DE3010506C2 - Verfahren zur Herstellung eines Metallglaspulvers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines MetallglaspulversInfo
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Description
Metallglaspulver sind in der US-PS 38 56 513 beschrieben. Diese werden durch Schnellverdampfung hergestellt
Diese Patentschrift beschreibt weiterhin, daß Pulver von glasartigen Legierungen mit der Teilcher.jröße
im Bereich von etwa 10,16 bis 254 μίτι hergestellt werden können, indem man die geschmolzene Legierung zu
Tröpfchen dieser Größe atomisiert und dann die Tröpfchen in einer Flüssigkeit, wie Wasser, gekühlter Salzlösung
oder flüssigem Stickstoff, abschreckt
Die DE-OS 25 53 131 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern aus dünnen, spröden,
Metallflocken durch Abkühlen eines Strahles einer Metall-Legierung und anschließendes Zertrümmern der
spröden Flocken. Die so erhaltenen Metallpulver sind zwar dentritf rei, aber nicht glasartig.
Aus »Materials Science and Engineering«, 26 (1976), Seiten 79 bis 82 ist es bekannt, Metallgläser durch
Erhitzen zu verspröden, und aus F. Eisenkolb »Fortschritte der Pulvermetallurgie« Band I, Akademie-Verlag
Berlin. 1963, Seiten 20 bis 22, ist es bekannt. Metallpulver durch Mahlen von Metallkörpern herzustellen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand darin, ein weitgehend amorphes Metallglaspulver zu
bekommen, das für die Pulvermetallurgie von großem Vorteil ist, da es vollständig homogene Eigenschaften
besitzt
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Metallglaspulvers unter Zerkleinern eines festen
Metallkörpers ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallglaskörper auf eine Temperatur im Bereich zwischen
2500C unterhalb seiner Glasübergangstemperatur und seiner Glasübergangstemperatur erhitzt wird, bis er
verr-irödet ist, und sodann der versprödete Metallglaskörper zerkleinert wird.
Es ist überraschend, daß die Metallkörper bei der Versprödung ihren glasartigen Charakter behalten.
Glasartige Legierungen, die in dem Verfahren nach der Erfindung geeignet sind, sind bekannte Produkte.
Diese Legierungen können durch Abschrecken ihrer Schmelze nach bekannten Methoden unter Bildung flacher
Plättchen oder langgestreckter Gegenstände, wie Bleche, Bänder, Streifen, Drähte oder Fäden, gewonnen
werden.
Das Erhitzen der Metallglaskorper bis zur Versprödung kann in einem geeigneten Glühofen erfolgen. Solche
Glühofen können ansatzweise oder kontinuierlich arbeiten, und sie können entweder elektrisch erhitzt oder mit
Brennstoff befeuert werden. Mit Gas erhitzte Tiegel- oder Kastenöfen sind geeignet, doch sollte die Metallglasbeschickung
gegen die Ofengase durch einen gasdichten Tiegel oder eine gasdichte Ofenkammer geschützt
werden. Elektrische Widerstandsöfen können für Temperaturen bis zu 1050° C verwendet werden, was hoch
genug für eine Versprödung der meisten Metallgläser ist. Dicht verschlossene Kästen oder Ofenkammern, in
denen das Metallglas durch inerte Packungen oder Schutzatmosphären umgeben ist, können in Glockenöfen
oder Kastenöfen erhitzt werden. Elektrische Muffelofen erfordern auch eine Ofenkammer, wenn sie durch eine
Drahtspirale erhitzt werden, die auf die feuerfeste Muffel aufgewickelt ist. Elektrische Kasten- und Muffelofen
können auch mit Siliciumkarbid-Heizelementen erhitzt werden. Da diese Elemente in Luft brennen, ist kein
gasdichtes Gehäuse erforderlich, doch muß die Charge in einer geschlossenen Ofenkammer oder' einem geschlossenen
Kasten gehalten werden, um die Schutzatmosphäre oder Packung beizubehalten.
Kontinuierlich arbeitende Öfen sind allgemein wirksamer. Ls können einige geeignete Typen horizontal
arbeitender öfen verwendet werden, wie Durchstoßofen mit metallischen oucr feuerbeständigen Muffeln. Die
öfen können durch Gas oder Elektrizität erhitzt werden, und das Metallglas, welches versprödet werden soll,
wird in Trögen aus Gußlegierungen oder Graphit angeordnet. Das Durchstoßen durch den Ofen kann schrittweise
oder kontinuierlich erfolgen.
