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Beschreibung Schloß für Sicherheitsgurte Die Erfindung betrifft ein
Schloß für Sicherheitsgurte in Personenbeförderungsmitteln,mit einem Schloßgehäuse
und einer in dieses einsteckbaren und dort durch wenigstens ein Verriegelungsglied
zu sperrenden Schloßzunge, mit Einrichtung zur Minderung der am Verriegelungsglied
bei der Entsperrung der Schloßzunge aufzubringenden öffnungskraft.
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Durch die DE-OS 27 30 430 ist eine Schnalle für einen Sicherheitsgurt
bekannt geworden, welche der vorstehend angegebenen Gattung entspricht. Dabei handelt
es sich um ein Schloß, bei dem die Verriegelungsglieder als Schwenk-oder Kippriegel
ausgebildet sind. Ausgehend von einem Stand der Technik gemäß den DE-OS 24 17 408
und DE-AS 15 05 231 liegt dem Gegenstand der DE-OS 27 30 430 die Aufgabe zugrunde,
eine Schnalle für einen Sicherheitsgurt zu schaffen, die eine weitere Senkung der
öffnungskräfte gestattet. Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß die Stirnfläche des
Schwenk- oder Kippriegels zur Seite der Schloßzunge hin abgeschrägt ist. Eine ähnliche
Ausbildung offenbart auch die DE-OS 27 34 871; dabei soll die Senkung
der
dffnungskräfte insbesondere durch Vermeidung des sogenannten Negativhubes der Schloß
zunge bei deren Entriegelung erreicht werden.
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Auch die DE-OS 19 38 779, 20 08 022, 20 17 648, 20 23 957 und 20 52
185 beschäftigen sich in verschiedener Weise mit der Erzielung eines möglichst geringen
Kraftaufwandes beim Lösen der Verbindung zwischen den Schloßteilen, wenn sie unter
Last stehen. Hierbei spielt die Anordnung von Schrägflächen an Schloßzunge und Verriegelungsglied
eine wiederkehrende Rolle, wobei der Winkel der Abschrägung teilweise so groß gewählt
wird, daß der Vorteil der geringen öffnungskräfte durch den schwerwiegenden Nachteil
der Gefahr einer Selbstöffnung des betreffenden Schlosses mehr als aufgehoben wird.
Zwar kann dieser Gefahr durch ergänzende Maßnahmen vorgebeugt werden, aber dadurch
eraibt sich eine entsprechende Komplizierung der Schloßkonstruktion. Außerdem wird
dadurch eine Baugröße hervorgerufen, die modernen Anforderungen nicht mehr entspricht.
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Die vorliegende Erfindung geht davon aus, daß es aus Gründen der allgemeinen
Sicherheit zweckmäßig ist, den Winkel zwischen Längsachse des Schlosses, d. h. Bewegungsrichtung
der Schloßzunge beim Schließen und öffnen des Schlosses, und der Anschlagfläche
am Verriegelungsglied oder an den Verriegelungsgliedern vergleichsweise stumpf zu
bemessen, beispielsweise 790. Bei einem derart stumpfen Winkel bereitet es jedoch
erhebliche Schwierigkeiten, wirksame Maßnahmen zur Minderung der Öffnungskräfte
durchzuführen, da die baulichen Gegebenheiten nicht genügend Platz für eine entsprechende
Lagerung des Verriegelungsgliedes neben der Schloß zunge bei Aufrechterhaltung von
deren voller Beweglichkeit belassen.
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Soll sogar ein sogenannter Servo-Effekt beim öffnen des Schlosses
erzielt werden, d. h. eine von der Vorlast unabhängige und damit von dem eingangs
erwähnten Risiko der
Selbstöffnung des Schlosses nicht beeinträchtigte
Komponente, die trotzdem das öffnen des Schlosses unterstützt, müssen die bekannten
Maßnahmen versagen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloß mit Servo-Effekt
beim Öffnen zu schaffen, ohne auf die Sicherheit eines verhältnismäßig stumpfen
Winkels zwischen den erwähnten Bauteilen zu verzichten. Dabei erstreckt sich die
Aufgabenstellung nicht nur auf Schlösser mit Schwenk-oder Kippriegeln, sondern auch
auf Schlösser mit anderen Verriegelungsgliedern, beispielsweise mit Schloßbolzen,
die quer zur Schloß zunge geführt sind und in der Regel von oben her in eine öffnung
derselben einrasten.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche,
welche dieser Beschreibung vorangestellt sind.
