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Hinterachsgefederter Ackerschlepper
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Die Erfindung bezieht sich auf einen hinterachsgefederten Ackerschlepper
nach der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Bei derartigen, durch die Anmelderin bekannt gewordenen Ackerschleppern
mit hydraulischem Kraftheber sind im Dreipunktgestänge Anbau- bzw. Arbeitsgeräte
geführt, z.B. Feldspritzen, Kreiseldüngerstreuer usw. Arbeitsgeräte dieser Art müssen
eine gleichbleibende Lage zur Hinterachse und damit auch zur Bodenoberfläche haben.
Die Arbeitshöhe des Arbeitsgerätes wird mittels der Lage- bzw. Positionsregelung
vorgegeben und durch diese das im Dreipunktgestänge befestigte Arbeitsgerät ortsfest
an den Schlepper gebunden.
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Die Lageregelung ist nur geeignet für nahezu gleichmäßige Feld- und
Bodenbedingungen.
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Soll beispielsweise ein Düngerstreuer zum Einsatz kommen, wird die
Ladepritsche des Ackerschleppers mit Düngemittelsäcken bzw. losem Dünger im Vorratstank
beladen. Nach
Einfederung der Hinterachse wird mit dem Handsteuer-Hebel
die jeweilige Stellung der Rubarme und somit auch die des Düngerstreuers eingestellt.
Hat das Anbaugerät die gewünschte Lage erreicht, wird die Steuervorrichtung durch
einen Betätigungshebel so beeinflußt, daß ein weiteres Anheben und Absenken der
Hubarme verhindert wird. Dadurch bleibt zunächst eine konstante Lage des Gerätes
zum Schlepper beibehalten. Sobald aber die Düngemittelsäcke nach und nach geleert
werden, ergibt sich infolge der Aus federung der Hinterachse eine neue Lage des
Gerätes zum Ackerschlepper und somit eine neue Arbeitshöhe. Der Fahrer müßte zwecks
Beibahaltung der eingangs eingestellten Arbeitshöhe nachreguli.eren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, an einem hinterachsgefederten
Ackerschlepper Maßnahmen zu treffen, die trotz Ein- oder Ausfedern der Hinterachse
infolge von Beladungsänderungen einen gleichmäßigen Bodenabstand des Arbeitsgerätes
sicherzustellen.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß durch ein
in Abhängigkeit von dem Abstand zwischen der Hinterachse und dem Rahmen wirkendes
und an der Hinterachse angelenktes Verschiebeglied die Steuervorrichtung im Sinne
eines Anhebens oder Abhebens der Unterlenker verstellbar und diese Steuervorrichtung
in Abhängigkeit von der Stellung der Unterlenker wieder in Ausgangsstellung rückführbar
ist.
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Durch das Verschiebeglied wird je nach Ein- oderAusfedern der Hinterachse
der Kraftheber automatisch so nachgeführt, daß bei eingestellter LagerRegelung eine
konstante Lage des Gerätes zum Boden hin beibehalten bleibt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dadurch,
daß das Verschiebeglied einen Schubkeil aufweist, der zwischen einer auf der Hubwelle
angeordneten Nase und einer mit der Steuervorrichtung über einen Istwerthebel verbundenen
längsverschiebbaren Regelstange liegt.
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Durch die Anordnung der Nase an der Hubwelle wird erreicht, daB einerseits
der über die Steuervorrichtung zum Arbeitszylinder hinführende Förderstrom nach
einem bestimmten Einfederweg der Hinterachse unterbrochen wird und andererseits
Leckölverluste ausgeglichen werden. Letzteres bedeutet, daß die Verluste - wie bei
den seitherigen Kraftheberanlagen üblich -nicht zum ungewollten kontinuierlichan
Absenken des Arbeitsgerätes führen. Leckölverluste treten während eines längeren
Arbeitseinsatzes in dem Arbeitszylinder auf.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann das Verschiebeglied
an einem die Achse fest umgreifenden Bügel angelenkt sein.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Ein vorn und hinten achsgefederter Ackerschlepper 1 ist mit einem
für Anbau- bzw. Arbeitsgeräte vorgesehenen Dreipunktgestänge ausgerüstet, das aus
einem fahrzeugrahmenseitig befestigten Oberlenker 2 und zwei mit der Hinterachse
3 verbundenen Unterlenkern 4, 4' besteht.
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Ferner ist ein mit dem Dreipunktgestänge zusammenwirkender hydraulischer
Kraftheber mit einem Arbeitszylinder 5, einem Kolben 6 und einer einseitig herausgeführten
Kolbenstange 7
vorgesehen, die an einem Arm 8 einer an dem Fahrzeugrahmen
9 befestigten Hubwelle 10 angelenkt ist.
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Die Hubwelle 20 weist außerdem zwei Hubarme 11, 11' auf, die mit in
der Länge mechanisch verstellbaren Hubstreben 12, 12' gelenkig verbunden sind. Die
Hubstreben 12, 12' greifen an den Unterlenkern 4, 4' an, die an mit Bügeln 13, 13'
verschraubten Haltern 14, 14' angelenkt sind. Diese die Hinterachse 3 umgreifenden
Bügel und Halter sind mit der Hinterachse drehfest verspannt.
