DE3005973C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckmeßgerät nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Druckmessung, insbesondere von zähflüssigen Medien,
die vielfach bei hoher Temperatur unter Drücken von 100 bis
über 700 bar verarbeitet oder gefördert werden, ist es oft
notwendig, zur Druckübertragung eine weitgehend eigenkraft
freie (schlappe) Membran mit möglichst kleinem Durchmesser
zu verwenden, um die Oberfläche der z. B. bei der Verarbeitung
von Kunststoffschmelzen meistens engen Förderleitungen, For
men und Preßzylindern, möglichst wenig zu verändern.
Die Kleinheit der Membran bedingt, daß die Durchbiegung der
Membran sehr klein gehalten wird, damit die von der Richtung
der Druckänderung abhängigen Spannungen in der Membran
(z. B. die elastische Hysterese) klein bleiben. Die Eigenkräf
te der Membran können praktisch völlig eliminiert werden,
wenn es gelingt, eine auf die Membran wirkende Kompensa
tionskraft durch automatische Regelung so zu steuern, daß die
Membran genügend rasche Schwingungen um ihre Nullage aus
führt, die bei kleiner Amplitude durch die angepaßte Träg
heit des Meßsystems gemittelt werden und weder die Anzeige
noch die Verarbeitung des Mediums stören, dessen Druck ge
messen werden soll.
Eine bekannte Methode, die auf die Meßmembran wirken
den Kräfte und damit bei bekannter wirksamer Fläche der
Meßmembran den Druck zu messen, besteht darin, daß man auf die
dem zu messenden Druck abgewandte Seite der Meßmembran einen
Stempel aufsetzt und auf ihn eine Kraft wirken läßt, die
der auf die Meßmembran wirkenden Kraft gleich ist.
Diese Kraft wird bei bekannten Druckmessern der eingangs
genannten Art (z. B. DE-OS 22 52 389) dadurch erzeugt,
daß man den Druck des in vielen Betrieben vorhandenen Hilfs
drucknetzes über einen Druckregler, der durch die Durchbie
gung der Meßmembran gesteuert wird, auf eine Kompensationsmembran
und auf der Meßmembran
kraftschlüssig aufliegenden Stempel so wirken läßt,
daß die Meßmembran bis auf eine geringe Restdurchbiegung in
ihre Ausgangslage zurückgeführt bzw. zu Schwingungen mit
kleiner Amplitude um ihre Nullage gezwungen wird.
Der Nachteil dieser Art Kompensationsdruckmesser für hohe
Drücke ist, daß es kaum Hilfsdrucknetze für Meßgeräte mit
einem Netzdruck von mehr als 1 bar, selten bis 3 bar gibt,
und daß daher bei einem zu messenden Druck von 700 bar die Kompensations
membran mit Gehäuse auch für den kleinsten praktisch
brauchbaren Durchmesser der Meßmembran 1 von 0,5 cm einen Durch
messer von bis zu 20 cm erfordert. Diese Abmessungen behin
dern den Einbau der Geräte erheblich.
Aus diesem Grunde wurde auch die Druckversorgung aus hydrau
lischen Hilfsdrucknetzen vorgeschlagen.
Abgesehen davon, daß derartige Hilfsdrucknetze selten anzu
treffen sind, benötigen diese Geräte eine zusätzliche Leitung
für die Ableitung der aus dem Regler austretenden Flüssig
keit.
Druckversorgungsprobleme gibt es auch für Regelventile, vor
allem für kleine Membranventile in kleinen, z. B. Heizungs
anlagen. Hierfür ist es bekannt (CH 5 27 466), den benötigten
Hilfsdruck durch Verdampfen einer geeigneten Flüssigkeit
mit günstiger Dampfdruckkurve, z. B. Wasser, mit einer aus
dem überall vorhandenen Netz gespeisten elektrischen Heizung
zu erzeugen. Die dabei auftretende träge Reaktion, insbeson
dere beim Kondensieren des Dampfes bei fallendem Druck, läßt
sich bei Stellantrieben nur in begrenztem Umfang beseitigen,
weil in jedem Fall ein so großes Dampfvolumen erzeugt und
vor allem kondensiert werden muß, wie es der Volumenänderung
des Druckraumes beim Verstellen der bewegten Teile ent
spricht.
