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Verfahren zur Herstellung von. Azetidinonen
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und deren Verwendung.
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Verfahren zur Herstellung von Azetidinonen.
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und deren Verwendung Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur
Herstellung von Azetidin-2-onen mit einer Seitenkette in 4-Stellung.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verfahren und neue Zwischenprodukte
aufzufinden, die bei der Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können,
insbesondere bei der Herstellung des Thienamycins und verwandter ß-Lactamasehemmer
und ß-Lactamantibiotika.
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Es wurde gefunden, daß man Azetidin-2-one, die in 4-Stellung durch
eine F-luchtgruppe (z.B. ein Chlor- oder Bromatom, einAlkanoyloxjr- oder Aroyloxygruppe)
substituiert sind, in dieser Stellung durch eine Kohlenstoffkette substituieren
kann, wenn man sie mit einem O-Silylketen-acetal oder einem O-Silylenolether umsetzt.
Analog verlaufen Umsetzungen mit O-Silyl-monothioketen-acetalen, S-Silyl-dithioketen-acetalen
oder S-Silyl-thioenolethern.
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Es wird dabei eine neue C-C-Bindung zwischen der 4-Stellung des Azetidinons
und der <-Stellung der Carbonylverbindung bzw. Thiocarbonylverbindung gebildet,
die der 0- bzw. S-Silyl-komponente zugrundelag.
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khnliche Umsetzungen von O-Silylketenacetalen mit Aldehyden, Ketonen
oder Acetalen sind von Mukaiyama (Angewandte Chemie, Band 89. Seiten 859 - 866,
1977) beschrieben; sie verlaufen jedoch andersartig und führen zu andersartigen
Produkten. In Kenntnis dieser bekannten Reaktionen ließ sich der Verlauf der erfindungsgemäßen
Umsetzung nicht vorhersehen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Azetidinonen
der allgemeinen Formel I
worin A H oder -(CH2-CX)n-YR2, X und Y jeweils 0 oder S, R1 H, Alkyl mit 1 - 4 C-Atomen,
-CH2COOR6, -C(COOR6)=P(R7 )3, -C(COOR6)=C(CH3)2 oder eine Aminoschutzgruppe, R2
und R6 jeweils H oder Alkyl mit 1 - 6 C-Atomen, R3 H, NHR8 oder Phtalimido, R4 H,
Alkyl mit 1 - 6 C-Atomen oder Ar, R5 H, Alkyl mit 1 - 6 C-Atomen oder Alkoxycarbonyl
mit 1 - 6 C-Atomen in der Alkoxygruppe, R7 Phenyl oder n-Butyl, R8 -CO- 9 CH2R oder
Triphenylmethyl, R9 H, Alkyl mit 1 - 16 C-Atomen, Ar oder ArO, Ar Phenyl oder eine
durch F, C1, Br, J, N02, OH, Alkyl oder Alkoxy mit jeweils 1 - 4 C-Atomen substituierte
Phenylgruppe und n 0 oder 1 bedeuten, sowie von ihren Salzen und leicht spaltbaren
Estern, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Azetidinon der allgemeinen Formel II
worin E Cl, Br oder OCOR1O, R10 Alkyl mit 1 - 16 C-Atomen oder Ar bedeutet und R1,
R3 und Ar die angegebenen Bedeutungen haben oder einen seiner leicht spaltbaren
Ester mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III R4R5C=CZ-X-SiR11R12 R13 III
worin Z H, yR2 oder -CH=C(YR2 )-X-SiR11R12R13 ,-R11, R12 und R13 gleiche oder verschiedene
Alkylgruppen mit jeweils 1»- 4 C-Atomen bedeuten und X, Y, R2-, R4 und R5 die angegebenen
Bedeutungen haben, oder einem seiner leicht spaltbaren Ester umsetzt und das Reaktionsgemisch
anschließend hydrolysiert und daß man gegebenenfalls einen erhaltenen Ester spaltet
und/oder eine erhaltene Säure verestert oder durch Behandeln mit einer Base in eines
ihrer Salze umwandelt.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der so erhaltenen
Verbindungen der allgemeinen Formel I bei der Synthese von ß-lactamasehemmenden
und/oder antibakteriell wirksamen ß-Lactamen.
