DE3003336A1 - Verfahren zur alterungsbestimmung von stahlteilen - Google Patents

Verfahren zur alterungsbestimmung von stahlteilen

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DE3003336A1 DE19803003336 DE3003336A DE3003336A1 DE 3003336 A1 DE3003336 A1 DE 3003336A1 DE 19803003336 DE19803003336 DE 19803003336 DE 3003336 A DE3003336 A DE 3003336A DE 3003336 A1 DE3003336 A1 DE 3003336A1
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    • G01N33/20Metals
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    • G01N33/2045Defects

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des Alterungsgrade.s eines hitzebeständigen, ferritischen Stahlteils, das hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
Der Rotor und die Schaufeln einer Dampfturbine bestehen im allgemeinen aus hitzebeständigem, ferritischem Stahl. Der hitzebeständige Stahl derartiger Dampfturbinenteile altert allmählich, wenn die Dampfturbine längere Zeit bei höheren Temperaturen betrieben wird. Diese Alterung führt zwangsläufig zu einer Abnahme der mechanischen Festigkeit dieser ferritischen Stahlteile, so daß sie für den weiteren Einsatz ungeeignet sind und Unfälle bzw. · Störfälle auftreten können. Insbesondere wenn die Dampfturbine in einem Kraftwerk verwendet wird, würde ein Störfall, der durch die Turbine auftritt, die Stromversorgung beeinträchtigen. Um solche Störfälle zu vermeiden, werden daher regelmäßig Untersuchungen der Dampfturbinenteile, wie des Rotors oder der Schaufeln durchgeführt, um den Grad der Alterung zu bestimmen, der in diesen Teilen aufgrund der Deformation oder anderer Defekte eingetreten ist. Den heutigen Untersuchungsverfahren haftet jedoch der Mangel an, daß eine genaue Be- ■ Stimmung des Alterungsgrades derartiger hitzebeständiger Stahlteile nicht möglich ist. Es besteht daher ein großes Bedürfnis nach einem Verfahren zur Bestimmung der Alterung beispielsweise von Turbinenteilen, die aus einem hitzebeständigen, ferritischen Stahl hergestellt sind, bei dem einfach kleine Bereiche dieser Teile als Proben entnoirjuen werden.
Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem einfach und genau die Alterung hitzebeständiger, ferritischer Stahlteile, die bei hohen
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Temperaturen eingesetzt werden, bestimmt werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Grad der Alterung von hitzebeständigen, ferritischen Stahlteilen, die längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt worden sind, anhand der Kristallisationsgrößen eines in diesen Stahlteilen auskristallisierten Karbids ermittelt, beispielsweise anhand der Teilchengröße, des Abstandes zwischen den Teilchen und dem Volumengehalt oder der Kristallisationsdichte der "kristallisierter. Karbidteilchen. Insbesondere bei hi Liebes Lär,Qj.yem, ferritischem Stahl, der Vanadium enthält, beispielsweise bei Stahl der Cr-Mo-V-Serien stimmen die Kristallisationsgrößen des Vanadiumkarbids V.C., gut mit der mechanischen Festigkeit des Stahls überein. Die Alterung von Teilen aus vanadiurnhaltigem, hitzebeständigem, ferritischem Stahl, die bei hohen Temperaturen eingesetzt werden, wird deshalb bevorzugt anhand der KristalIi sationsgrössen des Vanadiumkarbids bestirnt.
