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Vorrichtung zum Heben von Gegenständen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben von Gegenständen,
mit einem Saugkopf, auf dessen Unterseite sich eine nach unten offene Kammer befindet,
deren Seitenwände wenigstens im Bereich ihrer Ränder durch eine nachgiebige Dichtung
gebildet sind und die über eine Saugleitung mit einer Unterdruckquelle verbindbar
ist.
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In einem Prospekt der Firma Centribau GmbH in Frankfurt/ Main vom
Januar 1979 ist ein dort so genanntes Aerolift Hebesystem" beschriebenv dessen wesentlicher
Bestandteil eine flache Saugschale ist, deren Boden aus einer stabilen Stahlplatte
besteht, deren Oberseite Mittel zur Befestigung an einem Hebezeug aufweist, während
auf der Unterseite entlang dem Rand der Stahlplatte eine elastische Dichtung verläuft.
In der Stahlplatte befindet sich ein Anschlußstutzen, der in die zwischen der Unterseite
der Stahlplatte und der umlaufenden Dichtung gebildete flache Saugschale führt und
über einen Saugschlauch mit einer Motorsaugpumpe verbindbar ist. Bei Gebrauch wird
die
Saugschale auf einen zu hebenden Gegenstand abgesenkt, wonach
die Motorsaugpumpe in Betrieb gesetzt und so ein Unterdruck in der Saugschale erzeugt
wird, so daß bei Anheben der Saugschale der anzuhebende Gegenstand haften bleibt
und transportiert werden kann. Zum gleichzeitigen Heben mehrerer Gegenstände ist
dieses bekannte System nicht geeignet. Außerdem besteht der Nachteil, daß bei stärkerer
Abweichung der Oberfläche, an die die Saugschale angesetzt wird, von der Form der
umlaufenden Dichtung eine solche Undichtigkeit gebildet wird, die ein Ansaugen wegen
der begrenzten Leistungsfähigkeit der Saugpumpe verhindert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile dieses bekannten
Systems zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Heben von Gegenständen mittels eines
Saugkopfes zu schaffen, mit der eine größere Zahl von Gegenständen gleichzeitig
anhebbar ist und außerdem eine erhöhte Sicherheit beim Ansaugen erzielt wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
mehrere flache Kammern nebeneinander angeordnet sind, derart, daß mehrere Gegenstände,
insbesondere Pflastersteine, gleichzeitig anhebbar sind.
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Die erfindungsgemäße Anordnung mehrerer flacher Kammern nebeneinander
hat nicht nur den Vorteil, daß mehrere Gegenstände gleichzeitig anhebbar sind, sondern
auch gleichzeitig den Vorteil, daß ihre Lage zueinander während des Anhebens unveränderbar
ist. Handelt es sich also bei den anzuhebenden Gegenständen um Pflastersteine, so
können diese schon vor dem Verlegen, z.B. beim Stapeln im Herstellerwerk, gegebenenfalls
sogar
in einem gewünschten Muster, eng benachbart geschichtet werden, so daß mit dem erfindungsgemäßen
Saugkopf diese Schichten nur abgehoben und auf den vorbereiteten Boden abgelegt
zu werden brauchen. Ein einzelnes Packen von Hand kann daher entfallen, so daß sich
dadurch eine beträchtliche Zeit- und Arbeitsersparnis ergibt.
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Durch die Verwendung mehrerer nebeneinander angeordneter flacher
Kammern, in denen zum Zwecke des Anhebens Unterdruck erzeugt wird, hat außerdem
den Vorteil, daß die Kammern gegen einander abgedichtet sind, so daß dann, wenn
eine der Kammern sich gerade über einer Fuge oder einem Zwischenraum zwischen zwei
benachbarten Gegenständen befindet und somit ein Unterdruck sich nicht oder nur
schwach aufbauen kann, die anderen Kammern ihre Saugkraft behalten. Beim Verlegen
von Pflastersteinen würde das bedeuten, daß lediglich die Gefahr besteht, daß 'nin
und wieder einer der Pflastersteine nicht mit angehoben wird und daher von Hand
nachverlegt werden muß. Dies stellt jedoch keinen merklichen Nachteil dar.