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Die Verfahrensprodukte der Formel I können als Zwischenprodukte zur
Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden. So können z.B. Carbonsäuren der
Formel 1 (-CX-A = -COOH, R1 = -CH2COOR6) zunächst in ihre reaktionsfähigen Derivate
umgewandelt werden, die ihrerseits zu Derivaten der 3,7-Dioxo-l-azabicyclo(3,2,0)heptan-2-carbonsäure
umgewandelt werden können. Diese können durch entsprechende Umwandlungen in 3-Stellung
und weitere Reaktionen in Derivate des Thienamycins umgewandelt werden, die ihrerseits
gute ß-lactamesehemmende und antibakterielle Wirkungen zeigen.
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In den Verbindungen der Formeln I bis III haben die Alkylgruppen vorzugsweise
jeweils 1 - 4 C-Atome und stehen bevorzugt für Methyl oder Ethyl, ferner für n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl. Die Alkylgruppen in den
Resten R2, R4, R5, R6, R9 und R10 können darüber hinaus für unverzweigtes oder verzweigtes
Pentyl oder Hexyl stehen, diejenigen in R9 und R10 weiterhin für unverzweigtes oder
verzweigtes Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl oder Hexadecyl; R10 kann auch Heptadecyl bedeuten.
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Im einzelnen bedeutet der Rest A vorzugsweise -(CH2-CX)n-YR2. XR².
X und Y bedeuten vorzugsweise jeweils 0.
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n Der Parameter n steht vorzugsweise für den Wert null.
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Dementsprechend bedeutet der Rest A insbesondere OH oder OAlkyl, bevorzugt
Methoxy oder EthoxyS Der Rest R1 kann u.a. für eine Aminoschutzgruppe stehen.
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Als Aminoschutzgruppen kommen alle in der Chemie der ß-Lactamantibiotika
üblichen Aminoschutzgruppen in Frage, bevorzugt jedoch Trialkylsilylgruppen (wie
Trimethylsilyl und insbesondere Dimethyl-tert.-butylsilyl)- und Diarylalkylsilyl
(wie Diphenyl-tert.-butylsilyl).
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Der Rest R1 steht bevorzugt für H, ferner für Methyl, Ethyl, tert.-Butyl,
Alkoxycarbonylmethyl, α-Triphenylphosphoranyliden-α-alkoxycarbonylmethyl,
α-Isopropyliden-¢-alkoxycarbonylmethyl (worin die Alkoxygruppen bevorzugt
Methoxy, Ethoxy oder tert.-Butyloxy bedeuten), Trimethylsilyl, Dimethyl-tert.-butylsilyl
oder Diphenyltert. -butylsilyl.
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Die Gruppen R², R4, R5 und R6 stehen bevorzugt für H, Methyl, Ethyl
oder tert.-Butyl.
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Der Rest R3 ist bevorzugt H; er kann jedoch auch für eine Alkanoylaminogruppe
(worin der Alkanoylrest 2 - 17 C-Atome besitzt, z.B. Acetamido, Propionamido, Butyramido),
eine Arylacetylaminogruppe (bevorzugt Phenylacetamid oder p-Hydroxyphenylacetamido)
oder eine Aryloxyacetylaminogruppe (bevorzugt Phenoxyacetamido) stehen. Weiterhin
kann der Rest R3 Triphenylmethylamino oder Phthalimido bedeuten.
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Der Rest Ar steht bevorzugt für unsubstituiertes Phenyl, ferner bevorzugt
für o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m-oder p-Chlorphenyl, o-, m- oder p-Bromphenyl,
o-, m-oder p-Jodphenyl, o-, m- oder-p-Nitrophenyl, o-, m- oder p-Hydroxyphenyl,
o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Methoxyphenyl.