Demgemäß wird durch die Erfindung ein Verfahren zur Be-S'-ir^iiung des Alterungsgrades hitzebeständiger, ferritischer Stahlteile angegeben, das folgende Schritte umfaßt:
Es wird wenigstens eine Kristallisatior.sgröße eines Karbids gemessen, das in einem hitzebeständigen ferritischen Stahlteil' auskristallisiert ist, das in der Praxis bei hohen Temperaturen eingesetzt worden war; es wird eine Erwärmungszeit erhalten, in der Stahl der gleichen Sorte wie der d^s besagten S-:ah1 teils beschleunigenden Versuchsbedingungen ausgesetzt wird, um wenigstens diese eine Kristallisationsgröße aus der Alterungsbezugskurve (Fig. 1 bis 6) zu erhalten, die die Beziehung zwischen der Erwärmungszeit der Stahlprobe und
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den Kristallisationsgrößen eines Karbids, das in der Stahlprobe auskristallisiert ist, darstellt; und es wird die Zeitspanne errechnet, in der die Stahlteile bereits in der Praxis eingesetzt gewesen sind, aus der Erwärmungszeit des Stahles unter beschleunigenden Versuchsbedingungen, indem der Larson-Miller-Parameter P=T (log t + c) angewendet wird, worin:
P = eine Konstante, die durch einen Wert definiert wird, der die Kristallisationsgröße bezeichnet, T = absolute Tsr.peratur
t = ein Zeitraum,und
c = eine Konstante, die durch das Material des ferritischen 5-t3hlteils bestimmt wird und die bei hitzebeständigem, ferritischem Stahl vorzugs
weise 20 ist.
Es ist ersichtlich, daß die vorstehend erwähnten Alterungskurven von der Art sein können, die, wie in Fig. 4 bis 6 gezeigt, die Beziehung wiedergeben zwischen dem Larson-Miller-Parameter, der die Abhängigkeit von der Temperatur und Zeit beschreibt, und den vorstehend genannten Kri stalHoutionsgrößen eines in einem ferritischen Stahlteil auskristallisierten Karbids.
Falls eine Zeitspanne, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren errechnet wird, in der angenommen wird, daß beispielsweise Turbinenteile aus ferritischem Stahl tatsächlich in der Praxis eingesetzt worden sind, abgezogen wird von einer bereits bekannten Zeitspanne, die erforderlich ist, damit der Stahl der Turbinenteile unter praktischen Bedingungen schließlich bricht, dann ist es möglich, die restliche effektive Lebensdauer der Stahlteile zu ermitteln.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigen jeweils in graphischer Wiedergabe:
Fig. 1 die Beziehung zwischen dem Zeitraum, in dem eine Probe aus Cr-Mo-V-Stahl den beschleunigenden VefSuchsbedingungen unterworfen wird, und der Teilchengröße eines Karbids, das in dieser Stahlprobe auskristallisiert ist;
Fig. 2 die Beziehung zwischen dem Zeitraum, in dem eine Probe der gleichen Stahlsorte wie in Fig. 1 den gleichen beschleunigenden Ver-Suchsbedingungen unterworfen wird, und dem
Abstand zwischen den Teilchen eines Karbids, das in der besagten Stahlprobe auskristallisiert ist;
Fig. 3 die Beziehung zwischen der Zeitspanne, in
der die besagte Probe den gleichen beschleunigenden Versuchsbedingungen unterworfen wird, und dem Volumenanteil eines Karbids, das aus dieser Stahlprobe auskristallisiert ist;
Fig. 4 die Beziehung zwischen dem Larson-Miller-Parameter, der durch den Kriechversuch des Cr-Mo-V-Stahl ermittelt \\Turde, und zwar unter unterschiedlichen Temperatur- und Zeitbedin
gungen, und dem Abstand zwischen den Teilchen des V.C_, das in diesem Cr-Mo-V-Stahl auskristallisiert ist;
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Fig. 5 die Beziehung zwischen dem Larson-Miller-Parameter und der Teilchengröße des V.C0, das in dem Stahl auskristallisiert ist;
Fig. 6 die Beziehung zwischen dem Larson-Mi11er-Parameter und der Dichte des V4C0, das in dem Cr-Mo-V-Stahl auskristallisiert ist; und
Fig. 7 die Beziehung zwischen der Belastung, der der Cr-Mo-V-Stahl bei Temperaturen von
500, 550 und 600° C ausgesetzt ist, und den Zeiträumen, die für den Bruch des besagten Cr-Mo-V-Stahls bei diesen Temperaturen erforderlich sind.