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Die Kammern können im Abstand zueinander angeordnete Saugnäpfe bilden,
z.B. auch insgesamt aus einem nachgiebigen Material, z.B. Gummi, bestehen. Die Anordnung
kann dabei.so gewählt werden, daß sie der Anordnung von Pflastersteinen in einem
bestimmten Verlegemuster entsprechen. Auf diese Weise läßt sich sicherstellen, daß
grundsätzlich immer jedem Pflasterstein ein Saugnapf zugeordnet ist. Es ist aber
auch möglich, die Kammern so anzuordnen, daß sie aneinanderstoßen, so daß die Dichtungen
zwischen aneinanderstoßenden Kammern ihnen gemeinsam sind, vorzugsweise ein Rippenmuster
bilden. Die Größe der Kammern
kann dabei je nach den Bedürfnissen
verschieden groß oder klein gewählt werden, so daß eine Anpassung an sehr unterschiedliche
Oberflächenformen zu hebender Gegenstände gegeben ist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung bestehen die
Saugnäpfe aus Ringen aus nachgiebigem Material, vorzugsweise Gummi, die teilweise
in Nuten auf der Unterseite des Saugkopfes und über deren Ränder vorstehen. Diese
Ausbildungsform hat den Vorteil, daß die Ringe einfach durch Abschneiden von Schläuchen
gebildet werden können, so daß sie besonders billig herstellbar sind. Außerdem ist
es möglich, die Schläuche z.B. schräg oder in einer solchen Form abzuschneiden,
daß die Ränder der Saugköpfe einer bestimmten Oberflächenform eines zu hebenden
Gegenstandes entsprechen. Es ist also möglich, schnell und auf einfache Weise den
gesamten Saugkopf an unterschiedliche Formen von zu hebenden Gegenständen anzupassen.
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Die Nuten lassen sich in einfacher Weise aus zwei Rohrabschnitten
herstellen, die dicht an der Unterseite des Saugkopfes befestigt, vorzugsweise angeschweißt
werden. Auch diese Rohrabschnitte lassen sich verschiedenartig gestalten, so daß
eine einfache Anpassung sowohl der seitlichen Ausdehnung der Kammern als auch ihrer
Tiefe an beliebige Formen von Oberflächen von zu hebenden Gegenständen möglich ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in der Saugleitung
in der Nähe der Kammern ein Unterdruckkessel und in der Leitung zwischen dem Unterdruckkessel
und den Kammern ein Absperrventil vorgesehen ist. Der Unterdruckkessel hat den Vorteil,
daß eine sehr große Unterdruckkapazität zur Verf ügung
steht, die
eine hohe Saugleistung insbesondere im ersten Augenblick des Ansaugens ermöglicht,
was zur Folge hat, daß schnell eine innige Anlage der Dichtungen erreicht wird,
so daß von vornherein Leckverluste gering sind und ein Absinken des Unterdrucks
verringert wird. Zweckmäßigerweise ist das Absperrventil fernsteuerbar, und zwar
deshalb, weil sich wegen der Anordnung des Unterdruckkessels in der Nähe des Saugkopfes,
zweckmäßigerweise unmittelbar auf diesem, auch das Absperrventil am Saugkopf befindet,
so daß zu dessen Bedienung eine Person zusätzlich zu einer Bedienungsperson für
die Hebeeinrichtung nicht erforderlich ist.
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In der Leitung zwischen den Kammern und dem Ventil ist zweckmäßigerweise
ein Filter angeordnet, um das Ventil vor angesaugtem Staub oder Sand zu schützen.
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Eine andere zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
daß an dem Unterdruckkessel ein Manometer angeordnet ist, das unterhalb eines vorgegebenen
Druckes ein Warnsignal abgibt und/oder die Öffnung des Absperrventils blockiert.
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Durch diese Weiterbildung ist sichergestellt, daß immer ein ausreichender
Unterdruckvorrat vorhanden ist, um ein sicheres Ansaugen zu gesnhrleisten.
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Der erfindungsgemäß Saugkopf befindet sich zweckmäßigerweise an einem
Fahrzeug, und dabei ist es vorteilhaft, daß mehrere Saugköpfe unabhängig voneinander
vertikal auf- und abbewegbar und jeweils an Laufkatzen aufgehängt sind, die auf
Schienen laufen, die sich von einer Stapelfläche für zu verlegende Pflastersteine
auf oder neben dem Fahrzeug bis zu einem Verlegebereich in Fahrrichtung vor dem
Fahrzeug erstrecken. Diese Weierbildung
stellt also eine vollständige
Verlegeeinrichtung für Pflastersteine dar, die eine hohe Verlegeleistung hat, mit
einem Minimum an Bedienungspersonen auskommt und auch einfach in ihrem Aufbau ist.
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Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Saugkopfes für eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht, Fig. 2 ist ein Schnitt II-II durch Fig.
1, Fig. 3 zeigt eine Ansicht von unten gegen den Saugkopf gemäß den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 verdeutlicht das Prinzip der Verwendung der Vorrichtung gemäß den Fig. 1
bis 3, Fig. 5 zeigt ähnlich wie Fig. 3, jedoch teilweise und in perspektivischer
Darstellung eine Ansicht von unten gegen eine andere Ausführungsform der Saugkammern,
Fig. 6 zeigt eine Anordnung von Pflastersteinen, die mit der Saugkammeranordnung
gemäß Fig. 5 verlegbar sind, Fig. 7 zeigt von der Seite eine Ausführungsform einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung mit hoher Verlegekapazität, Fig. 8 ist eine Draufsicht
auf die Vorrichtung gemäß Fig. 7.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein Saugkopf dargestellt, der einen Rahmen
1 aufweist, an dem sich oben Löcher 2 zur Aufhängung des gesamten Saugkopfes an
einer Hebevorrichtung, z.B.