Bei Meßgeräten dagegen, vor allem bei Meßgeräten für höhe
ren Druck, läßt sich das für die Aussteuerung benötigte Volu
men durch Anwendung einer Kompensationsmethode auf wenige
mm3 reduzieren. Den Kompensationsdruck wählt man, wie es bei
Erzeugung dieses Druckes durch Verdampfen einer Flüssigkeit
ohne Schwierigkeiten möglich ist, so hoch, daß seine Messung
mit einfachen Röhrenfedermanometern mit einer Volumenände
rung von wenigen mm3 mit einer der gestellten Meßaufgabe
angepaßten Genauigkeit und Robustheit möglich wird. Weil die
im allgemeinen hohe Temperatur der Kunststoffschmelzen die
Einbaustelle des Manometers nicht erreicht, können hier auch
neuerdings serienmäßig hergestellte Flüssigkeitsdrucksensoren,
deren Volumenänderung verschwindend gering ist, eingebaut
werden, wenn ein elektrisches Ausgangssignal gewünscht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckmeßgerät
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
mit kleiner Volumenände
rung des Druckraumes so zu kon
struieren, daß es für höhere Drücke geeignet ist, kleinere
Abmessungen ermöglicht und dadurch sehr kleine Volumenände
rungen des Druckraumes aufweist. Die Lösung dieser Aufgabe
ergibt sich aus dem Kennzeichen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die geringe erforderliche Verdampferleistung ermöglicht es,
die Verdampfung durch Erhitzen der Flüssigkeit in einer als
speziell geformte dünnwandige Metallkapillare ausgebildeten
Verbindungsleitung zwischen dem Druckraum der Kompensations
membran und dem Anzeigegerät vorzunehmen, wobei für die
Verbindungsleitung ein Material mit ausreichendem spezifi
schen Widerstand gewählt wird, so daß die Verbindungsleitung
selbst als Heizwiderstand für den Heizstrom benutzt werden
kann. Dadurch entfällt eine besondere Heizwicklung und vor
allem die Isolierung, die beide die Wärmespeicherung des
Verdampfers erhöhen und den Wärmeaustausch mit der umgeben
den kühleren Luft erschweren würden.
Für die rasche Abkühlung und Kondensation des Dampfes ist ein
hoher Kompensationsdruck ebenfalls nützlich, weil die Tempe
raturdifferenz zur umgebenden Luft steigt, der Wärmeinhalt
des Dampfes sich nur wenig ändert.
Da alle beweglichen vom Kompensationsdruck beaufschlagten
Teile eines Druckmessers der oben beschriebenen Bauart über
den ganzen Meßbereich hin in ihre Ausgangslage zurückgeführt
werden, ist die vom Kompensationsdruck zu deckende Volumen
änderung sehr klein. Daher kann auch die Verdampfungsvor
richtung sehr klein dimensioniert werden.
Ein Ausführungsbeispiel eines nach obigen Gesichtspunkten
konstruierten Druckmeßgeräts
wird anhand von Abbildungen erläutert.
Nach Abb. 1 wird von
der Meßmembran 1 die durch den Meßdruck p erzeugte
Kraft k mit dem Stempel 2 auf den Hebel 3 übertragen. Durch La
gerung des mit einer abgerundeten Spitze versehenen Stempels 2
in einer kegeligen Bohrung des Hebels 3 wird der Stempel 2 zen
triert, durch Einschrauben der Hülse 4 in den Gewindeansatz 5
des unteren Gehäuseteils 6 wird Kraftschluß zwischen Meßmembran 1
und Hebel 3 hergestellt und die Membran 1 in dem erwünschten
Maß vorgespannt. Durch die Kontermutter 7 wird die Hülse fixiert.
Der Einschnitt 8 im Hebel 3 läßt den mit dem Gehäuseboden ver
schraubten Hebel 3 federn, so daß Durchbiegungen der Meßmembran 1
in einem durch das Verhältnis des Abstandes der Stempelspitze zu
dem Abstand des elektrisch isolierten, mit der Klemme 17 verbun
denen, Kontaktniets 9 vom Einschnitt 8 vergrößerten Maß auf das
Kontaktniet übertragen werden. Der Hub des Hebels 3 und des Bo
dens der Kompensationsbalgmembran 12 wird durch den Anschlag 13
begrenzt für den Fall, daß die Verdampfung der Flüssigkeit, vor
zugsweise Wasser, gestört ist.
Die Kompensationsmembran 12 ist vollständig mit Wasser gefüllt
und durch die ebenfalls mit Wasser bis auf ein restliches Volu
men von einigen mm3 mit Wasser gefüllte spiralig gewundene Ka
pillarleitung 14 mit dem zur Anzeige des Kompensationsdruckes und
damit des zu messenden Druckes dienenden Röhrenfedermanometer 15
verbunden. Der flachgewalzte Querschnitt der aus dünnwandigem
Neusilberrohr gefertigten Spezialkapillare (Einzelheit II,
Abb. 2) hat einen für ihre Funktion als Heizspirale ausreichend
hohen Widerstand.
Das Bourdonrohr und die Federträgerbohrung des Manometers sind
vollständig mit Wasser gefüllt.
Der Pol des Heizstromkreises ist über ein Umkehrrelais mit
Klemme 10 und damit über die Lasche 10 a mit dem Ende der Ka
pillarheizspirale verbunden, während der andere Pol über Klem
me 11 mit dem Gehäuse verbunden ist.
Der Deckel des Gehäuses besteht aus Isoliermaterial.