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Mit der Erfindung ergibt sich sowohl ein besonders kraftschlüssiges
als auch verformungsstabiles System, zu dessen Betätigung nur eine sehr geringe
öffnungskraft erforderlich ist, und zwar unabhängig von der Belastung des Schlosses
durch entsprechenden Zug am Sicherheitsgurt und damit an der Schloß zunge (Vorlast).
Beispielsweise ist die öffnungskraft bei einem mittleren Reibbeiwert von 0,055 und
einem Winkel von 60 nahezu null. Ist der mittlere Reibbeiwert größer als 0,055,
muß eine Restöffnungskraft aufgewendet werden, die aber ebenfalls sehr gering ist.
Sinkt der Reibbeiwert unter 0,055, geschieht eine Zwangsverriegelung durch Sicherungsglieder,
vorzugsweise Sicherungsstifte, zu deren öffnen ebenfalls nur vergleichsweise sehr
geringe Stellkräfte aufgebracht zu werden brauchen.
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Binde besonders vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung ergibt
sich dadurch, daß die als Kippriegel ausgebildeten Verriegelungsglieder mit ihren
Lagerstellen oberhalb oder unterhalb der Schloßzunge angeordnet sind, so daß die
Umrisse von Kippriegel und Schloß zunge wenigstens teilweise einander überschneiden.
Hierdurch kann das Schloß raumsparend gestaltet werden, weil auf diese Weise wieder
ein ausreichender Abstand zwischen Drehpunkt-Kippriegel und Kraftwirkungslinie hergestellt
wird.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
besteht darin, daß die Kippriegel mit einer Ausnehmung oder Abstufung versehen sind,
die so gestaltet und angeordnet ist, daß die Schloßzunge nach der Entriegelung eine
freie Bahn zum Vorbeibewegen an den umrißmäßig in ihrer Bewegungsbahn gelagerten
Kippriegeln zum Verlassen des Schlosses erhält.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
welche nachstehend beschrieben werden.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Prinzipdarstellung der wesentlichen
Teile eines Kippriegelschlosses im verriegelten Zustand, Fig. 2 eine Darstellung
entsprechend Fig. 1, im entriegelten Zustand, Fig. 3 einen Kippriegel in schaubildlicher
Darstellung, Fig. 4 eine schematische Prinzipdarstellung der wesentlichen Teile
eines Schlosses mit Schloßbolzen im verriegelten Zustand.
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Die Darstellungen in den Figuren beschränken sich auf das
Wesentliche
und setzen die Kenntnis des konstruktiven Aufbaus von Schlössern für Sicherheitsgurte
voraus. Das Schloßgehäuse ist deshalb nur angedeutet; die Gurte als solche sind
nicht dargestellt.
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Die Figuren 1 - 3 betreffen ein Kippriegelschloß mit zwei symmetrisch
beiderseits der Längsmitte des Schlosses angeordneten Kippriegeln. In den Figuren
1 und 2 ist jeweils nur die linke Hälfte des symmetrischen Schlosses wiedergegeben.
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Die Schloßzunge 10 mit ihrem pilzförmigen Kopf 11 wird beim Anschnallen
in das Schloßgehäuse 12 eingesteckt. Dabei schnappt auf jeder Seite der unter Federdruck
stehende Kippriegel 13 in den Hinterschnitt des Pilzkopfes 11, so daß die Schloßzunge
10 nicht mehr aus dem Gehäuse 12 herausgezogen werden kann. Wenn eine Zugkraft auf
den Gurt und damit auf die Zunge 10 ausgeübt wird, berühren sich die entsprechenden
Flächen von Zunge 10 und Kippriegel 13, nämlich die Fläche 14 der Zunge 10 und die
Fläche 15 des Kippriegels 13. Die Fläche 14 der Zunge 10 schließt mit der Längsmittenlinie
16 des Schlosses einen stumpfen Winkel von 790 ein.
