-
Zellensilo
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zellensilo mit prismatischen
Ecksäulen aus an den Zellenwänden angeschlossenen, den Säulenmantel bildenden Säulenblechen,
die miteinander über die zwischen den Säulenblechen eingesetzten Zellenwände verbunden
sind.
-
Um nicht gesonderte Ecksäulen verwenden zu müssen, an die die Zellenwände
über aufwendige Anschlußkonstruktionen angesetzt werden, ist es bereits bekannt
(AT-PSen 320 929 und 342 256), an den Stirnseiten der Zellenwände Säulenbleche anzuschweißen,
die an ihren seitlich über die Wand vorragenden, abgewinkelten Randstreifen hakenförmig
gebogen sind und mit den Säulenblechen der benachbarten Zellenwände über die ineinandergreifenden
Haken verbunden werden. Die ineinandergehakten Säulenbleche bilden somit den Mantel
der Ecksäulen, die aber wegen der losen Steckverbindung noch mit Beton oder einer
Mischung von Kunstharz und Trockenkies ausgefüllt werden müssen, um die notwendige
Festigkeit zu erhalten.
-
Durch das Ausfüllen der hohlen Ecksäulen ergibt sich jedoch eine nicht
demontierbare Konstruktion, was als Nachteil angesehen werden muß. AuBerdem ergeben
sich durch die Hakenverbindungen Zwickel an der Außenfläche der Ecksäulen, so daß
die Gefahr besteht, daß sich das Silogut in diesen Zwickeln festsetzt und beim Entleeren
des Silos nicht restlos abrieselt. Da die Säulenbleche an der Stirnseite der Zellenwände
angeschweißt sind, ist eine Anpassung der Wandstärke des Säulenmantels an die statischen
Erfordernisse nicht ohne weiteres möglich, Es müssen folglich entweder zum Teil
zu starke Säulenbleche verwendet werden oder zusätzliche Verstärkungen
vorgesehen
werden, die die Konstruktion naturgemäß aufwendiger machen. Das einfache Zusammenstecken
der Säulen aus den an den Zellenwänden angeschweißten Säulenblechen ergibt darüber
hinaus nur eine geringe Zugbelastbarkeit der Ecksäulen, so daß beispielsweise für
Silos, bei denen im leeren Zustand mit einer größeren Windbelastung gerechnet werden
muß, zusätzliche Zuganker od dgl. erforderlich werden.
-
Bei einer anderen bekannten Silokonstruktion (DE-OS 22 47 799) werden
die im Eckbereich einer Zelle zusammenlaufenden Zellenwände mit Hilfe von Winkeleisen
miteinander verbunden, zwischen deren Schenkel die Zellenwände ragen. Die Schenkel
benachbarter Winkeleisen sind dabei mit die zwischen diese Schenkel reichenden Zellenwände
durchsetzenden Schrauben verbunden. Die Köpfe bzw.
-
Muttern dieser Schrauben müssen auf Grund der Belastungsverhältnisse
möglichst nahe dem Eckbereich der Winkeleisen angeordnet werden, wodurch wiederum
in nachteiliger Weise das Abrieseln des Silogutes aus dem Eckbereich behindert wird.
Außerdem sind die Winkeleisen schlecht geeignet, die auftretenden Zugkräfte zwischen
den Zellenwänden zu übertragen. Die durch das Silogut auf die eine Zellenwand ausgeübte
Druckkraft, die senkrecht zur Druckbelastung der anschließenden Zellenwand wirkt,
bedingt eine Drehmomentbeanspruchung der Schenkel der Winkeleisen, die sie auf Grund
ihrer Form nur schlecht aufnehmen können. Je größer der Säulenquerschnitt wegen
der aufzunehmenden Kräfte gewählt werden muß, umso nachteiliger wird der Einsatz
der Winkeleisen, die dann unwirtschaftlich dimensioniert werden müssen. Außerdem
können zwischen den Winkeleisen und den zwischen sie ragenden Zellenwänden kaum
Momente übertragen werden, weil die die Winkeleisen gegen die Zellenwände ziehenden
Schrauben nur ein stellenweises Anliegen der Winkeleisen an den
Zellenwänden
sicherstellen können. Zwischen den Außenwänden der doppelwandigen Zellenwände sind
nämlich im Bereich der Schrauben nur Distanzhülsen vorgesehen, während im übrigen
Bereich die Stirnseiten offen sind.
-
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu
vermeiden und einen Zellensilo der eingangs geschilderten Art so zu verbessern,
daß ein einfacher Siloaufbau mit prismatischen Ecksäulen sichergestellt wird, die
sowohl die auftretenden Belastungen mit geringem Materialaufwand aufnehmen können
als auch alle Anforderungen hinsichtlich des möglichen Abrieselns des Silogutes
aus den Eckbereichen erfüllen.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Säulenbleche
zumindest angenähert senkrecht zur Winkelhalbierenden des von den angeschlossenen
Zellenwänden eingeschlossenen Winkels verlaufen und nach außen abgewinkelte, zur
jeweils anschließenden Zellenwand parallele Anschlußflansche besitzen.
