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Sonnenblende, insbesondere für Fahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenblende, insbesondere für
Fahrzeuge, deren Sonnenblendenkörper aus einem mit einer Hüllfolie umgebenen Polsterkörper
besteht und mindestens ein Fang- oder Klapplager aufweist, in das die Hüllfolie
einragt.
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Es ist bereits bekannt, den Bereich der Fang- oder Klapplagerausbildung
bei gepolsterten, mit einer Hüllfolie versehenen Sonnenblendenkörpern zu verstärken.
So ist nach dem deutschen Patent 1 259 725 und seinem Zusatzpatent 1 555 805 die
diesbezügliche Lagerstelle mit einer Hülse verstärkt. Einmal handelt es sich um
eine rohrartige, in sich geschlossene Hülse, die bei Drahtrahmen ohne freie Enden
vor dem Herstellen des Drahtrahmens und dann, wenn der Drahtrahmen mit einem freien
Ende versehen ist, auch noch vor der Komplettierung des Sonnenblendenkörpers aufgesteckt
werden muß. Beim Zusatzpatent wird die Hülse erst beim Komplettieren des Sonnenblendenkörpers
durch Verschweißen mit der aus zwei in der Blendenlängsmittelebene randverschweißten
Kunststoffolien gebildet. Beide Konstruktionen sind zumindest verfahrensmäßig ungünstig,
weil sie einen gesonderten, arbeitstaktmäßig zeitvorverlegten Arbeitsgang notwendig
machen. Es kommt jedoch auch noch ein weiterer Nachteil hinzu, nämlich daß die Hüllfolie
aus herstellungstechnischen Gründen jeweils die äußere Mantelfläche dieser Lagerstelle
bildet und demnach die an sich stabile Hülse eingelagert ist. Hieraus leiten sich
weitere Merkmale ab. Einmal ist es notwendig, Hüllfolien mit einem relativ großen
Dehnungsfaktor zu verwenden, die die vertieft zur Oberfläche des Sonnenblendenkörpers
liegenden Ausformungen ohne zu zerreißen mitmachen, zum andern sind es die Schweißnähte,
die
an sich nicht immer vollständig ausschußfrei herstellbar sind und die gerade an
den beanspruchten Flächen liegen, die mit den Wandungen des Fang- bzw. Klapplagerböckchens
zusammenwirken.
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Die vorerwähnten Nachteile sollen nun durch das Patent 22 27 834 behoben
werden, durch das ein als Formkörper ausgebildetes Lager im Sonnenblendenkörper
vorgesehen ist, dessen mit dem Fang- bzw. Klapplagerböckchen zusammenwirkenden Bereiche
hüllfolienfrei ausgebildet sind. Aber auch hier sind Schwierigkeiten abzuführen
so ist auch der Montagevorgang beim Herstellen des Sonnenblendenkörpers arbeitstaktmäßig
zeitvorverlegt. Außerdem sind die Ränder der Hüllfolie im Bereich des Lagers nicht
ideal glatt auszugestalten, auch die an dieser Stelle gelegene Schweißverbindung
ist nicht immer optimal durchführbar.
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Die vorerwähnten Nachteile treten auch immer dann auf, wenn die Hüllfolie
in ihrer Struktur homogen ausgebildet ist. Die Nachteile multiplizieren sich aber,
wenn als Hüllfolie eine Schaumstoffolie eingesetzt wird. Schaumstoffolien bieten
aber wegen ihrer eigenen Polsterwirkung und damit einer guten Überbrückbarkeit von
Unregelmäßigkeiten oder Übergängen bei der Innenpolsterung besondere Vorteile.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine aus einem Polsterkörper bestehende
Sonnenblende zu schaffen, bei der die Fang- bzw.
