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Tisch für die Bearbeitung von Lebensmitteln
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Tisch für die Bearbeitung von
Lebensmitteln, insbesondere für das Zerteilen von Fleisch oder dergleichen.
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Bei der Bearbeitung von Lebensmitteln sind besondere hygienische Vorschriften
einzuhalten. Eine große Anzahl von Nahrungsmitteln müssen für den weiteren Verkauf,
den Handel oder weitere Verarbeitung vorbereitet, beispielsweise zerteilt und zerschnitten
werden.
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Insbesondere für das Zerteilen von Fleisch wurden bisher Tische oder
auch Blöcke verwendet, die aus starken Platten oder Klötzen von unbehandeltem, geeignetem
Holz bestanden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die gestiegenen hygienischen Anforderungen
nicht immer oder nur unter besonderem Aufwand mit derartigen Tischplatten erreicht
werden können. Aufgrund seiner Struktur und Eigenschaften nimmt das Holz in seinen
Zeliverband Feuchtigkeit auf und gibt diese auch wieder ab. Dabei ist es nicht zu
vermeiden, daß zusammen mit der Feuchtigkeit auch Mikrokeime in die porige Struktur
des
Holzes eindringen. Dabei ist zu beachten, daß die Oberfläche
des Holzes aufgrund der Benutzung mit Riefen, Rissen und auch Scharten versehen
ist, die durch Einschnitte mit scharfen Werkzeugen, wie beispielsweise Messern und
auch Beilen, entstehen. Selbstverständlich ist es möglich, die in solche Unebenheiten
und auch in Poren des Holzes eingedrungenen unerwünschten Verunreinigungen oder
auch Keime wieder zu entfernen bzw. unschädlich zu machen durch entsprechende Behandlung,
beispielsweise mit kochendem Wasser oder auch Dampf. Es stehen auch besondere Mittel
zur Verfügung, die hygienisch einwandfrei bzw. nach den Verordnungen zugelassen
sind und eine Reinigung sowie ein Unschädlichmachen von Keimen bewirken.
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Es ist damit jedoch ein nicht unerheblicher Aufwand verbunden, und
es ist zu bedenken, daß eine gründliche Reinigung der Arbeitsflächen mindestens
einmal am Tage erfolgen muß.
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Es sind auch schon Tische bzw. Arbeitsflächen mit anderen Oberflächen
vorgeschlagen und verwendet worden. Beispielsweise sind Tische bekannt, deren Oberflächen
mit harten Kunststoffen, vorzugsweise mit Duroplasten beschichtet ist. Ein Eindringen
von FlUssigkeiten und Keimen in die Oberflächen bzw. Oberschichten solcher Platten
ist nicht möglich. Es ergeben sich jedoch dabei andere Nachteile: Die verwendeten
Kunststoffe sind hart und spröde. Bei besonderer Beanspruchung kommt es immer wieder
vor, daß sie durch die verwendeten Werkzeuge, scharfe Messer und insbesondere auch
Haumesser und Beile absplittern, wobei die aus der Oberfläche abgesplitterten kleinen
Teilchen vielfach an den Nahrungsmitteln, insbesondere an Fleisch haften bleiben
und mit diesen dann vermengt und auch weiterverarbeitet werden, so daß sie auch
zum Verzehr kommen. Derartige harte Stoffteilchen können, insbesondere aufgrund
ihrer Entstehung, scharfkantig sein, sie sind zwar nicht toxisch, jedoch können
sie gewisse Nachteile für den menschlichen Organismus, insbesondere den Verdauungstrakt
haben. Es ist daher zu vermeiden, daß derartige Absplitterungen von Kunststoffen
zu den Nahrungsmitteln gelangen. Ein weiterer Nachteil von kunststoffbeschichteten
Arbeitsflächen besteht darin, daß die Werkzeuge, insbesondere Messer, wegen der
Härte der Oberfläche, auf die sie
treffen, schneller stumpf werden
und daher die Arbeit behindern oder verlangsamen, weil öfter nachgeschärft werden
muß.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorbeschriebenen
Nachteile oder Unzulänglichkeiten bekannter Tische für die Bearbeitung von Lebensmitteln
zu vermeiden, und insbesondere einen Tisch dieser Art zu schaffen, der mit sehr
geringem Aufwand sauber zu halten ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Tisch der gattungsgemäßen Art dadurch
gekennzeichnet, daß die Tischfläche durch die Oberseite eines Eisblockes gebildet
ist. Zweckmäßig ist die dazu auf einem Gestell gelagerte Tischplatte mit einem allseitig
abgedichtet umgebenden, hochstehenden Rand zu versehen, und innerhalb dieses Randes
sind Kühischlangen angeordnet. Vorteilhaft sind die Kühlschlangen unmittelbar huber
der Tischplatte angeordnet.