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Dementsprechend bedeutet ArO vorzugsweise eine unsubstituierte Phenoxygruppe,
weiterhin bevorzugt o-, m-oder p-Fluorphenoxy, o-, m- oder p-Chlorphenoxy, o-, m-
oder p-Bromphenoxy, o-, m- oder p-Jodphenoxy, o-, m- oder p-Nitrophenoxy, o-, m-
oder p-Hydroxyphenoxy, o-, m- oder p-Tolyloxy, o-, m- oder p-Methoxyphenoxy.
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In den Verbindungen der Formel II steht der Rest E vorzugsweise für
OCOR10, insbesondere für Acetoxy.
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In den Verbindungen der Formel III steht die Gruppe -SiR11R12 R13
bevorzugt bevorzugt für Trimethylsilyl oder Dimethyltert. -butylsilyl.
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Als leicht spaltbare Ester der Carbonsäuren oder Thiocarbonsäuren
der Formeln I, II und III kommen insbesondere leicht hydrolysierbare Ester in Betracht,
wie sie in der Chemie der Penicilline und Cephalosporine gebräuchlich sind. Bevorzugte
leicht hydrolysierbare Ester sind insbesondere die tert.-Alkylester, z.B. die tert.-Butylester,
weiterhin z.B. die Alkoxyalkyl-, Alkanoyloxyalkyl-, Alkanoylamidoalkyl-, N-Alkylalkanoylamidoalkyl-,
Alkoxycarbonyloxyalkyl-, Phthalidyl- (-= 2-Oxo-3,4-benzo-2,4-dihydro-5-furyl-),
2-Oxo-tetrahydro-5-furyl-, 2-Oxo-3-alkyl-tetrahydro-5-furyl-, Trialkylsilyl-, Arylalkyl-,
Alkoxyarylalkylh, Benzhydryl-, Trichlorethyl- oder Aroylalkylester, wobei die Alkyl-,
Alkoxy- und Alkanoylgruppen bevorzugt jeweils 1 - 6, die Arylgruppen jeweils 6 -
10 und die Aroylgruppen 7 - 11 C-Atome besitzen.
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Dementsprechend steht der Alkoholrest in den leicht spaltbaren Estern
bevorzugt für Alkanoyloxymethyl (z.B. AcetoxymGthyl, Propionyloxymethyl, Isobutyryloxymethyl,
Pivaloyloxymethyl) -, l-Alkanoyloxyethyl (z. B. l-Acetoxyethyl, l-Propionyloxyethyl,
l-Isobutyryloxyethyl, l-Pivaloyloxyethyl), Alkanoylamidomethyl (z.B. Pivaloylamidomethyl),
N-Alkyl-alkanoylamidomethyl z.B. N-Methyl-pivaloylamidornethyl), Alkoxycarbonyloxymethyl
(z.B. Ethoxycarbonyloxymethyl), l-Alkoxycarbonyloxyethyl (z.B. l-Ethoxycarbonyloxyethyl,
l-tert.-Butoxy-carbonyloxyethyl), weiterhin bevorzugt für
Methoxymethyl,
Phthalidyl, 2-Oxo-3-methyl-tetrahydro-5-furyl, Trimethylsilyl, Benzyl, o-, m- oder
p-Nitrobenzyl, o-, m- oder p-Methoxybenzyl, Benzhydryl, Trichlorethyl oder Benzoylmethyl.
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Die Verbindungen der Formeln I und II besitzen asymmetrische C-Atome
in 4-Stellung und können weitere asymmetrische C-Atome in 3-Stellung sowie in den
Substituenten A, R1, R4 und/oder R5 besitzen. Sie können daher als racemische oder
optisch-aktive Gemische oder in Form reiner optisch-aktiver Antipoden erhalten werden.
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Alle diese möglichen stereoisomeren Formen sind in den Formeln I und
II und damit in den Gegenstand der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Die Verbindungen
mit einer Stereochemie, die dem natürlichen Thienamycin entspricht, sind bevorzugt.