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Der in Figur 3 schaubildlich dargestellte Kippriegel 13 hat eine Gestaltung
mit drei Stufen, nämlich einen mittleren großen Bereich 17, einen seitlich darunter
angeordneten langgestreckten Bereich 18 und einen darüber angeordneten blockförmigen
Bereich 19. Die drei Bereiche sind einstückig miteinander verbunden; beispielsweise
ist der Kippriegel 13 aus Sintermetall hergestellt. Die drei Bereiche haben verschiedene
Funktionen: Der vergleichsweise großflächige mittlere Bereich 17 ist an seiner der
Längsmittenlinie 16 des Schlosses zugewandten
Seite mit einer Anschlagkante
20 versehen, an die sich ein gebogener Abschnitt 21 als abwälzbare Lagerstelle für
die Schwenkbewegungen des Kippriegels 13 anschließt.
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In Fortsetzung dieses gebogenen Abschnittes ist am Kippriegel eine
Nase 22 ausgebildet, die zum Zusammenwirken mit einem Sicherungsstift 23 (Fig. 1
und 2) bestimmt ist.
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An der der Anschlagkante 20 gegenüberliegenden Kippriegelseite befindet
sich an dessen Unterseite der Bereich 18, welcher im wesentlichen lang-rechteckig
gestaltet ist und eine solche Breite hat, daß er-im entriegelten Zustand des Schlosses
ganz außerhalb der Bewegungsbahn des Pilzkopfes 11 der Schloßzunge 10 liegt (Fig.
2). Der dritte Kippriegelbereich 19 schließlich befindet sich am der Nase 22 gegenüberliegenden
Ende oberhalb der Anschlagfläche 15 des Bereiches 18; er hat eine blockförmige Gestalt
mit einer stark abgerundeten Ecke 24, welche als Anlauf für eine entsprechende Fläche
der die Öffnung des Schlosses auslösenden Schiebetaste 25 vorgesehen ist. Die Schiebetaste
25 ist in Figur 2 strichpunktiert angedeutet.
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Die Lagerung der Kippriegel 13 im Schloß geschieht unter Vermittlung
des Schloßgehäuses 12, welches beispielsweise aus Schloßplatten aufgebaut sein kann.
Wie sich aus den Figuren 1 und 2 entnehmen läßt, hat das Gehäuse 12 für diese Lagerungszwecke
auf jeder Seite einen teilkreisförmigen Ausschnitt 26, in dem sich der Kippriegelabschnitt
21 bewegen kann. An den Ausschnitt 26 schließt zur Schloßmitte hin eine Anschlagfläche
27 an, die mit der Kippriegelkante 20 korrespondiert. Zur anderen Seite hin geht
der Ausschnitt 26 über eine Ausbuchtung 28 in eine langlochförmige Gestaltung 29
über, die im rechten Winkel zur Längsmittenlinie 16 verläuft und zur Führung für
den Sicherungsstift 23 vorgesehen ist. Dabei kann sich dieser Stift zwischen der
Ausbuchtung 28 und dem äußeren Ende des Langloches 29 hin und her bewegen. Die Größenverhältnisse
des Kippriegels 13
einerseits und des Gehäuseausschnittes 26, 28,
29 andererseits sind so bemessen, daß die Nase 22 des Kippriegels 13 in das Langloch
29 eindringen kann, wenn sich der Sicherungsstift 23 am äußeren Ende desselben befindet.