Die Steuerung der unter der Zersetzungsspannung von Wasser lie
genden Heizspannung erfolgt wie bereits beschrieben über ein Um
kehrrelais unter Zwischenschaltung eines Transformators, dessen
Sekundärspannung maximal 2 Volt erreicht.
Die Schaltfrequenz der Steuerung liegt so hoch, daß infolge der
Dämpfung der Strömung in der Kapillarspirale der Zeiger des Ma
nometers nicht vibriert, andererseits liegt sie soweit unter
der Eigenfrequenz des Meßsystems, daß keine Regelschwingungen
auftreten.
Im Inneren der Kompensationsmembran 12 ist ein gegen die Kraft
einer vorgespannten Feder zusammendrückbarer geschlossener
Faltenbalgkörper 18 (Einzelheit III, Abb. 3) eingebaut, der
beim Überschreiten des Enddrucks des Manometers soweit zusam
mengedrückt wird, daß beim Versagen der Steuerung auch bei ma
ximal möglicher Heizleistung alle in der Kapillarheizspirale
nach Überschreiten des Enddrucks des Manometers noch verdampfen
de Flüssigkeit vom vergrößerten Volumen der Kompensationsmembran
ohne wesentlichen weiteren Druckanstieg aufgenommen wird.
Bis zu diesem Druck wird die überschüssige Kompensationskraft
durch den Druck des Kontakthebels auf die Kontakteinstell
schraube 19 aufgenommen.
Das Manometer läßt sich nach Lösen der Mutter 23 um 380° in
die günstigste Beobachtungslage drehen. Das Überschreiten
dieses Drehwinkels wird durch den Anschlagstift 20 und den An
schlag 22 verhindert.
Claims (6)
1. Druckmeßgerät zur Messung hoher Drücke von Medien in engen
Leitungen und kleinen Gefäßen, insbesondere für zähe Medien
und heiße Kunststoffschmelzen, mit einer kleinen dem Medium
ausgesetzten Meßmembran zur Druckkraftübertragung, deren
Durchbiegung einen auf einer Kompensationsmembran wirkenden
Kompensationsdruck steuert und über einen Stempel die Meß
membran in ihre Ausgangslage zurückführt, sowie mit einer
Druckanzeige, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensations
druck durch das Verdampfen einer Flüssigkeit mittels einer
von der Durchbiegung der Meßmembran (1) gesteuerten elek
trischen Heizung in einem dünnwandigen Metallkapillarrohr
(14) mit großer Oberfläche und kleinem Volumen, dessen Wand
als Heizleiter dient, erzeugt ist.
2. Druckmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Dämpfung der durch Ein-Aus-Regelung der Heizung ent
stehenden Druckschwankungen und zur Verhinderung von Schwan
kungen der Druckanzeige das dünnwandige Meallkapillarrohr
(14) als flachgewalzte, federnde Spirale ausgebildet ist,
die eine Verbindungsleitung zwischen einem Gehäuse für die
Kompensationsmembran (12) und der Druckanzeige bildet.
3. Druckmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein durch die Auslenkung der Meßmembran (1) ausgelenkter
Kontakthebel (3) zwischen Anschlägen liegt, die eine unzu
lässig hohe Durchbiegung der Meßmembran (1) verhindern.
4. Druckmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der als Balgmembran ausgeführten Kompensationsmembran
(12) ein mit einer eingeschlossenen vorgespannten Stützfeder
versehener geschlossener Balgmembrankörper (18) unterge
bracht ist, der bei Überschreiten des größten zulässigen
Meßdrucks eine solche Volumenänderung erfährt, daß alle in
dem Metallkapillarrohr (14) verdampfbare Flüssigkeit von
dieser Volumenveränderung aufgenommen und ein unzulässiger
Druckanstieg verhindert wird.
5. Druckmeßgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
durch einen in den Kontakthebel (3) eingefrästen Ein
schnitt eine federnde Lagerung des Kontakthebels geschaf
fen und durch den Abstand des Schlitzes von der Spitze des
den Kontakthebel beaufschlagenden Stempels (2) das Über
setzungsverhältnis und durch Tiefe und Breite des
Schlitzes die Federkonstante den jeweiligen Membrangrößen
und Druckmeßbereichen angepaßt werden können.
6. Druckmeßgerät nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Verändern der Einschraubtiefe des Stempels (2)
eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Meßmembran (1)
und Kontakthebel (3) hergestellt und die Vorspannung der
Meßmembran und die Ausgangslage des Kontakthebels einge
stellt werden können.
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DE1239498B (de) * | 1963-08-24 | 1967-04-27 | J C Eckardt A G | Druckmittelbetriebene Vorrichtung zum Messen hoher Druecke eines fluiden Mediums bei hohen Temperaturen |
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US3760638A (en) * | 1971-11-01 | 1973-09-25 | Rosemont Inc | Extruder pressure transmitter |
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1980
- 1980-02-18 DE DE19803005973 patent/DE3005973A1/de active Granted
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