DE3006664A1

DE3006664A1 - Verfahren und vorrichtung zum einseitigen beschichten eines metallbandes

Info

Publication number: DE3006664A1
Application number: DE19803006664
Authority: DE
Inventors: Lutz Dr.-Ing. 5910 Kreuztal Furken; Dieter Dr.-Ing. 4600 Dortmund Junkers; Leonhard Rix; Wolfgang Dipl.-Ing. Schwarz; Rudolf Dipl.-Ing. 5910 Kreuztal Zwingmann
Original assignee: Estel Hoesch Werke AG
Current assignee: Hoesch AG
Priority date: 1980-02-22
Filing date: 1980-02-22
Publication date: 1981-09-03

Description

Verfahren und Vorrichtung zum einseitigen
Beschichten eines Metallbandes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen, einseitigen Beschichten eines mit einem Abdeckmittel einseitig versehenen Metallbandes, insbesondere Stahlbandes mit flüssigem Metall, vorzugsweise Zink, bei dem das Stahlband gereinigt, in einem Ofen erwärmt und anschließend mit Metall beschichtet sowie das Abdeckmittel entfernt wird; die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei der an den Ausgang eines zur Wärmebehandlung erforderlichen Ofens ein in einen, mit dem flüssigen Beschichtungsmittel, insbesondere Zink, gefüllten Kessel hineinragender Blechrüssel vorgesehen und oberhalb des Spiegels des Beschichtungsmittels Abstreifdüsen angeordnet sind, wobei zum Umlenken des Metallbandes aus dem Ofen in den Kessel und aus dem Kessel heraus Umlenkrollen vorgesehen sind.
Zum Herstellen solcher Stahlbänder, die sich durch eine einwandfreie Haftung des auf einer Seite aufgebrachten Uberzugs und das Fehlen jeglicher Ablagerung auf der anderen Seite, d.h. einer einwandfreien blanken Stahloberfläche, auszeichnen müssen, sind mehrere Verfahren vorgeschlagen worden. Nach einem dieser bekannten Verfahren, vgl. DE-AS 26 o9 968, wird vor der Wärmebehandlung einseitig ein Silikonharzlack auf das Stahlband aufgebracht, der eingebrannt wird und das Anhaften des flüssigen Metalls verhindern soll und anschließend mechanisch oder chemisch wieder er.tfernt wird. Nach einem weiteren bekannten Verfahren (DE-OS 27 24 768) wird eine wässrige Aufschlämmung einseitig auf das Band aufgebracht, die ebenfalls das Anhaften des flüssigen Metalls verhindern und anschließend mechanisch oder chemisch entfernt werden soll.
Kennzeichnend für die bekannten Verfahren ist das Aufbringen des Trennmittels vor dem Wärmebehandlungsteil der Schmelztauchveredelungsanlage und durch das mechanische bzw. chemische Entfernen des Irennmattels nach dem Beschichten. Das bedeutet, daß das Trennmittel temperaturbeständig bis ca. 9oo°C sein muß und durch die nachträgliche Entfernung der Schutzschicht eine Minderung der Oberflächenqualität der unbeschichteten Bandseite auftritt. Schließlich ist auch noch vorgeschlagen worden, s. EU-OS 860, zwei aufeinandergelegte Bleche oder Bänder an den Kanten zu verschweißen, die gedoppelten Bleche oderBänder in ein Verzinkungsbad zu tauchen und anschließend wieder zu trennen. Abgesehen von der nicht zufriedenstellenden Oberfläche nach diesem Verfahren ist der Aufwand bei dieser Verfahrensweise, bedingt durch das Verschweißen des Doppelbandes mit einer entsprechenden Steuerung und das nachfolgend erforderliche Trennen der zuvor verschweißten Bänder, beträchtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mittels derer die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden, insbesondere ein verhältnismäßig einfaches, daher auch wenig kostenaufwendiges Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, durch die eine einwand- freie Oberflächengüte der nicht beschichteten Oberfläche des Stahlbandes auch nach der Entfernung des Abdeckmittels gewährleistet wird. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß nach dem Erwärmen des Metallbandes einseitig auf das Metallband kontinuierlich ein aus nicht metallischem Werkstoff bestehendes, bis zu einer Temperatur von bis zu 6000C beständiges Folienband angedrückt und aufgeklebt wird, das nach dem Beschichten der nicht abgedeckten Oberfläche des Metallbandes von dem Hetallband abgezogen und wieder aufgewickelt wird. Bevorzugter Weise wird das Folienband unter Abschluß der Außenatmosphäre, insbesondere in Schutzgasatmosphäre, auf das Stahlband aufgeklebt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist so aufgebaut, daß oberhalb vom Austrittsteil