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Zweckmäßig bestehen die Ränder der Tischplatte aus nach oben abgewinkelten
Blechstreifen, die an den Ecken dicht miteinander verbunden sind. Dabei kann an
den Rändern der Tischplatte eine Schürze in Form eines ringsum laufenden breiten
Streifens aus wasserdichtem, folienartigem Material dicht angeordnet sein, der,
hochgestellt, mit seiner Oberkante mindestens um den Durchmesser der Rohre der Kühlschlangen
diese überragt.
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An einer Seite des Randes der Tischplatte ist zweckmäßig ein Wasserablaufstutzen
mit Absperrventil angeordnet, und die Tischplatte ist zu dem Ablaufstutzen hin geneigt
ausgebildet.
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Durch die Ausbildung der Tischfläche als Oberseite eines Eisblockes
ist die Möglichkeit geschaffen, eine vollkommene Säuerung der Arbeitsfläche entweder
dadurch vorzunehmen, daß die Oberfläche des Tischblockes abgeschabt wird, so daß
sämtliche Verunreinigungen zusammen mit der obersten Schicht der Arbeitsplatte abgetragen
werden.
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Es besteht auch die Möglichkeit, entweder nach dem Abschaben, in
besonderen
Fällen auch ohne vorheriges Abschaben der Oberfläche eine weitere Eisschicht aufzutragen,
indem auf die Fläche Wasser aufgegeben und gefroren wird. In der Praxis wird insbesondere
von der ersten Möglichkeit Gebrauch gemacht, nämlich, daß zunächst die Oberflächenschicht
abgeschabt und anschließend durch neu aufgegebenes und zu Eis gefrorenes Wasser
ersetzt wird. Es ist erkennbar, daß die Reinigung einer aus einem Eisblock bestehenden
Arbeitsplatte ohne hohen Aufwand und äußerst gründlich erfolgen kann. Zusätzlich
wird dabei der Vorteil erlangt, daß Werkzeuge, insbesondere die geschäften Messer,
beim Schneiden auf Eis weniger stark abnutzen und stumpf werden als beim Schneiden
auf einer harten Kunststoffoberfläche. Von der Arbeitsfläche abgesplitterte Eisteilchen
sind völlig unschädlich! da sie abtauen und als Wasser abtropfen.
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Ein weiterer,erheblicher Vorteil eines Tisches nach der Erfindung
besteht darin daß durch die niedrigen Temperaturen die Lebensmittel sehr günstig
beeinflußt werden und ein Wachstum von unerwUnschten Keimen vermindert oder verhindert
wird.
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Ein besonderer Vorteil der bevorzugten Ausführungsform des Tisches
mit einer Schürze in Form eines ringsumlaufenden breiten Streifens aus wasserdichtem,
folienartigem Material besteht darin, daß dieser Streifen bzw. diese Schürze, hochgeklappt,
zusammen mit der eigentlichen Tischplatte einen Trog bildet, in den das mittels
der Kühlschlangen zu gefrierende Wasser eingelassen werden kann. Wenn das Wasser
dann zu Eis gefroren ist, läßt sich diese Schürze ringsum nach unten abklappen,
so daß für die Benutzung während der Arbeit auch die Ränder der Arbeitsoberfläche
aus Eis bestehen, so daß auch hier weder für die Werkzeuge die Gefahr besteht, daß
sie beeinträchtigt werden können, noch für die einzelnen Teile des Tisches die Gefahr
einer Beschädigung besteht.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 perspektivische
Gesamtansicht eines Tisches nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt
durch einen Tisch in Vorbereitungsstellung, Fig. 3 einen Querschnitt entsprechend
Fig. 2 in Arbeitsstellung, Fig. 4 perspektivische Teilansicht entsprechend der Fig.
2.
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Der Tisch besteht aus einem Untergestell 1 mit Füßen 2, wobei das
Untergestell 1 zweckmäßig geschlossen mit glatter Oberfläche ausgebildet ist. Die
Oberseite des Gestells 1 ist durch eine Platte 3 gebildet. Die Ränder 4 der Platte
3 sind nach oben abgewinkelt und an den Ecken flüssigkeitsdicht miteinander verbunden.