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Die Ausgangsstoffe der Formeln II und III sind teilweise bekannt.
Soweit sie nicht bekannt sind, können sie analog zu bekannten Verbindungen nach
an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Die Ausgangsstoffe können gewünschtenfalls
auch in situ gebildet werden, derart, daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht
isoliert, sondern sofort weiter zu den Verbindungen der Formel I umsetzt.
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Die erfindungsgemäße Umsetzung der Ausgangsstoffe der Formeln II und
III wird zweckmäßig in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels vorgenommen. Als Lösungsmittel
eignen sich vorzugsweise halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Chloroform,
Dichlorethan, Trichlorethan, Ether wie Tetrahydrofuran, Dioxan, 1 ,2-Dimethoxyethan,
Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol.
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Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen etwa -100 und +1000, vorzugsweise
zwischen -78 und +800. Zweckmäßig ist der Zusatz eines Katalysators, vorzugsweise
einer Lewissäure wie bevorzugt TiCl4 oder ZnEr2, ferner z.B.
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TiCl4/Isopropyltitanat, ZnC12, Zn(OOCCH3)2, FeC13, All3, ZniCu/CH2J2.
Es ist von Vorteil, unter Feuchtigkeitsausschluß und/oder unter einer Inertgas-Atmosphäre,
z.B. unter Stickstoff oder Argon zu arbeiten. Die Verbindung der Formel III wird
zweckmäßig in äquivalenten Mengen oder im Überschuß eingesetzt, die Molverhältnisse
II:III liegen dementsprechend zweckmäßig zwischen etwa 1:1 und 1:3. Von den angegebenen
Katalysatoren werden zweckmäßig katalytische Mengen bis zu etwa 2 quivalenten zugesetzt.
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Das Reaktionsgemisch wird zweckmäßig in neutral-wässerigem Medium
aufgearbeitet. Dabei erfolgt Hydrolyse zu den entsprechenden Estern oder direkt
zu den Carbonsäuren der Formel I, wobei man diese Hydrolyse durch an sich bekannte
Veränderung der Reaktionsparameter (pH-Wert, Temperatur, Zeit) in dem gewünschten
Sinne steuern kann.
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Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
man ein Azetidinon der Formel II als Ausgangsstoff verwendet, in dem R1 eine hydrolytisch
besonders leicht abspaltbare Schutzgruppe, vorzugsweise Trimethylsilyl, bedeutet;
durch geeignete Auswahl der Reaktionsbedingungen gelingt es leicht, diese Schutzgruppe
bei der Aufarbeitung zu entfernen, so daß man schließlich Verbindungen der Formel
I mit R1 = H erhält. Bei dieser Variante setzt man die Ausgangsstoffe der Formeln-
II und III zweckmäßig etwa im Molverhältnis 1:1 ein.
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Man kann, falls erwünscht, einen erhaltenen Ester spalten, z.B. einen
Ester der Formel I (worin R1 -CH2COOAlkyl und/oder R2 Alkyl bedeutet und die Alkylgruppen
1 - 6 C-Atome besitzen) zur Carbonsäure bzw.
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Thiocarbonsäure verseifen. Das gelingt beispielsweise mit Trifluoressigsäure
(im Überschuß und/oder in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels wie Dichlormethan,
Chloroform, Diethylether, Tetrahydrofuran, Benzol, Toluol, Acetonitril bei Temperaturen
zwischen etwa -50 und 0° ) oder mit Trimethyljodsilan, das auch in situ aus 3 ,6-Bis-trimethyl-silyl-l,4-cyclohexadien
und Jod oder aus Hexamethyldisilan und Jod-gebildet werden kann. Das letztgenannte
Reagenz wird zweckmäßig ebenfalls in einem der angegebenen Lösungsmittel bei Temperaturen
zwischen etwa -50 und +300 verwendet, wobei zunächst ein Trimethylsilylester entsteht.
Dieser wird außerordentlich leicht, z.B. mit wässeriger NaHC03-Lösung bei Raumtemperatur
zur freien Säure verseift.