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einem Kran, befinden. Auf der Unterseite des Rahmens 1 befindet sich
eine Platte 3, an der konzentrisch eine größere Zahl von Rohrabschnitten 4 und 5
angeschweißt sind, zwischen denen Nuten 6 gebildet sind, in die als Dichtungen dienende
Ringe 7 aus nachgiebigem Material, z.B. Gummi, eingesteckt sind, derart, daß sie
teilweise über die Ränder der Rohrabschnitte 4 und 5 vorstehen. Auf diese Weise
sind zwischen der Platte 3, den inneren Rohrabschnitten 5 und den vorstehenden Teilen
der Ringe 7 Kammern 8 gebildet, die über Saugleitungen 9, ein Filter 10 und ein
Absperrventil 11 mit einem Unterdruckkessel 12 verbunden sind, an dem ein Manometer
angeschlossen ist. Von dem Unterdruckkessel 12 führt eine Saugleitung 14 zu einer
nicht dargestellten Saugpumpe, die sich gegebenenfalls ebenfalls an dem Saugkopf
befinden und von dem Rahmen 1 gehalten sein kann.
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Fig. 3 zeigt die Unterseite des Saugkopfes gemäß den Fig. 1 und 2
mit der Platte 3 und den konzentrisch zueinander angeordneten und jeweils ein Paar
bildenden Ringen 4 und 5, wobei innerhalb des Ringes 5 die Kammer 8 gebildet ist,
die über die Saugleitung 9 an die Unterdruckquelle angeschlossen ist.
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Durch gestrichelte Linien 15 ist eine Anordnung von Pflastersteinen
angedeutet, für die die Anordnung der Kammern 8 entsprechend so gewählt ist, daß
sich jeweils eine Kammer genau über einem Pflasterstein 16 befindet. Die Platte
3 mit den Kammern 8 kann gegebenenfalls austauschbar sein, so daß unterschiedliche
Kammeranordnungen entsprechend anderen Steinformaten
wählbar sind.
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Fig. 4 zeigt einen Saugkopf der Erfindung, beispielsweise den gemäß
Fig. 1 bis 4,an einem Ausleger 17 eines Kranes 18 hängend, der mit seinen Rädern
19 auf bereits fertig verlegtem Pflaster 20 steht, das auf einem ebenen und vorbereiteten
Untergrund 21 liegt.
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Neben dem zu pflasternden Weg befindet sich ein Stapel 22 von zu
verlegenden Pflastersteinen, die in jeder Stapelebene bereits eng nebeneinanderliegen.
In der dargestellten Lage hängt an dem Saugkopf, von dem nur der Rahmen 1 im wesentlichen
sichtbar ist, eine Lage 23 von Pflastersteinen, die dicht vor eine erste Reihe 24
des verlegten Pflasters abgesetzt wird. Nach dem Absetzen werden die Saugkammern
belüftet, so daß die Pflastersteine an Ort und Stelle liegen bleiben. Bei dem weiteren
Verlegen fährt der Kran 18 stetig weiter über das bereits verlegte Pflaster 20 und
entnimmt dabei die verschiedenen Schichten von dem Stapel 22, von denen gegebenenfalls
mehrere entlang des zu pflasternden Weges angeordnet sind, um die jeweiligen Lagen
ordnungsgemäß in der beschriebenen Weise abzusetzen.
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Fig. 5 zeigt schematisch eine andere Anordnung von Saugkammern 25
an einer Platte 26,in der sich Löcher 27 zum Anschluß der Saugleitungen befinden.
Diese Anordnung der Saugkammern 25 ist für eine Form und Anordnung von Pflastersteinen
28 gemäß Fig. 6 geeignet.
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Fig. 7 und 8 zeigen eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung, die ein Fahrzeug 29 aufweist, auf dem sich eine Stapelfläche 30 für Stapel
31 von zu verlegenden Pflastersteinen befindet.
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Außerdem befinden sich an dem Wagen 29 Säulen 32, an denen sich Traversen
33 befinden, die Schienen 34 und 35 halten, auf denen Katzen 36 laufen, an denen
mittels Stangen 37 auf-und abbewegbar Saugköpfe 38 gemäß der Erfindung aufgehängt
sind.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung zu Verlegearbeiten wird das Fahrzeug
29 über bereits verlegtes Pflaster 39 vorbewegt, derart, daß jeweils ein Saugkopf
38 genau vor einer letzten Reihe 40 des bereits verlegten Pflasters absenkbar ist.
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Die an dem Saugkopf 38 hängenden Steine bleiben nach Belüften der
Saugkammern liegen, und danach fährt die Katze 36 auf der ringförmigen Bahn der
Schienen 34 und 35 wieder über einen Stapel 31, um neue Pflastersteine aufzunehmen.
Es sind jedoch mehrere Katzen 36 vorhanden, so daß ein kontinuierlicher Verlegevorgang
durchgeführt werden kann, ohne daß Zeit für das Aufnehmen neuer Lagen von Pflastersteinen
verlorengeht. Auf diese Weise kann eine außerordentlich hohe Verlegegeschwindigkeit
erreicht werden.
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