Probleme, die mit dem Transport der Tröge durch den Ofen verbunden sind, können stark vermindert werden,
wenn Reibung der sich bewegenden Tröge durch Anbringung von Rollen in der Muffelschicht ausgeschaltet
wird oder wenn ein Maschenbandförderofen verwendet wird. Innere Tore können die Eintritts- und Kühikammern
von der Heizzone trennen und den Eintritt vor. unerwünschten Gasen während des Betriebes verhindern.
Obwohl das Metallglas durch einen Maschenbandförderofen mit der gleichen Geschwindigkeit laufen muß, ist
schnelles Erhitzen des Glases durch geeignete Verteilung des Wärmeeingangs möglich. Wenn der Ofen in
mehrere Zonen unterteilt ist, kann ein großer Teil der Wärme in der ersten Zone zugeführt und dann durch die
Wärmekapazität des metallischen Gases gespeichert werden. Die Beschickung kann direkt auf die Fördereinrichtung
gelegt werden und in leichten Trögen oder Einsätzen enthalten sein, die mit Abschirmungen versehen
sind, um übermäßige Seitenstrahlung von den Heizelementen abzuschirmen.
Vertikale kontinuierliche öfen sind auch geeignet und können mit einer Kühlkammer verbunden werden. Das
Metallglas in Fadenform wird entweder in kontinuierlicher Form oder in Schmelztiegelbehältern durch den
Ofen und gegebenenfalls die Kühlkammer mit Hilfe von zwangsangetriebenen Beschickungsrollen befördert
Gleichzeitige Rotation des Metallglasfadens gestattet eine gleichmäßige Wärmeverteiltung in dem Metallglas.
Der vertikale Ofen ist besonders geeignet für die Versprödung von endlosen Metallglasfäden.
Ob der Metallglaskörper einen ausreichenden Versprödungsgrad erreicht hat, kann durch Biegeverfahren
getestet werden. Je nach der Dicke des verwendeten Bandes kann anfangs ein geeigneter Radius für das Biegen
des versprödeten Bandes ausgewählt werden. Wenn das Band beim Biegen um einen geeignet großen Radius
bricht, ist das Versprödungsverfahren weit genug abgelaufen. Je größer der Radius beim Brechen ist, desto
besser ist das Material versprödet. Zur Erleichterung der anschließenden Zerkleinerung sollten nach der Erfindung
versprödete Materialien brechen, wenn sie um einen Radius von etwa 0,1 cm und vorzugsweise von etw?
OJj cm gebogen werden. ι ο
Die Glühtemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 1500C unterhalb der Glasübergangstemperatur bis
5Ö°C unterhalb der Glasübergangstemperatur. Niedrigere Versprödungstemperaturen erfordern längere Versprödungszeiten
als höhere Versprödungstemperaturen, um vergleichbare Versprödungsgrade zu erreichen.
Die Glühdauer variiert somit je nach der Temperatur und kann im Bereich von 1 Minute bis 100 Stunden liegen,
liegt aber vorzugsweise bei 10 Minuten bis 10 Stunden.
Im Falle, daß Stützeinrichtungen für das zu versprödende Band erforderlich sind, werden sie aus Materialien
hergestellt, die nicht mit der Legierung reagieren, selbst nicht bei den höchsten verwendeten Glühtemperaturen.
Solche Materialien sind beispielsweise Tonerde, Zirkonoxid, Magnesia, Kieselsäure und gemischte Salze derselben.
Bornitrid, Graphit, Wolfram, Molybdän, Tantal oder Siliciumcarbid.
Die für das Glühverfahren verwendete Atmosphäre hängt von der speziellen Legierungszusammensetzung
ab. Zahlreiche Mprallgläser können durch Glühen in Luft versprödet werden, ohne wesentlich zu oxidieren, und
diese werden aus Bequemlichkeitsgründen vorzugsweise in Luft versprödet. Vakuum oder inerte Giühatmosphären
können für jene Legierungen vorgesehen sein, die unter den Bedingungen der Glühversprödung zur
Oxidation neigen. Allgemein sind inerte Atmosphären geeignet, wie aus Argon, Helium, Neon und Stickstoff.
Auch reduzierende Atmosphären können verwendet werden, um eine Oxidation der Legierung während des
Glühens zu verhindern. Im Falle, daß eine reduzierende Atmosphäre erwünscht ist, sind Wasserstoff, Ammoniak
oder Kohlenmonoxid bevorzugt. Im Falle von Legierungen mit einer MetalloidkomDonente kann es vorteilhaft
sein, einen Partialdruck jenes Metalloids in der Glühatmosphäre zu erzeugen. Beispielsweise kann für Phosphidmetallgläser
eine Atmosphäre mit einem Partialdruck von Phosphor bevorzugt sein, wie er durch Phosphin in
der Atmosphäre erzeugt wird.