des Ofens Folienabwickelhaspel und oberhalb vom Verzinkungskessel ein Folienaufwickelhaspel vorgesehen sind, daß oberhalb der Umlenkrolle,durch die das Metallband aus dem Ofen in den Blechrüssel umgelenkt wird, in der Decke des Ofenaustrittsteiles eine als Gasschleuse ausgebildete Banddurchführung angeordnet ist und daß eine, an das um die Umlenkrolle umgelenkte, das Folienband an das Metallband drückende Andrückrolle bzw. Andrückvorrichtung innerhalb des Ofenaustrittsteiles vorgesehen ist. Bevorzugter Weise ist dabei ein auf das Folienband wirkendes, das Folienband unter Zugspannung haltendes, mittels eines Bydraulik- bzw Pneumatikzylinders betätigbares Hebelsystem vorgesehen.
Eine weitere Vereinfachung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich, wenn der Folienaufwickelhaspel als Doppelhaspel ausgebildet und die Folienabwickelhaspel aus 5 Folienaufwickelhaspel verwendbar sind.
Die Vorteile des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, daF die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden und insbesondere eine einwandfreie Oberflächengüte der nichtbeschichteten Oberfläche des auf der anderen Oberfläche metallisch beschichteten Kaltbandes auf verhältnismäßig einfache und apparativ wenig aufwendige Weise erzielbar ist.
Das Verfahren nach der Erfindung sowie die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sind nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Fig. ist eine Vorrichtung nach der Erfindung in scherratischer Weise und in Seitenansicht dargestellt.
Das zu verzinkende, kaltgewalzte Stahlband 1 gelangt aus einem vorgeschalteten Ofen 2, in dem es in reduzierender oder neutraler Atmosphäre auf eine für die Verzinkung erforderliche Temperatur von etwas oberhalb der Zinkbadtemperatur erwärmt wird, über eine Umlenkrolle 3 durch einen, in einen Verzinkungskessel 4 hineinragenden Blechrüssel 5 in das Zinkbad 6. Das Band 1 wird anschließend um eine in dem Verzinkungskessel 4 angeordnete Umlenkrolle 7 und 7a geführt und läuft senkrecht zwischen Abstreifdsen 8 durch Luftkühlstrecken 19 zu einem nicht dargestellten Aufwickelhaspel.
Im Bereich des Austrittsteiles des Ofens 2 sind außerhalb des Ofens 2 Folienabwickelhaspel 9, 9a angeordnet.
Von jeweils einem dieser Folienabwickelhaspel 9 bzw. 9a gelangt das Folienband 1o über Umlenkrollen 11,12,13 und eine Gasschleuse 14, die den Innenraum des Ofens 2 gegen die Außenatmosphäre durch Uberdruck abschirmt, im Bereich der Umlenkrolle 3, in bekannter Weise angedrückt an das Band 1 durch eine Andrückrolle 15, auf die Oberseite des Bandes 1. Erforderlichenfalls wird das Folienband lo mittels eines Hebelsystems 16, das auf die Umlenkrolle 11 wirkt, endlos gemacht.
Betätigt wird das Hebelsystem 16 z.B. mittels eines Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinders 17.
Das aus nichtmetallischem Werkstoff bestehende, bis zu einer Temperatur von etwa 600°C beständige Folienband 1 ist auf der dem Stahlband 1 zugewandten Seite vorzugsweise auf der gesamten Oberfläche mit einem ebenfalls temperaturbeständigen Klebstoff beschichtet; beim Andrücken des Folienbandes 10 an das Stahlband 1 mittels der Andrückrolle 15 bleibt damit das Folienband lo an dem Stahlband 1 auf der nicht zu beschichtenden Seite während des Durchlaufes durch das Beschichtungsbad, im vorliegenden Fall dem Zinkbad, kleben. Nachdem das Stahlband 1 in das Beschichtungsbad 6 eingelaufen, durch die Umlenkrolle 7 umgelenkt und zwischen den Abstreifdüsen 8 aus dem Verzinkungskessel 4 ausgetreten ist, wobei überschüssiges Zink durch die Düsen 8 abgestreift wird, wird nach erfolgter Kühlung das Folienband 1o vom Stahlband 1 gelöst und auf einen Haspel 18, der als Doppelhaspel ausgebildet ist, aufgewickelt. Das einseitig mit Zink beschichtete Stahlband 1 wird nach dem Verlassen der Luftkühlstrecken ebenfalls aufgewickelt bzw. in einer Blechzerteilanlage in gewünschte Längen geschnitten.
Bezugszeichen 1 Stahlband, Metallband 2 Ofen 2a Ofenaustrittsteil 3 Umlenkrolle 4 Verzinkungskessel 5 Blechrüssel 6 Zinkbad 7 Umlenkrolle 7a Antiflatterrolle 8 Abstreifdüse 9 Folienabwickelhaspel 9a 10 Folienband 11) 12) Umlenkrollen 13) 14 Gasschleuse 15 Andruckrolle, Andrückvorrichtung 16 Hebelsystem 17 Zylinder 18 Aufwickelhaspel 19 Luftkühlstrecke Leerseite