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Wie sich aus Figur 1 ergibt, wird eine Kraftwirkungslinie F, rechtwinklig
von der Anschlagfläche 14 im Hinterschnitt des Pilzkopfes 11 der Schloßzunge 10
ausgehend, über die Anschlagfläche 15 des Kippriegels 13 in diesen eingeleitet und
verläuft über dessen Länge in Richtung zur Lagerung 21, 26, jedoch befindet sich
an der Stelle, wo die Linie F die Lagerung schneidet, nicht der eigentliche Lagerpunkt,
um den der Kippriegel 13 beim Öffnungsvorgang dreht, vielmehr ist dieser Lagerpunkt
um einen gewissen Betrag weiter zur Längsmittenlinie 16 hin verlegt, vgl. die Spitze
des Pfeiles 30. Der gewisse Betrag, welcher in Figur 1 mit FR bezeichnet ist, ergibt
sich in Verbindung mit der Kippriegellänge durch einen Winkel von 60, der von der
Kraftwirkungslinie F und von dem Pfeil 30 eingeschlossen wird. Der durch die Spitze
des Pfeiles 30 definierte Drehpunkt kommt dadurch zustande, daß die Radien der Kante
21 einerseits und des Ausschnittes 26 andererseits verschieden groß sind.
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Aus den Figuren 1 und 2 läßt sich ferner entnehmen, daß der Kippriegel
13 die Schloßzunge 10 räumlich überschneidet, was dadurch hervorgerufen wird, daß
der Kippriegel 13 mit seinem mittleren Bereich 17 oberhalb der Schloßzunge 10 gelagert
ist. Die Schloßzunge 10 mit ihrem Pilzkopf 11 befindet sich hingegen in Höhe des
unteren Kippriegelbereiches 18, und zwar sind Schloßzunge 10 und Kippriegelbereich
18 im wesentlichen gleich dick. Durch diese geschachtelte An ordnung von Schloß
zunge und Kippriegel ergibt sich die Möglichkeit, den durch die Spitze des Pfeiles
3Cin Figur 1 definierten Drehpunkt des Kippriegels 13 näher an die Längsmittenlinie
16 des Schlosses heranzuverlegen, wodurch es
bei dem eingangs erwähnten
stumpfen Winkel der Anschlagfläche 14 gelingt, den ebenfalls erwähnten Servo-Effekt
hervorzurufen.
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Trotz der Überschneidung der Konturen von Schloßzunge 10 und Kippriegel
13 ist aufgrund der gestuften Ausbildung des Kippriegels mit seinem Abschnitt 18
die Schaffung einer freien Bahn für die Einsteck- und Öffnungsbewegungen des Pilzkopfes
11 nicht behindert, denn der Kopf kann sich unter dem Kippriegelabschnitt 17 an
der entsprechenden Längskante des Abschnittes 18 vorbeibewegen, wie sich besonders
gut aus Figur 2 erkennen läßt.
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Im Betrieb nehmen die Teile zunächst bei geschlossenem Schloß, d.
h. bei eingesteckter und verriegelter Schloßzunge 10, die in Figur 1 dargestellte
Lage ein. Die einwärts geschwenkten Kippriegel 13 werden durch die unter Federkraft
einwärts gedrückten Sicherungsstifte 23 und durch die Kraftwirkung in Richtung F
in ihrer Sperrstellung gehalten. Die Flächen 14 und 15 liegen aneinander an. Die
Kraftwirkung verläuft aus dem Pilzkopf 11 vom Pfeil F zur Spitze des Pfeiles 30
in das Gehäuse 12 hinein. Ein Teil des Abschnitts 17 des Kippriegels 13 überlagert
einen entsprechenden Teil der Schloßzunge 10.
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Durch den Entriegelungsvorgang wird die in Figur 2 gezeigte Stellung
der Teile erreicht. Zur Einleitung des Vorganges wird die Schiebetaste 25 gedrückt;
sie läuft mit ihrer schrägen Kante den Sicherungsstift 23 und die Abrundung 24 des
Blockabschnitts 19 des Kippriegels 13 an und drückt diese beiden Teile nach außen.
Der Sicherungsstift 23 bewegt sich in Figur 1 von rechts nach links und schafft
damit Raum für die Nase 22, welche in das Langloch 29 eintreten kann. Die Rundung
21 des Kippriegels 13 wälzt sich im Teilkreis 26 ab, und die Fläche 19 gleitet entlang
der
Fläche 14 nach außen, bis die entsprechende innere Ecke 31
des Kippriegelabschnitts 18 eine Lage einnimmt, die eine freie Bahn für die breiteste
Stelle des Pilzkopfes 11 der Schloßzunge 10 im Zuge ihrer öffnungsbewegung in Richtung
der Längsmittenlinie 16 schafft. Die Schloßzunge 10 kann daraufhin den Schloßkörper
verlassen, und der angeschnallte Benutzer des Sicherheitsgurtes kann diesen ablegen.