Es ist möglich, das Gießen und Verspröden zu integrieren. Dies kann geschehei;, indem man Bänder auf einer
rotierenden Kühlui».erläge gießt und die Verweilzeit des Bandes auf der Unterlage so einstellt, daß das Band die
Kühlunterlage verläßt, wenn es gerste unterhalb der Glasübergangstemperatur (Tg) abgekühlt wurde, und es
dann langsam unter die Glasübergangstemperatur ohne Kontakt mit der Kühlunterlage abkühlt, um es dabei
durch Glühen zu verspröden.
Nachdem das glasartige Metall versprödet ist, ist es relativ leicht, es zu Flocken oder feinem Pulver zu
zerkleinern.
Mahleinrichtungen, die für die Zerkleinerung des versprödeten Metallglases geeignet sind, sind beispielsweise
Stabmühlen, Kugelmühlen, Schlagmühlen, Scheibenmühlen, Stößer, Brecher oder Walzen. Um eine Verunreinigung
des Pulvers auf ein Minimum herabzusetzen, werden die Verschleißteile einer solchen Vorrich-ku.ng zweckmäßig
mit harten und dauerhaften Oberflächen versehen. Unerwünschtes Erhitzen und Duktilisierung des
Pulvers können durch Wasserkühlung der Mahlflächen verhindert werden. Wenn erwünscht, kann das Zerkleinerungsverfahren
unter einer Schutzgasatmosphäre odei im Vakuum durchgeführt werden, um zu verhindern,
daß Luft das Pulver beeinträchtigt. Die Schutzgasatmosphäre kann inert sein, wie Stickstoff, Helium, Argon oder
Neon, oder sie kann reduzierend sein wie Wasserstoff.
Ein Gerät, das für die Zerkleinerung von versprödeten Metallglaspulvern geeignet ist, ist die herkömmliche
Hammermühle mit Schlaghämmern, die schwenkbar auf einer sich drehenden. Scheibe befestigt sind. Die
Zerkleinerung des Metallglases erfolgt durch starke Schlagkräfte, die durch diese hohe Geschwindigkeit der
rotierenden Scheibe erzeugt werden. Ein anderes Beispiel einer geeigneten Mühleptype ist die Fließmittelenergiemühle.
Kugelmühlen sind bevorzugt für die Verwendung in der Zerkleinerungsstufe unter anderem deswegen, da das
resultierende Produkt eine relativ enge Teilchengrößenverteilur.g hat. Nach der Zerkleinerung kann das Pulver
gesiebt werden, wenn dies erwünscht ist, um übergroße Teilchen zu entfernen.
Die Gewichtsverteilung der Teilchengrößenfraktionen von versprödetem, mit einer Kugelmühle zerkleinertem
glasartigem Legierungspulver Fe6SMOi5B2O wurde für verschiedene Zeiten des Mahlens mit der Kugelmühle
bestimmt. Nach einem Mahlen während einer halben Stunde war die mittlere Teilchengröße etwa 100 μπι, nach
einem Mahlen während zwei Stunden etwa 80 μιη. Die verwendete Probenmenge war dabei 100 g. Der Durchmesser
des Kugelbehälters war 10 cm und die Länge der Mühle 20 cm. Die Innenfläche des Behälters bestand
aus Tonerde hoher Dichte, und die Kugelmühle rotierte mit 60 U/Min. Die Kugeln in der Mühle bestanden aus
Tonerde hoher Dichte und hatten einen Durchmesser von 1,25 cm.
Das nach der Erfindung hergestellte Pulver zeigt im allgemeinen keine scharfen Kanten mit Kerben, wie man
sie typischerweise bei Metallglaspulvern findet. Ein besonderer Vorteil eines Pulvers mit weniger rauhen Kanten
ist der, daß die Teilchen gegeneinander gleiten können und demzufolge bei äqivalentem Druck zu höherer
Dichte im Vergleich mit einer analogen, unter Abschrecken gegossenen atomisierten Legierung verdichtet
werden können. Eine Verdichtung mit höherer Dichte ist oftmals erwünscht bei einem Material für pulvermetallurgische
Verfahren. Das Metallglaspulver nach der Erfindung ist daher besonders brauchbar für pulvermetallurgische
Verfahren.
