DE3009443C2 - Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und Zähigkeit - Google Patents
Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und ZähigkeitInfo
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
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Description
als Werkstoff für Bauteile, die nach dem Abkühlen an ruhender oder bewegter Luft von Schmiedetemperaturen
über 115O0C ein Gefüge aus Ferrit und Perlit aufweisen und dabei Streck- bzw. 0,2-Grenzwerte
von mindestens 490 N/mm2 und eine Kerbschlagarbeit (gemessen an der DVM-Probe) von
mindestens 30 J haben.
2. Verwendung eines Stahls mit
0,4 bis 0,55% Kohlenstoff
0,65 bis 1,2% Silizium
0,65% bis 1,3% Mangan
0,05 % bis 0,18 % Vanadium
0 bis 0,5% Chrom
0 bis 0,2% Schwefel
0 bis 0,1 % Aluminium
0 bis 0,04% Stickstoff
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
als Werkstoff für Bauteile, die nach dem Abkühlen an ruhender oder bewegter Luft von Schmiedetemperaturen
über 115O0C ein Gefüge aus Ferrit und Perlit besitzen und dabei Streck- bzw. 0,2-Grenzwerte
von mindestens 530 N/mm2 und eine Kerbschlagarbeit (gemessen an der DVM-Probe) von
wenigstens 25 J aufweisen.
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Stahls als Werkstoff für Bauteile, die nach dem Abkühlen an
ruhender oder bewegter Luft von Schmiedetemperaturen über 115O0C ein Gefüge aus Ferrit und Perlit aufweisen
und dabei Streck- bzw. 0,2-Grenzwerte von mindestens 490 N/mm2 und eine Kerbschlagarbeit (gemessen
an der DVM-Probe) von mindestens 30 J haben.
Seit etwa 10 Jahren wird ein Stahl für geschmiedete Bauteile wie z. B. Kurbelwellen verwendet (DE-OS
50 370), der in Deutschland die Bezeichnung 49 MnVS 3 erhalten hat. Für ihn wird an der Stahl-Eisen-Liste
(Werkstoff Nr. 1.1199) nachstehender Analysenbereich angegeben:
C: | 0,44-0,54% |
Si: | <0,60% |
Mn: | 0,60-1,0% |
P: | 0,035% |
S: | 0,045-0,065% |
V: | 0.08-0.13% |
Das Merkmal dieses Stahls ist, daß er nach dem
Schmieden bei Temperaturen zwischen 1000 und 12500C, vorzugsweise im Gesenk zwischen 1180 und
12500C, mit anschließendem Ablegen an ruhender oder bewegter Luft eine Mindesi-0,2 Grenze von 450 N/
mm2 - ohne eine nachträgliche Wärmebehandlung erreicht Dieser Wert wird durch die Ausscheidungshärtung
von Vanadiumkarbiden oder -karbonitriden hervorgerufen.
Die Kerbschlagzähigkeit dieses Werkstoffes ist jedoch gering, so daß seine Verwendung sich auf bestimmte
Bauteile, wie z. B. die Kurbelwelle und den Pleuel, beschränkt, bei denen andere mechanische Eigenschaften
als die Zähigkeit im Vordergrund stehen. Typische Kennwerte, die an 49 MnVS 3 nach dem Glühen bei rd.
1225°C und nach dem Schmieden im Gesenk zu Kurbelwellen erreicht werden, sind in Beispiel 1 aufgeführt
Nach dem Glühen bei 1225°C werden etwas höhere Festigkeitswerte bei geringeren Kerbschlagarbeitswerten
erzielt als nach dem Schmieden im Gesenk. Die Festigkeitswerte können durch Einstellen der Kohlenstoff-
und Mangangehalte im oberen oder unteren Bereich der Grenzanalyse variiert werden, während die
Kerbschlagarbeitswerte - insbesondere nach dem Glühen oder Schmieden bei Temperaturen um 12000C dadurch
nicht wesentlich verändert werden.
Das Gefüge des 49 MnVS 3 nach der Behandlung 1225°C0,5 h/Luft (Beispiel 1) ist aus Bild 1 ersichtlich.