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Auch bei der öffnungsbewegung der Schloßzunge 10, d. h. wenn diese
sich in ihrer Bahn an den Kippriegeln 13 vorbeibewegt, überlagert ein Teil der Kippriegelabschnitte
17 jeweils einen Teil des pilzförmigen Kopfes 11. Trotzdem ist die Schloßzunge 10
in ihrer Bewegung nicht behindert. Die Ursache hierfür ist die gestufte Ausbildung
der Kippriegel 13.
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Beim Verschwenken der Kippriegel 13 mittels der Schiebetaste 25 tritt
aufgrund des beschriebenen Kräfteverlaufes in Verbindung mit der Lagerung der Kippriegel
eine Hilfswirkung ein, die den Öffnungsvorgang sehr erleichtert. Die zum Verschwenken
der Kippriegel 13 in Richtung nach außen erforderlichen Kräfte sind äußerst gering.
Die Ursache hierfür ist der Winkel zwischen der Kraftwirkungslinie F und der Linie
des Kraftverlaufes gemäß Pfeil 30. Der in Figur 1 enthaltene Craftpfeil FR zeigt
Richtung und Größenordnung der die Öffnungsbewegung unterstützenden Servokraft.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Figur 4 dargestellt, und zwar
handelt es sich hier um ein Gurtschloß mit als Schloßbolzen 40 ausgebildetem Verriegelungsglied.
Das Schloßgehäuse wird im wesentlichen durch zwei parallel im Abstand voneinander
angeordnete Schloßplatten 41 repräsentiert.
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Zwischen den Schloßplatten 41 lagert die Schloßzunge 10, welche bei
diesem Schloßtyp nicht mit einem pilzförmigen Kopf, sondern mit einer mittleren
Öffnung 42 versehen ist. In diese Öffnung tritt der Schloßbolzen 40 ein, um die
Schloßzunge
10 im Schloß zu verriegeln. Auch dieses Schloß hat
eine im einzelnen nicht dargestellte Schiebetaste, welche mit entsprechenden Anlaufgestaltungen
in Richtung der Pfeile 43, 44 wirksam wird, so daß sich der Schloßbolzen in Richtung
des Pfeiles 45 nach oben aus der Öffnung 42 der Zunge 10 herausbewegen kann. Dabei
drücktder durch den Pfeil 44 angedeutete Schiebetastenteil zunächst ein Sicherungsglied
46, welches über dem Schloßbolzen 40 angeordnet ist, beiseite, und anschließend
läuft der durch den Pfeil 43 repräsentierte Teil der Schiebetaste in einen Durchbruch
47 des Schloßbolzens 40 ein und an eine dort an der Oberseite vorgesehene Schräge
48 an, womit der Schloßbolzen 40 aus seiner Sperrstellung gehoben wird.
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Die Formgebung des Schloßbolzens 40 als ganzes ist herkömmlich, und
zwar ist der Schloßbolzen E-förmig gestaltet, wobei dies in Figur 4 der Zeichnung
nicht sichtbar wird, weil der Blick dort auf eine Schmalseite des Schloßbolzens
fällt. Die beiden äußeren E-Schenkel lagern wärend des Verriegelungsvorganges in
seitlich der Bahn für die Schloßzunge 10 in den Schloßplatten 41 vorgesehenen Durchbrüchen
49, wobei in Figur 4 nur ein E-Schenkel 50 zu erkennen ist.
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Der mittleren E-Schenkcl ist als Sperrkloben 51 ausgebildet und stellt
den eigentlichen Schloßbolzen dar, der die Schloßzunge 10 festhält. Er hat eine
Breite, welche den Abmessungen der Öffnung 42 der Schloßzunge 10 entspricht.