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Eine Verbesserung der mechanischen Festigkeit eines hitzebeständigen, ferritischen Stahls, der beispielsweise als Material für die Schaufeln einer Dampfturbine verwendet wird, wird dadurch erreicht, daß man kleine Teilchen aus Karbid, M0C, M„C_ und M00C- (M ist ein
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Metall) durch Wärmebehandlung in der Matrix des Ferritstahles auskristallisieren läßt. Insbesondere bei vanadiumhaltigem Stahl wird versucht, die mechanischen Eigenschaften, wie die Zeitstandfestigkeit des Stahles dadurch zu erhöhen, daß kleine Teilchen aus Vanadiumkarbid V4C0 getrieben werden, um durch Wärmebehandlung gleichmäßig innerhalb der Matrix des Stahles auszukristallisieren.
Dort, wo jedoch hitzebeständiger Stahl bei hohen Temperaturbereichen und unter hohem Druck verwendet wird, ergeben sich dann Schwierigkeiten, da mit der Zeit verschiedene Karbide, einschließlich V4C0 anwachsen. Es wurde angenommen, daß das merkliche Anwachsen dieser Karbide in hitzebeständigem Stahl mit der Alterung des
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Stahls zusammenhängt. Bis heute wurde dieser Zusammenhang jedoch noch nicht quantitativ bestimmt= Es wurde als schwierig angesehen, eine quantitative Analyse insbesondere von Vanadiumkarbid durchzuführen, das in dem hitzebeständigen Stahl in Form extrem kleiner Teilchen auskristallisiert. Es wurde nunmehr das Kristallisationsverhalten von bereits beschriebenen Karbiden, die als
M3C, M7C3, M23C6 un<^ ν4^3 an9e9eken sind, genau untersucht und als Ergebnis wurde festgestellt, daß die Größen oder Parameter der Kristallisation dieser Karbide, wie die Teilchengröße, der Abstand zwischen den Teilchen sowie der Volumengehalt, im engen Zusammenhang stehen mit der Alterung des erwähnten hitzebeständigen Stahls. Mit anderen Worten, der Zeitraum, in dem dieser Stahl in der Praxis bei hohen Temperaturen angewendet werden kann und dieser Zusammenhang können gut durch den Larson-Miller-Parameter P=T (log t + c) bestimmt werden.
Es hat sich auch herausgestellt, daß besonders kleine V.C_-Teilchen auf dem Schirm eines Elektronenmikroskops durch das Dunkelfeld-Verfahren sichtbar gemacht werden können, und daß die Kristallisationsfaktoren dieser V.C-^-Teilchen, die durch quantitative Analyse des Bildes der V.C_-Teilchen auf einer Vorrichtung mit einer BiIdauswertung durch einen Computer bestimmt werden, schließlich durch den Larson-Miller-Parameter definiert werden können.
Damit ist es möglich, das Ausmaß der Alterung hitzebeständiger Stahlteile auf einfache Weise dadurch zu bestimmen, daß dieser Stahl einem Kriechversuch unterworfen wird, der bei einer höheren Temperatur (beschleunigenden Temperatur) durchgeführt wird als derjenigen, die in dem Bereich herrscht, in dem die Teile in der Praxis
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eingesetzt werden; das Verhältnis zwischen den Kristallisationsgrößen der kristallisierten Karbide und dem Larson-Miller-Parameter bestimmt wird (d.h. die beschleunigende Temperatur, die bei dem Kriechversuch angewendet wird und der Zeitraum, in dem der Stahl untersucht worden ist); und diese Verhältnisdiagramme (Alterungskurven) in Bezug auf die Kristallisationsgrößen eines Karbids angewendet werden, das in in der Praxis angewendeten Dampfturbinenteilen aus ferritischem Stahl auskristallisiert ist.