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Ein erhaltener Benzyl-, Nitrobenzyl- oder Methoxybenzylester einer
Säure der Formel I kann auch hydrogenoly tisch in die zugrunde liegende Säure umgewandelt
werden, z.B. durch Hydrogenolyse an einem Edelmetallkatalysator wie Palladium-Kohle
oder an Raney-Nickel in einem inerten Lösungsmittel wie Ethylacetat oder Tetrahydrofuran
bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 400 und Drucken zwischen etwa 1 und 100 at,
bevorzugt bei Raumtemperatur und 1 at. Wird in Gegenwart einer Base (z.B. NaOOCCH3,
Na2CO3, NaHC03, K2C03, KHC03, Li2C03, NH4OOCCH3) hydriert,.so erhält man direkt
die entsprechenden Salze.
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Weiterhin kann man eine erhaltene Säure der Formel I (R2 und/oder
R6 = H) verestern, wobei für die Veresterung insbesondere die Ester mit einer der
genannten leicht hydrolysierbaren Estergruppen in Betracht kommen. Die Ester werden
zweckmäßig erhalten durch Umsetzung eines Salzes der Säure, z.B. des Na- oder K-Salzes,
mit einer entsprechenden Halogenverbindung, z.B. mit Methyljodid, n-Butylbromid,
Benzylchlorid, o- m- oder p-Nitrobenzylchlorid, -bromid oder -jodid, o-, m- oder
p-Methoxybenzylchlorid, -bromid oder -jodid, Pivaloyloxymethylchlorid, Pivaloylamidomethylchlorid,
Ethoxycarbonyloxymethylchlorid, Bromphthalid, Benzhydrylchlorid. Diese Veresterung
gelingt zweckmäßig in Gegenwart eines oder mehrerer inerter Lösungsmittel bei Temperaturen
zwischen etwa 0 und 300, vorzugsweise bei Raumtemperatur. Als Lösungsmittel iat
besonders geeignet ein Gemisch aus einem halogenierten Kohlenwasserstoff wie Dichlormethan
und Dimethylformamid.
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Eine Säure der Formel I (R2 und/oder R6 = H) kann durch Umsetzung
mit einer Base in eines ihrer physiologisch unbedenklichen Metall- bzw. Ammoniumsalze
übergeführt werden. Als Salze kommen insbesondere die Natrium-, Kalium-, Magnesium-,
Calcium- und Ammoniumsalze in Betracht, ferner substituierte Ammoniumsalze, z.B.
die Dimethyl-, Diethyl-.oder Diisopropylammonium-, Monoethanol-, Diethanol- und
Triethanolammonium-, Cyclohexylammonium-, Dicyclohexylammonium- und Dibenzylethylendiammonium-Salze.
Die bevor;ugten Natrium- und Kaliumsalze werden z.B. erhalten, indem man die Säure
der Formel I (R² und/ oder R6 = H) in der berechneten Menge verdünnter Natron-oder
Kali lauge, Natrium- oder Kaliumcarbonatlösung, Natrium- oder Kaliumbicarbonatlösung
löst und die Lösung anschließend eindampft oder gefriertrocknet.
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Die Verbindungen der Formel I besitzen mindestens ein Asymmetrie zentrum.
Sie fallen daher bei der Synthese im allgemeinen als Gemische von Racematen an,
aus denen man die einzelnen Racemate, beispielsweise durch Chromatographie oder
durch Umkristallisieren aus inerten Lösungsmitteln, in reiner Form isolieren kann
Erhaltene Racemate können, falls erwünscht, nach an sich bekannten Methoden mechanisch
oder chemisch in ihre optischen Antipoden getrennt werden. Vorzugsweise werden aus
dem Racemat durch Umsetzung mit einem optisch aktiven Trennmittel Diastereomere
gebildet. Als Trennmittel für erhaltene racemische Carbonsäuren eignen sich z.B.
optisch aktive Basen, z.B. Chinin, Chnidin, Cinchonin, Cinchonidin, Brucin, Dehydroabietylamin,
Strychnin, Morphin, die D- und L-Formen von l-Phenylethylamin, Fenchylamin, Menthylämin
oder'von basischen Vminosäuren, z.B. Arginin oder Lysin, oder von deren Estern.