-
Wegen der besonderen Ausbildung der Säulenbleche und ihrer Anordnung
senkrecht zur Winkelhalbierenden des von den angeschlossenen Zellenwänden eingeschlossenen
Winkels werden die Säulenbleche im wesentlichen nur auf Zug beansprucht, wodurch
auch bei großen Querschnitten der Ecksäulen mit vergleichsweise geringen Blechstärken
das Auslangen gefunden werden kann. Darüber hinaus treten im Säulenbereich nur stumpfe
Winkel auf, so daß das Silogut auch im Eckbereich problemlos abrieseln kann. Außerdem
ergeben sich zwischen den Anschlußflanschen eines Säulenbleches vergleichsweise
große Abstände, was dazu führt, daß zwischen den zur Befestigung der Säulenbleche
an den Zellenwänden vorgesehenen Schrauben sich keine Brücken aus Silogut bilden
können. Beim Entleeren der
einzelnen Zellen ist somit die Sicherheit
gewährleistet, daß das Silogut nicht im Eckbereich der Säulen haften bleibt.
-
Um beim Festschrauben der Anschlußflansche der Säulenbleche an den
Zellenwänden ausreichend große Kräfte aufbringen zu können, weisen die Zellenwände
stirnseitig im Bereich der Anschlußflansche der Säulenbleche ein Vierkantrohr auf,
das von Zugbolzen zur Befestigung der Anschlußflansche durchsetzt wird. Dieses Vierkantrohr
übernimmt die beim Anziehen der Zugbolzen auf die Zellenwand ausgeübten Druckkräfte,
die zum Erreichen einer entsprechenden Verbindung zwischen den Zellenwänden und
den Säulenblechen notwendig sind. Zufolge der eingesetzten Vierkantrohre kann auch
ein ausreichender Reibungsschluß zwischen den Zellenwänden und den Anschlußflanschen
über die gesamte Fläche der Anschlußflansche erreicht werden.
-
Es zeigt sich somit, daß ein erfindungsgemäßer Zellensilo nicht nur
einfach aufgebaut und auch wieder ohne Schwierigkeiten demontierbar ist, sondern
auch allen Anforderungen hinsichtlich der Belastbarkeit genügt, ohne daß die Ecksäulen
ausgefüllt oder zusätzlich verstärkt werden müßten. Da die Säulenbleche außerdem
nicht an den Stirnseiten der Zellenwände angeschweißt sind, kann sich auch kein
entsprechende Richtarbeiten erforderlich machender Schweißverzug ergeben. Wegen
der damit verbundenen schonenden Montage ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß
sowohl die Zellenwände als auch die Säulenbleche eine vor der Montage aufgebrachte
Beschichtung aufweisen können, ohne Gefahr zu laufen, diese Beschichtung bei der
Silomontage zu beschädigen. Ein weiterer Vorteil liegt in der günstigen Stapelbarkeit
der einzelnen Konstruktionselemente.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
vereinfacht dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Ecksäule eines erfindungsgemäßen
Zellensilos im Querschnitt und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.
1.
-
Wie insbesondere Fig. 1 erkennen läßt, werden die prismatischen Ecksäulen
des nicht näher dargestellten Zellensilos aus Säulenblechen 1 gebildet, die mit
den dazwischenliegenden Zellenwänden 2 über die Wände durchsetzenden Zugbolzen 3
verbunden sind. Zu diesem Zweck besitzen die Säulenbleche 1 nach außen abgewinkelte,
zur jeweils anschließenden Zellenwand 2 parallele Anschlußflansche 4, die sich seitlich
an die Zellenwände 2 anlegen und eine gute Verbindung zwischen den Säulenblechen
1 und den Zellenwänden 2 sicherstellen. Zur Aufnahme der von den Zugbolzen 3 über
die Anschlußflansche 4 auf die Zellenwände 2 ausgeübten Druckkräfte weisen die Zellenwände
2 stirnseitig Vierkantrohre 5 auf. Diese Vierkantrohre 5 bilden außerdem einen Teil
eines Rahmens, an dem die glatten Außenbleche 6 der Zellenwände 2 befestigt sind.
Anstatt der dargestellten glatten Zellenwände 2 können selbstverständlich auch profilierte
Wandbleche eingesetzt werden, die jedoch stirnseitige Anschlußstücke, beispielsweise
in Form eines Virkantrohres, für die Säulenbleche 1 tragen müssen.
-
Da die Säulenbleche 1 etwa senkrecht zur Winkelhalbierenden des von
zwei benachbarten Zellenwänden eingeschlossenen Winkels verlaufen und die Seitenwände
des Säulenmantels zwischen den Zellenwänden bilden, ergeben sich nur stumpfe Winkel,
die das Abrieseln des Silogutes
unterstützen. Das Einbeziehen der
Zellenwände 2 in die Ecksäulenkonstruktion ergibt eine hohe Stabilität der Verbindung
zwischen den Ecksäulen und den anschließenden Zellenwänden 2, wobei die einfache
Demontage gewahrt bleibt. Die Schraubverbindung stellt außerdem eine Zugbelastbarkeit
sicher, weil ja die Säulenbleche 1 gegenüber den einzelnen Wandelementen der Höhe
nach versetzt angeordnet sind. Es wäre aber auch möglich, die Säulenbleche 1 über
die Höhe der Ecksäulen durchlaufen zu lassen.
-
Da die Zellenwände erst bei der Silomontage mit den Säulenblechen
1 verbunden werden, ist man bei der Wahl der Blechstärke für die Säulenbleche frei,
so daß für den jeweiligen Fall entsprechende Ecksäulen unterschiedlicher Festigkeit
aufgebaut werden können, wobei selbstverständlich die Stärke der Säulenbleche gemäß
dem Belastungsverlauf mit zunehmender Säulenhöhe abnehmen kann. Die Blechstärke
für die Säulenbleche kann dabei vergleichsweise gering gehalten werden, weil diese
Bleche auf Grund ihrer besonderen Ausbildung und Anordnung im wesentlichen nur auf
Zug beansprucht werden.