Es soll nun eine Ausführungsform ausführlicher beschrieben werden, bei der die Erfindung Anwendung findet, um das Ausmaß oder den Grad der* Alterung hitzebeständiger, ferritischer Stahlteile zu bestimmen. Eine Probe aus hitzebeständigem, ferritischem Stahl, beispielsweise aus einem 1% Cr - 1% Mo - 0,25% V-Stahl wurde für einen Kriechversuch eingesetzt. Dieser Versuch wurde unter beschleunigenden Bedingungen mit einer höheren Temperatur von 600 C als bei der praktischen Anwendung und einer
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Belastung von 10 kg/mm durchgeführt. Nach Beendigung jedes vorgegebenen Zeitraums wurde eine Messung der Kristallisationsgrößen (Teilchengröße, Abstand zwischen den Teilchen und Volumengehalt) eines Karbids durchgeführt, das in dem Stahl auskristallisiert ist, und zwar mit Hilfe eines Elektronenmikroskops und durch Auswertung des erhaltenen Bildes. Dadurch wurden Bezugskurven für die Alterung (Fig. 1 bis 3) erhalten. Die Bruchzeit einer Stahlprobe wurde unter den vorstehend erwähnten Ver-Suchsbedingungen gleichfalls gemessen. Gemäß Fig. 1 betrug die Bruchzeit (tR) 7002 Stunden. Andererseits wurde ein Probestück von einem hitzebeständigen, ferritischem Stahlteil entnommen, das der praktischen Anwendung bei einer Temperatur von beispielsweise 580 C und einer Be-
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lastung von 10 kg/ram ausgesetzt war. Die Kristallisationsgrößen des Karbides, das in dem vorstehend erwähnten Probestück auskristallisiert war, wurde mit Hilfe eines Elektronenmikroskops und durch Auswertung des erzeugten Bildes bestimmt. Die Erwärmungszeit, die nötig ist, damit diese Kristallisationsgrößen während des Versuchs entstehen können, der unter beschleunigenden Bedingungen durchgeführt wird, wurde anhand der Bezugskurve für die Alterung bestimmt. Die bestimmte Erwärmungszeit wurde mit Hilfe des Larson-Miller-Parameters umgerechnet in die Zeitspanne, die erforderlich wäre für die Kristallisationsgrößen eines Karbides, das in einer Probe auskristallisiert, die durch den praktischen Einsatz bei einer Temperatur von beispielsweise 580 C erhalten wird. Es hat sich herausgestellt, daß die berechnete, restliche effektive Lebensdauer eines in der Praxis eingesetzten, ferritischen Stahlteils, die erhalten wird, indem die Zeitspanne, die durch die Umrechnung erhalten wird, abgezogen wird von der bekannten Bruchzeit des besagten ferritischen Stahls, gut mit der restlichen effektiven Lebensdauer eines in der Praxis eingesetzten, ferritischen Stahlteils übereinstimmt. Es ist bereits bekannt, daß die Kristallisationsgrößen von Karbiden, wie M-C, M„C-, und M„OC, bestimmt werden können, indem die Strukturbilder dieser kristallisierten Karbide ausgewertet werden, die durch das normale Hellfeld-Verfahren mit einem Elektronenmikroskop erhalten werden. V.C-, das in einem ferritischen Stahlteil in extrem kleinen Teilchen auskristallisiert, kann jedoch nicht quantitativ mit großer Genauigkeit analysiert werden. Deshalb basiert eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Alterungsbestimmung hitzebeständiger, ferritischer Stahlteile auf dem Dunkelfeld-Verfahren mit einem Elektronenmikroskop. V.C,-Teilchen, die in einer gegebenen Legierungskristallstruktur ausgefällt sind, sind in der
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gleichen Richtung angeordnet. Infolgedessen erscheinen die Bilder dieser kristallisierten V.C_-Teilchen bei dem Dunkelfeld-Verfahren mit einem Elektronenmikroskop immer als weiße Punkte von Elektronenstrahlen, die mit deutlichem Unterschied von anderen Arten von Karbiden abgelenkt sind. Wenn das Strukturbild der V4C,-Teilchen, das von dem Dunkelfeld-Verfahren herrührt, durch einen Computer ausgewertet wird, dann können die Kristallisationsgrößen der V.C,-Teilchen. genau bestimmt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann mit großer Genauigkeit der Alterungsgrad hitzebeständiger, ferritischer Stahlteile bestimmt oder deren restliche Lebensdauer ermittelt werden. Wie aus Fig. 1 bis 6 ersichtlich, sind bei den Kristallisationsgrößen, wie der Teilchengröße und dem Abstand zwischen den Teilchen eines Karbids, das sich in dem besagten, hitzebeständigen, ferritischen Stahlteilen niedergeschlagen hat, größere Änderungen vorhanden, wenn sie für einen längeren Zeitraum in der Praxis eingesetzt werden oder wenn der Larson-Miller-Parameter einen größeren Wert einnimmt. Mit anderen Worten, wenn die hitzebeständigen, ferritischen Stahlteile bis zu einem Ausmaß gealtert sind, bei dem sie sich dem Bruch nähern, so führt die anschließende Verwendung dieser Teile in einer kurzen Zeitspanne zu merklichen Änderungen ihrer Kristallisationsgrößen.
Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Es wurde eine Bestimmung durchgeführt, aus der sich der Alterungsgrad eines Dampfturbinenteils ergibt, das aus einem ferritischen Stahl hergestellt ist, der 1% Cr, 1% Mo und 0,3% V enthält und dessen Betriebsvergangenheit bekannt ist.
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Von diesem Turbinenteil wurde ein Stück als Probe entfernt. V.C-j-Vanadiumkarbid, das in diesem Probestück in einer extrem kleinen Teilchengröße auskristallisiert ist, wurde mit dem Dunkelfeld-Verfahren mit einem Elektronenmikroskop betrachtet. Das betrachtete Bild der kristallisierten .V.C^-Teilchen wurde quantitativ mit einer Bildauswertungsvorrichtung analysiert, die einen Abstand zwischen den Teilchen von 26O nm anzeigte. Vorher ist die gleiche wie die vorstehend erwähnte Stahlart unter beschleunigenden Versuchsbedingungen untersucht worden, um den Abstand zwischen den Teilchen des in dieser Stahlprobe auskristallisierten V.C -Karbids zu bestimmen. Es wurde die Alterungsbezugskurve gemäß Fig.4 erhalten. Der Larson-Miller-Parameter, der dem vorstehend genannten Abstand zwischen den Teilchen von 26Onm entspricht, wurde mit 19,70 aus der Alterungsbezugskurve gemäß Fig. 4 erhalten, welche die Beziehung zwischen dem Abstand zwischen den Teilchen aus dem V.C, und dem Larson-Miller-Parameter zeigt. Nimmt man an, daß das vorstehend genannte Turbinenteil, das aus 1% Cr-1% Mo-O,3%V-Stahl hergestellt ist, vorher bei einer Temperatur von 600 C und unter
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einer Belastung von 17 kg/mm eingesetzt worden ist, dann wird die Zeitspanne, die erforderlich·ist, um einen Abstand zwischen den Teilchen von 260 nm zu erhalten, mit 368 Stunden wie folgt aus dem Larson-Miller-Parameter errechnet:
19,70 = (273 + 600) (log t + 20).
Dies bedeutet, daß das untersuchte Stahlteil bis zu einem Ausmaß gealtert war, das den Bedingungen entspricht, bei welchen dieses Stahlteil 368 Stunden einer Temperatur von
ist.
von 6OO C und einer Be astung von 17 kg/mm ausgesetzt
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Ein Kriech-Bruch- oder Zeitstandversuch wurde unter verschiedenen Bedingungen mit einem 1% Cr-1% Mo-O,3% V-Stahl durchgeführt. Fig. 7 zeigt die Beziehung zwischen der Belastung und der Bruchzeit, die bei Temperaturen von
500, 55O und 600° C bestimmt wurde. Die Bruchzeit des
ο Stahls, der einer Belastung von 17 kg/mm ausgesetzt ist, wurde mit 2000 Stunden aus der Kurve gemäß Fig. 7 bestimmt, die die Temperatur von 600° C wiedergibt. Demgemäß wurde die restliche effektive Lebensdauer eines Stahlteils, das einer Temperatur von 600° C und einer Be-
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lastung von 17 kg/mm ausgesetzt ist, mit 2OOO - 368 = 1632 errechnet. Dort, wo das vorstehend erwähnte Stahlteil weiterverwendet worden ist unter den vorstehend erwähnten Bedingungen, zerbrach dann das Stahlteil nach 1569 Stunden, wodurch die gute Übereinstimmung mit der restlichen effektiven Lebensdauer dieses Stahlteils, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt worden ist, demonstriert wird. Nach der vorstehenden Ausführungsform wurde das Ausmaß der Alterung und die restliche effektive Lebensdauer eines Turbinenstahlteils anhand des Abstandes zwischen den Teilchen des V.C- bestimmt, das in diesem Stahlteil auskristallisiert war. Bezüglich der Teilchengröße des kristallisierten V.C- (Fig. 5) und der Dichte des kristallisierten V.C., wurden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten.