Die verschiedenen Formen der Diastereomeren können in an sich bekannter Weise, z.B.
durch fraktionierte Kristallisation, getrennt, und die optisch aktiven Verbindungen
der Formel I können in an sich bekannter Weise aus'den Diastereomeren in Freiheit
gesetzt werden.
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Die Verbindungen der Formel 1 sind zum Teil bekannt, zum groß Teil
jedoch neu.
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Besonders bevorzugte neue Gruppen'dieser Verbindungen sind diejenigen
der nachstehenden Teilformeln Ia bis Ic, die der Formel 1 entsprechen und worin
die nicht näher bezeichneten Reste die bei der Formel I angegebene. Bedeutung haben,
worin jedoch
in Ia R4 Alkyl mit 1 - 6 C-Atomen oder Ar bedeutet;
in Ib R4 und R5 jeweils Alkyl mit 1 - 4 C-Atomen bedeuten; in Ic A OR2 X und Y jeweils
0 und R4 und R5 jeweils Alkyl mit 1 - 4 C-Atomen bedeuten.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeutet übliche Aufarbeit ung" Man
gibt, falls erforderlich, Wasser und/oder ein organisches Lösungsmittel wie Benzol,
Ethylacetat oder Dichlormethan hinzu, trennt ab, trocknet die organische Phase über
Natriumsulfat, filtriert, dampft ein und reinigt durch Chromatographie (Kieselgel;
Elutionsmittel: Dichlormethan, dann Diethylether, wenn nicht anders vermerkt) und/oder
Kristallisation.
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IR = Banden der IR-Spektren (ohne Lösungsmittel; cm 1); KR = Signale
der kernmagnetischen Resonanzspektren (in OPC13i ppm).
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Beispiel 1 Man kocht unter N2 ein Gemisch aus 1,29 g 4-Acetoxyazetidin-2-on,
2,5 g l-Methoxy-1-trimethylsilyloxy-2 methyl-propen, 0,7 g ZnBr2 und 90 ml CH2C12
10 Stunden, kühlt ab, filtriert, wäscht das Filtrat mit 3%iger Na2HPO4-Lösung, dann
mit Wasser und trocknet über Na2SO4.
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Nach Entfernen des Lösungsmittels erhält man 2-(Azetidirt-2-on-4-yl)
-2-methyl-propionsäuremethylester.
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IR 840, 900, 970, 1030, 1140,- 1190, 1285, 1350, 1360, i390, 1410-,
1430, 1460, 1730, 1760, 2960, 2990, 3280.
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Beispiele 2 bis 17 Analog Beispiel 1 erhält man bei Verwendung entsprechend
in 1- oder 3-Stellung substituierter 4-Acetoxy-azetidin-2-one: 2. 2-(1-Methyl-azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-prOpionsäuremethylester.
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3. 2- (l-n-Butyl-azetidin-2-on-4-yl) -2-methyl-propionsäuremethylester.
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4. 2- (1-Carboxymethyl-azetidin- 2-on-4-yl) -2-methyl-propionsäuremethylester.
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5. 2- (1-Methoxyzarbonylmethyl-azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-propionsäuremethylester.
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6. 2- (1-tert.-Butoxycarbonylmethyl-azetidin-2-on-4-yl) -2-methyl-propionsSuremethylester.
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7. 2- (l-n-Hexyloxycarbonylmethyl-azetidin-2-on-4-yl) -2-methyl-propionsäuremethylester.
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8. 2-(1-α-Ethoxyzarbonyl-α-triphenylphosphoranylidenmethyl-azetidin-2-on-4-yl)
-2-methyl-propionsäuremethylester.