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Klapplagerausbildung in einfacher Weise und dauerhaft gestaltet werden
kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß
im Bereich des Fang- bzw. Klapplagers die Hüllfolie von einer Hülse umgriffen ist.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung bildet nunmehr nicht mehr die Hüllfolie die
außen umlaufende Mantelfläche, so daß die eingangs erwähnten Nachteile nicht mehr
auftreten können. Die Hülse
nämlich schützt diesen bisher sich besonders
nachteilig auswirkenden Hüllfolienbereich weitgehendst gegen jeden einsatzmäßig
bedingten Angriff, sie läßt sich, gleich welcher Art, einfach herstellen und in
einem nachgezogenen Arbeitsgang anbringen. Außerdem wertet sie die sonst immer nur
bedingt optisch vorteilhaft ausgebildeten Bereiche auf.
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Die Hülse kann nun auf verschiedene Weise erstellt werden, so gewickelt
oder aber auch im Spritzgußverfahren dem sonst fertigen Sonnenblendenkörper zugeordnet
werden. Vorteilhaft erweist es sich jedoch, wenn die Hülse ein vorgefertigter Baukörper
mit einer in Längsrichtung verlaufenden Trennaht ist. Solche Hülsen lassen sich
sehr einfach und billig, beispielsweise als Spritzgußkörper, herstellen, wobei die
Hülse durch Aufweiten der Trennaht über den entsprechenden Bereich der Sonnenblende
übergestreift wird. Dabei kann die Hülse durch Kleben oder auch Verschweißen als
in sich geschlossene Hülse vervollständigt werden.
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Insbesondere dann, wenn das Material der Hülse relativ hart eingestellt
ist, also eine Aufweitung nur mit Schwierigkeiten vorgenommen werden kann, erweist
es sich als zweckmäßig, wenn die mit einer Trennaht versehene Hülse mit mindestens
einem richtungsgleich mit der Trennaht verlaufenden Scharnier, wie ein Filmscharnier,
ausgerüstet ist.
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Ob nun die Hülse durch Kleben oder Verschweißen zu einem geschlossenen
Baukörper endausgestaltet wird oder auch nicht, in jedem Fall ist es zweckmäßig,
daß die Trennaht über eine Verschlußausbildung in Schließstellung gehalten ist,
denn die Verschlußausbildung hält die Hülse, zumindest in ihrer Endform, bis der
Klebevorgang oder auch die Verschweißung beendet ist.
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Es ist allerdings auch möglich, die Verschlußausbildung so auszugestalten,
daß sie auch als alleinige Ausbildung zum Sichern der Endform der Hülse herangezogen
werden kann, nämlich wenn die Verschlußausbildung eine Schnäpperausbildung ist,
die einerseits aus einer Nut und andererseits aus einer mit einer Anlaufschräge
versehenen und mit der Nut zusammenwirkenden Nase besteht.
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Es ist für die Dauerhaftigkeit dieser Lagerstelle von besonderem Vorteil,
wenn die Hülse drehfest aufgenommen ist, so daß sie durch mehrfache Drehbewegung
die Hüllfolie nicht beschädigen kann. Sie kann zumindest mit der Hüllfolie eine
Verdrehsicherung eingehen, wenn die innere Mantelfläche der Hülse mit Vorsprüngen
versehen ist, die in das Achsmaterial eingreifen und einen Verdrehschutz bilden.
In bezug auf die Erfindung bleibt ohne Belang, ob die Hüllfolie selbst auf ihrem
Träger festgelegt ist.
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Es ist auch denkbar, daß die Hüllfolie nicht durchgehend ausgebildet
ist oder sogar absichtlich abgetrennt wird, um mit der Hülse einen direkten Kontakt
zu dem Träger des Sonnenblendenkörpers zu erhalten. In einem solchen Fall ist es
zweckmäßig, daß die Ränder der Hüllfolie ein Stück die Hülse untergreifen. Dazu
ist es zweckmäßig, daß die Hülse jeweils kopfendig umlaufend angeordnete Falze oder
Facetten aufweist.