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Die Schenkel 50 des Schloßbolzens 40 liegen in der Verriegelungsstellung
an den Vorderkanten der Durchbrüche 49 an, während die Schloßzunge 10 mit der Hinterkante
52 ihrer Öffnung 42 an dem Kloben 51 anliegt. Hierdurch wird die Festlegung der
Schloßzunge 10 zwischen den Schloßplatten 41 hervorgerufen, was als solches herkömmlich
ist.
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Das Besondere der Ausführung qemäß Figur 4 besteht darin, daß der
Schloßbolzen 40 nicht senkrecht zur Längsmittenlinie
16 des Schlosses
angeordnet und beweglich ist, sondern dazu geneigt, und zwar um einen Winkel alpha,
welcher eine Größenordnung von 60 hat (in Fig. 4 etwas übertrieben dargestellt).
Dies bedeutet, daß auch die Anlage der Schenkel 50 des Schloßbolzens 40 an den Vorderflächen
der Durchbrüche 49 der Schloßplatten 41 entsprechend schräg ist.
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Diese Berührungsbereichc zwischen den Teilen 41 und 50 sind in Figur
4 mit 53 bezeichnet.
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Im Gegensatz zu den schrägen Anlagen der E-Schenkel 50 an den Schloßplatten
41 ist die Anlage der Schloßzunge 10 mit ihrer Fläche 52 am Kloben 51 senkrecht
zur Längsmittenlinie 16 vorgesehen, wozu der Kloben 51 an seiner Rückseite (in Figur
4 rechts) eine entsprechende Abschrägung 54 hat, deren Fläche der Fläche 52 der
Schloßzunge 10 entspricht.
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Im Betrieb lagert der Schloßbolzen 40 in seiner verriegelten Stellung
gemäß Figur 4 mit seinen äußeren E-Schenkeln 50 in den Durchbrüchen 49 der Schloßplatten
41 und sperrt mit seinem Kloben 51 die Schloßzunge 10 im Schloß. Durch Betätigung
der Schiebetaste wird zunächst die Sicherung 46 über dem Schloßbolzen 40 entfernt,
und dann wird der Schloßbolzen 40 nach oben herausgehoben, wobei die Flächenbereiche
53 einerseits und 52, 54 andererseits aneinander abgleiten.
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Dabei ergibt sich aufgrund der geneigten Anordnung des Schloßbolzens
40 eine die Entfernung desselben aus seiner Sperrstellung unterstützende Hilfswirkung
(Servo-Effekt) mit dem Ergebnis, daß die zum Entriegeln des Schlosses aufzuwendende
Kraft vergleichsweise nur noch äußerst gering ist. Prinzipiell handelt es sich um
die gleichen Ursachen und Wirkungen wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren
1 - 3. Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist die das Entriegeln unterstützende
Hilfswirkung von der Vorlast, die gemäß Pfeil 55 an der Schloßzunge 10
angreift,
unabhängig.
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Mit kleiner werdendem Reibbeiwert an den Berührungsstellen 52, 53
und in Abhängigkeit von dem Winkel alpha tendiert der Schloßbolzen 40 bei entsprechender
Vorlast gemäß Pfeil 55 zur Selbstöffnung. In diesem grundsätzlich
unerwünschten Fall fällt die Aufgabe des Festhaltens des Schloßbolzens 40 in seiner
Verriegelungsstellung ausschließlich dem Sicherungsglied 46 zu, welches bei der
Entriegelung durch einen Bestandteil der Schiebetaste gemäß Pfeil 44 aus seiner
sperrenden Stellung entfernt werden muß. Die dabei aufzubringende Kraft ist auf
jeden Fall wesentlich geringer als die Kraft, die aufgewendet werden müßte, um den
Schloßbolzen 40 aus seiner von der Vorlast gemäß Pfeil 55 beaufschlagten Stellung
zu entfernen, wenn der Winkel alpha null oder nahezu null ist. Dies bedeutet, daß
auch bei Werkstoffen, die eine vergleichsweise geringe Reibung an den Berührungsstellen
52, 53 verursachen, die Sicherheit und Leichtgängigkeit des Schlosses nicht beeinträchtigt
werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen und der
Zeichnung offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können sowohl einzeln
als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Wusführungsformen wesentlich sein.
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