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9. 2-(1-α-Ethoxycarbonyl-α-isopropyliden-methyl-azetidin-2-on-4-yl)
-2-methyl-propionsäuremethylester.
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10. 2- (l-Carbobenzoxy-azetidin-2-on-4-yl) -2-methylpropionsäuremethylester.
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11. 2- (3-Acetamido-azetidin-2-on-4-yl) -2-methyl-propionsäuremethylester.
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12. 2-(3-Stearoylamido-azetidin-2-on-4-yl) -2-methylpropionsäuremethylester.
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13. 2-(3-Phenylacetamido-azetidin-2-on-4-yl)-2-methylpropionsäuremethylester.
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14. 2- (3-p-hydroxyphenylacetamido-azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-propionsäuremethylester.
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15. 2-(3-Phenoxyacetamido-azetidin-2-on-4-yl)-2-methylpropionsäuremethylester.
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16. 2-(3-Triphenylmethylamino-azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-propionuremethylester.
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17. 2- (3-Phthalimido-azetidin-2-on-4-yl)-2-methylpropionsäuremethylester.
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Beispiele 18 bis 31 Analog Beispiel 1 erhält man aus 4-Acetoxy-azetidin-2-on
mit l-Methoxy-l-trimethylsilyloxy-ethen l-Methoxy-l-trimethylsilyloxy-propen 1-Methoxy-1-trimethylsilyloxy-buten
l-Methoxy-l-trimethylsilyloxy-octen l-Methoxy-l-trimethylsilyloxy-2-phenyl-ethen
3-Methoxy-3-trimethylsilyloxy-acrylsäuremethylester 3-Hexyloxy-3-'trimethylsilyloxy-acrylsäure-hexylester
l-Ethoxy-l-trimethylsilyloxy-ethen l-Ethoxy-l-trimethylsilyloxy-propen l-Butoxy-l-trimethylsilyloxy-propen
l-Hexyloxy-l-trimethylsilyloxy-propen Trimethylsilyloxy-ethen l-Trimethylsilyloxy-propen
l-Trimethylsilyloxy-2-methyl-propen die folgenden Verbindungen:
18.
Azetidin-2-on-4-y-essigsäuremethylester 19. 2- (Azetidin-2-on-4-yl) -propionsäuremethylester.
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20. 2- (Azetidin-2-on-4-yl)-buttersäuremethylester.
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21. 2- (Azetidin-2-on-4-yl) -octansäuremethylester.
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22. 2- (Azetidin-2-on-4-yl) -2-phenyl-essigsAuremethylester.
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23. Azetidin-2-on-4-yl-malonsäuredimethylester.
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24. Azetidin-2-on-4-yl-malonsäuredihexylester.
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25. Azetidin-2-on-4-yl-essigsäureethylester.
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26. 2- (Azetidin-2-on-4-yl)-propionsäureethyles*er.
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27. 2- (Azetidin- 2-on-4-yl) -propionsäure-n-butylester.
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28. 2- (Azetidin-2-cn-4-yl) -propionsäure-n-hexylester.
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29. Azetidin-2-on-4-yl-acetaldehyd.
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30. 2- (Azetidin- 2-on-4-y'l) -propionaldehyd.
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31. 2- (Azetidin-2-on-4-yl) -2-methyl-propionaldehyd.
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Beispiel 32 a) Analog Beispiel 1 erhält man aus 4-Chlor-azetidin-2-on
und l-tert-Butoxy-l-trimethylsilyloxy-2-methylpropen in Gegenwart von ZnBr2 2-(Azetidin-2-on-4-yl)-2-methylpropionsäure-tert.
-butylester.
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b) Eine-Lösung von 2,13 g des vorstehenden Esters in 60 ml Acetonitril
wird unter Rühren bei 00 mit 2,5 g 3,6-Bistrimethylsilyl-l,4-cyclohexadien und 2,54
g Jod versetzt.
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Man entfernt das Eisbad und verfolgt die Reaktion dünnschichtchromatographisch.
