten, daß erst dann ein Signal über einen Störfall weitergegeben
wird, wenn beide Sensoren den Störfall bestätigen.
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Wie bereits eingangs geschildert, kann hierbei die Schaltung auch
derart vorgenommen werden, daß beim Ansprechen des Drucksensors 48 ein Auslösebefehl
in jedem Falle weitergegeben wird, auch dann, wenn der Lichtbogensensor nicht angesprochen
hat, hingegen wird eine Störfallmeldung seitens des Lichtbogensensors 46 nur dann
weitergeleitet, falls der Drucksensor 48 diesen Störfall "bestätigt".
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F i g u r 3 schließlich zeigt - aus Darstellungsgründen in gegenüber
Figur 2 vergrößertem Maßstab - ebenfalls einen Schnitt durch den oberen Bereich
eines an einer Wandung 54 aufgestellten Schaltschrankes 55. Auch dieser Schaltschrank
55 weist in seinem oberen Abschlußbereich eine - bei Druckanstieg im Schrankinneren
- ausschwenkende Klappe 56 auf, deren Ausschwenkrichtung durch einen Pfeil 57 gekennzeichnet
und deren zu etwa einem Drittel ausgeschwenkte Lage durch unterbrochene Linienführung
angedeutet und mit der Ziffer 58 versehen ist. Im Verlauf dieses Ausschwenkvorganges
betätigt die Klappe 56 einen Rollenschalter 59, welcher über eine Signalleitung
60 einen Schaltimpuls weiterleitet und hiermit anzeigt, daß ein Störfall aufgetreten
ist. Die Weiterverarbei-
tung bzw. Verwertung des über die Signalleitung
60 geführten Signals bzw. Impulses kann beispielsweise derartig sein, wie es im
Zusammenhang mit der Beschreibung zur Figur 1 geschildert worden ist. Veranschaulicht
durch diese Figur 3 soll eine Möglichkeit werden, für die Ermittlung eines Störfalles
relativ einfache, handelsübliche mechanische Schnappschalter verwenden zu können,
deren Zuverlässigkeit sehr hoch und deren Ausführung gleichzeitig sehr robust sein
kann. Außerdem vermögen derartige Schalter durchaus größere Ströme im Rahmen eines
hier beschriebenen Steuerungssystems zu führen und zu schalten.
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Wie bereits eingangs der Figurenbeschreibung gesagt, veranschaulichen
die Darstellungen lediglich Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens. Mannigfache
Abwandlungen, die dem Erfindungsgedanken untergeordnet werden können, sind denkbar
und realisierbar.