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Claims (1)

  1. K 12852 30.1.1980
    TOKYO SHIBAURA DENKI KABUSHIKI
    KAISHA
    72 Horikawa-cho, Saiwai-ku,
    Kawasaki-shi, Japan
    Verfahren zur Alterungsbestimmung von Stahlteilen
    Patentansprüche :
    / 1Λ Verfahren zur Bestimmung des Alterungsgrades eines ' hitzebeständigen, ferritischen Stahlteils, das hohen Temperaturen ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß man den Alterungsgrad anhand wenigstens einer Kristallisationsgroße eines Karbids, das in dem Stahlteil auskristallisiert ist, bestimmt.
    - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Schritte durchgeführt werden;
    Es wird ein Wert wenigstens einer Kristallisationsgroße eines Karbids gemessen, das in einem hitzebeständigen, ferritischen Stahlteil auskristallisiert ist, das bei hohen Temperaturen eingesetzt worden ist; es wird eine zuvor erstellte Alterungsbezugskurve angewendet, die die Beziehung zwischen der Zeitspanne, in welcher der hitzebeständige Stahl beschleunigenden Versuchsbedingungen ausgesetzt ist und dieser
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    Kristallisationsgröße des in diesem Stahlteil auskristallisierten Karbids wiedergibt, woraus die Zeitspanne erhalten wird, die erforderlich ist, damit ein Karbid in einem Stahl unter beschleunigenden Versuchsbedingungen auskristallisiert, wodurch dieser Wert der zumindest einen Kristallisationsgröße angegeben wird;
    es wird die Zeitspanne berechnet, die für den Stahl bei praktischen Betriebsbedingungen erforderlich ist, aus der Zeitspanne, in der der Stahl den beschleunigenden Versuchsbedingungen ausgesetzt ist, bis ein Karbid, das in diesem Stahl auskristallisiert ist, diesen Wert wenigstens einer Kristallisationsgröße angibt, in dem der nachstehende Larson-Miller-Parameter angewendet wird
    P = T (log t + c)
    worin:
    P = eine Konstante, die durch einen Wert definiert wird, der eine einzige Kristallisationsgröße
    darstellt,
    T = absolute Temperatur
    t = ein Zeitraum, und
    c = eine Konstante, die durch das Material definiert wird, aus dem das Stahlteil besteht
    (die "20" ist bei hitzestabilem, ferritischem Stahl).
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e η nzeichnet, daß der hitzebeständige, ferritische Stahl Vanadium enthält.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Karbid, das in dem Stahl
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    auskristalliesiert ist, V4C, ist.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g ekennzeichnet, daß die Kristallisationsgrößen die Teilchengröße, der Abstand zwischen den Teilchen und der Volumengehalt oder die Kristallisationsdichte des in dem Stahlteil auskristallisierten Karbids sind.
    6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Alterungsbezugskurve der Larson-Miller-Parameter verwendet wird von der dieser Kurve zugeordneten Zeitspanne ab, in welcher das Stahlteil geprüft wird.
    7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e η nz e i c h η e t, daß wenigstens eine Kristallisationsgröße des V4C3, das in dem ferritischen Stahlteil auskristallisiert ist, dadurch bestimmt wird, daß das Strukturbild des kristallisierten V.C^, das durch das Dunkelfeld-Verfahren mit einem Elektronenmikroskop erzeugt wird, ausgewertet wird.
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die restliche effektive Lebensdauer eines hitzebeständigen, ferritischen Stahlteils, das in der Praxis eingesetzt wird, dadurch bestimmt wird, daß die errechnete Zeitspanne, innerhalb der angenommen wird, das ferritische Stahlteil sei einem praktischen Einsatz unterworfen gewesen, von der bereits bekannten Bruchzeit dieses ferritischen Stahls abgezogen wird.
    030032/0803
DE3003336A 1979-01-31 1980-01-30 Verfahren zur Alterungsbestimmung von Stahlteilen Expired DE3003336C2 (de)

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DE3003336A1 true DE3003336A1 (de) 1980-08-07
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