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Als zweckmäßig erweist es sich auch, daß der Außendurchmesser der
Hülse größer als der Außendurchmesser des in Achsrichtung der Hülse angrenzenden
Sonnenblendenkörpers ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
in vereinfachter Weise dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 einen Teil eines Sonnenblendenkörpers
mit dem Bereich des Fang- bzw. Klapplagers im Schnitt, Fig. 2 eine schaubildliche
Darstellung einer durch ein Filmscharnier in Offenstellung wiedergegebenen Hülse,
Fig. 3 die Hülse gemäß der Fig. 2 mit einem Sonnenblendenkörper und Fig. 4 eine
Hülse, kopfendig dargestellt, mit einer schnäpperartigen Verschlußausbildung.
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Mit 1 ist ein Sonnenblendenkörper bezeichnet, welcher aus einem Schaumstoffkörper
2 besteht, der durch einen Verstärkungsrahmen 3 stabilisiert ist. Der Verstärkungsrahmen
3 ist auch im Bereich des Fang- bzw. Klapplagers 4 durchgeführt, welches speziell
durch einen Einschnitt 5 und eine Ausnehmung 6 im Sonnenblendenkörper 1 gebildet
ist. Eine Hüllfolie 7 ist ebenfalls im Bereich des Fang- und Klapplagers 4 durchgehend
ausgebildet, also umgreift die Verstärkung 3 vollständig. In der Zeichnung ist es
offengelassen, ob die Hüllfolie 7 in diesem Bereich mit der Verstärkung 3 durch
Verkleben oder durch Verschweißen, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer schweißbaren
Schicht, verbunden ist. Dieser vorerwähnte Bereich des Fang- bzw. Klapplagers 4
ist durch eine Hülse 8 umgriffen.
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Die Hülse 8 kann durch Klemmsitz, aber auch durch eine Klebe-oder
Schweißverbindung mit der Hüllfolie 7 verbunden und dadurch drehfest gestaltet sein.
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Fig. 2 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine mit einem Filmscharnier
9 versehene und aufgeklappt dargestellte Hülse 8, welche im Bereich ihrer Trennaht
1o eine paßgerechte Falzausbildung aufweist. Kopfendig umlaufend ist die Hülse 8
mit einer umlaufend angeordneten Falz 11 versehen, welche zur Aufnahme von abgetrennten
Endbereichen der Hüllfolie 8 dient.
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Die Fig. 3 zeigt die Hülse 8 nach Fig. 2, anwendungstechnisch dargestellt.
Aus der Schnittzeichnung geht hervor, daß die
Randbereiche der Hüllfolie
7 vom Falz 11 der Hülse 8 vollständig verdeckt aufgenommen sind. Die Randbereiche
werden hierdurch zusätzlich festgelegt, außerdem ist ein optisch gutes Bild durch
den glatten Abschluß der Hülse 8 geschaffen.
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Die Zeichnung läßt ferner einen Unterschied im Durchmesser von Hülse
8 und den benachbarten Bereichen der Hüllfolie 7 erkennen. Geht man davon aus, daß
der Durchmesser der Hülse 8 auf die Aufnahmeweite des Lagerböckchens abgestimmt
ist, so werden die benachbarten Bereiche der Hülse 8, nämlich die Hüllfolie 7, nicht
angegriffen und beschädigt, wie dieses bei einer im Durchmesser gleichen Ausbildung
geschehen würde, denn es wird öfter eine Verschiebung in Achsrichtung von Sonnenblendenkörper
1 und Lagerböckchen vorkommen.
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Das Autführungsbeispiel nach Fig. 4 zeigt die Hülse 8.
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Abweichend von der Hülse nach Fig. 2 bzw. 3 ist eine Schnäpperverbindung
12 kopfendig dargestellt, welche aus einer gleichverlaufend mit dem Filmscharnier
9 ausgebildeten Nut 13 besteht, in die eine Nase 14 eingreift. Beide Ausbildungen
13 und 14 laufen in Eingangsrichtung in jeweils eine die Schnäpperverbindung begünstigende
Anlaufschräge aus.