Nach erfolgter Umesterung wird erneut auf 00 abgekühlt, Man tropft unter Rühren
eine Lösung von 0,84 g NaHC03 in 70 ml Wasser zu und wäscht mit Diethylether. Die
wässerige Phase wird gefriergetrocknet. Man erhält das Natriumsalz der 2-(Azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-propionsäure.
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c) Ein Gemisch von 1,57 g (Azetidin-2-on-yl)-2-methylpropionsäure,
2,16 g p-Nitrobenzylbromid, 0,7 g K2C03 und 30 ml Dimethylformamid wird über Nacht
bei 200 gerührt. Man dampft ein, arbeitet wie üblich auf und erhält 2- (Azetidin-2-on-4-yl)
-2-methyl-propionsäurep-nitrobenzylester.
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Beispiel 33 Man löst 5 g (38,8 mMol) 4-Acetoxy-azetidin-2-on in 50
ml CH2Cl2 und tropft unter N2 bei 780 eine Lösung von 4,6 ml TiCl4 in 50 ml CH2C12
hinzu. Nach 15 Minuten wird unter Rühren eine Lösung von 16 g (85 mMol) l--Ethoxy-l-trimethylsilyloxy-2-methyl-propen
in 100 ml CH2C12 zugetropft.
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Man rührt noch 1 Stunde bei 700, dann 18 Stunden bei 200.
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Man rührt in wässerige Na2HPO4-Lösung ein, filtriert über Kieselgur,
arbeitet wie üblich auf (Chromatographie mit CH2Cl2/Aceton 7:3) und erhält 2-(Azetidin-2-on-4-yl)-2-methyl-propionsäureethylester,
Öl. IR: 1720, 1760, 2880, 2900, 2945, 2980 und 3260. KR; 1,21 (3H, s); 1,23 (3H,
s); 1,28 (3H, t); 2,85 (2H, breit, 16 Signale); 3,87 (111, dd, J = 5,1 und 2 Hz);
4,18 (2H, q); 6,5 (1H, breit).
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Beispiel 34 Man löst unter N2 1,91 g 4-Benzoyloxy-azetidin-2-on und
2,94 ml Tetraisopropylorthotitanat in 40 ml cH2Cl2, tropft bei 700 1,3 ml TiC14
in 13 ml CH2C12 hinzu, gefolgt von 5,8 g l-tert.-Butylthio-l-trimethylsilyloxy-2-methyl-propen
in 13 ml CH2C12 und rührt 1 Stunde bei -700, dann über Nacht bei 200. Es wird mit
CH2Cl2 verdünnt, dann wird unter Rühren eine Lösung von 9 g Na2HP04 1120 in 65 ml
Wasser zugefügt. Man trennt ab, arbeitet wie üblich auf und erhält (2-Azetidin-2-on-4-yl)
-2-methyl-thiopropionsäure.
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Beispiel 35 Ein Gemisch aus 1,29 g 4-Acetoxy-azetidin-2-on, 1,78 g
1-Methylthio-1-trimethylsilylthio-ethen 0,2 g ZnBr2 und 100 ml CH2C12 wird 40 Minuten
bei 20°unter N2 gerührt. Man filtriert, arbeitet wie üblich auf und erhält Azetidin-2-on-4-yl-dithioessigsäuremethylester.
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IR: nur eine CO-Bande bei 1765.
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Beispiel 36 Eine Lösung von 1,29 g 4-Acetoxy-azetidin-2-on in 40 ml
CH2C12 wird unter N2 bei 780 mit 1,3 ml TiC14 in 6,5 ml CH2Clm² versetzt. Nach 5
Minuten wird eine Lösung von 5,2 g 1,3-Bis-trimethylsilyloxy-l-methoxy-1,3-butadien
in 65 ml CH2C12 zugetropft. Man rührt 4 Stunden bei -780, dann über Nacht bei 00,
arbeitet wie üblich auf und erhält 4- (Azetidin- 2-on-4-yl) - 3-oxo-butansäure-methylester.