Der voreutektoidische Ferrit liegt überwiegend auf den ehemaligen Austenitkorngrenzen, wodurch die Bestimmung
der bei 1225°C vorhandenen Korngröße ermöglicht
wird. Nach der Bildrichtreihe von ASTM E 112 ist dieses Gefüge den Bildnummern 1 bis 3 zuzuordnen.
Die Kerbschlagarbeit dieses Stahls ist jedoch für viele
Dieser Erfindung liegt daher nur die Aufgabe zugrunde, einen Stahl mit verbesserter Zähigkeit bei
ähnlichen Festigkeitswerten bereitzustellen, wobei dies durch einfache Luftabkühlung von Schmiedetemperatüren
ohne weitere Wärmebehandlung erreicht werden soll. "»
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Verwendung eines Stahls der in den Ansprüchen angegebenen Analyse
für den eingangs genannten Zweck vorgeschlagen.
Besonders eignet sich der Stahl für Gegenstände mit größeren Querschnitten, deren kleinster Querschnitt
mindestens 100 cm2 beträgt.
Die Ergebnisse von Untersuchungen haben überraschenderweise gezeigt, daß durch eine bestimmte Kombination
von Silizium, Mangan und Vanadium ein feinkörniges Gefüge über 11500C mit anschließendem
Ablegen an Luft erreicht werden kann. Dafür sind ein Siliziumgehalt von mindestens 0,65 %, ein Vanadiumgehalt
von wenigstens 0,05 % und ein Mangangehalt von wenigstens 0,55 % notwendig. Das durch diese Kombination
der Legierungselemente erreichbare typische Gefüge nach dem Schmieden bei 1225°C ist in Bild 2
abgebildet, und die augenscheinlich wahrnehmbare Korngröße liegt nach ASTM zwischen den Bildnummern
7 bis 8.
Überraschend war auch die Feststellung, daß die allgemein angenommene Gleichwertigkeit von Niob und
Vanadium im vorliegenden Fall nicht gilt. Vanadium wäre also durch Niob nicht ersetzbar. Die vorteilhaften
Eigenschaften, die mit Vanadium erzielt werden, erreichen Stähle mit Niob statt Vanadium nicht.
Fehlt eines der Elemente Silizium, Mangan oder Vanadium, so wird die voreutektoidische Ferritbildung
10
innerhalb der ehemaligen Austenitkörner unterdrückt,
und es ergibt sich somit ein grobes Sekundärkom.
Dies veranschaulicht die Gefugeaufn?hme in Bild 3, die von einem Stahl stammt mit den in diesem Patent
beanspruchten Gehalten an Silizium und Mangan, jedoch ohne Vanadiumsatz. Die Korngröße beträgt 2 bis
3 nach ASTM. In diesem Zustand ist eine 0,2-Grenze von rd. 500 N/mm2 bei einer Kerbschlagarbeit von 10
bis 15 J, gemessen an der DVM-Probe, ermittelt worden.
Ein weiteres Beispiel ist das in Bild 4 dargestellte Gefüge eines Silizium, Mangan und Vanadium enthaltenden
Stahls, jedoch mit einem Siliziumgehalt von 0,3%, welcher unterhalb des in diesem Patent beanspruchten
Bereichs liegt. In diesem Falle sind ebenfalls is Korngrößen von 2 bis 3 ASTM geschätzt und Kerbschlagarbeitswerte
zwischen 10 bis 14 J bei einer 0,2-Grenze von rd. 500 N/mm2 bestimmt worden.
Die Beispiele der Vergleichsstähle, deren Gefüge in den Bildern 1,3 und 4 abgebildet sind, heben deutlich
hervor, welche niedrigen Kerbschlagarbeitswerte (10-15 J) bei 0,2-Grenzen zwischen 500 und 570 N/mm2
erzielt werden.
Die günstige Wirkung des Gefüges des erfindungsgemäßen
Stahls (Bild 2) auf die mechanischen Eigenschaften nach dem Schmieden bei 1225°C mit anschließendem
Ablegen an Luft wird an Hand von zwei Beispielen verdeutlicht.
30
enthält die Kennwerte eines Stahls mit rd. 0,35 % C und
mit Silizium- und Mangangehalten im unteren beanspruchten Bereich. Bei 0,2-Grenzen von rd. 500 N/mm2
- also ähnlich denjenigen der Vergleichsstähle mit den in Bildern 3 und 4 gezeigten Gefügen -, ergeben sich
bedeutend höhere Kerbschlagarbeitswerte von rd. 38 J.
Eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts des erfindungsgemäßen Stahls von 0,33 auf 0,43 % führt zu einer
höheren 0,2-Grenze von rd. 570 N/mm2 bei Kerbschlagarbeitswerten von rd. 28 J. Verglichen mit 49 MnVS 3
(Beispiel 1) hat dieser Stahl eine fast dreifach höhere Kerbschlagarbeit bei praktisch gleicher 0,2-Grenze.
49 MnVS 3 (Stahl 1)
Si
Mn
Cr
Al
N in %
0,50 0,30 0,80 0,03 0,09 0,003 0,009
Behandlungszustand
Behandlungszustand
1225°C | Im Gesenk | |
0,5 h/Luft | geschmiedet bei | |
1200-'12500C | ||
Abmessung: | 50 mm0 | |
20 mm0 | ||
0,2-Grenze, N/mm2: | rd. 570 | rd. 500 |
Zugfestigkeit, N/mm2: | rd. 890 | rd. 830 |
Kerbschlagarbeit, J: | rd. 10 | 15-20 |
(DVM-Kerb) |
45
50
55
60
65 Beispiel 2
Stahl 2
Stahl 2
5 C Si
Mn Cr
Al
Nin%
0,33 0,68 0,65 0,07 0,11 Ü,07 0,025 Behandlungszustand: 1225°C 0,5 h/Luft
0,2-Grenze, N/mm2: 503
Zugfestigkeit, N/mm2: 765
Zugfestigkeit, N/mm2: 765
Kerbschlagarbeit, J:
(DVM-Kerb)
(DVM-Kerb)
37; 38; 41
Beispiel 3
Stahl 3
Stahl 3
Si
Mn
Cr
Al
N in %
0,43 0,71 0,71 0,07 0,12 0,044 0,017 Behandlungszustand: 1225°C 0,5 h/Luft
0,2-Grenze, N/mm2: 567
Zugfestigkeit, N/mm2: 866
Zugfestigkeit, N/mm2: 866
(DVM-Kerb)
Claims (1)
1. Verwendung eines Stahls mit
0,3 bis 0,4% Kohlenstoff
0,65 bis 1,2% Silizium
v 0,55% bis U % Mangan
0,05 % bis 0,18 % Vanadium
0 bis 0,5% Chrom
0 bis 04% Schwefel
0 bis 0,1 % Aluminium
0 bis 0,04% Stickstoff
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3009443A DE3009443C2 (de) | 1980-03-12 | 1980-03-12 | Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und Zähigkeit |
EP81101268A EP0035681B1 (de) | 1980-03-12 | 1981-02-21 | Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und Zähigkeit |
AT81101268T ATE3652T1 (de) | 1980-03-12 | 1981-02-21 | Verwendung eines stahls hoher festigkeit und zaehigkeit. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3009443A DE3009443C2 (de) | 1980-03-12 | 1980-03-12 | Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und Zähigkeit |
Publications (2)
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DE3009443A1 DE3009443A1 (de) | 1981-09-17 |
DE3009443C2 true DE3009443C2 (de) | 1981-11-19 |
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ID=6096966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3009443A Expired DE3009443C2 (de) | 1980-03-12 | 1980-03-12 | Verwendung eines Stahls hoher Festigkeit und Zähigkeit |
Country Status (3)
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AT (1) | ATE3652T1 (de) |
DE (1) | DE3009443C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0085828A1 (de) * | 1982-01-16 | 1983-08-17 | MAN B & W Diesel Aktiengesellschaft | Verwendung eines Kohlenstoff-Mangan-Stahles für Bauteile mit hoher Festigkeit und Zähigkeit bei einfacher Wärmebehandlung |
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1980
- 1980-03-12 DE DE3009443A patent/DE3009443C2/de not_active Expired
-
1981
- 1981-02-21 EP EP81101268A patent/EP0035681B1/de not_active Expired
- 1981-02-21 AT AT81101268T patent/ATE3652T1/de active
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Also Published As
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DE3009443A1 (de) | 1981-09-17 |
ATE3652T1 (de) | 1983-06-15 |
EP0035681B1 (de) | 1983-06-01 |
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