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Der Bügel 13 weist eine Lasche 15 auf, an der ein aus Stange 16 und
Schubkeil 17 gebildetes Verschiebeglied 18 angelenkt ist. Der Schubkeil 17 ist zwischen
einer an der Hubwelle 10 angeordneten Nase 19 und einer Schwinge eingeklemmt.
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Am unteren Ende dieser Schwinge ist eine längsverschiebbare Regelstange
21 gefahr, die an einem Istwerthebel 22 einer Steuervorrichtung 23 angelenkt ist.
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Das obere Ende der Schwinge 20 ist drehbar mit einer Kolbenstange
24 eines Geberzylinders 25 verbunden.
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Der Kolben 6 des Krafthebers ist von einem Druckmittel einseitig beaufschlagbar,
falls das von einer Druckmittelpumpe 26 über die Steuervorrichtung 23 geförderte
Druckmittel durch die Druckleitug 27 geleitet wird.
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Wird nun als Arbeitsgerät ein Düngerstreuer (oder Spritzanlage, Drillmaschine,
Vorratstank) im Dreipunktgestänge befestigt und die Ladepritsche des Ackerschleppers
mit Düngemittelsäcken beladen, so wird nach Einfederung der Hinterachse zur Einstellung
der Lageregelung mit einem Sollwerthebel 28 an der Steuervorrichtung
23
die gewünschte Stellung der Hubarme 11, 11' und somit auch die des Düngerstreuers
eingestellt. Das Druckmittel, das in Neutralstellung des Sollwerthebels 28 über
die Steuervorrichtung 23 und über die Rücklaufleitung 29 in den Ölbehälter 30 zurückfließt,
wird bei dem Einstellvorgang umgeleitet und beaufschlagt so lange den Kolben 6 des
Arbeitszylinders 5, bis die gewünschte Lage des Düngerstreuers, nämlich ein bestimmter
Abstand zwischen dem Streuteller und dem Boden, erreicht ist.
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In der eingestellten Stellung des Arbeitsgerätes nimmt der von der
Hinterachse gesteuerte Schubkeil 17 zwischen der Wase 19 der Hubwelle 10 und der
Regelstange 21 eine bestimmte Lage ein.
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Diese Lage verändert sich während des Arbeitseinsatzes des Gerätes
z.B. durch Entlastung der Hinterachse 3 infolge der Entleerung der Düngemittelsäcke.
Der Düngerstreuer behält seinen Bodenabstand bei, da der Schubkeil 17 bei Ausfederung
nach unten gleitet und dadurch die Regelstange 21 und der Istwerthebel 22 so verstellt
werden, daß ein in der Steuervorrichtung 23 betätigter Steuerschieber (nicht dargestellt)
den Kolben 6 im Arbeitszylinder 5 druckentlastet, und zwar so lange, bis die Nase
19 der sich drehenden Hubwelle 10 den Istwerthebel 22 über die Regelstange 21 wieder
in Neutral-bzw. Ausgangsstellung zurückführt. Der Rückfluß in der Druckleitung 27
ist somit wieder unterbrochen. Die Förderpumpe fördert weiterhin drucklos durch
die Steuervorrichtung 23 über die Rückflußleitung 29 zum Ölbehälter 30 zurück.
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Bei Einfederung und demzufolge nach oben gleitendem Schubkeil 17 erfolgt
über die Regelstange 21 und den Istwerthebel
22 eine Druckanhebung
im Arbeitszylinder und somit ein Anheben des Düngerstreuers.
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Bei Auftreten von Leckölverlusten im Hydrauliksystem, z.B.
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im Arbeitszylinder, wird ein Absinken des Arbeitsgerätes durch die
Nase 19 an der Hubwelle 10 vermieden, die über den Keil 17, die Regelstange 21 und
über den Istwerthebel 22 schließlich den Steuerschieber betätigt, der den olben
6 im Arbeitszylinder 5 im Sinne eines Anhebens der Hubarme 11, 11' beaufschlagt.
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Der Ackerschlepper ist neben der besonderen Lageregelung auch mit
einer Zylinderdruckregelung und einer Mischregelung versehen. Der mit dem Arbeitszylinder
5 über die Druckleitung 27 verbundene Geberzylinder 25 dient dabei bei im oder auf
dem Boden arbeitenden Arbeitsgeräten, wie Pflug, Grubber, der Übertragung eines
gleichbleibenden Gewichtsanteiles auf den Schlepper. Mit der Schwinge 10 läßt sich
als weitere Regelfunktion eine Mischregelung einstellen, die durch die Lage der
Regelstange 21 in dem Längsschlitz 30 der Schwinge 20 bestimmt wird.
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Der Geberzylinder 25 kann - sofern die Regelstange nicht am unteren
Endpunkt in dem Längsschlitz der Schwinge 20 festgesetzt ist - aber auch als Dämpfungsglied
zur Lageregelung angesehen werden, wobei das Maß der Dämpfung je nach Geländeart
vom Fahrer stufenlos vorgewählt werden kann.