Dadurch ist schon ein flacher Trog entstanden, in dem im Abstand über der Platte
3 Kühlschlangen 5 angeordnet sind. Das Kühlaggregat für diese Kühlschlangen kann
unterhalb der Platte 3 in dem geschlossenen Untergestell 1 angeordnet sein. Die
Kühlschlangen können jedoch auch derart ausgebildet sein, daß sie mit ihren Enden
an einer Seite des Tisches herausragen, mit Absperrventilen und Anschlüssen versehen
sind, so daß sie an ein besonderes externes Kühlaggregat anzuschließen sind.
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Von außen ist auf die nach oben abgewinkelten Ränder 4 der Platte
3 ein breiter Streifen 6 aus folienartigem, wasserdichtem Material angesetzt. Dieser
Streifen 6 überragt die hochstehenden Ränder 4 mindestens um die gleiche Höhe, ist
jedoch zweckmäßig noch höher ausgebildet. Der Streifen 6 umgibt die gesamte Platte
3 und ist an den Ecken bzw. an seiner Stoßstelle wasserdicht ausgebildet. Der Streifen
6 kann aus einer starken, jedoch weichen Kunststoffolie, beispielsweise aus PVC-Folie
bestehen, die u.U. auch mit einer verstärkenden Gewebeeinlage versehen ist. Der
Streifen kann jedoch auch aus einem anderen, beispielsweise gummiähnlichen Material
bestehen.
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An seiner Fußkante ist der Streifen 6 mit einer von außen aufgesetzten
Anpreß- und Dichtungsleiste 7 fest und dichtend mit der Außenseite der nach oben
abgewinkelten Ränder 4 der Platte 3 verbunden. Insbesondere aus den Figuren 2 und
4 ist zu erkennen,
daß bei hochgeklapptem Streifen 6 zusammen mit
der Platte 3 ein Trog entsteht, über dessen Boden die Kühlschlangen 5 angeordnet
sind und der, flüssigkeitsdicht, bis zur Oberkante 8 des Streifens 6 gefüllt werden
kann.
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Wenn in den derart ausgebildeten Trog in der beschriebenen Weise Wasser
eingefüllt ist, wird dieses mittels der Kühlschlangen 5 zu Eis gefroren. Nachdem
das Wasser zu Eis erstarrt ist - was im allgemeinen über Nacht zu erfolgen hat -
ist der Streifen 6 wie eine Schürze nach unten abzuklappen, so daß er herunterhängt,
wie das in den Figuren 1 und 3 zu erkennen ist. Damit sind die Seitenkanten des
auf der Platte 3 erzeugten Eisblocks freigegeben, so daß einerseits insbesondere
die obere Kante 8 des Streifens 6 bei den Arbeitsvorgängen auf der Oberfläche 10
des Eisblocks nicht beschädigt oder anderweitig beeinträchtigt werden kann, andererseits
aber auch die Möglichkeit besteht, die oberste Schicht des Eisblocks 10 abzuschaben,
um die Oberfläche 10 zu erneuern, ohne daß dabei andere Teile des Tisches hindern
oder beeinträchtigt werden.
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Es kann derart vorgegangen werden, daß nach Beendigung einer Schicht
oder am Ende eines jeden Tages die Oberfläche des Eisblocks 9 abgeschabt wird, damit
für die nächste Schicht oder den nächsten Tag eine neue, völlig saubere und reine
Oberfläche zur Verfügung steht. Entweder unmittelbar darauf oder auch alle paar
Tage, wenn mehrere Schichten von der Oberseite des Eisblocks 9 abgetragen sind,
ist ein Auffüllen erforderlich. Dazu wird der Streifen 6 wieder hochgeklappt, so
daß er den Eisblock an allen Seiten dichtend umgibt und - wegen der abgetragenen
obersten Schichten -überragt. Es wird dann bis zur Oberkante des Streifens 8 wieder
Wasser aufgefüllt und gefroren, so daß der Eisblock 5 zu seiner ursprünglichen Stärke
ergänzt ist.
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Selbstverständlich ist das hier dargestellte Ausführungsbeispiel nicht
beschränkend aufzufassen. Nach einer anderen Ausführungsform kann beispielsweise
die gesamte Platte 3 die Oberseite eine Ktlhlmittelführung bilden, so daß innerhalb
des Troges, der durch die
Platte 3 und den darum herumlaufenden,hochstehenden
Streifen 6 gebildet ist, keinerlei Kühlschlangen 5 anzuordnen sind.
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