Claims

Patentanspruche 1/. Verfahren zum kontinuierlichen, einseitigen Beschichten eines mit einem Abdecknittel einseitig versehenen Metallbandes, insbesondere Stahlbandes mit flüssigem Metall, vorzugsweise Zink, bei dem das Stahlband gereinigt, in einem Ofen erwarmt und anschließend mit Metall beschichtet sowie das Abdeckmittel entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erwärmen des Metallbandes einseitig auf das Metallband kontinuierlich ein aus nicht metallischem Werkstoff bestehendes, bis zu einer Temperatur von bis zu 600°C beständiges Folienband angedrückt und aufgeklebt wird, das nach dem Beschichten der nicht abgedeckten Oberfläche des Metallbandes von dem Hetallband abgezoaen und wieder aufgewickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folienband unter Abschluß der Außenatmosphase auf das Stahlband aufgeklebt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Folienband in Schutzgasatmosphäre auf das Stahlband aufgeklebt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, bei der an den Ausgang eines zur Wärmebehandlung erforderlichen Ofens im in einen, mit dem flüssigen Beschichtungsmittel, insbesondere Zink, gefüllten Kessel hineinragender Blechrüssel vorgesehen und oberhalb des Spiegels des Beschichtungsmittels Abstreifdüsen angeordnet sind, wobei zum Umlenken des Metallbandes aus dem Ofen in den Kessel und aus dem Kessel heraus Umlenkrollen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,daß oberhalb vom Austrittsteil (2a) des Ofens (2) Folienabwickelhaspel (9, 9a) und oberhalb vom Verzinkungskessel (43 ein Folienaufwickelhaspel (18) vorgesehen sind, daß oberhalb der Umlenkrolle (3), durch die das Metallband (1) aus den Ofen (2) in den Blechrüssel (5) umgelenkt wird, in der Decke des Ofenaustrittsteiles (2) eine als Gasschleuse (14) ausgebildete Banddurchführung angeordnet ist und daß eine, an das uin die Umlenkrolle (3) ungelenkte, das Folienband (lo) an das Metallband (1) drückende Andrückrolle bzw. Andrückvorrichtung (15) innerhalb des Ofenaustrittsteiles (2a) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gakenazeichnet, daß ein auf das Folienband (10) wirkendes, mittels eines Eydraulik- bzw. Pnewatikzylinders (17) betätigbares Hebelsystem (16) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienaufwickelhaspel (18) als Doppelhaspel ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienabwickelhaspel (9, 9a) als Folienaufwickelhaspel verwendbar sind.