Metallglaspulver nach der Erfindung haben im allgemeinen wenigstens einige der folgenden Eigenschaften:
Große Härte und Kratzbeständigkeit, große Glattheit der glasartigen Oberfläche, Maß- und Formbeständigkeit,
mechanische Steifheit, Festigkeit und Duktilität und relativ hoher elektrischer Widerstand. Pulver von Metallglas,
die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurden, können feine Pulver mit TeilchengröBen unter
100 μπι, grobe Pulver mit Teilchengrößen zwischen 100 μπι und 1000 μπι und Flocken mit Teilchengrößen
zwischen 1000 μπι und 5000 μπι sowie auch Teilchen irgendeiner anderen erwünschten Teilchengröße und
Teilchengrößenverteilung sein. Für die Verwendung in dem Verfahren nach der Erfindung geeignete Legierungen
sind bekannt, wie beispielsweise aus den US-PS 38 56 513,39 81 722,39 86 867 und 39 89 517.
Ein Metallglas in der Form eines Bandes der Zusammensetzung Fe^NLtoPuBi, mit einer Giasübergangsternperatur
von 400° C wurde bei 250° C eine Stunde geglüht Die Glühatmosphäre war Argon. Röntgenstrahlungsbeugungsanalyse
zeigte, daß das geglühte Band vollständig glasartig blieb. Das resultierende Band war brüchig und
wurde in einer Kugelmühle unter einer Atmosphäre aus sehr reinem Argon 1,5 Stunden gemahlen. Der Kugelmühlenbehälter
bestand aus Aluminiumoxid, und die Kugeln waren Aluminiumoxid hoher Dichte. Die resultierenden
Teilchen hatten eine Größe zwischen etwa 25 und 100 μίτι. Röntgenstrahlenbeugungsanalyse und Differentialabtastkalorimetrie
ergaben, daß das Pulver vollständig glasartig war.
Beispiele 2bis8
Metallglas in Bandform der in der Tabelle angegebenen Zusammensetzung wurde in einer -.rgonatmosphäre
hoher Reinheit bei den angegebenen Temperaturen und während der angegebenen Zeiten geH.üht, um eine
Versprödung zu bewirken. Röntgenstrahlenbeugungsanalyse zeigte, daß das geglühte Band vollständig amorph
blieb. Das versprödete Band wurde in einer Kugelmühle unter einer Argonatmosphäre hoher Reinheit während
der in der Tabelle angegebenen Zeit gemahlen. Der Kugelmühlenbehälter bestand aus Tonerde, und die Kugeln
bestanden aus Tonerde hoher Dichte. Das resultierende, in der "ugeimühle gemahlene Pulver hatte eine feine
Teilchengröße zwischen etwa 25 und 125 μπι, wie in der Tabelle angegeben ist, und die Pulver erwiesen sich
durch Röntgenstrahlenanalyse und Differentialabtastkalorimetrie als nicht kristallin.
30 Tabelle
Beispiel 2 | Beispiel 3 | Beispiel 4 | |
Zusammensetzung 35 Dicke |
0,00381 cm | 0,00381 cm | 0,00381 cm |
Glühtemperatur in °C | 300 | 350 | 400 |
40 Glühdaiwr (h) | 1.5 | 2 | 1 |
Mahldauer (h) | 6 | ||
Teilchengröße (μπι) 45 |
50-125 | 75-125 | 30-lOü |
(Fortsetzung) | |||
Beispiel 5 | Beispiel 6 | Beispiel 7 Beispiel 8 |
Zusammensetzung Dicke
55 Glühtemperatnr in ° C Glühdauer (h) Mahldauer (h)
Teilchengröße (μπι)
0,00381 cm
350
1,5
75-125
Fe8oB2o | Fe40Ni40B20 | Be65MOi5B |
0,00381 cm | 0,00381 cm | 0,00381 cm |
300 | 350 | 400 |
2 | 2 | 2 |
6 | 4 | 2 |
75-12Ü | 75-125 | 25-100 |
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Metailglaspulvers unter Zerkleinern eines festen Metallkörpers, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Metallglaskörper auf eine Temperatur im Bereich zwischen 250° C
unterhalb seiner Glasübergangstemperatur und seiner Glasübergangstemperatur erhitzt wird, bis er versprödet
ist, und sodann der versprödete Metallglaskörper zerkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Metallglaskorper durch Erhitzen auf eine
Temperatur zwischen 50° C und 100° C unterhalb seiner Glasübergangstemperatur versprödet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und Z dadurch gekennzeichnet, daß der Metallglaskorper während einer
ίο Zeit von weniger als 2 Stunden erhitzt wird
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallglaskörper unter einem
Vakuum von wenigstens 0,133 Pa erhitzt wird.
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